Beiträge von Rescue-M

    Servus,


    bzgl. "im Sitzen" usw. muss man auch die generelle Arbeitsweise(n) und Fahrtstrecken berücksichtigen.


    In Deutschland wird Einiges "im RTW" gemacht, ggf. mit (zu) viel Personal (RTW-Besatzung, NA, NEF-Fahrer, Responder). Daher ist auch "gesetzt", dass man den Patienten auf der Trage von 3 Seiten gleichzeitig "bearbeiten" kann. Diese Bauweise bzgl. Trage, Geräte, Schränke bedingt aber auch, dass man eben nicht(!) Alles von einem Sitz aus erreichen/einstellen kann.


    Beispiel hier das EKG im Bayern-RTW. Wenn der NFS/RettAss links sitzt (was er bzgl. Funk, Nida-Halterung, Licht/Klimasteuerung etc. auch planmässig so tun sollte), dann sieht er zwar das EKG, zum Einstellen, Ausdrucken etc. muss er aber beim LP15 während der Fahrt(!) aufstehen. Nicht immer sitzt nämlich ein NA auf dem rechtem Sitz.


    Während eben in Deutschland viel vor der Fahrt im RTW gemacht wird und die Fahrten selbst zumindest in gr. Städten kaum länger als 20-30 Minuten dauern, arbeitet man in dünn besiedelten Ländern und Regionen anders. Dort wird viel mehr während der Fahrt gemacht, die Fahrtzeiten ins KH sind auch häufig deutlich länger und extrem länger, als z.B. in einer Grossstadt. . Entsprechend "braucht" man mal Ausbauten, in denen man fast Alles vom Sitz aus erledigen kann und mal braucht man das eben nicht.


    Für Bayern würde ich einen Kompromiss bevorzugen. In etwa so ein "Intubationsschränkchen ", wie man es bei Strobel-Ausbauten früher häufig fand bzw. bis heute noch verbaut wird. Schubladen wären vom (linkem) Sitz aus erreichbar (Brechbeutel, Infusion etc.) , braucht´s oben noch eine drehbare Halterung für das LP15 und eine "Bürofläche" (Klapptisch o.ä.).


    Was mir allerdings wichtiger wäre, wäre zuerst der gesundheitliche Schutz der Mitarbeiter. Stichwort elektro-hydraulische Trage. Dass man mit kl. Umbauten, Schalteranordnung usw. im Pat.Raum eine bessere Ergonomie baut ist ja völlig o.k. - hilft aber den Kollegen nix, die sich jeden Tag den Rücken kaputtheben.

    Gibt es was "von der Basis"?


    Wie klappt es mit Gard, ASB, DRK & Co.?
    Was spricht der "Flurfunk"?
    Fahren die BF-RTW weniger, fahren sie "gefühlt" kürzere Strecken? (müsste bei mehr Autos ja sein)

    Davon mal abgesehen, wenn das Rettungsdienstgesetz sagt, in 90% aller Einsätze muss der Einsatzort binnen 8 (oder auch 12) Minuten erreicht sein, dann werden die Krankenkassen sich auch genau darauf berufen. Dann wirst Du zwar mehr Wachen fordern können um die Hilfsfristen zu verbessern, aber die Krankenkassen werden diese Wachen nicht bezahlen.

    Das umschreibt etwa, was ich sagen will. "Gesetzlich" kann man 4 Autos auf eine Wache stellen, die Hilfsfrist wird zu geforderten xx% eingehalten. Man könnte 2 der 4 Autos aber auch "strategisch günstig" positionieren, dann wird die Hilfsfrist in vielen Fällen sogar deutlich unterschritten. Macht IMHO an Brennpunkten (Partymeile, Bahnhof etc.) Sinn oder wenn üblicher Berufsverkehr und/oder temp. Baustellen die Wege zeitlich länger werden lässt.


    Wir wissen Alle, dass die gesetzlichen Hilfsfristen von 8-15 Minuten deutlich zu lange sind, wenn es wirklich um Menschenleben geht. Wir können aber auch nicht alle 2km eine Rettungswache hinstellen. Aber wir können mit Autos etwas flexibel agieren. Dann könnte ein RTW z.B. an heissen Sommertagen nicht auf der Wache, sondern 3km entfernt an einem stark besuchtem Badesee stehen...

    Dir ist aber schon klar, dass man in Innenstädten nicht mal eben zu einigermaßen erträglichen Konditionen Platz für verschiedenste Rettungswachen schaffen kann?

    Daher geht man woanders auch her und legt sog. "Abrufplätze" fest.
    Ist zwar für die Besatzungen nicht toll, weil sie dort 8 Std. im Freien (rein theoretisch) nur herumstehen. Schichtwechsel, Auffüllen, Desinfektion usw. findet dann natürlich auf einer "normalen" Wache statt.


    Eine Alternative sind sog. "Stellplätze", die rein baulich schon nicht als Rettungswache gelten können. (als "Wachraum" nur ein Zimmer in einem Krankenhaus, Altenheim etc. RTW vor der Tür)


    Nachteil:
    Bei jedem Schichtwechsel (und zum Auffüllen/Reinigung) fallen Fahrzeugbewegungen von/zur "echten" RW an. Abrufplätze im Freien, Stellplätze sind keine vollwertigen ( d.h. mit Garage, Duschen, Desi-Raum u.v.m.) RW.


    Vorteil:
    Billig und flexibel. Abrufplätze lassen sich sofort und situationsgebunden verlegen (z.B. von AP in der Stadtmitte weiter nach Norden, weil dort gerade alle RTW unterwegs/Wachen unbesetzt - und nach ein paar Stunden wieder zurück) Stellplätze sind (auch in einer Innenstadt) einfacher und billiger zu finden, ggf. lassen sich auch bestehende städt. Gebäude mitnutzen (Schule, Behördengebäude, städt. Schwimmbad, Krankenhaus etc. - 1-2 Räume, Stellplatz mit Steckdose für den RTW, fertig)


    Klar, wenn ein RD 24h-Schichten hat, lassen sich solche Modelle nicht umsetzen. Niemand kann und will (und darf) 24h im Auto sitzen und nur ein kl. Zimmer in einem AH/KH etc. ist auch nicht zulässig. Auch in sehr einsatzschwachen Regionen macht das wenig Sinn, für 1-2 Einsätze/Schicht dann 8 oder 12 Stunden immer im Auto zu sein.


    Ich finde, dass man durchaus auch mal "quer denken" sollte und eingesessene Strukturen hinterfragen muss. Oft bleibt dann Alles, wie es ist, aber manchmal würden sich da wohl sinnvolle Verbesserungen erreichen, gerade im Bereich Hilfsfrist. (in manchen Städten gibt es eh dauerhafte, sogenannte "Hotspots" für den RD (Bahnhofgegend, Partymeilen usw.) RTW Abrufplatz dorthin und der sagt dann schon oft nach 5 Minuten ab Alarm "nix für den RD" - ein "normaler" RTW wäre da evtl. noch auf Anfahrt.... Dank eines solchen "Hotspot-AP" (und der "überschaubaren Schwere" der Notfälle dort) habe ich viele Einsätze, die in weniger als 30 Min. (oft weniger als 20 Min.) komplett abgearbeitet sind (inkl. Anfahrt, Untersuchung/Behandlung, Trp. ins KH, Übergabe und wieder "Status 2")

    ob es sich um das permanente nicht-einhalten von Hilfsfristen (BaWü, RLP) oder juristische Gründe (NRW) gehandelt hat. Interessanterweise liest man sowas nur von Hilfsorganisationen oder privaten Anbietern, nicht aber von kommunalen Betreibern.

    Tja, welcher kommunale Betreiber, der für sich selbst seine eigene kommunale Aufsichtbehörde ist, wird da schon was melden?

    Rettungsdienst ist eine Aufgabe der kommunalen Gefahrenvorsorge, genau wie Feuerwehr und Polizei. Mittlerweile wurde ja auch von EuGH bestätigt, dass der Träger des Rettungsdienstes eben nicht einer Ausschreibungsverpflichtung unterliegt. Das ist in meinen Augen auf der einzig richtige Weg, zu oft liest man ja, dass es im Rettungsdienst nicht mit rechten Dingen zugegangen ist.

    "Nicht mit rechten Dingen" ist nach der EuGH-Entscheidung aber erst Recht wieder Tür&Tor geöffnet, da nun wieder problemlos alte Küngeleien zum Tragen kommen dürfen (Beispiel: Ein Bürgermeister ist ehrenamtlich im Vorstand einer HiOrG, diese HiOrg bekommt "unter der Hand" dann - natürlich nur rein zufällig - auch die nächste notwendige Wache etc.)

    Für Kiel geistert noch immer die zentrale Rettungswache im Flurfunk herum, auf der dann alle Rettungswagen der Hilfsorganisationen stehen sollen, also dann etwa neun bis zehn Fahrzeuge. Von den Hilfsfristen sind immer noch alle Bereiche erreichbar, die auch jetzt von drei Wachen abgedeckt werden müssen.

    Woanders schafft man halt statt "viele Autos auf einem Fleck" mehrere Wachen oder Stellplätze, damit Einsatzorte auch mal deutlich unterhalb der Hilfsfrist erreicht werden können. Ist halt auch immer so ein Planungsspielchen. Mir wären in einer sehr grossen Stadt mehrere 1-RTW-Wachen jedenfalls lieber, denn rein logisch steht dort ein RTW für den ersten Notfall immer näher. Erst beim 2. paralellem Notfall muss dann ein Auto einer anderen Wache (aber dennoch innerhalb der Hilfsfrist) kommen.


    Ganz kritisch sehe ich RTW einer BF, die als 3. oder 4. RTW vom Löschzug besetzt werden. Wenn die "K*cke am Dampfen ist" (Grossbrand, extremes Unwetter, Hochwasser etc.) stehen DIE nicht mehr zur Verfügung, da alle Autos mit Werkzeug, Leiter und Schlauch schon unterwegs sind - d.h. es ist Niemand mehr da auf der Wache, der RTW 3 und 4 besetzen könnte. (und eine bei "roten Einsätzen" i.d.R. zur Wachbesetzung etc. hinzugezogene FF verfügt üblicherweise nicht über einen ausreichenden Pool von RA/NFS um auch bei Bedarf die Zusatz/Reserve-RTW zu besetzen.

    Daran merkt man eindeutig, dass du bei einem Privaten unter Vertrag bist. Geld und Aufträge...

    Äh, nein? Im öff. RD machen wir nicht "Geld und Aufträge" sondern sind Teil des ganz normalen "öffentlichen" RD unter der "112" und der ILS. Als IMHO erstes und einziges priv. Unternehmen in Bayern haben wir auch unsere KTW der ILS unterstellt, die fahren nun quasi auch "öffentlich". Lediglich Auslandsrückholung ist noch "eigenes Geschäft"



    Wenn du dann pro Standort zwischen 2 und 6 RTW stehen hast, dann kommt man als Feuerwehr schon mal auf eine beträchtliche Zahl. Diese zu reduzieren, nur um privaten Unternehmen einen Geschäftszweig zu öffnen, finde ich dann doch unangebracht.

    Und dennoch tun das immer mehr ehemaligen (BF-)Monopolisten, weil sie selbst entdeckt haben, dass sie die steigenden Anforderungen an Zahlen von Fahrzeugen/Personal nicht mehr bedienen können oder wollen. Immer mehr ehemals "rein rote" Rettungsdienste werden heute "bunt"....





    Für die KH kann kein RD irgendwo etwas. Ich kenne auch Schilderungen aus anderen Bundesländern, die aus RD-Sicht "traumhaft" klingen. Kein Bett bei der LSt. anfordern, sondern einfach in das örtlich zuständige KH fahren. Ob der Patient dann in diesem KH stundenlang auf dem Gang liegt, während sich die nicht-zuständige Notaufnahme am anderen Ende der Stadt gerade langweilt, ist dem RD dort dann ja egal...

    Wenn du dann pro Standort zwischen 2 und 6 RTW stehen hast


    sowas kenne ich auch nicht. 2 RTW - o.k. haben wir auch auf einer Wache. Aber 6(!!!) Hierzuort verteilt man die Autos auf mehrere Wachen oder sog. "Standplätze" , damit Anfahrtswege so kurz wie möglich gehalten werden. Allenfalls zum Schichtende/Schichtwechsel treffen sich dann die "Standplatz-RTW" auf der Wache...

    Betrachtet man all diese unterschiedlichen Rahmenbedingungen kann man nicht wirklich sagen, was die (kostenmäig) günstigste Lösung für einen Rettungsdienst ist, wobei ich eh der Ansicht bin, dass ein guter Rettungsdienst auch Geld kosten darf und dass die Krankenkassen deutlich in ihrer Mitsprache bezügich der Kosten beschnitten werden müssen. Der Rettungsdienst muss für die Bevölkerung optimal ausgelegt sein (Standorte, Fahrzeuge, Einsatzeiten, etc) und nicht so, dass die Krankenkassen möglichst wenig zahlen. Hier muss dringend etwas gemacht werden ...

    Es gilt für mich vor Allem, Monopole zu vermeiden.


    Ein städt. RD, der z.B. ausschliesslich durch die dortige Berufsfeuerwehr durchgeführt wird, ist ein solches Monopol, ebenso wenn es "weitr&breit" nur eine einzige HiOrG als Anbieter gibt. . Ob innovativ und leistungsfähig oder veraltet und behäbig, teuer oder preis_wert_ - ein Monopolist kann Alles sein, denn er hat ja keine Konkurrenz.


    Ich bin ganz froh, im Süden Deutschland in einem RDB zu sein, in dem alle möglichen Anbieter gemeinsam an einem Strang ziehen. ASB, BF, BRK, JUH, MHD und 3 Private teilen sich hier die Aufgaben. Auf "Chefetagen-Ebene" vielleicht nicht immer "beste Freunde" und auch so mancher Mitarbeiter würde "niemals im Leben" bei einem anderen Anbieter anheuern, aber auf der Strasse klappt die gemeinsame Zusammenarbeit prima.


    Und anders als in monopolähnlichen Strukturen klappt es auch mit Innovationen usw. Was der Eine hat/macht, muss nicht immer besser sein, aber wenn es besser ist, dann machen es die Anderen irgendwann eben auch. Und irgendwann ist man vielleicht selbst "der Bessere" und die Anderen machen es nach.

    In Schweden werden die Fahrzeuge des Rettungsdienst grundsätzlich von den Bundesländern be-
    schafft und die Besatzung der Wachen entweder in Eigenregie oder aber durch private Anbieter
    sichergestellt. Die Verantwortung liegt aber zwingend bei dem jeweiligen Bundesland. Das wäre
    für mich die optimale Lösung auch für Deutschland.

    in z.B. Bayern werden die Fahrzeuge vom Land beschafft, die jeweiligen Bundesländer sind für den RD zuständig. Besetzt wird auch "selbst"(Kreis, BF etc.) oder durch Private und halt auch HiOrG.

    Am 20./21.07.2019 findet in Lampferding (Landkreis Rosenheim/Bayern) wieder eine Grossübung des MKT e.V. statt.


    Über 2 Tage üben wieder verschiedene Hilfsorganisationem und RD-Firmen, lokale und weiter entfernte Feuerwehren (BF/FF) , Polizei (BuPo., LaPo) und üblicherweise andere Organsiationen (ADAC, DRF, Bundeswehr, THW, Universität München usw.) viele kleine, grosse und ganz grosse Szenarien.


    Nicht "Unfall, Auto kaputt, Spreitzen, fertig" ist das Moto, sondern eine möglichst realistische Darstellung. Von der Alarmierung (klassisch per "Piepser" oder "Gong auf der Wache" bis hin zu einem tatsächlichem(!) Transport der "Patienten" in ein "Krankenhaus", wo diese dann auch "versorgt" werden.


    Highlights 2017:
    - Bahnunfall mit echtem Zug auf echter Bahnstrecke in echt unwegsamem Gelände
    - Amoklauf mit LKW


    Highlights 2018:
    - Flugzeugabsturz mit echten(!) Flugzeugen, RTH/SAR-Einsatz mit dem "Teppichklopfer"
    - Amoklauf mit Bus, mit echte(!) 60km/h ferngesteuert in mehrere PKW


    Beobachter, Teilnehmer und FOTOGRAFEN melden sich bitte über die Webseite der ausführenden Organisation http://www.mkt-ev.org oder auf Facebook unter https://www.facebook.com/mktverein/


    Alle Teilnehmer, Beobachter und Fotografen werden über die zwei Tage kostenlos verpflegt, eine Übernachtung auf dem Übungsgelände ist möglich (mit eigenem Zelt, Wohnwagen oder in einer Gemeinschaftunterkunft)


    Hinweis: ich bin weder Mitglied beim MKT e.V., MHW usw. Ich bin auch nicht angestellt bei der MKT OGH., Aber ich bin als privater(!) Fotograf immer wieder gerne mit dabei, wenn der MKT e.V eine Übung wirklich(!)"gross aufzieht"

    Nebenbefundlich springt der MKT auf den RTH-Hype-Train auf:

    Gedacht ist der RTH/ITH für die Auslandsrückholung.


    Ob das Sinn macht und ob das die Rückversicherer auch bezahlen, weis wohl nur der Anbieter. Immerhin liegt die Reichweite des Hubschraubers auch in dem Bereich, der mit einem ITW gefahren werden kann.

    Sind die GARD-RTW "voll dabei" (also nur noch öff. RD) oder machen die ihren eigenen Kram (KTP usw.) und werden nur bei Bedarf/Verfügbarkeit als "öff. RTW" eingesetzt?


    Ich frag mal, denn in Bayern gab es 1998 den "harten Schnitt" und die priv. Unternehmen stellten ihre RTW "voll" in den öff. RD, d.h. nur noch alarmier- und einsetzbar über die ILS. Die priv. RTW konnten bzw. durften ab dem 1.1.1998 dann nicht mehr für eigene Zwecke der Unternehmen (KTP, NA- bzw. Intensivtransport, eigene Notrufe in der eigenen Leitstelle etc.) verwendet werden.


    (wenn ein priv. Unternehmen nicht mitspielen wollte, dann durfte es bis zum Auslauf der jeweils befristeten Genehmigungen noch "privat retten", danach nicht mehr)

    Eine integrierte Leitstelle besteht aus Feuerwehr und Rettungsdienst und nicht aus RD, KBF und KV Arzt. Gerade Großstädte haben überhaupt nicht die Kapazitäten, den KV Arztruf in die iRlst zu integrieren. Ich kann da jetzt auch nicht den Vorteil erkennen.

    Ich kann da schon einen Vorteil erkennen, denn das hatten wir als eigenständiger priv. RD in den 1990er Jahren auch. Notfallrettung, Krankentransport und ärztl. Notdienst in EINER Leitstelle (zwar unter verschiedenen Nummern, aber das ist jetzt nicht so wichtig) Und es gab verdammt viele Anrufe, die "querdisponiert" wurden, d.h. "Notfälle", die der Bereitschaftsarzt bekam und "Arztbesuche", die eher was für RTW/NAW waren.


    Da die bay. RLSt. (und wir als priv. RD) nicht nur Anrufe für den ärztl. Bereitschaftsdienst angenommen haben, sondern auch die Bereitschaftsärzte alarmiert und disponiert haben, war ein weiterer Vorteil. Gerade bei "fraglichen Meldebildern" hat man dann eben einen RTW "zum Gucken" geschickt, wenn der "ABD" nicht innerhalb einer bestimmten Zeit verfügbar gewesen wäre.. Oder halt auch mal umgekehrt. Und da einige "ABD"-Ärzte auch Notärzte waren, fuhren die halt auch mal zu einem Notfall, wenn das reguläre NEF/NAW länger gebraucht hätte bzw. schon unterwegs war - die RLst. hatte ja direkt Zugriff auf die Bereitschaftsärzte und im jeweiligen Rlst-Bereich wussten alle Disponenten, welchen Arzt sie auch mal als NA "zweckentfremden" konnten.


    btw. die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (zuständig für den Bereitschaftsdienst der Ärzte) geht da gerade auch einen neuen Weg. Statt Taxi oder Privatwagen gibt es nun einen Fahrdienst, der i.d.R. von priv. RD oder HiOrg gestellt wird. Ein "Sani" als Fahrer, minimale, aber weitgehend einheitliche Notfallausrüstung (Notfallrucksack, AED) im Auto. Da ist der Weg zum "Ersatz-NEF" nicht mehr weit, manche Autos haben auch schon Blaulicht (Magnet) und "könnten", wenn man es bräuchte...

    Dann wünsch dir doch mal eine Einbindung der BF in Bayern.Außerhalb von München sucht man hier vergeblich.

    Warum? In sehr vielen Gegenden, wo "traditionell" die BF für den RD zuständig ist, schafft sie es nicht mehr alleine. Immer öfter werden (so wie nun auch in HH) HiOrg und Private mit in den RD eingebunden. Den umgekehrten Fall, dass die BF aus Kapazitätsgründen in einen "traditionellen" HiOrg-RD eingebunden werden muss, kenne ich so noch nicht.


    Und was die "19222" in Bayern betrifft - das waren die ersten, in med. Dingen wirklich integrierten Leitstellen. Notfallrettung, Krankentransport, ärztl. Bereitschaftsdienst - Alles unter dieser einen Nummer zu haben.... Heute wird es von einigen Fachleuten als "modern" angesehen, genau das - nämlich auch den ärztl. Bereitschaftsdienst in die 112-Leitstellen zu integrieren ;)


    Was die Hilfsfrist betrifft - 12 Minuten erscheinen lang, aber sie gelten landesweit. In München ebenso wie im Bay. Wald. "Landesweit" in HH ist da überschaubarer und einfacher, ist ja "nur Stadt". Was der Hamburger als "ländliche Gegend" kennt, ist nach Kirchwerder raus aber ansonsten schon gar nicht mehr sein Bundesland ;)

    Wobei ich ehrlich gesagt nicht wirklich verstehe, warum man sich über die Umsetzung aufregt oder wieder einmal Bayern als das Musterbeispiel heranzieht ... Hamburg ist nicht Bayern und dort gibt es halt die Struktur aus Hamburg und eben nicht die aus Bayern.

    ich hab halt Bayern erwähnt, weil ich dort lebe und arbeite. Es gibt auch andere Bundesländer, RD-Bereiche und auch andere Länder, in denen die "moderne Technik" im RD schon längst völlig normal ist.


    btw. "modern".... Wir haben als priv. Unternehmen im RD schon in den 90er Jahren mit Handheld-Terminals gearbeitet. Einsatzdaten (Name, Versicherung, Stammversicherter, Abhol- und Zielort, gefahrene km etc.) wurden dort eingegeben und auf einer Chipkarte gespeichert. Die Chipkarte wurde dann nach Schichtende via Hauspost in die Abrechnung/Verwaltung geschickt und dort mit den Daten aus dem Leitstellenprogramm zusammengefasst. "Die Verwaltung" hatte dann am nächsten Werktag alle notwendigen Daten für die Abrechnung und Recherche/Statistik. So ging das schon vor über 20 Jahren bei uns ;) Ab 1998 ("Integration in den öff. RD") "durften" wird dann wieder handgeschriebene Formulare verschicken, die dann Jemand abtippen musste etc. Sooo innovativ war Bayern halt eben auch nicht immer, aber dann hat man´s mal angepackt und nach Palm-Handhelds (nur HiOrg), Windows-CE-Handhelds (boshaft genannt "Tamagotchis") und viel Ärger drumherum machen wir den ganzen Kram eben nun "Online".


    Ich wünsche mir mal, Hamburg bekommt es "gebacken" und HiOrg und priv. RD werden dort so selbstverständlich wie in vielen anderen Bundesländern auch. Wenn Jemand "112" ruft, ist es ihm nämlich völlig egal, welches Logo auf dem Auto klebt, das dann kommt. Hauptsache, es kommt schnell und es wird professionell geholfen.

    ich arbeite in einem internationalen Rüstungsunternehmen und habe theoretisch auch Zugriff auf entsprechend klassifiziertes Material und kann sagen, dass wir auf das "deutsche Netz" nicht mit VPN zugreifen können bzw dürfen, dass muss entweder über das Netzwerk des Standortes mit entsprechenden Servern oder Verschlüsselungsgeräte, die mehr als der Laptop kosten, erfolgen.

    Dennoch ist Alles machbar. Kenne ich auch von einigen Kunden, die uns (als Servicefirma) auch nur auf einen Access-Server lassen und von dort geht es dann dediziert und gut abgesichert nur(!) dorthin, wo wir auch hin müssen. Zu unseren Kunden zählen auch internationale Grosskonzerne, öff. Stadt- und Landkreisverwaltungen, Energieversorger etc. Alles Betriebe mit einer hohen oder sehr hohen Sicherheitsanforderung....


    btw. das grösste Risiko in Sicherheitsbelangen ist eh immer der Mensch, der schon "drin ist". Der GARD- oder HiOrG-Mitarbeiter, der auf eine FW spaziert und dort auf einem PC seine "Abschlussmeldung" macht, ist "drin". Ich glaube nicht, dass ihm dann immer ein BF-Beamter über die Schulter schaut oder jeder GARD/HiOrg-Mitarbeiter, der die FW betritt, vom Verfassungsschutz oder anderen Sicherheitsbehörden "abgeklopft" wurde.

    Das Problem ist der Anschluss an das behördeninterne Netz der Leitstelle. Das ist weitaus weniger trivial, als man so denkt.

    Auch die Technik des VPN wurde schon erfunden ;) Ob Heimarbeitsplatz oder Datenvernetzung zwischen ggf. weltweit verteilten Firmenstandorten via "Tunnel durch das Internet"- man arbeitet heute so. Auch in Banken, Rüstungsfirmen usw.


    Jetzt wundert es mich auch nicht mehr, dass unsere Bundeskanzlerin&Co. ständig von "Digitalisierung" spricht. Ist ja scheinbar doch noch "Neuland" in manchen Dörfern wie Hamburg ;)


    Bzgl. Datenschutz gelten in ganz Deutschland die gleichen Vorschriften. Wäre das in Bayern eingesetzte "Nida-Pad" mit den Datenschutzvorschriften nicht konform, würde es das nicht im bay. öff. RD geben. Klar, ich kenne hier auch noch den "Handbetrieb" - Zettel ausfüllen und auf der Wache dann in den PC einhacken. Sehr lästig und zeitaufwändig. Dann kam eine el. Erfassung mittels eines Handheld-Windows-PC´s. Daten dort erfassen und auf der Wache zum PC "übertragen" Heute: Daten auf dem "Pad" erfassen, RD-Protokoll im Auto ausdrucken, Einsatz abschliessen und schon sind alle Daten per WLAN, GSM/LTE auf "dem Server", von dem sich dann die Abrechnungsstelle und wer auch sonst Daten holen kann und darf. Eine direkte Verbindung vom Pad zum "Behördennetz" etc. besteht nicht - aus Sicherheitsgründen und weil es auch gar nicht nötig ist.


    Warum HH auf dem "Einsatzabschluss auf der Wache" fixiert ist, liegt wohl an der BF, die scheinbar nie Bedarf gesehen hat, das sicherlich schon steinalte System irgendwann zu modernisieren.


    Was die Einbindung der HiOrg bzw.- inbes. priv. RD in den öff. RD betrifft - das kenne ich auch aus München aus den späten 1990er Jahren. Aber selbst vor über 20 Jahren war man dort schon in der Lage, selbst für nur 14 Tage Oktoberfest die priv. RD einzubinden. Koffer-4m-Geräte in deren Autos, Magnetfussantenne auf´s Dach, ein paar neue Funkrufnamen auf die Liste, fertig. Die Entscheidung dauerte sicher länger, die tech. Umsetzung dauerte aber nur ein paar Tage... Heute sind (oder wären) wir ja technisch viel weiter. GPS-Position, Status etc. - man könnte (wenn man wollte) JEDES Auto einer HiOrg oder eines priv. RD "per Mausklick" in eine bestehende Struktur einbinden. Ist das Auto "frei" und geeignet UND näher, fährt es eben. Alarmiert per Funk, Telefon oder Sonstwas.

    Also bei den Hiorgs müsste, bis auf die Abschlussmeldung

    Kann mir ( = unwissender Rettungsmensch aus dem Süden) mal bitte jemand erklären, was diese "Abschlussmeldung" ist, für die man offensichtlich auf die/eine BF-Wache fahren muss?


    Geht es hier um Abrechnungsdaten, Materialverbrauch etc.?


    Ich frage so doof, weil ich das aus Bayern halt überhaupt nicht kenne. Da muss man allenfalls auf die Wache, um Material nachzufüllen oder zu Desinfizieren/Scheuern (oder zum Weiterzuschlafen ;) ) Abrechnungsdaten, Eintrag gefahrener Kilometer etc. erledigen wir in Bayern Online vom Fahrzeug aus, Einsatzprotokolle werden ebenfalls Online übertragen und archiviert (und vorher im RTW oder am Drucker in der Notaufnahme für´s KH ausgedruckt).

    Außerdem ist die Beladung für eine genau definierte Patientenzahl festgelegt, was bringt es mir also weitere
    Feldbetten mitzuschleppen, wenn mir vor Ort dann aber Infusionen o.ä. fehlen.

    "Starre" Einsatzkomponenten haben ihren Sinn, keine Frage. Fahrzeug "X" mit Ausstattung "Y"


    Die Feuerwehren haben aber erkannt, dass dieses System nicht immer zielführend ist. Weder taktisch noch logistisch/kostenmässig. Dafür haben sie ihre "neuen" GW-L" und auch AB-Fahrzeuge aufgestellt. Fahrzeuge, die nach Bedarf eben das beinhalten bzw. "liefern", was gerade individuell gebraucht wird. Ob viele PA-Flaschen oder Kilometer an Schlauch, Wassersauger, Ölwehrmittel etc.


    Im RD/Kat-S sind wir noch nicht soweit. Ein GW-SAN25 etc. ist mit einem HLF einer Feuerwehr zu vergleichen. Hat Alles, kann Alles und reicht in der Regel auch aus.


    Zum Beispiel: Je nach Ausrüstungsstandard (lokal, Bund etc.) hat ein GW-SAN "X" Tragen und/oder Feldbetten dabei. Passt in den meisten Fällen auch. Braucht man mehr, braucht man weitere Fahrzeuge (z.B. LKW Betreuung)


    Und da ist mein Ansatz bzw. Gedanke. Warum beschafft man Fahrzeuge, die nur "das Eine" können? Wie ein GW-L einer FW kann auch ein GW-SAN auf Kofferbasis bedarfsgrecht und individuell beladen werden. "Standard" ist die GW-SAN-Ausrüstung, bei Bedarf aber kann man (ggf. nach Absetzen der Standdardbeladung vor Ort) das Auto aber auch so beladen, wie man es will bzw. eben braucht.


    "Wir brauchen noch 3 Zelte und 50 Tragen" kann bedeuten, wir brauchen noch 3 weitere GW-SAN nach Standard oder einen(!) "Koffer"-GW, der aus einem Lager eben exakt DAS holen bzw. "primär" anliefern kann.


    "Aktuelle" GW-San haben oft eine Ladebordwand für schwere Dinge wie Zelt, Heizung etc. Mehr passt nicht rein, denn der Rest ist wie gewohnt in Kisten etc. auf Auszügen hinter Rollos, "leergeräumt" ist das Fahrzeug aber weitgehend nutzlos. Ein "Koffer mit Ladebordwand" wäre das nicht. Er kann als Aufenthaltsraum, Raum für eine (Abschnitts-)Leitstelle oder eben als Transportkomponente für Material genutzt werden.