DJV-Video gegen die Feuerwehr

  • Der DJV macht seit jeher sehr provokative Videos. Das trifft in aller Regel bloß Verlage und nicht die Feuerwehr. Aber auch diese stellt eine tatsächliche Konkurrenz für viele Journalisten da.


    Empören braucht sich die Feuerwehr trotzdem nicht... egal ob das Video jetzt lustig ist oder nicht... ändern wird der DJV bestimmt nichts. Genauso wenig wie sich in der Vergangenheit die Verlage von provozierenden Videos haben stören lassen.

  • ... ein weiterer Haufen von [zensiert] die ihre [zensiert] Ideologie mittels bewegter Bilder an die Oberfläche bringt,
    genauso sinn- und nutzlos wie zb die [zensiert] Videos deren Verbreitung man wegen der [zensiert] [zensiert] Meinungsfreiheit nicht verhindern kann !

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Hi,



    Empören braucht sich die Feuerwehr trotzdem nicht... egal ob das Video jetzt lustig ist oder nicht... ändern wird der DJV bestimmt nichts.


    Der "Feind" ist ja eigentlich auch nicht die Feuerwehr, sondern die Medien, die deren Bilder (ggf. kostenlos) annehmen.


    Mich würde es als hauptberuflicher Fotograf auch massiv stören, wenn ich nachts um 3:00 aufstehe, um zu einem Ereignis (Unfall, Brand etc.) zu fahren, ein paar Bilder mache und wenn ich die dann an die lokale Presse verkaufen will, lehnt man dort ab "wir haben von der Feuerwehr schon besssere Bilder bekommen und die auch noch kostenlos"


    Die Feuerwehren rüsten auf - es gibt auch bei kleineren FF oft Jemanden, der nur für "Dokumentation" abgestellt ist, grössere BF leisten sich sogar so wie in München einen eigenen "Alarmfotografen" im 24h-Dienst. Der muss dann nix Anderes tun, als auf Einsätze zu warten, während sein "Kollege Berufsjournalist" tagsüber auch noch den 100. Geburtstag von X-Dorf´s ältester Omi, das Spiel vom lokalen Kreisligaverein etc. abzuarbeiten hat.


    zudem ist der Fotograf der Feuerwehr immer dabei, quasi "mitalarmiert" und mit Blaulicht auch schnell vor Ort. Da hat er dann auch Fotos, wo noch dramatisch Flammen aus einem Fenster züngeln, während der Kollege von der Presse erst kommt, wenn die Feuerwehr schon beim Aufräumen ist und er nur noch verkohlte Fentserrahmen fotografieren kann. Welches Bild nimmt die Presse dann wohl lieber (auch wenn sie dafür zahlt)???


    Ein weiterer Vorteil des Feuerwehrfotografen ist, dass er auf Grund seiner FW-Ausbildung und Schutzausrüstung (ggf. PA) sowie Kenntnis der Technik (z.B. Drehleiter) auch dorthin kommt, wo der normale Pressefotograf nicht hin will, darf oder kann.


    Dazu kommt, dass die FW auch dann Bilder macht, wenn der Pressefotograf von einem Einsatz ganrichts mitbekommt (z.B. Tier in Notlage", 1 Fahrzeug fährt (ggf. ohne SoSi) hin und am nächsten Tag prangt in der lokalen Zeitung ein tolles Bild, wie die FW einen Fuchs aus dem Gartenzaun befreit hat Unterschrift "Foto: Feuerwehr"


    Und ja, es stimmt, eine Feuerwehr darf nicht in Konkurrenz zu privatwirtschaftlichen Unternehmen treten. Genau das tut aber die Feuerwehr, wenn sie Bilder ihrer Fotrografen an Medien verschenkt oder sie nur deshalb besser sind (und deshalb gekauft werden), weil sie zu einem Zeitpunkt oder von einem Standort aufgenommen wurden, die ein normaler Berufsfotograf nie erreichen kann.


    Bedenklich wird es, wenn die Öffentlichkeitsarbeit einer Feuerwehr so gut ist, dass sie am Einsatz beteiligte andere Kräfte (z.B. Rettungsdienst) nicht fotografiert bzw. in ihrem Pressebericht nicht oder nur in einem Halbsatz erwähnt. Eine derartige Selbstbeweihräucherung einer Behörde oder Teil einer Gemeinde hat IMHO nichts in der Presse verloren, schon garnicht, wenn dafür Steuergelder (für Fotograf, Ausrüstung etc.) aufgewendet werden müssen. Ich kenne das von manchen Presseberichten der hiesigen BF. "Natürlich" haben Feuerwehr-RA den Patienten versorgt, "natürlich" hat der Feuerwehr-Notarzt mitgeholfen - dass aber z.B. ein RTW des Roten Kreuzes als Erster da war und auch transportiert hat - kein Wort!! Wenn es Bilder gibt, dann häufig auch ohne die RD-Armada, die auch vor Ort war. Klar, ist ja auch ein "Feuerwehr-Pressebericht". Das geht sogar so "gut", das die Presse inbes. in ihren Online-Ausgaben "natürlich" einen FW-RTW als sog. "Symbolbild" zu einem Kurzbeitrag zeigt - selbst wenn bei diesem Ereignis die FW nicht mal ansatzweise vor Ort war.


    Der DJV hat also schon ein bischen Recht, wenn er die Praxis mancher Feuewehren anprangert, die topaktuell und aus der "heissen Phase" professionell Bilder machen und diese ggf. an die Readktionen verschenken.

  • ist das tatsächlich so dass FWen ihre Bilder an Redaktionen verschenken ?


    gerade FWen legen doch Wert auf eine geordnete und wohlwollende Zusammenarbeit mit der Presse,
    wie kann man den "Zweckfreund" dann torpedieren ?


    Das kann ich mir höchstens in dem Kontext vorstellen dass eine Redaktion sagt:
    "hey Feuerwehr, wir haben einfach keine Leute mehr die zu allem und jedem hinfahren können,
    wenn ihr gute Bilder habt, könnt' ihr uns dann mal welche geben ?"


    in dem Fall würde die Redaktion ja sicher nicht auf die Fotos anderer zurückgreifen,
    und da diese sowieso nicht gekauft werden brauchen die sich dann auch nicht scheinheilig beschweren.


    Mir persönlich sind auch noch keine Fotos in den Medien aufgefallen die von einer Einsatzkraft stammen müssen weil sie nur mit Hilfe spezieller Ausrüstung, Zeitvorteil usw gemacht worden sind.


    im Gegenteil: ich weiß dass es Fotografen zT. erlaubt wird von Dächern der Löschfahrzeuge, aus dem DL-Korb usw zu fotografiern um zB einen Überblick einer Unfallstelle zu erhalten. Ich habe den Eindruck dass das hier eher kameradschaftlich läuft ...


    ... und: in Zeiten in denen jeder mit ner Kamera im Handy rumrennt und sich Lokalredaktionen um Bilder dieser "Leserreporter" reißen,
    muss man nicht ausgerechnet auf die Feuerwehr rumhacken, nach dem Motto: erst fotografieren statt zu helfen !


    da sehe ich schon den Bürger der den nächsten Pressesprecher ans Leder geht nur weil dieser nicht mithilft das brennende Haus zu löschen ...

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Ich denke auch mal das ist regional sehr unterschiedlich. Und ich finde es auch seltsam wenn man einen eigenen Feuwehr-Fotografen anstellt. Das darf nicht der Sinn der Feuerwehr sein.


    Wenn diese Bilder jedoch nebenher entstehen finde ich das eher erträglich. Wenn man denn wollte könnte man das Material auch zur internen Schulung verwenden.
    Macht nunmal nen Unterschied ob man die Bilder nur für die Presse macht oder ob man sie lediglich AUCH an die Presse gibt.


    Das gejammere vom DJV wirkt dennoch etwas verloren. Sie sind machtlos - und es wirkt nach einem verzweifelten schreien in einem verlorenem Kampf. EIn nicht wahrhaben wollen der veränderten Zustände. Und dazu gehört nunmal, dass dank neuer Technik auch ambitionierte Hobbyfotografen ganz passable Bilder machen...

  • Also ich denke mal der DJV schaut da an den eigentlichen Problemen vorbei:


    Wie Kellern schon geschrieben hat rennt doch heute eh jeder mit einer (Handy-)Kamera rum und macht, am besten noch bevor er einen Notruf absetzt, Bilder vom Geschehen. Die Bilder sind zwar qualitativ nicht so dolle, aber für die Tagerpresse reicht es allemal. Dann schnell an die Zeitung mit den 4 Buchstaben geschickt und 50 Euro steuerfrei verdient- und die, die davon leben müssen, schauen in die Röhre.


    Ich kann mich an Zeiten erinnern, wo hier in Hamburg, egal wie groß das Feuer war, nur eine Hand voll Fotografen an einer Einsatzstelle waren-
    Einer von der Bild, einer von der Mopo, einer vom Abendblatt und 2-3 Freie. Heute rennen ohne Ende „Reporter“ rum, die kaum alt genug sind um Auto zu fahren aber alle einen (Jugend-) Presseausweis haben. Die haben auch alle ganz tolle Internetseiten und hauen die Bilder auch, nur damit Sie Ihren Namen lesen, für einen Spotpreis raus.


    Das denke ich mal ist ein viel größeres Problem als wenn ein paar Bilder, die ein Feuerwehrpressesprecher bei einem Einsatz aufgenommen hat, kostenlos an die Zeitungen gegeben werden.


    Reich werden kann man mit Einsatzfotografie heute eh nicht mehr, ein Freund von mir hat das einige Jahre, teilweise sogar recht erfolgreich, gemacht- aber auf Dauer konnte man davon nicht (mehr) leben.

  • Hallo,


    ist das tatsächlich so dass FWen ihre Bilder an Redaktionen verschenken ?


    Hierzuort ist es -angeblich- so. Angeblich darf die BF ihre Fotos auch nicht an die Presse verkaufen.


    Zitat


    gerade FWen legen doch Wert auf eine geordnete und wohlwollende Zusammenarbeit mit der Presse,
    wie kann man den "Zweckfreund" dann torpedieren ?


    Weil man mit eigenen Bildern (und Texten) ganz gezielt manipulieren kann. Wie schon geschrieben, hier gibt es dann Artikel in der Zeitung, in denen nur Bilder von/mit Feuerwehr zu sehen sind und im Text auch nur die Feuerwehr erwähnt wird - obwohl auch z.B. der RD vor Ort war. Man kann auch ganz gezielt "peinliche" Bilder weglassen (z.B. FW-Mann ohne korrekte PSA etc.)


    Die "Zusammenarbeit" braucht man auch nur dann, wenn man jemanden sucht, der einen selbst schön präsentiert. Hat man eigene Fotografren und Presseabteilung, dann ist das deren Arbeit, wozu braucht man da noch einen Fotografen von der Presse?

  • Rescue-M
    Wad die Manipulation angeht ist das Sache der Zeitungen. In vielen Bereichen kürzt man mittlerweile doch nur noch die Pressemitteilungen oder nimmt fertige Pseudo-Artikel von Agenturen die von den Herstellern bezahlt werden (Press-inform). In den Lokalblättern schreiben viele Vereine die Artikel doch selbst. Habe ich für meinen Verein auch immer so gehandhabt. Wenn wir einen fertigen Bericht schicken passen die ihn an und setzen ihn rein. Wieso sollte das bei der Feuerwehr anders sein?


    Es ist also weniger ein problem seitens der Feuerwehr sondern eher eins der Zeitungen. Aufhören tut der Spaß erst wenn man eigene Fotografen als Feuerwehr anstellt.

  • Stellungnahme von Karl Pieterek, Leiter der Pressestelle der BF München (auf Facebook und BF-Webseite veröffentlicht)


  • Stellungnahme von Karl Pieterek, Leiter der Pressestelle der BF München (auf Facebook und BF-Webseite veröffentlicht)

    Und genau hier liegt in meinen Augen das grundsätzliche Problem ... es gibt heutzutage keine oder
    zumindest nur noch sehr wenige "hochqualifizierte Fotojournalisten" mehr. Schau ich mir die hiesi-
    gen Zeitungen an, dann sind da massiv viele Sachfehler, Recherchefehler oder einfach nur Müll zu
    finden, bei denen ich mich des öfteren Frage, wozu man die eigentlich bezahlt ...

  • Hallo,


    Rescue-M
    Was die Manipulation angeht ist das Sache der Zeitungen. In vielen Bereichen kürzt man mittlerweile doch nur noch die Pressemitteilungen oder nimmt fertige Pseudo-Artikel von Agenturen die von den Herstellern bezahlt werden (Press-inform).


    Dass heute immer weniger "echter" Journalismus betrieben wird, scheint den DJV nicht zu interessieren. Insbesondere das Onlineangebot mancher Tageszeitungen liest sich so, als hätte man eine Horde Jugendlicher in die Redaktionen gesetzt. Stil- und Schreibfehler, verdrehte oder falsche Aussagen usw. Die lokale Presse hier ist sogar so "gut", dass sie aus den BF- oder Pol-Pressemitteilungen sogar deren Schreibfehler 1:1 übernehmen ;)


    Zitat


    In den Lokalblättern schreiben viele Vereine die Artikel doch selbst. Habe ich für meinen Verein auch immer so gehandhabt. Wenn wir einen fertigen Bericht schicken passen die ihn an und setzen ihn rein. Wieso sollte das bei der Feuerwehr anders sein?


    Weil Berichte "vom eigenen Verein" immer ein wenig parteiisch sind. Da gibt es schon mal eine "glänzende Parade" des eigenen Torwarts, während der Gegner bei gleicher Akrobatik und Können nur "den Ball halten konnte". Auch eine FW wird bevorzugt das schreiben, was sie getan und geleistet hat.


    Zitat


    Es ist also weniger ein problem seitens der Feuerwehr sondern eher eins der Zeitungen. Aufhören tut der Spaß erst wenn man eigene Fotografen als Feuerwehr anstellt.


    In München gibt es seit 1954 den "Alarmfotografen" der BF - ein eigens dafür abgestellter FW-Beamter und es gitb natürlich auch eine eigene Abteilung "Pressestelle" mit 24h-Dienst.


    Auch manche FF´s haben ihre eigenen Fotografen. Mal mehr, mal weniger speziell für "Foto-Machen" abgestellt. Das geht von "auf dem ELW liegt ´ne Kamera und wenn Zeit ist, machst du Fotos" bis hin zu z.B. PA- oder sonstwie Einsatzuntauglichen FW-Leuten, die vorwiegend gezielt zum Fotografieren mitfahren.


    Es gibt aber auch die Berufsfotografen "alter Schule" wie hier bei uns z.B. Thomas Gaulke http://www.fire-foto.com/ die trotz "Alarmfotograf" fast immer an Einsatzstellen anzutreffen sind und auch durchaus gute und im Einsatzgeschehen zeitnahe Bilder machen. Wie ein Thomas Gaulke beweist, "geht es" - nur eben nicht vom Schreibtisch aus....

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!