Auch wenn es wieder wie eine Unterhaltung mit einer Ytong-Wand ist... es gibt fest definierte Obergrenzen für die Lärmabstrahlung von Sondersignalanlagen u.a. durch das Bundes-Immissionsschutzgesetz entsprechende Durchführungsverordnungen. Das ist auch im Sinne des Erfinders. Eine Signalanlage soll warnen und sich nicht dadurch auszeichnen das sie im Umkreis von 50 Metern zu bleibenden Hörschäden sorgt, vom Fahrzeugpersonal gar nicht zu reden. Mehr Leistung ist sicherlich technisch nicht das Problem sondern die Wahrnehmbarkeit. Und da hat Deutschland mal wieder zu recht bewiesen ein fortschrittsfeindliches Land zu sein. Die Weimaraner sind also genervt vom Klang ? Ich bin begeistern. Morgen vom Licht der Blaulichter und übermorgen von der Farbe der Fahrzeuge. Zukünftig fahren wir ohne Horn und steigen an Ampel aus um umstehende VT höflich zu fragen ob es sie stören würde wenn wir vorbeifahren.
Lustig ist auch immer wieder, und ich beobachte das jetzt seit Jahren, das regelmäßig gegen das Signal gewettert wird aber nichts sinnvolles kommt als Verbesserungsvorschlag ausser Dingen die bereits wissenschaftlich widerlegt sind oder aus gutem Grund, nämlich gesundheitliche Schäden, nicht zulässig sind. Im zweiten Fall die grenzenlose Steigerung der Lautstärke im Sinne des gegenseitigen Aufrüstens und im ersten Falle das die Schallausbreitung durch tiefe Anbauorte deutlich behindert wird. Bei letzterem haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt das der Schall bei tiefem Anbauort nur unwesentlich beeinträchtigt wird in der Ausbreitung, der "Nutzer" durch die verringerte Lärmbelastung subjektiv das Empfinden hat das dieses Signal so eine schlechtere Wirkung hat. Hier beeinflusst im übrigen die eigene Empfindung die subjektive Wahrnehmung.
Womit könnte man denn sinnvolle Verbesserungen herbeiführen ?
Dröseln wir das doch mal auf..
Auf Seite der Einsatzfahrzeuge:
- Mindestbesatz mit optischen Signalanlagen gem. Standards der amerikanischen NFPA - National Fire Protection Association
.. nach deren Umsetzung haben sich Unfälle bei denen Einsatzfahrzeuge, speziell Großfahrzeuge, verunfallt sind weil sie zu spät wahrgenommen wurden deutlich reduziert. In den USA wird das sehr genau untersucht und Untersuchungsberichte der letzten Jahrzehnte lassen sich auf unterschiedlichen Seiten einsehen.
z.b. nur als Beispiel
http://www.cdc.gov/ -> http://www2a.cdc.gov/NIOSH-fir…elated=0018&Submit=Submit
- Vorgeschr. Einsatz von LED Leuchtmitteln bei Signalanlagen mit Möglichkeit zur Nachtabsenkung
..durch die andere Bauweise , Lichtemission in entspr. Wellenlänge und kein "einfärben", erreichen LED eine deutliche bessere Wahrnehmbarkeit gegenüber dem Sonnenlicht bei Tag. Dies auch durch einen höheres Kontrastverhältnis ohne Notwendigkeit (nicht Notwendig aber möglich) einer höheren Blitzfrequenz. Durch die Möglichkeit der Absenkung lässt sich eine Blendwirkung bei Nacht oder schlechter Witterung signifikant reduzieren.
Ein weiterer Vorteil ist das LEDs eine wesentlich geringere Leistungsaufnahme haben als herkömmliche Halogenleuchten oder Blitzkennleuchten. Das entlastet das Bordnetz und stellt mehr Kapazität zur Verfügung für andere Einrichtungen, wichtig v.a. bei Fahrzeugen ohne MWS. Dazu kommt eine wesentlich höhere Ausfallsicherheit.
- wissenschaftlich fundierte und objektive Prüfung anderer Tonfolgen als Ergänzung
.. sei es nun Wail, Yelp oder anderes. Hier darf kein Stammtischdünkel oder subjektives "mag ich nicht" Grund sein um eine in anderen Ländern über Jahrzehnte bewährte Technik.
- Ausrüstung von Einsatzfahrzeugen mit haptischen Signalanlagen.
.. z.b. dem Rumbler von Federal Signal der auch durch dicke Isolierungen ein fühlbares "Signal" an andere VT übermittelt.
- bundesweite Zulassung von Springlicht für Einsatzfahrzeuge
.. Bedaf eigentlich keiner Erklärung und spricht bei jedem Einsatzfahrer der dieses kennt für sich..
- und für den Arsch... verbindliche Heckabsicherung durch Beklebung nach französischem Vorbild
.. bzw. siehe auch Fahrzeuge der FW Ratingen mit eben solcher retroreflektierenden Beklebungen. In Frankreich verbindlich eingeführt nach zwei Unfällen mit mehreren Toten, danach hat sich die Zahl solcher Unfälle nahezu gegen Null reduziert. Wünschenswert wäre u.U. eine gelbe VWA evtl. mit Richtungsmöglichkeit und entsprechender bundesweiter gesetzlichen Regelung hierzu.
Auf Seite der Fremdfahrzeuge..
- Verpflichtend ab Werk Stummschaltung von verbauten Mediengeräten.
.. jedes Neufahrzeug muss so ausgestattet werden das bei Annäherung eines Einsatzfahrzeuges mit Wegerechten eingebaute Mediengeräte automatisch auf Stumm geschaltet werden -> RFID. Technisch ist das heute schon kein Problem. Manipualtionen an dieser Schaltung müssten unter Strafe gestellt werden.
Auf Seite des Strassenbaus..
- Verkehrslenkung und -beeinflussung.
.. zumindest an speziellen Stellen wie unfallträchtigen Kreuzungsbereichen mit LZA eine Verkehrsbeeinflussung durch Wegerechtsfahrzeuge -> RFID , ebenfalls auch heute schon technisch möglich und nur eine Frage des politischen Willens und der Finanzierung
Auf Seite der Einsatzfahrzeugführer..
- intensive wiederkehrende Schulung und verpflichtende Fahrsicherheitslehrgänge
.. für die Führer von Einsatzfahrzeugen müssten bundesweit verbindlich vorgeschriebene Schulungen eingeführt werden. Durchgeführt von dafür besonders geeignetem und geschultem Personal. Diese Schulungen sollten in regelmäßigen Abständen wiederholt werden müssen und ein Verbot des Führens von Einsatzfahrzeugen wenn diese nicht nachweislich erbracht wurden. Personalmangel und ähnliches dürfen hier keine Entschuldigung sein ! Eine Diskussion wie "Umschaltung von S/L überfordert Fahrer" sind ein Armutszeugnis bei der Auswahl der Fahrzeugführer.
Auf Seite der "normalen" Verkehrsteilnehmer..
- Pflichtschulung im Rahmen des Führerscheins
.. Im Rahmen der Führerscheinschulung müsste verbindlich vorgeschrieben werden welche Zeit für diese Schulung angesetzt wird bei der explizit auf das Verhalten bei der Annäherung von Einsatzfahrzeugen eingegangen wird. Hier wäre es vielleicht auch hilfreich ein Video zu zeigen als Anschauungsmaterial aus der Sicht eines Einsatzfahrers oder selbst einmal Platz nehmen in einem Einsatzfahrzeug. Bevorzugt natürlich "größere" Fahrzeuge damit der Fahrschüler auch mal einen kurzen Einblick bekommt über die Ausmaße eines Einsatzfahrzeuges und die toten Winkel.