ITW Sachsen-Anhalt

  • nur mal als kleiner Einwurf:



    Krankenschwestern als Urinschubsen zu bezeichnen, zeugt nicht gerade von besonderer Sachkenntnis!

    Ich habe selbst "Urinschubse" gelernt, wenn einer das sagen darf - dann ich :)
    Inzwischen hab ich aber eine Zusatzausbildung und sehe den Urin nur noch in Beuteln,
    muss ihn aber trotzdem 1-2stdl. ablesen und umschütten :kichern:


    und ja, es war ironisch gemeint, und zwar zielte es darauf ab wie sich die verschiedenen Berufsgruppen mitunter gegenseitig sehen. Dazu als Stichworte: "Urinschubse" und "Krankenwagenfahrer".


    Jeder Beruf hat weit mehr zu bieten als das worauf er reduziert wird.


    Nun klar ?

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Das Problem ist dabei,
    1. dass auch dieser Arzt nicht auf die Geräte eingewiesen ist
    2. dass auch das aufnehmende KH evtl am Wochenende oder Nachts keinen Arzt freistellen kann
    3. dass auch dieser Arzt sich nicht mit den Geräten auskennt (z.B. werden andere Beatmungsgeräte im Haus verwandt als auf dem Fahrzeug)

    Und das Problem könnte man durch eine einheitliche Ausstattung der ITW vermeiden.


    In Norwegen war es (zumindest zu den Zeiten, wo meine Schwester dort gearbeitet hatte)
    üblich, dass das abgebende Krankenhaus grundsätzlich den Anästhesisten stellen musste,
    wenn ein Patient (intensivmedizinisch) verlegt werden musste.


    Wie der Arzt dann wieder zurück zu seinem Heimatkrankenhaus gekommen ist, war dann
    sein eigenes Problem, im Zweifel mit ner Linienmaschine.


    Ist kein Anästhesist verfügbar (Sommermonate & Urlaubszeit), dann hat auch das aufneh-
    mende Krankenhaus schon einmal einen Arzt gestellt, zwar wiederwillig aber immerhin.


    Ansonsten fällt mir nur auf, dass die Fahrzeuggröße bei ITW schon extrem unterschiedlich
    ist, aber das ist ja im Rettungsdienst nicht anders.

  • Hi,



    Das Problem ist dabei,
    1. dass auch dieser Arzt nicht auf die Geräte eingewiesen ist


    Da sehe ich weniger ein Problem. Der Arzt gibt an, was das Gerät reinlaufen/reinblasen lassen soll etc. und der RA stellt das dann so ein.
    Ich bezweifle mal, dass ein "normaler" NA auch Einweisungen auf alle Geräte hat, die in den RTW/KTW in seinem und den angrenzenden RD-Bereichen verwendet werden. (vorallem wenn dort mehrere HiOrg/Firmen retten, die ihre Geräte selbst beschaffen und nicht z.B. landesweit einheitlich)



    Zitat


    2. dass auch das aufnehmende KH evtl am Wochenende oder Nachts keinen Arzt freistellen kann


    Dann wird halt nicht verlegt oder man holt sich einen ITH oder ITW von woanders. Oder man guckt nach Bayern, Stichwort "Verlegearzt" und macht dieses nach....

    • Offizieller Beitrag

    Tja, das mit dem Verlegearzt Bayern ist so eine Sache... da habe ich neulich aus Kreisen des STMI vernommen, dass die VEF ab April Nachts nicht mehr zur Verfügung stehen sollen. Aber das ist ein anderes Thema, nur scheinbar eben nicht zur Nachahmung geeignet...

    Grüße aus dem Frankenland :winktz:


    Patrik *Kalli* Kalinowski 8|
    Administrator
    BOS-Fahrzeuge.info




    Warum denn immer gleich sachlich werden, wenn es auch persönlich geht?!
    - André Heller -


  • Der Arzt gibt an, was das Gerät reinlaufen/reinblasen lassen soll etc. und der RA stellt das dann so ein.


    Ganz so einfach ist das leider nicht. Was in der Notfallmedizin noch funktionieren mag, geht bei einem "richtigen" Intensivpatienten u.U. schief. Neben der fachlichen Qualifikation als Intensivmediziner muss der begleitende Arzt z.B. zwingend den verwendeten Respirator samt Modi und Therapiemöglichkeiten kennen. Denn zumindest bei letzteren stösst ein "normaler" RA schnell an seine Grenzen.



    Ich bezweifle mal, dass ein "normaler" NA auch Einweisungen auf alle Geräte hat, die in den RTW/KTW in seinem und den angrenzenden RD-Bereichen verwendet werden.


    Das ist absolut korrekt, aber in diesem Fall sind sowohl die technischen Mittel, als auch die genutzten Therapiemethoden meist weniger komplex.

  • Da sehe ich weniger ein Problem. Der Arzt gibt an, was das Gerät reinlaufen/reinblasen lassen soll etc. und der RA stellt das dann so ein

    da sehe ich auch Probleme:


    a) der Arzt kann nicht kontrollieren ob seine "Anweisungen" ordnungsgemäß umgesetzt wurden da er "das Gerät nicht lesen kann"


    b) ist die Sache mit der Beatmung heutzutage differenzierter,
    man sagt nicht mehr "12x500" sondern "ich will ne ausreichende BGA mit möglichst niedrigen Drücken erreichen"
    und um das Ziel zu erreichen bedient man sich diverser Beatmungsmodi und Kombinationen von Trigger, Drücken, Frequenzen, I:E, meinetwegen auch geräteinterner Anzeigen und Messsysteme um ans Ziel zu gelangen, erst wenn das nicht ausreicht wird der Patient tiefer sediert
    ("das Gerät wird an den Patienten angepasst und nicht der Patient ans Gerät")


    Das ist nur ein Beispiel von vielen, aber Intensivtransporte sind -wie RD auch -Teamwork und da sollten alle die selbe Sprache sprechen.




    Ehrlicherweise muss ich schon gestehen dass es in der Klinik oft so läuft - der Arzt hat keine/wenig Ahnung vom Gerät und die Pflege stellt das korrekt ein ...
    aber das darf so auch nicht sein, und schon gar nicht "draussen", wo der Patient bis auf eine kurze Übergabe unbekannt ist und die eigenen Mittel relativ begrenzt sind ist eigentlich kein Raum für Experimente

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    genau Einen !

  • Hi,



    Ehrlicherweise muss ich schon gestehen dass es in der Klinik oft so läuft - der Arzt hat keine/wenig Ahnung vom Gerät und die Pflege stellt das korrekt ein ...
    aber das darf so auch nicht sein, und schon gar nicht "draussen", wo der Patient bis auf eine kurze Übergabe unbekannt ist und die eigenen Mittel relativ begrenzt sind ist eigentlich kein Raum für Experimente


    Dafür hat man "Draussen" den Pat. i.d.R. nicht lange an den Geräten hängen. Gerade bei den noch oft noch üblichen Verlegungen mit RTW+NEF bzw. NAW hängt der Patient fast immer an Beatmungsgeräten, die man eher nur als "Blasebalg" bezeichnen kann. Spezielle (Intensiv-)Beamtungsmuster sind damit i.d.R. garnicht möglich. Was andere Geräte (Perfusoren, Infusionspumpen, EKG etc.) betrifft - die haben ein Display, auf dem auch ein nicht-eingewiesener Arzt die entspr. Werte ablesen und überprüfen kann.


    Nicht optimal, aber auch nichts, was eine Intensivverlegung deshalb unmöglich oder gefährlich(er) machen würde.


  • Dafür hat man "Draussen" den Pat. i.d.R. nicht lange an den Geräten hängen.


    Das kann man pauschal so nicht sagen. Mehrstündige Transporte sind gerade in den Flächenländern keine Seltenheit.



    Nicht optimal, aber auch nichts, was eine Intensivverlegung deshalb unmöglich oder gefährlich(er) machen würde.


    Genau das ist aber der Fall. Was bei einem (frisch) intubierten 08/15-Patienten noch gehen mag, kann bei einem wirklich kranken Menschen echt in die Hose gehen. Instabile bzw. mässig stabile Intensivpatienten kann man u.U. einfach nicht so beatmen. Wie Kellern schon schrieb: "das Gerät wird an den Patienten angepasst und nicht der Patient ans Gerät". Bevor jetzt das Argument ITH kommt....es gibt genügend Patienten, die bodengebunden verlegt werden müssen, da sie entweder zu instabil für einen Lufttransport sind oder zu viel Material an sich hängen haben.

  • Hi,



    Das kann man pauschal so nicht sagen. Mehrstündige Transporte sind gerade in den Flächenländern keine Seltenheit.


    Dann IST das eben so.


    Letztendlich geht es um Geld. Wenn die Kassen keinen 24h-besetzten "echten ITW" zahlen wollen, dann wollen sie das eben nicht und nehmen damit bewusst in Kauf, dass Menschen sterben. Scheiss System, ist aber so.


    In Bayern zahlen die Kassen problemlos 2 ITW in München und 4 weitere ITW in Bayern. Wenn das in Magdeburg/SA nicht geht, dann ist das "blöd", aber auch Verhandlungssache bzw. Sache des Landes-RD-Gesetzes.

  • naja, Menschen werden dadurch (leider) nicht sterben.


    "Leider" deshalb weil die Besatzungen usw ja auch nicht blöd sind und den Patienten mit allen ihren Möglichkeiten "heil" am Zielort abliefern, und auf dem Transport kommt es sowieso "nie" zu Todesfällen.


    Gestorben wird im Krankenhaus, entweder vor oder nach dem Transport,
    und dann zu beweisen ob oder inwiefern ein Transport oder ein Organisationsversagen am Tod ursächlich oder zumindest begünstigend war, wird sehr schwer und interessiert auch keinen.


    Darum wird sich am System nichts ändern da nichts schiefgeht weil alle Beteigten dennoch das Beste draus machen.

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