RD Rheinland-Pfalz

  • Das Land Rheinland-Pfalz hat seinen Landesrettungsplan dahingehend geändert, dass der Notarzt nicht mehr innerhalb von 30 Minuten beim Patienten sein muss, sondern schnellstmöglich. Schnellstmöglich könnte damit auch theoretisch nach 5 Stunden sein......


    Weiterhin gibt es in RP einen häufigen Notarztmangel, NEF werden regelmässig abgemeldet.


    http://rhein-zeitung.de/on/09/…rzo613664_normaltext.html

    Es gibt viele Menschen, die sich einbilden, was sie erfahren, verstünden sie auch. Goethe

  • Das klingt gar nicht gut. Hast du Informationen wie es in anderen Kreisen in RLP aussieht?


    Solche Entscheidungen sind dann doch sehr bedauerlich. Es hat sich in den vergangenen Jahrzehnten so viele Entwicklungen in Richtung einer kompetenten Versorgung gegeben. Warum streicht man dann den Notarzt aus dem "Programm"

  • Weil er zu teuer ist.
    Rheinland-Pflaz wird nur ein Vorbote sein - der Weg hin zu einem Paramedic-System wird nicht mehr zu ändern sein. Bleibt nur zu hoffen, daß die Ausbildung sich davor nicht verschließt.

  • Hmm ...


    ich stell jetzt mal die provokante Frage, ob das vieleicht nur ein Einzelfall oder
    wirklich ein landesweites Problem ist.


    Letztlich müssen die NA-Stellen von den Krankenkassen bezahlt werden und
    in der Mehrzahl der Bundesländer scheint es damit auch keine Probleme zu
    geben.


    Und wenn ich den (vor Rechtschreibfehlern strotzenden) Bericht mir mal gut
    durchlese, stelle ich fest, dass das ein eher hausgemachtes problem innerhalb
    der Krankenhäuser und des Kreises Altenkirchen ist.


    Insofern sollte der Kreis seine Hausaufgaben erst machen, bevor irgendwelche
    Gesetze umgesetzt werden.


    @ staubererik:


    Gibt es denn einen entsprechenden Link zum geänderten RDG?

  • Link zum Rettungsdienstgesetz liefere ich nach. Identsiche Problematiken gibt es ebenfalls im Bereich der Leitstelle Bad Kreuznach und Mayen. Auch hier melden Kliniken häufig ab. Für den Bereich Cochem wurde aus diesem Grund ein NA Standort geschlossen und ein dezentraler NEF Standort mit vom DRK eingesetzten NA geschaffen.


    Rheinland-Pfalz hat ein massives NA Problem, dies wurde auch schon häufig in Fachzeitschriften thematisiert.

    Es gibt viele Menschen, die sich einbilden, was sie erfahren, verstünden sie auch. Goethe

  • Tach zusammen!


    Zitat

    Original von staubererik
    Das Land Rheinland-Pfalz hat seinen Landesrettungsplan dahingehend geändert, dass der Notarzt nicht mehr innerhalb von 30 Minuten beim Patienten sein muss, sondern schnellstmöglich. Schnellstmöglich könnte damit auch theoretisch nach 5 Stunden sein......


    (...)


    Ist damit folgender Satz im Landesrettungsdienstplan Rheinland-Pfalz (LRettDP), Stand 01.01.2009, gemeint, oder bezieht sich das auf eine aktuellere Fassung des LRettDP?


    Zitat

    Original von LRettDP (Stand 01.01.2009), S. 13
    Der Einsatz einer Notärztin oder eines Notarztes soll schnellstmöglich erfolgen.


    Für den LRettDP klick folgenden Link:


    [URL=http://www.ism.rlp.de/Internet/med/f05/f051078e-8690-ff11-53a1-6e865a3eafac,11111111-1111-1111-1111-111111111111.pdf]LRettDP, Stand 01.01.2009[/URL]


    Für den Inhalt des Links wird keine Haftung übernommen.



    Gruß.

  • Richtig, darauf bezieht sich meine Aussage. Schnellstmöglich ist schnellstmöglich. Ohne zeitliche Begrenzung. Somit könnte theoretisch auch ein NEF aus Frankfurt zu einem Notfalleinsatz nach Mainz anfahren und wäre schnellstmöglich da.

    Es gibt viele Menschen, die sich einbilden, was sie erfahren, verstünden sie auch. Goethe

  • Zitat

    Original von Icsunonove
    Weil er zu teuer ist.
    Rheinland-Pflaz wird nur ein Vorbote sein - der Weg hin zu einem Paramedic-System wird nicht mehr zu ändern sein. Bleibt nur zu hoffen, daß die Ausbildung sich davor nicht verschließt.


    Gewagte These.
    Nach wie vor sind die Ärztekammern und -vereinigungen nicht bereit diesen Weg mitzugehen.
    Wahrscheinlicher ist, dass die Rettungsassistenten mehr und mehr de facto-Befugnisse erhalten (sofern ein ÄLRD seinen Kopf dafür hinhalten möchte), die Rechtslage sich aber nicht ändert oder nur verschlimmbessert.


    Oder glaubt noch ernsthaft jemand an die dreijährige Rettungsassistenten-Ausbildung?

  • Zitat

    Original von staubererik
    Schnellstmöglich ist schnellstmöglich. Ohne zeitliche Begrenzung. Somit könnte theoretisch auch ein NEF aus Frankfurt zu einem Notfalleinsatz nach Mainz anfahren und wäre schnellstmöglich da.


    Nein,


    dem möchte ich mal wiedersprechen. Denn spätestens wenn einer der
    Rettungsdienstbereiche dazwischen ein NEF frei hat, ist es eben nicht
    mehr schnellstmöglich.


    Trotzallem bleibe ich dabei, dass der Notarztmangel ein hausgemachtes
    Problem ist. Würden die Kreise die Notärzte vernünftig bezahlen, dann
    gäbe es mehr, die sich zu Diensten bereiterklären würden und wenn die
    Krankenhäuser verpflichtet wären, die durch den Kreis (Krankenkassen)
    bezahlten NA-Stellen auch als NA arbeiten zu lassen, wäre es deutlich
    einfacher.


    Und ob ein NA wirklich erforderlich ist ... ich denke, da wird es je nach
    Land unterschiedliche Auskünfte geben ... immerhin gibt es in der Mehr-
    zahl der Länder keinen Notarztdienst.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin zudem noch der Meinung, wenn man den Abfragekatalog auf den Leitstellen verbessert, die Kompetenz des Rettungsfachpersonals endlich erweitert (REGELKOMPETENZ) und sich einmal wirklich Gedanken um eine qualitativ gute Standortpolitik macht, dann haben wir auch nicht mehr einen solch eklatenten NA-Mangel!

    Grüße aus dem Frankenland :winktz:


    Patrik *Kalli* Kalinowski 8|
    Administrator
    BOS-Fahrzeuge.info




    Warum denn immer gleich sachlich werden, wenn es auch persönlich geht?!
    - André Heller -

  • Zitat

    Original von Patrik Kalinowski
    Ich bin zudem noch der Meinung, wenn man den Abfragekatalog auf den Leitstellen verbessert, die Kompetenz des Rettungsfachpersonals endlich erweitert (REGELKOMPETENZ) und sich einmal wirklich Gedanken um eine qualitativ gute Standortpolitik macht, dann haben wir auch nicht mehr einen solch eklatenten NA-Mangel!


    Zustimmung,


    aber solange da jede RD-Schule ihr eigenes Ding drehen kann, wird das
    ganz gepflegt in die Hose gehen. Es wird Zeit, dass die RA-Ausbildung
    endlich eine richtige Ausbildung im dualen System (praktische Tätigkeit
    und zentrales Schulwesen) und mit staatlichen (zentralen) Prüfungen
    durchgeführt wird.


    Jede Verkäuferin oder jeder KFZ-Mechaniker macht sowas, nur bei einem
    Beruf, in dem es um Menschlenleben geht, wird darauf verzichtet, was
    für ein System ...


    Letztlich arbeiten viele Systeme ohne einen Notarzt und mit einer sehr
    gut ausgebauten und dokumentierten Regelkompetenz des RD-Personals.

  • Hi,


    Zitat

    Original von Patrik Kalinowski
    Ich bin zudem noch der Meinung, wenn man den Abfragekatalog auf den Leitstellen verbessert, die Kompetenz des Rettungsfachpersonals endlich erweitert (REGELKOMPETENZ) und sich einmal wirklich Gedanken um eine qualitativ gute Standortpolitik macht, dann haben wir auch nicht mehr einen solch eklatenten NA-Mangel!


    Haben wir wirklich einen NA-Mangel? In meinem RD-Bereich und in den angrenzenden Landkreisen scheint das nicht so, eher im Gegenteil: Die Ärzte (bzw. Kliniken) sind ganz geil darauf, NA zu fahren weil es ihnen durch die Abrechnung der ärztl. Leistungen Geld bringt. Selbst Kassenpatienten werden da "interessant"...
    Auf manchen NA-Standorten gibt es lange Wartelisten, wenn man dort als NA fahren möchte. (habe ich z.B. gerade bei einer Bekannten. Sowohl im eigenen Haus als auch auf benachbarten NEF-Standorten fällt es ihr extrem schwer, Schichten zu bekommen). Es gibt hier in der Nähe in einem winzigen Kaff sogar einen niedergelassenen Arzt und NA, der sich privat(!) ein NEF zugelegt hat und darauf drängt, möglichst oft eingesetzt zu werden.


    Kliniken profitieren vom eigenen NA-Standort sehr oft auch dadurch, dass "ihr" NA Patienten auch gerne "ins eigene Haus" fährt, der niedergelassene Arzt als NA hat mit jedem Notfallpatienten (neben den ärztl. Leistungen die abrechenbar sind) zudem einen zusätzlichen "Schein" für das Quartal und ggf. sogar einen neuen Patienten, der ab nun seine Praxis besucht statt die des Kollegen.


    Zudem wird gerne genutzt, das eine Klinik, die "den Notarzt" stellt oder der Arzt, der "auch Notarzt ist" in der Bevölkerung oft als "besser" angesehen wird.


    Wenn das Alles "bei den Preissn" anders läuft, dann machen die wohl was falsch ;)

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

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