RetDienst New York

  • moin moin,
    also wenn ich mir so die Serie Third Watch anschaue stelle ich fest das fast alles nur von den 2 Sanitätern auf dem RTW erledigt wird.
    Auch bei schwersten Verletzungen sind die auf sich alleine gestellt.


    Außer bei der einen Folge wo ein Mann in einer riesen Maschine eingeklemmt war ist nur ein Arzt gekommen um das Bein amputieren.


    Ist die Serie nun nahe an der Realität oder wie läuft das in New York oder in den gesamten Staaten ab?

  • Ist wohl wirklich so. In der Rettungsdienst war mal vor längerer Zeit ein Artikel von einem Deutschen der dort als Praktikant mitgefahren ist einige Zeit. Aber irgendjemand hat hier sicher Infos aus erster Hand.

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • Das liegt daran, dass in den USA vorwiegend mit Paremedics gearbeitet wird, die über weitreichende Kompetenzen verfügen.


    Diese sind z.B. dazu berechtigt Zugänge zu legen, zu intubieren, Thoraxdrainagen durchzuführen, Medikamte zu verabreichen (Sedativum, Analgetika)...


    Alles wo in Deutschland ein NA her müsste.
    So werden die meisten Einsätze ohne Arzt erledigt.


    Lediglich bei chirurgischen Eingriffen, wie eben einer Amputation, muss dann doch der Doc her.

    "Wirds besser? Wirds schlimmer?", fragt man alljährlich. Doch seien wir ehrlich: "Leben ist immer lebensgefährlich!"
    Erich Kästner

  • Ich würd mal sagen ein halber NA und ein doppelter RA, anders kann man das nicht ausdrücken, da die Ausbildung weit umfangreicher ist als die eines RA.

    "Wirds besser? Wirds schlimmer?", fragt man alljährlich. Doch seien wir ehrlich: "Leben ist immer lebensgefährlich!"
    Erich Kästner

  • Moin Leute ...............
    Ich denke mir mal das ich mich mal hier mit einmische. Also der US Paramedic ist höher gestellt als der Deutsche RA , es gibt kaum einen vergleich da der Paramedic mehr machen darf als der Deutsche RA , Ein NEF - RTW System wie in Deutschland kennt man nicht in den USA. Genauso wenig wie die Desinfektion von einmal Artikeln. Alles was auf einem US.RTW verladen wird sind einmal Artikel und werden entsprechend auch so behandelt und weg geworfen. Also sollte mal einer von euch in den USA ein Ambu Beutel sehen wie er benutzt wird , dann wird auch sehen wie schnell das Ding nach der Verwendung in die große Schwarze Tonne kommt. Grundsätzlich steht der Paramedic mit dem Arzt im Telefonischen kontakt oder kann über die Zentrale bestimmte Medikamente die er abgeben möchte erfragen. Ein Doc kommt relativ selten zu Einsatzstellen in den schlimmsten fällen wenn es zu Ambutation kommt oder ein Aktutes eingreifen eines Arztes erforderlich ist. Das Legen von Thorad Drainagen an Einsatzstellen kann auch Aufgabe des Paramedics sein. Nach Telefonischer Rücksprache mit dem Arzt darf der Paramedic dieses legen. Notkompetenz wie Sie bei uns in Deutschland existiert ist für den Amerikaner ein Witz. Es gibt zwar so etwas ähnliches aber es gibt diesen Freibrief in den Staaten und der heisst Doctor,wenn der sagt wird´s gemacht.


    Allerdings gibt es einen schwerwiegenden haken am Job des Paramedic. Er darf seinen Qualifikationsstand einmal im Jahr aufs neue Beweisen. Einmal im Jahr müssen Paramedic´s ihr Wissen in einer Theoretischen und Praktischen Prüfung wiederholen. Sollte er nicht bestehen wird er aus dem Aktiven Rettungsdienst herausgenommen und darf dann eine ganze weile Krankentransport fahren.

  • Ausbildung
    Die Ausbildung und die Kompetenzen unterscheiden sich je nach örtlichen Gegebenheiten.


    Die Ausbildung zum EMT-P (Emergency Medical Technician - Paramedic) dauert zwischen zwei und vier Jahren. Die Ausbildung teilt sich dabei in die Basisausbildung zum EMT-B (Emergency Medical Technician - Basic), die weitergehende Ausbildung zum EMT-I (Emergency Medical Technician - Intermediate) und die abschließende Ausbildung auf. EMT-P's haben oft ein College-Studium mit einem Associate Degree als Associate of Applied Sciences - Paramedic abgeschlossen


    Inhalte der EMT-B Ausbildung
    Lebensrettende Sofortmaßnahmen und Erste Hilfe
    Sauerstoffgabe
    Einsatz des Spineboard
    Schienen von Knochenbrüchen


    Inhalte der EMT-I Ausbildung
    periphervenöser Zugang
    Intubation
    Initiale medikamentöse Versorgung bei Herz-Kreislauf-Problemen


    Inhalte der EMT-P Ausbildung
    Interpretation des EKG
    Medikamentengabe
    Erweiterte Luftwegesicherung (beispielsweise Rapid Sequence Induction)
    Reanimation von Polytrauma-Patienten
    Kindernotfälle
    Die Kernkompetenzen sind ACLS (Advanced Cardial Life Support) und Analgesie zur Herstellung der Transportfähigkeit


    Arbeitsweise
    Paramedics sind in ihrer Handlungsweise stark an fix festgelegte Algorithmen gebunden, nach denen sie zu handeln haben. In den USA haben die Paramedics meist eine Liste an Standardmaßnahmen vorgegeben, die sie vornehmen dürfen. Diese Listen werden vom jeweiligen Bundesstaat herausgegeben und variieren nach Staat, Ausbildungsstand und Situation. Es kann dabei auch vorgesehen sein, dass ein Arzt der Maßnahme über Funk zustimmen muss, wobei auch Verhaltensweisen für Funkausfälle vorgesehen sind.

  • Wie zumeist haben sich bei diesem Thread leider (wie so oft zum Thema RD in den USA) diverse Unklarheiten und Fehlinformationen eingeschlichen:
    - Die Ausbildung zum Paramedic,EMT-P dauert zwischen 6 Monaten und 2 Jahren, abhängig vom jeweiligen County, bzw. davon, ob man die National Registry Prüfung ablegt oder nicht. (eine vierjährige Ausbildung wäre bereits "Post-Graduate-Level" und damit nicht mehr Associate)
    - der EMT-Intermediate (EMT-I) ist mittlerweile nur noch in wenigen Bundesstaaten gesetzlich verankert, vermutlich (Stand Rettungsdienstkongress 2007, USA) wird er aus dem NHTSA-Curriculum bald verschwinden.
    - Die Listen der - vom Paramedic zu ergreifenden- Massnahmen wird in den seltensten Fällen vom jeweiligen Bundesstaat herausgegeben. Zumeist liegt es in der Verantwortung der untersten Rettungsdienstaufsicht, Beispiele: NY, MA, PA, RI, NH etc.: EMS Region, in anderen States teilweise sogar Städte, vgl. Nevada) die EMT-P-Algorythmen zu erstellen.
    - In den wenigsten Fällen muss ein ARZT die Massnahmen der Medics vor deren Ergreifung legitimieren. Zumeist sehen die sog. Protocolls mittlerweile vor, dass bestimmte Massnahmen lediglich im Nachhinein der "Medical Control" gemeldet werden müssen. (vgl.: Bundesstaat MA: Information der C-Med bei "Rapid Sequence Intubation", nicht wie im Thread beschrieben "Induction"(Intubationsnarkose durch Paramedics)). (vgl.: JEMS: 200 City Survey 2000)
    - Ein NEF-RTW-System ist hinsichtlich des Notarztes tatsächlich unbekannt in den USA. Das Rendez-Vous-System per se ist jedoch in der Ausführung "Basic-Life-Support und Advanced-Life-Support" sehr wohl bekannt. Einige Rettungsdienste der Ostküste bedienen sich dieses Systems (Paramedic in Form eines "NEF") schon seit längerer Zeit sehr erfolgreich (vgl.: Bundesstaaten: MA, PA, NY, NH, RI und nicht zuletzt die bekannten Beispiele im Westen: LA County FD und Clark County FD, sprich Las Vegas)
    - der Paramedic (ebenso wie jeder andere EMT) muss seinen Wissensstand alle ZWEI Jahre beweisen, sprich eine komplette Prüfung ablegen. Im jährlichen Test stehen ACLS (entgegen der Aussagen hier: Advanced CardiaC (!!!) Life Support), PHTLS, und ggf. weitere, für den RD typische Prüfungen an.
    - Für den Sonderfall New York gilt: obwohl der Rettungsdienst seit den 90ern zur Feuerwehr gehört, arbeiten die Rettungsdienst-Besatzungen tatsächlich zumeist alleine. Zu bestimmten Notrufen werden jedoch Kräfte der FW (i.d.R. Companies oder Trucks) entsandt, was im Verglech zu früheren Zeiten, als der RD noch ein sog. "Third Service" war, schon eine Verbesserung hinsichtlich der "Manpower" datstellt. Bei bestimmten Einsatzlagen kommt es jedoch häufig zu Doppeleinsätzen des Rettungsdienstes mit der Polizei (hier: NYPD Emergency Services Unit oder Port Authority PD Emergency Services), die den Rettungsdienst unterstützt.


    Literatur beim Verfasser (RA, NREMT, EMT-I, Tactical Medic), für weitere Informationen stehe ich gerne zur Verfügung.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    also ich bin mal eine Woche in San Diego FD mitgefahren, war eine lustige Sache. Die Ausbildung der Paramedics in California ist wirklich sehr gut und die Jungs sind auch sehr fit. Allerdings gibt es trotz der Ausstattung und der Ausbildung einen erheblichen Nachteil (zumindest in der Region):


    - Die Anfahrtswege sind da ab und an ziemlich lang. (Dafür sind die First-Responder bestens ausgerüstet, also vertretbar).


    - Der größte Wermutstropfen sind allerdings die Standardprotokolle mit denen gearbeitet wird. Jeder Fall wird entsprechend abgearbeitet, ziemlich nach Protokoll und lässt nur wenig Spielraum zu. Wenn man also zu einem VU kommt, wo der Patient Infolge eines HI gegen den Baum genagelt ist und zusätzlich noch polytraumatisiert ist, wird es eng... entweder das Eine oder das Andere...!


    Der Einzige Joker in diesem Bereich ist der Funkkontakt zur Klinik wo auch via Telemetrie die Vitalparameter (EKG, etc) hingesendet werden können.


    Die Amerikaner hingegen sind oftmals der Meinung, dass wir das Bessere System haben, weil wir einen NA an die Einsatzstelle bekommen.


    Ein Kollege berichtete mir, dass er sich mit einem Paramedic unterhalten hat und dieser - nach Schilderung unserer Verhältnisse hier - mit ehrwürdigem Blick meinte "Wieviele Menschen mehr müsst Ihr in Deutschland retten, weil der Notarzt zu Euch an die Einsatzstelle kommt?!!"


    Alles in allem kann ich aber sagen, dass die Jungs und Mädels da drüben sehr fix arbeiten (und gut dazu) und alles daran setzen, den Patienten schnellstmöglich in die Klinik zu bekommen.


    Was in den letzten Jahren immer mehr zum Zuge gekommen ist, sind die Hubschrauber. Den Amerikanern war lange Zeit das Luftrettungssystem als Solches unbekannt. Hier kam der Hubschrauber zumeist nur zum Einsatz, um bereits vorversorgte Patienten in entsprechende Zentren auszufliegen.
    Dies hat sich im Laufe der letzten Jahre geändert, die Hubschrauber fliegen nun auch des öfteren primär die Einsatzstelle an.
    Zwar sind auf den RTHs auch keine NAs vertreten (zumindest nicht standardmäßig), aber dennoch haben sie den RD in den USA unheimlich verbessert.
    Soweit mir bekannt, kommen in den USA nur bei Großschadenslagen NAs an der Einsatzstelle zum Einsatz, wobei ich das so verstanden habe, dass diese kaum in die Behandlung eingreifen, sondern eher eine Art Triage vor Ort vornehmen.


    Das waren 1996 meine Eindrücke... vielleicht hat sich seither auch noch ein wenig was getan...


    EMTP wird mich sicherlich berichtigen...


    Ich bin persönlich der Auffassung, dass man beide Systeme ein wenig kombinieren sollte... die Briten haben da einen guten Mittelweg gefunden, wie ich meine...

  • Danke für den zugespielten Ball..... :)


    Hat sich sicher seit 1996 einiges getan, unter anderem in San Diego, leider oder glücklicherweise, so sicher bin ich mir da nicht. Dürftest vermutlich '96 einen lieben Kollegen kennen gelernt haben, der mittlerweile in King County, WA arbeitet. Näheres evtl. per mail.


    Du hast völlig Recht, NAs sind mittlerweile in den meisten Hubschraubersystemen verschwunden, interessanterweise auf eigenes Betreiben (Studie an UMASS LifeFlight, 1997, ist im New England Journal of Medicine veröffentlicht). Hinterlässt so etwas den Eindruck, als wollten die Ärzte nicht mehr.


    Namhafte Kenner der US-Rettungsdienstsysteme stimmen Dir ebenfalls zu und sehen neidvoll auf das britische System (zuletzt erst wieder im März 2007, RD-Kongress, Fitch and Associates Consulting) .... vielleicht sollten wir uns das auch mal näher ansehen.

  • Würde sich die Amerikanische Ausbildung auch bein uns in Deutschland lohnen ????


    Also statt RettAss Paramedic´s auf dem Auto.


    Ich habe wunderbare Erfahrung bei den US.Militärs vor kurzem gemacht Stand 11 / 2006 durfte ich in einer US.Kaserne in Wiesbaden am EMT Basic Programm teilnehmen sehr Interessant und vor allem ich bin der Meinung die Jungs und Mädels sind sehr weit von uns entfernt um es noch besser aus zu drücken sogar noch Überlegener und ziemlich weit vorraus. Ich könnte mich Irren aber das war mein Eindruck. Kalli eine sehr tolle Erzählung von deinem Besuch , Schade das man deine Erfahrung nirgend´s als Tagebuch im US Rettungsdienst nach lesen kann. Würd mich mal Interessieren was die Kollegen in den Staaten durchschnittlich an Einsatzfrequenzen haben und was so bei den der meist gefahrene Einsatz ist so Infarkte , VU´s , Apoplex und Co ....


    Ist immer Interessant wenn man mal sehen kann zu welchen Notfällen oder welche Einsätze sich sehr häufen


    Wie ist das Frage an die Profi´s die schon in den Staaten waren. Gibt es auch Ehrenamtliche Retter in den USA ??? Bei uns ja scheinbar nicht mehr weg zu denken wie ist es in den USA mit Ehris in der RD und wie ist der Katastrophenschutz.


    Habe da ziemlich lange im Netz gesucht aber die Info´s dazu sind doch sehr Spartanisch das einzige was ich jetzt doch sehr Interessant gefunden habe wa die FEMA ( US KatS Behörde )


    Und das sehr viele First Responder in den USA durch die Feuerwehren gestellt werden , Freiwillige Feuerwehren scheint es ja fast gar keine zu geben weil ja irgend wie alle Freiwilligen sich Berufsfeuerwehr schimpfen und alle fast hauptamtlich schon auf der Wache wohnen. Das war mal mein Eindruck in Gainesville & St.Augustin Florida Ich war ja echt erstaunt.

  • Mal am Rande Offtopic:


    Monty Parker:
    Dir scheint die Entwicklung im Rettungsdienst scheint die letzten 10 Jahre an Dir vorbeigerutscht zu sein!
    Der Ehrenheimer als Solches im Rettungsdienst ist eine aussterbende Gattung!
    Hier mal bitte Äpfel mit Birnen vergleichen!


    Zum Thema:


    Meiner Auffassung nach, ist das in den USA von Staat zu Staat unterschiedlich, zumindest was die Kompetenzen betrifft.
    Alles in allem würde ich auch das Britische System bevorzugen, es stellt eine adäquate Mischung aus "Stay and Play" und "Load and GO!" dar.


    Und wie sehr auch immer auf das deutsche System geschimpft wird, bitte nicht außer acht lassen, dass es in Europa zu einem der führenden Systeme gehört!

    Gruß vom Genzmen...


    Das Individuum ist liebenswert, aber die Gesellschaft ist verabscheuungswürdig!

  • Zitat

    Original von Matthias Genz
    Der Ehrenheimer als Solches im Rettungsdienst ist eine aussterbende Gattung!


    Das sehe ich nicht so! Die großen Hilfsorganisationen bemühen sich um den "Artenschutz" für Ehrenamtliche, auch im Rettungsdienst, und sie bekommen dabei immer mehr Unterstützung von den Kostenträgern. Ich bin auch sicher, dass die längst fällige Novelle des RettAssG diesem Umstand Rechnung tragen wird und letztendlich doch wieder nur eine halbgare Kompromisslösung darstellt, die den Ehrenamtlichen mit vielen Sonderregelungen (Besitzstandswahrung...) ihren Einsatz im RD weiterhin ermöglicht.


    Zitat

    Original von Matthias Genz
    Und wie sehr auch immer auf das deutsche System geschimpft wird, bitte nicht außer acht lassen, dass es in Europa zu einem der führenden Systeme gehört!


    Dazu gehört auch nicht besonders viel, wenn man sich die europäische Konkurrenz, abgesehen von einigen positiven "Ausreissern", genauer ansieht... Man darf dabei auch nicht vergessen, dass in Deutschland seit einigen Jahren ein Entwicklungsstillstand herrscht und ehemalige "Rettungsdienst-Entwicklungsländer" wie z.B. Österreich das deutsche System in Teilbereichen schon weit überholt haben!


    Gerade das selbst in den USA gerühmte und beneidete britische System hat seit den Achtigern Quantensprünge erlebt. Bedenkt man, dass damals z.B. das Blutdruckmessen eine ärztliche Aufgabe und dem RD untersagt war, und dass heute der britische Paramedic einem niedergelassenen Arzt per Gesetz notfallmedizinisch weisungsbefugt ist, wird einem erst klar, wie rasant sich der RD in anderen Ländern entwickelt hat...

    Ein ausgeprägter Alzheimer ist der perfekte Ersatz für ein Gewissen! [pardon]
    ------------------------------------------------------------------------------
    Wer hinter meinem Rücken über mich lästert, steht da goldrichtig um mich am Ars.. zu lecken! [spitefull]

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    also das mit Österreich ist ein etwas hinkender Vergleich, denn außer der Luftrettung ist man hier auch etwas langsam. Wenn ich mir das mit dem Notfallsanitäter ansehe, schlage ich auch die Hände über dem Kopf zusammen.


    Ich gehe mit Matthias konform, dass Deutschland schon ein wenig herauskristallisiert.
    Allerdings haben wir in good old Germany ein manifestes Problem (wie auch in den USA). Die Landesgrenzen scheinen hier unüberwindbare Hindernisse darzustellen.
    Aber ich glaube jetzt kommen wir ein wenig vom Thema ab...

  • Ich bin 2006 und 2007 mehrfach beim FDNY und auf einer ALS Ambulance mitgefahren.


    Es stimmt, dass die RTW mit 2 Mann besetzt sind und dass es keinerlei Notärzte gibt.
    Allerdings kommt quasi zu jedem zweiten Einsatz eine Engine hinzu wenn entweder das Meldebild ernster ist oder kein RTW verfügbar ist. Die Engine ist aufgrund der vielen Wachen in NY meist lange vor dem RTW vor Ort.


    In NY unterteilt man zwischen BLS (Basic life support) und ALS (advanced life support) Ambulance. Der Unterschied liegt in der Ausbildung der Besatzung, bei der BLS sind es 2 "normale" EMT, bei der ALS 2 Paramedic. Ausserdem lagern in der ALS zusätzliche Medikamente. Entsprechend unterschiedlich werden die Fahrzeuge dann auch dispatched. Die ALS fahren also die ernsteren Sachen während die BLS in der Regel HiLos und solche Sachen fahren. Da es aber bedeutend weniger ALS Einheiten gibt fahren die BLS dann auch als First Responder. An Manpower fehlt es also nicht. Es gab sogar mal ein Fall wo 1 Engine und 3 RTW vor Ort waren...für 1 Patienten.
    Ausserdem gibts in NY noch EMS Battalions, also sozusagen Supervisor, die aber eigentlich nur beobachten und mehr die Funktion des Einsatzleiters wahrnehmen und Haztac Ambulances, also RTW die für besondere Einsätze gedacht sind (Gefahrgut, Rettung in gefährlichen Lagen-> Dekontamination) mit entsprechend ausgebildetem Personal.

  • Zitat

    Original von rescue911
    Es gab sogar mal ein Fall wo 1 Engine und 3 RTW vor Ort waren...für 1 Patienten.


    Das kommt leider gar nicht soooo selten in den Großstädten vor. Einerseits resultieren solche MANEs (Massenanfälle von Einsatzkräften) aus der Notwendigkeit heraus die eigenen Einsatzkräfte, in bestimmten Gebieten, zu schützen und andererseits aus der leichtfertigen Handhabung der Ressourcen. Ich kann mich noch gut an eine Reportage über die Feuerwehr von Chicago erinnern, wo von 16 Einsatzkräften bei einem HI die Rede war..regelhaft.


    USA...wenn es etwas mehr sein darf. :zwinker:

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