Konkurenzkampf THW vs. Feuerwehr

Schönes Thema...

Konkurenzkampf zwischen den beiden Organsiationen ist, glaube ich, gar nicht mal so oft gegeben.

Es gibt vielmehr zwei Fälle: Introvertierte Ortsverbände oder introvertierte Feuerwehren.

Introvertierte Ortsverbände sind solche, die glauben das es ihr heiliges Recht ist, dass sie von der Feuerwehr alarmiert werden.
Sie "verkaufen" weder ihre Einsatzoptionen, noch halten sie ihr Einsatzgerät und -personal wirklich instand.
Das sind solche Ortsverbände mit 25 Helfern, die zum Teil gar nicht mehr Helfer haben wollen, um die Kameradschaft besser zu pflegen. In solchen Ortsverbänden wird auch die Ausbildung meistens stark vernachlässigt, unter dem Vorwand das man "doch eh alles kann".

Introvertierte Feuerwehren sind meistens solche, die ein oder zwei Löschfahrzeuge aufm Hof stehen haben und versuchen würden einen brennden Tanklaster zu löschen. Alleine.
Solche Feuerwehren sind zumeist klein und die ersten am Brandherd - dieser wird dann bis auf den letzten Mann gegen andere Wehren - und vorallem anderen Organisationen - verteidigt.
Oft sind die Wehren dann so das jeder jeden kennt, die besetzung der Führungsriege sich an der Größe der Kartoffeln orientiert und es außerhalb des Dorfes nur noch die Leitstelle gibt.

Selbstverständlich sind das überspitze Darstellungen, aber ich glaub die meisten von euch werden sowas kennen

Und wenn jetzt solche Organisationen zusammentreffen, kann es natürlich nicht zu einer Zusammenarbeit kommen.
Das wird leider schnell als Konkurenz gewertet und die beiden (eigentlichen) Partner werden zu Konkurenten.

Konkurenz als wirkliche gibt es kaum, da die Feuerwehr einfach immer ncoh die Hoheit über das Alarmieren hat und die Einsatzhäufigkeit des THWs wunderbar beinflussen kann.
Integrierte Leistellen sind da schon ein Riesenschritt, aber viel zu oft wird das THW immer noch für den reinen Katatstrophenschutz genutzt. Das wir auch im Bereich der örtlichen Gefahrenabwehr fähig sind einen großen Beitrag zu leisten, kam halt noch nicht wirklich an.

Und da is das THW dann doch irgendwie selber schuld. Man muss sich (als "untertänige Organisation", die das THWin der öGA leider ist) verkaufen können - und daran haperts noch nen bissle.

Aber es wird besser und zumindest ich bin sehr zuversichtlich das wenn die heutige Jugend Führungspositionen besetzt, auch das THW seinen Stellenwert ausbauen kann.
Sofern es das THW bis dahin noch gibt

mfg
Jan

Da kann ich glaube ich guten Gewissens sagen, dass der "Konkurrenzkampf" zwischen Feuerwehren und THW im Kreis Pinneberg nicht vorhanden ist.

Beide Organisationen haben ihre Aufgabengebiete, die sie entweder selbstständig abarbeiten oder eben auch zusammen. So wird das THW Elmshorn z.B. oft von der Polizei für die Rückstausicherung bei Verkehrsunfällen auf der Autobahn alarmiert oder die Höhenretter des THW Pinneberg, wenn mal wieder ein Großplakat in 40 Metern Höhe den Sturm nicht aushält oder eine lebensmüde Person irgendwo auf nem Mast herumklettert. Nicht selten wird das THW von den FFen bei bestimmten Lagen angefordert, wenn spezielle Ausrüstung oder Personal benötigt wird, z.B. Großpumpen, Kranwagen, Radlader, Mulde, zusätzl. Motorsägen oder Rüstmaterial.

Über "zu wenig" Arbeit kann sich in unserer Region wohl kein OV beschweren.

Beim letzten Tag der offenen Tür hatten wir (und haben auch viele andere Feuerwehren) das THW zu Gast, welches sich und seine Ausrüstung präsentierte.

Hallo :-)),

die Polarisierung in der Ausgangsfrage weist in die falsche Richtung. Von einem Konkurrenzkampf kann ich doch nur sprechen, wenn 2 Anbieter das gleiche machen wollen. Aber da sind doch die Schnittmengen zwischen Fw und THW nicht so groß. Zumindestens für Niedersachsen gilt erst einmal grundlegend: Technische Hilfe (und Feuer löschen natürlich) im Bereich der täglichen Gefahrenabwehr ist Sache der Feuerwehr. Die Schnittstelle zum THW ist genau da, wo ein Ortsverband ergänzende Einsatz-Optionen bieten kann, die den Entscheidern von Fw und Polizei a) als sinnvolle Erganzung erscheinen müssen und b) den Entscheidern auch bekannt gemacht worden sein müssen. Dann wird er sie im Bedarfsfall auch anfordern.
Dieses a) und b) ist Aufgabe eines jeden Ortsverbandes und kann nicht an die LV- oder Bundesleitung delegiert werden. Es ist auch aufwändig, zu informieren usw. Aber es geht nur in einem gegenseitigen Vertrauensverhältnis über viele Jahre, Freundschaften zu Fw aufbauen, Jugendarbeit usw. Außerdem geht es schief, wenn wir uns mit der Fw vergleichen und meinen, wir hätten die gleiche Gewichtsklasse: bei uns im Landkreis ist das Verhältnis 50 THW-Helfer zu ca. 2.000 Fw-Leute, d.h ca. 1:40.
In der "täglichen Gefahrenabwehr kann das THW eben nur bedingt mitwirken, da kein OV verläßlich sein Gerät 24 Std. an 7 Tagen zur Verfügung stellen kann. Dafür bekommen wir als Bundesorganisation zu viele Aufträge von oben, so das unser Gerät gar nicht immer zur Verfügung steht.
Ansonsten kann ich die Gedanken von HerosLubu nur unterstreichen. Wenn man als OV introvertiert ist, wird man das Intresse der Fw nicht wecken können. Wer in seinem LK allerdings von introvertierten FW umgeben sein sollten, hat es wirklich schwer.

Leider gibt es Landkreise , wo die ILS erst mal den KBM informieren muß wenn das THW angefordert wird . Dann entscheidet dieser ob das nicht erst mal eine Feuerwehr ´besser´ machen kann . Wenn dann das Kind in den Brunnen gefallen ist , wird dann das THW geholt . Oder Unfall im schwieigen Gelände und in der Nähe ein THW OV der besetzt ist . Aber erst mal wird die Feuerwehr alarmiert und als die nichts ausrichten kann wird die Bergwacht aus einem 25 km entfernten Ort geholt welche dann fast 30 Min. später eintrifft und die Arbeit macht , die das THW hätte eine halbe Stunde früher genauso gut erledigen können . Und das alles zum Wohl des Patienten , da der KBM die Blauen am liebsten verbieten würde . Da hat der neue Präsident des THW ( EX-LBD Brömme aus Berlin ) noch viel Arbeit zu leisten bis das THW in Deutschland in die öGA eingebunden wird ( flächendeckend ) . Momentan geht der Hang vom Bundesverband mehr in Richtung Ausland . Was ich persönlich sehr traurig finde ! Ein GKW sollte bei einem Verkehrsunfall genauso Hilfe leisten dürfen wie ein LF oder RW der Feuerwehr . Es sollte eigentlich das Motto gelten : Zum Wohle des Patienten ! Nur hier denkt jeder nur an sich selbst .

Ja dieser Konkurenzkampf gibt es hier auch was ich ziemlich schade finde,am meisten aber bei der älteren generation so wie ich es erlebt habe. Man war nur solange freunde wenn man zusammen saß und gefeiert hat aber danch....sowas ist echt traurig.

Vor allem gabe es hier mal in der umgebung einen Wehrführer der konnt nicht über sein schatten springen um das THW um hilfe zubitten. Die Katasrophe am nächsten Tag war dann viel schlimmer....und das war das ende seiner Laufbahn..

Zitat

Original von Godeke
In der "täglichen Gefahrenabwehr kann das THW eben nur bedingt mitwirken, da kein OV verläßlich sein Gerät 24 Std. an 7 Tagen zur Verfügung stellen kann. Dafür bekommen wir als Bundesorganisation zu viele Aufträge von oben, so das unser Gerät gar nicht immer zur Verfügung steht.

Interessant. Kannst du das mal für einen HiOrgler (Malteser) näher erläutern?
Insbesondere zu dem Punkt mit den "Aufträgen von oben" wurde ich gerne mehr wissen.

Gruß

NadeemS

Das Thema kann man theoretisch generell diskutieren nicht mal nur auf Feuerwehr/THW bezogen. Manch eine Entscheidung kann man da nur schwer nachvollziehen.

Bestes Beispiel ist hierfür eine Feuerwehr die veranlasste das ein Apotheker einen öffentlichen AED wieder entfernen musste.

Schlimm ist nur das unter diesen pubertären Revierkämpfen die Bevölkerung leidet.

Hallo :-)),

die gestellte Frage will ich gerne mal ausführlicher beantworten: Durch Notwendigkeiten in der Gefahrenabwehr auf Bundes- oder Landesebene, großen Veranstaltungen beim THW usw. kann es durchaus passieren, daß Bundes- oder Landesleitung verpflichtend verfügen, daß z.B.

- das große Stromaggregat des OV für eine Woche an die Bundesschule für einen Lehrgang zu liefern ist

- Zelt- und Unterkunftsmatreial für eine Großübung zur Verfügng zu stellen ist (3Wochen)

- sämtliche Beleuchtungskapazitäten samt der Unterkunftsräüme einem Polizeiverband zu überlassen sind

- der Transport-LKW für 14 Tage zum jährlichen Landesfest an einen 150 km entfernten OV ausgeleihen werden muß

- FKH, Transport-LKW und MTW für 14 Tage beim G 8-Gipfel im Einsatz sind

Das sind nur einige kleine Beispiele aus einem Ortsverband. Ich beurteile hier nicht, ob das schlecht oder gut ist. Ich stelle nur fest, daß das Material dann nicht zur Verfügung steht und auch bei der FEL abgemeldet wird.
Deshalb kan man sich eben nicht so ohne weiteres als immer voll einsatzbereiter Partner gegenüber den Fw präsentieren sondern muß einschränken: "ja, sofern nicht der Bund uns woanders einsetzt!"

Hallöle

In Berlin kann ich nur sagen das die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und THW sehr gut funktioniert.

Jeden Samstag ist mindestens eine Ortsgruppe im Einsatzdienst und wird von der Feuerwehrleitstelle zu technischen Hilfeleistungen alarmiert . Das THW fürt diese Einsätze dann auch ganz alleine durch.

Bei größeren Einsätze sind in Berlin Lichtmaste , Radlader usw vom THW sehr gerne gesehen und werden eingesetzt.

Bei Ausnahmezuständen zu Sturm, Regen usw unterstützt das THW regelmäßig die Kräfte von BF und FF.

Ich persönlich habe bei meinen Einsätzen des Technischen Dienstes in Berlin nur gute Erfahrungen mit dem THW gemacht.Aber Konkurenzkampf konnte ich dabei nicht entdecken.

Gruß aus Berlin

Schmiernippel

es ist immer wieder faszinierend wie man sich gerade im sozialen Gewerbe, in dem die Beteiligten stets beteuern "anderen Menschen helfen zu wollen" bemüht, gegeneinander statt miteinander zu "helfen".

Es erscheint doch oft wie ein Sammelbecken gescheiterter Existenzen.

Wie will jemand suffizient helfen wenn er mit Grabenkäpfen und damit, die "Konkurrenz" zu attakieren, beschäftigt ist ?!

Ich halte von diesem Organisationsgezicke, egal ob THW, Pol, BF, FF, Hiorg, Private etc. überhaupt nichts.

Zu dem Thema hätte ich dann auch noch was anzumerken. Die Zusammenarbeit zwischen THW und Feuerwehr in unserem Bereich, wurde über Jahre aktiver gegenseitiger Personalabwerberei etc. und mangelnder Gesprächesbereitschaft, wieder aufgebaut. Vorher wurden, unter den alten Kräften der Führungsebene des THW noch tiefe Gräben gegraben. Da wurde z.B. von der OV-Vereinigung (oder wie der Verein auch immer heißt) ein Hydraulikaggregat, mit Schere und Spreizer beschafft und in Presse so vorgestellt, das man jetzt auch Verkehrunfälle abarbeiten könnte, ohne die Feuerwehr zu bemühen. Ein extra Pieperschleife wäre eingerichtet. Naja, genutzt hat das nicht viel, im Gegenteil. Der Gräben wurde tiefer!!! :-auaÜber die Jahre wurden diese Leute scheinbar ausgetauscht und eine gute Zusammenarbeit spielte sich ein. Das THW ist bei uns mittlerweile im Gefahrgut- und MANV-Konzept fest mit eingebunden. Man kann auch miteinander.
Noch eine Anmerkung. Durch die gute Zusammenarbeit wurde das THW zu 2 Großbränden mitalarmiert. Die Folge war, das der Stadt recht hohe Rechnungen von seiten des THW gestellt wurden. Da es sich aber um Brandeinsätze handelte. konnte die Stadt diese Kosten nicht umlegen und blieb auf diesen recht hohen Beträgen sitzen. Was nun zur Folge hat, das die FW erstmal seine Möglichkeiten zu prüfen hat, bevor das THW angefordert werden darf. Wenn ich recht informiert bin, muss das erst jemand aus dem Rathaus abnicken. Für diesen Bereich (Ordnung und Sicherheit) wurde ein Rufdienst eingerichtet.

Gruß

Erich

Also bei uns hier in OHZ und im gesamten Landkreis war es bis vor 2 Jahre auch extrem schlimm. Die Feuerwehren wollten mit uns garnicht zusammen arbeiten, aber jetzt geht es einigermaßen. Wir haben zum beispiel jeden Monat eine große Funkübungen wo sich einige Feuerwehren dran beteiligen und wir auch. Seitdem ist das verhältnis FW und THW ein wenig entspannter. Wir haben auch dieverse Feuerwehren zu uns eingeladen um denen zu zeigen was wir für Technik haben und was wir damit anstellen können. Und bei 1 oder 2 Feuerwehren kam prompt auch ein gegen Angebot das Sie uns ihre Technik einmal zeigen das fanden wir richtig gut. Naja mal sehen was sich daraus weiterhin ergibt.

MFG Hendric

Manchmal sind es eben diese Kleinigkeiten, wie Funkübungen, die die Zusammenarbeit wieder ins Laufen bringen. Man lernt sich kennen, wenn auch nur über Funk. Wen man kennt, an den erinnert man sich auch schneller und somit denkt man dann auch eher über die Möglichkeiten des anderen nach.

Eine Zusammenarbeit der einzelnen Hilfsdienste ist unbedingt zu befürworten.
Nur die Lst mußt da dann auch mitspielen/mitalarmieren - ggf. AAO überarbeiten lassen.

Konkurrenzdenken ist hier völliger Quatschfug

Bei uns soll im nächsten Jahr zum Jubiläum des Jugend-THW eine gemeinsame Übung stattfinden mit allen Feuerwehren der Stadt.
Da wir nur eine kleine wehr sind hatten wir noch nicht so viel mit dem THW zu tun. Ab und zu gab es bei uns im Ort ein paar Einsätze fürs THW weil sich LKWs festgefahren hatten. (Hinter unserem Ort endet die Straße in einem Waldweg, Wendemöglichkeiten wurde erst in den letzten Jahren eingerichtet.
Ich weiß aber vom THW Bensheim, das die Sprenggruppe des THW und die Pyrotechniker der Feuerwehr zusammenarbeiten.

ich weis auch nicht warum das bei uns in hüwa nicht geht aber es liegt nicht nur in hüwa dran ich kenne auch noch andere ov`s beim thw wo es genau so ist

aber wen mann dan mal nach Bayern schaut da funktioniert
das doch auch super warum nicht über all

Gruß Kirsch