Unbekannte manipulieren Rettungswagen - Fahrzeug verliert während der Fahrt zwei Räder

  • Unbekannte haben in Leipzig die Räder eines Rettungswagens der Berufsfeuerwehr gelöst. Das Fahrzeug verlor daraufhin während der Fahrt zwei seiner Räder. Ein zuständiger Branddirektor schließt einen Fehler durch die eigene Werkstatt aus. Man gehe eher davon aus, dass sich Unbekannte an dem Fahrzeug zu schaffen gemacht hätten. Weil die Ursache unklar wäre wurde die Polizei informiert.



    Damit nimmt die Gewalt gegen Rettungskräfte und Einrichtungen eine neue Dimension an. Dieses Verhalten hätte auch sehr schnell tödlich nicht nur für die Besatzung des Rettungswagen ausgehen können. In meinen Augen absolut krank.

    Zum Glück ist


    :bluelight: "Florian Silbereisen" :bluelight:


    :singing: kein Funkrufname :singing:

  • Nun gut, das erscheint mir dann doch ein Einzelfall zu sein. Hierbei muss es sich ja schon um ein geplantes Vergehen handeln. Also kein Junkie der einen offenen RTW ausräumt, sondern jemand der sich sogar entsprechendes Werkzeug mitbringt und zumindest etwas Grundwissen der Reifenmontage hat. Genau genommen sogar die RTW verfolgen muss um schnell etwas unbemerkt lösen zu können. Alles sehr seltsam.


    In meinen AUgen ein absoluter Einzelfall. Von geplanter Kriminalität gegenüber RD und FW habe ich noch nie gehört.

  • [...] sondern jemand der sich sogar entsprechendes Werkzeug mitbringt und zumindest etwas Grundwissen der Reifenmontage hat.

    Also Radmuttern aufschrauben ist glaub' ich icht die Meisterleistung.


    In meinen AUgen ein absoluter Einzelfall. Von geplanter Kriminalität gegenüber RD und FW habe ich noch nie gehört.

    An Polizeifahrzeugen kommt sowas auch ab und an mal irgendwo vor, auch an den Privatwagen der Polizisten, die vor der Wache stehen.


    Vielleicht sind Feuerwehr und Rettungsdienst für manche inzwischen auch schon "Staat" genug .. :pillepalle:

  • hmm... ist mir auch schon passiert .... nach ca . 13 Jahren dann zum aller ersten Mal ... und seit dem kontrolliere ich den festen Sitz der Schrauben nach dem Reifenwechsel immer nach den geforderten Kilometern .... ich würde einen "Fehler" beim Reifenwechsel nicht gänzlich ausschliessen,
    es aber nicht "Fehler" sondern vielleicht "natürliche Variable" nennen,
    ich denke dass es immer wieder vorkommen kann dass sich Muttern lösen und die anderen durch die Vibrationen dann dazu, auch wenn beim Wechsel "alles richtig" gemacht wurde.


    Aber man merkt die lockeren Räder ja auch beim Fahren,
    hier wäre interessant ob sowas tatsächlich bemerkt wurde ... dann dann liesse sich der Tatort eingrenzen ...


    ... zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert ... hätte echt Böse enden können ...


    ... den Tätern wünsche ich derzeit 24 Std bekleidungsloses Ausharren im Freien .... und wenn sie nicht gestorben sind,
    kommt der RTW ... wenn er denn nicht seine Reifen verloren hätte ... hehehe !

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • So selten ist das nicht.
    Vor 2 Wochen gabs doch auch 2 zwischenfälle in der Kölner Umgebung. Bei einem davon hat sich bei einem RTW eines der Zwillingsräder hinten verkeilt und somit die Achse blockiert.
    Dazu mal eine schöne Zeile aus dem Kölner Stadtanzeiger.
    "Laut Kreisbrandmeister Wolfgang Weiden habe es in den letzten Jahren mehrere, ähnliche Vorgänge im Rheinisch-Bergischen Kreis gegeben. Weiden: „Die Muttern haben sich immer bei Winterreifen gelöst. Nie bei Sommerreifen.“"


    Mal in Leipzig nachfragen ob nicht vor 1-2 das betreffende Rad gewechselt wurde.

  • ich würde einen "Fehler" beim Reifenwechsel nicht gänzlich ausschliessen,
    es aber nicht "Fehler" sondern vielleicht "natürliche Variable" nennen,


    Als gelernter Kfz-Mechatroniker kann ich dir versichern, dass so etwas in meiner Branche absolut nicht gerne gesehen wird und Leute wegen so einer , wie du es nennts "natürlichen Varibale" schon ihren Job verloren haben.


    Bei uns im Boschdienst haben wir es uns angewöhnt zur Kontrolle eine zweite Person die Räder nachträglich nachziehen zulassen. Damit kann die Gefahr von losen Radmuttern/ bzw Schrauben beinahe auf Null reduziert werden.

    Zum Glück ist


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  • definiere "lose" ...


    seit dem ich das kontrolliere muss ich feststellen dass nicht immer alle Muttern mit den erfoderlichen Nm angezogen sind,
    manche sitzen "bombenfest" und andere lassen sich vielleicht noch eine 1/8-1/4-Umdrehung fester ziehen (mit aufs Fahrzeug eingestelltem Drehmomentschlüssel wohlgemerkt !)


    Ich will nicht behaupten dass die "lockeren" so lose waren dass ich in Konsequenz das Rad hätte verlieren müssen,
    aber ich glaube schon dass es vielleicht durch Material, Dreck, Temperaturschwankungen oder was auch immer zu "Toleranzen" kommen kann, und deswegen die gegenzeichnungspflichtige Aufklärung zur Selbstkontrolle nach 50-80km irgendwo gerechtfertigt ist.


    Darum denke ich dass es bei dem RTW zumindest zu einem winzigen Prozentsatz vielleicht doch am Räderwechsel gelegen haben könnte, natürlcih völlig unbeabsichtigt

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  • definiere "lose" ...


    seit dem ich das kontrolliere muss ich feststellen dass nicht immer alle Muttern mit den erfoderlichen Nm angezogen sind,
    manche sitzen "bombenfest" und andere lassen sich vielleicht noch eine 1/8-1/4-Umdrehung fester ziehen (mit aufs Fahrzeug eingestelltem Drehmomentschlüssel wohlgemerkt !)

    Wenn sich eine Schraube/Mutter noch 1/8-1/4 Umdrehungen weiterdrehen lassen ist das noch kein Anzeichen für ein loses Rad. Das ist dann wirklich normal und ist durch das erneute Nachziehen nach ca. 100 km beseitigt.
    Mit richtig lose mein ich, dass die Räder schon zu polltern oder zu rappeln anfangen.

    Zum Glück ist


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  • So selten ist das nicht.
    Vor 2 Wochen gabs doch auch 2 zwischenfälle in der Kölner Umgebung. Bei einem davon hat sich bei einem RTW eines der Zwillingsräder hinten verkeilt und somit die Achse blockiert.
    Dazu mal eine schöne Zeile aus dem Kölner Stadtanzeiger.
    "Laut Kreisbrandmeister Wolfgang Weiden habe es in den letzten Jahren mehrere, ähnliche Vorgänge im Rheinisch-Bergischen Kreis gegeben. Weiden: „Die Muttern haben sich immer bei Winterreifen gelöst. Nie bei Sommerreifen.“"


    Mal in Leipzig nachfragen ob nicht vor 1-2 das betreffende Rad gewechselt wurde.


    Eben.
    Aktuell gibt es hier in der Region Köln/Düsseldorf und Umgebung auch schon erste Dienstanweisungen, dass täglich die Radmuttern zu Kontrollieren sind.
    Die BezReg Düsseldorf hat eine Rundverfügung herausgegeben und Mercedes Benz kontaktiert.


    Die Ursache ist nicht ganz klar, es gibt aber wohl beim Sprinter 2 verschiedene Felgentypen, bei denen unterschiedliche Gewinde und Muttern verwendet werden müssen.
    Die Sache ist also grade am "größer" werden und Manipulation von extern wird hier in der Region für sehr unwahrscheinlich gehalten.

  • Ich denke auch, dass das eher ein Montagefehler ist. Das ist zwar selten... kommt aber mal vor.


    Als Straftat... ich weiß nicht. Bei der Polizei mag ich das glauben. Da kann man sich zumindest vorstellen wie Leute "Hass" auf die Beamten entwickeln. Aber Feuerwehr und RD? Aggressionen erlebe ich immer nur spontan. Also ein so starker Hass? Mhm. Entweder totaler Einzelfall oder vielleicht doch mal die Radmuttern kontrollieren.


    Bezüglich wackeln... hier sind Kollegen schon über 200km auf einem platten Reifen gefahren ohne etwas zu merken. Also selbst wenn der RTW seltsam fährt bedeutet es nicht zwingend eine Meldung...

  • Bezüglich wackeln... hier sind Kollegen schon über 200km auf einem platten Reifen gefahren ohne etwas zu merken. Also selbst wenn der RTW seltsam fährt bedeutet es nicht zwingend eine Meldung...

    hmmmm ... naja gut, nicht jeder ist feinfühlig und mit allen Sinnen bei seinem Fahrzeug,


    aber gerade wenn ich mit einer Möhre zügige Alarmfahrten mach' will ich doch wenigstens die einfachsten Dinge in Sicherheit wissen, und wenns in einem Radkasten rappelt .... puh .... schliesslich isses ja mein Ar*** der wegen sowas an einem Laternenpfahl klebt .... ich hätt' da ein Auge drauf ...


    aber im Grunde is ja ja nix Neues:
    jeder Fahrzeugführer hat sich vor Antritt der Fahrt zu vergewissern dass .... :!:

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  • Naja ...
    So mal aus dem Nähkästchen geplaudert ... gerade wenn auf Rettungswachen ein Reifenwechsel in Eigenregie durchgeführt wird, kommt es durchaus mal zu Problemen. Ist mir auch schon passiert, das Auto wurde nach der Abfahrt von der Wache immer lauter ... geguckt, Radmuttern lose. Kollege hatte die Teile nur "handfest" angezogen, ist zum Einsatz raus aber ohne irgendjemand etwas zu sagen ...
    Und bei Werkstätten, auch da sind die durchgeführten Arbeiten nicht immer das Gelbe vom Ei, z.B. Radmuttern mit 200 Nm angeknallt statt mit den vorgeschriebenen 80 Nm ...


    Was aus meiner Sicht fehlt und derartige Probleme zumindest teilweise wenn nicht weitgehend ausschließen würde, wäre die altbekannte "Abfahrtskontrolle" nach BGG 915, die für gewerblich genutzte Fahrzeuge vor Arbeitsbeginn vorgeschrieben ist. Ich persönlich kenne keine Rettungswache, die dies tatsächlich umfassend, z.B. anhand einer Checkliste, praktiziert und den Mitarbeitern auch tatsächlich vor Schichtbeginn die dafür notwendige Zeit einräumt. Das Einsatzmaterial wird penibel geprüft, und das Fahrzeug?

    Grüße, S.O.

  • @safety Officer
    Also so unüblich ist das nicht. Habe das jetzt schon bei mehreren AG gesehen.


    Natürlich prüft jeder Kollege unterschiedlich penibel. Manche prüfen noch nichtmal den Materialstand. Aber genug prüfen schon recht genau. Dauert dann eben 5-10min. Mit einer Sichtkontrolle ist das schnell gemacht.


    Also klar die Prüfblombe des Feuerlöschers kontrolliere ich nicht... aber der Rest schon. Zumindest regelmäßig. Da bin ich auch nicht der Einzige,

  • in einer Großstadt mit durchschnittlich einem Einsatz pro Stunde hast du oft keine Zeit wirklich ALLES zu prüfen,


    es bleibt ja nicht beim Prüfen allein, es kommt ja noch dessen Dokumentation, Fehlerbeseitigung, Auffüllen usw dazu.


    Oft wird dieses Procedere dann durch eine Alarmierung jäh unterbrochen,
    der Rest der Schicht verläuft dann meisst nach dem Schema (na bisher hat alles funktioniert, wenn uns also nichts aufgefallen ist wirds wohl stimmen ....)


    Wenn der AG wirklich will dass alles (nach QM) kontrolliert wird dann muss man dazu acuh ein gewisses Zeitfenster zur Verfügung gestellt bekommen, es kan ja ruhig knapp bemessen - aber zu zweit gewissenhaft schaffbar sein.

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  • Das stimmt natürlich. Also ein schneller komplett-Check geht in 15min für innen und außen. Gerade das um das es hier geht... einmal zum Auto marschieren alle Lichter an, rundrum laufen und das Licht wieder ausmachen. Auf dem Weg schaut man natürlich auch ob die Räder noch da sind. Je nach Lust und Laune schaut man auch nochmal unter die Motorhaube (wenn ich mehrere Tage das Fzg nicht gefahren bin und wenig gewissenjhafte Kollegen die vergangenen Tage da waren). Gleiches gilt für den Innenraum. Also normal sollte das machbar sein. Man ist ja auch nicht alleine.


    Wobei ich mir jetzt auch nicht sicher wäre ob ich gelockerte Radmuttern erkenne.

  • Also ein schneller komplett-Check geht in 15min für innen und außen

    schnell ?


    Also wenn Check - dann richtig.


    Und damit meine ich u.a. nicht den Med-Schrank auf Lücken zu untersuchen sondern jedes einzelne Verfallsdatum zu kontrollen;
    im Koffer nicht leere Plätze zu identifizieren sondern die Anwenheit und FUnktion jedes einzelnen Teils zu checken.
    Dazu gehören Dichtigkeitsprüfung bei Beatmungsbtl und Maske, Kalibration des BZ-Messgeräts, Batteriecheck im Laryngoskopspatel und testen auch aller Kaltlichtspatel (!) u.v.m


    Dazu noch Absaugung, Defi, Sauerstoff (Funktionsprüfung gem Protokoll), Schockkoffer, Vakuummatratze, Spineboard (inkl Gurte auf Vorhandensein und Funktion) usw ....


    ... dann noch den Fahrzeug-/Org-Spezifischen Kram (Fahrzeugunterlagen, Papiere, Tankkarte, PSA (Helme, Handschuhe, Warnwesten, Infektionsschutzkleidung usw), Nachschlagewerke bzgl. Fremdsprachen, Krankenhäusern, Funksprechverkehrspläne, Hygienerichtlinien, Stadt-/Landkarten, Unfallanzeige, Bedienungsanleitungen usw)


    Stände von Wasser/Öl/Treibstoff, sämtlichen Lichtsignalanlagen (inkl Umfeldbeleuchtung, Rückfahr-, Blinks- und Bremsleuchten)


    Warndreieck, Feuerlöscher, Forceaxt, Feuerwehrleine, Verbanddreick usw ...


    solch ein Check ist bei uns Bestandteil der Fahrzeugübernahme jeder Schicht ...


    ... aber häufig auch nicht so akribisch durchführbar ...


    und das auch noch alles in einer Checkliste nach QM dokumentieren ...


    ....in 15 Min - zu zweit ?



    mit zwei Geübten brauchen wir da gut & gerne 45 Min für,
    wenn es keine Defekte gibt und nichts aufgefüllt werden muss

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  • kellern
    Der Check auf "Verfall" ist seitens meines AG nicht vorgesehen. Der erfolgt einmal monatlich. Vornehmoich bei Fahrzeugen außerhalb ihrer Dienstzeit oder Sonntag Vormittag...



    Was mache ich in 15min?
    Alle Lichter. Kann man in der Checkliste mit zwei Haken auch dokumentieren. Wenn man zu zweit ist kann einer noch schnell die Füllstände (Tank+Öl mit Menge der Rest, nach Augenmaß) messen. Ein Blick ins Fahrerhaus gehört dazu (Funktionstest Funk, Handschuhvorrat, Radio anmachen...). Der Kollege checkt hinten schnell die Geräte. Geht meist auch eher schnell. Accuvac anschmeißen, Defi hochfahren und den Sauerstoffstand ablesen. Medumat kurz einschalten und das wars großteils.
    Danach gehts kurz an den Bestand. Einer checkt Fzg, der andere Koffer. Das geht nach Augenmaß. Wenn man nur auf zwei verschiedenen Fahrzeugen arbeitet sieht man ziemlich schnell wenn was fehlt. Wer mit dem Handbuch checkt braucht länger. Das Alltagsmaterial ist damit schnell durch. Sehr seltenes Verbrauchsmaterial wird nicht gecheckt - dafür fehlt die Zeit und ich muss dann einfach vertrauen, dass das Abnabelungsbesteck noch da ist wo es vor einer Woche war.


    Hin und wieder muss man genauer Checken. Das dauert dann auch gerne mal 2 Stunden... aber das ist dann halt einmal im Monat und muss genauer protokolliert werden. Ein unterbrochener Check muss auf der Wache dann auch umgehend fertiggestellt werden. Wobei selbst da die Existenz des Feuerlöschers nicht geprüft wird. Das erfolgt in der Inspektion...
    Haltbarkeit brauch ich doch nicht dauernd die prüfen. Was am 2.1. haltbar war, ist es auch heute noch.


    Und diese maximal 15min kriegt doch eine RTW Besatzung wohl noch hin

  • ....in 15 Min - zu zweit ?

    Das war zu meinen Zivi-Zeiten so auch vorgesehen und war sogar Arbeitszeit.


    Klar, habe ich eine Rettungswache mit viel Laufkundschaft, dann macht es sicherlich Sinn, das
    Haltbarkeitsdatum der Medikamente täglich zu kontrollieren, aber gerade auf kleineren Wachen
    sollte sowas einmal in der Woche ausreichend sein.

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