Nordfriesland: LKW auf dem Hindenbrugdamm vom Autozug geweht

    • Offizieller Beitrag

    Ein LKW wurde während der Überfahrt vom Festland nach Sylt auf dem Hindenburgdamm auf halber Strecke durch eine starke Windböe vom Autozug geweht - der Fahrer wurde so schwer verletzt, dass er noch vor Ort verstarb.


    Der Rettungsdienst des Kreis Nordfriesland war im Großeinsatz, mehrere Hubschrauber wurden eingesetzt (DRF, Marine, Polizei).



    Link zur Nachricht:
    http://www.shz.de/home/top-the…r-zugunfall-vor-sylt.html



    Quellenangabe:
    sh:z

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

  • alter Schwede, der Zugführer hat ganz Arbeit geleistet !


    Nicht nur dass er das Unglück bemerkt hat (oder drauf aufmerksam gemacht wurde) nein,


    er rennt auch noch den ganzen Weg zurück ! (und der Zug ist lang) dann noch ein gutes Stück weiter zum LKW (und das bei diesem Wetter !!!) und versucht auch noch den LKW-Fahrer aus dem Wasser zu retten.


    Alter Schwede.


    Respekt !!

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • der LKW sieht echt überl aus
    Mein Beileid an die Hinterbliebenen.


    Der Zugführer hat wirklich mut bewiesen

  • Jo ...


    meine Hochachtung vor dem Zugführer ...


    Aber wieso ist es mal wieder klar, dass die Feuerwehr wegen des Weges am
    meckern ist? Kennen die den etwa nicht von Übungen? Und wiese kann man
    auf einem nichtgeteerten Weg nur in Schrittgeschwindigkeit fahren?


    Ich war der Meinung, die Feuerwehren kennen ihr Einsatzgebiet, gerade wenn
    es sich um nicht alltägliches handelt ...


    Mein Beileid an die Hinterbliebenen des LKW-Fahrers ...

  • Ich bin schon häufig mit dem Zug über den Damm gefahren, jedesmal habe und hatte ich ein seltsames Gefühl, da ich mich gefragt habe was ist wenn hier mal was passiert bzw. der ganze Zug entgleist. Ich habe mir dann immer vorgestellt, dass bei einem MANV von Westerland der DRK Unimog und der VW-MAN der SEG zur Rettung von 200 Personen ausrücken.


    Und es stimmt, der Damm ist echt ne Katastrophe. da sehe ich manchmal Fahrzeuge der Versorgungsbetriebe fahren. Die haben Singlebereifung um überhaupt Halt zu finden. Problem ist nämlich nicht der schlechte Zustand des Seitenbereiches, sondern die extreme Schräglage, ein Fahrzeug mit Wassertank wird da wohl schön umkippen. Und durchgängig befahrbar ist der Damm eh nicht.
    Aber vielleicht kommt im Notfall ein DB Rettungszug aus Fulda :zwinker:

    Es gibt viele Menschen, die sich einbilden, was sie erfahren, verstünden sie auch. Goethe


  • Na ja ... nicht umsonst ist die Strecke auf dem Damm ja zweigleisig ...
    da sind zumindest Unfälle durch entgegenkommende Züge schon mal
    (fast) ausgeschlossen.


    Und was die schnelle Erreichbarkeit der Strecke angeht ... schaut Euch
    einfach mal normale Bahnstrecken an, die haben oft nicht einmal einen
    Weg nebendran, der besser ist als ein Feldweg, und selbst den sehr oft
    noch nicht einmal.


    Die Bahnstrecke zwischen Raisdorf und Preetz führt beispielsweise durch
    einen Wald und hat derzeit keinen Weg nebendran ... und da hat es
    auch schon richtig gekracht.

    Zitat

    Original von staubererik
    Und es stimmt, der Damm ist echt ne Katastrophe. (...) Problem ist
    nämlich nicht der schlechte Zustand des Seitenbereiches, sondern die
    extreme Schräglage, ein Fahrzeug mit Wassertank wird da wohl schön
    umkippen.


    Na ja ...


    aber sein wir doch mal ganz ehrlich ... der Damm existiert seit über 100
    Jahren und der Feuerwehr fällt es JETZT auf, dass sie Probleme
    haben, den Damm zu erreichen? Hat da vieleicht ein Verantwortlicher
    die letzten Jahrzehnte geschlafen?


    Sorry, aber der Damm ist deutlich besser erreichbar wie manch andere
    Strecken, die dann auch noch eingleisig sind. Und der Wirtschaftsweg
    müsste eigentlich durchgeängig vorhanden sein. Zumindest meine ich
    auch etwas in Googlemaps erkennen zu können ...

    Zitat

    Original von staubererik
    Aber vielleicht kommt im Notfall ein DB Rettungszug aus Fulda :zwinker:


    So weit musst Du nicht einmal denken ... im Grunde würde ein normaler
    Triebwagen ausreichen, den sie in Niebüll / Westerland stehen haben
    schon für den "Erstangriff" ausreichen.


    Und man sollte zu Guter Letzt auch nicht vergessen, dass das der erste
    größere Unfall ist, der auf dieser Strecke passiert ist.


    Ansonsten Erik, es ist schon ein Fluch, wenn man Ahnung von solch
    Dingen wie MANV hat ... da macht man sich deutlich zu viele Gedanken
    und vergisst dabei, die schöne Aussicht auf dem Damm ...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Tobias Voss
    Na ja ...


    aber sein wir doch mal ganz ehrlich ... der Damm existiert seit über 100
    Jahren und der Feuerwehr fällt es JETZT auf, dass sie Probleme
    haben, den Damm zu erreichen? Hat da vielleicht ein Verantwortlicher
    die letzten Jahrzehnte geschlafen?


    Tobi, du weißt doch, wie es ist: Die Feuerwehr wird da sicherlich die letzten Jahre geredet, gebettelt und gefordert haben, bloß wird sie da vermutlich auf taube Ohren gestoßen sein. Der Wehrführer Morsum/Sylt pflichtet seinem Kollegen vom Festland ja auch bei. Selbst Übungen sind ja nur in der stockdunklen Zeit irgendwann nachts möglich, weil sich die Bahn weigert, tagsüber ein paar lukrative Züge ausfallen zu lassen.


    Ich finde es nur allzu verständlich, dass die Verantwortlichen der Feuerwehren dieses Unglück dazu nutzen, ihren Forderungen noch einmal öffentlichkeitswirksam Nachdruck zu verleihen. Denn passieren tut ja immer erst dann etwas, wenn einmal etwas Schlimmes passiert ist. Weil dann die Augen der Öffentlichkeit darauf gerichtet sind.


    Einziger Trost: Dem armen LKW-Fahrer hätte man auch mit besten Rettungswegen wohl nicht mehr helfen können. Aber so können zumindest jetzt die infrastrukturellen Voraussetzungen für mögliche Unglücksfälle in der Zukunft geschaffen werden - mögen sie uns verschonen...

  • Man verneige sich vor dem Lokführer. Wieviele Menschen helfen noch oder sehen das Hilfe gebraucht wird und das ganze dann noch unter den Umständen.


    Aber die Kritik der FFW kann ich nicht so ganz verstehen, also von dem 3 Bild aus gesehen, sieht der Weg besser aus als manch eine Weilerverbindungsstraße bei uns hier... Zudem wird geschrieben das der tragische Unfall sich auf der Hälfte der Strecke ereignet hat, das es dann dauert müsste jedem klar sein der aus dem Bereich kommt.
    Zudem, wenn es einen LKW vom Zug weht, wird man mit nem LF oder RW net mit 50 - 70 km/h fahren können... (Thema Seitenwinde...)


    Wie Tobias Voss schon schrieb, jetzt wird wieder moniert, was net alles passt.
    Aber was erwartet die FFW ? Ne Bundesstraßen ähnliche Strecke ?
    Oder ist es mit demBegriff " Feuerwehr: Retten - Löschen - Bergen in allen Lagen" soweit, das es nur noch Schönwetter und befestigten Straßen Wehren/Retter gibt. Vielleicht sollte mancher sich mal mit dem was man hat, zu frieden geben und DARAUS das beste machen.
    Das ist jetzt kein Angriff an die Wehr in Sylt oder irgendeine Wehr speziell, sonder eher mal zum Nachdenken wo unser Improvisationsdenken geblieben.


    Aber der eigentliche Punkt ist, der Familie, den Angehörigen, den Kollegen und allen Betroffenen mein herzlichstes Beileid.
    Auch ein Dank an alle die am Rettungseinsatz beteiligt waren.


    Grüßle


    D'r Dulex

  • Hallo liebe Leute,


    wer von euch kennt den Hindenburgdamm nicht nur aus dem Geographieuntericht oder aus dem Zug?


    Es gibt doch einige einzigartige Besonderheiten dieses Dammes:
    - sehr hohe Verkehrsbelastung mit Autozügen, NOB-Nahverkehrszügen und Intercityzüge
    - Strecke nicht überall zweigleisig (eingleisige Streckenabschnitte auf Sylt und auf dem Festland)
    - der Damm ist von keiner Position aus komplett überschaubar
    - Autozüge, bei denen die Personen in den Fahrzeugen bleiben
    - völlig freie Strecke (extreme Windbelastung, absolute Dunkelheit nachts, keine Orientierungspunkte, nahezu null Sicht bei Regen oder nachts)
    - Hilfsweg nur auf einer Dammseite halbwegs befahrbar
    - Hilfsweg extrem schräg, dank feuchter Salzluft sehr hohe Abrutschgefahr und Gefahr von Reifenschäden
    - Gegenverkehr nicht möglich
    - keine Wendemöglichkeit
    - "Überholen" parkender Fahrzeuge unmöglich
    - keine Aufstellflächen vorhanden
    - extrem steiles Gleisbett, das Gleisbett fällt beiderseits sehr steil ab
    - keine Landemöglichkeit für Hubschrauber
    - Zuwege zum großen Teil unbefestigt
    - Der Damm ist 11km lang!


    Natürlich haben Zugführer sowie die eingesetzten Rettungskräfte absolute Hochachtung verdient.
    Die Feuerwehren und Rettungsdienste fordern jedoch schon seit Jahren ein tragfähiges und zeitgemäßes Rettungskonzept von der Deutschen Bahn ein, bisher jedoch erfolglos.


    Der Damm gehört nämlich der Deutschen Bahn und nicht der Gemeinde.


    Ein LKW oder eine verletzte Person lässt sich sicherlich bei guten Wetterlagen versorgen (so wie dort). Bei mehreren Verletzten oder notwendiger technischer Hilfe mit mehr als einem Fahrzeug wird es jedoch schon kritisch.


    Hilfszüge haben das systemische Problem, dass die Strecke immer schon beiderseits mit Folgezügen vollsteht. Die Frage nach angemessenen Eintreffzeiten stellt sich dann nicht mehr.


    Bericht hierzu (SHZ)

    ________________
    alle Aussagen spiegeln ausschließlich meine private Meinung wieder

  • Es wird doch da irgendwelche Allrad-Fahrzeuge geben ? Vielleicht war ich zu lange beim Bund aber wo eine Schiene ist komm ich auch mit dem Fahrzeug hin. Rüttelt vielleicht etwas aber das ist auch nicht schlimmer als viele Autobahnen in Süddeutschland.

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • Zitat

    Original von y903211
    Es wird doch da irgendwelche Allrad-Fahrzeuge geben ? Vielleicht war ich zu lange beim Bund aber wo eine Schiene ist komm ich auch mit dem Fahrzeug hin. Rüttelt vielleicht etwas aber das ist auch nicht schlimmer als viele Autobahnen in Süddeutschland.


    Und wie wäre es mit solchen Systemen?


    RW BVG Berlin


    RW DB


    Ich habe zwar nicht allzuviel Ahnung von Fahrgestellen, aber ich könnte mir vorstellen, dass man mit solchen "RW" weiterkommt, zumindest könnte man dann zwischen Straße und Schiene wechseln. Oder? Und die wichtigsten Komponenten habe ich dann an Bord, zudem (wie bei der DB Variante) auch noch ne Staffel o.ä. Kann also bei richtiger Beladung schon erste Hilfe, kleine Brandbekämpfung (wasser ist ja immer da :-)) ) und auch technische Hilfe leisten, wie eben freischnippeln.


    grüße


    Andre

    Der Kopf ist vor allem der Behälter des Gehirns, nicht der Humus für die Haare. (Gino Cervi, Luigi Cervi, ital. Schauspieler)

  • Meindt du, so ein Zwei-Wege-Fahrzeug rast über die Schienen? DIe fahren auch relativ langsam, außerdem wird das Aufgleisen. bzw. Abgleisen unterwegs wohl recht schwierig. In der Regel braucht man ja fürs Aufgleisen einen Bahnübergang o. Ä.


    Die Bemerkung, dass der Bahndamm schon recht steil ist, dient der Sache wohl noch weniger.

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