[Diskussion] ehrenamtliche RS/RA - haben die was auf dem RTW zu suchen ?


  • Dem widerspreche ich.
    Ich kann nicht unterschreiben dass ehrenamtlicher RD = RD zweiter Klasse ist !


    1)
    ich kann keine Ehrenamtlichen zum RS/RA ausbilden (lassen) und ihnen danach die Einsatzpraxis vorenthalten.
    Als RS/RA bekomme ich diese Praxis aber nicht nur von irgendwelchen San-Diensten bei Volksfesten, Tagen der offenen Tür oder Fußballspielen der Kreisliga.
    Als "praktizierender" RS/RA brauche ich echten Regel-RD-Betrieb um "drin" zu bleiben.
    Ich muss mein Wissen unter Echtzeit-Einsatzbedingungen abrufen können und auch die Krankenhauslandschaft in der Umgebung lerne ich nur durch echte Einsätze kennen (Anfahrt, Besonderheiten, Versorgungsspektrum)
    Die Zusammenarbeit mit einem Teampartner oder dem Notarzt lerne ich auch nur im Regelrettungsdienst.


    Andersrum: wenn euch jemand sagt: er habe Medizin studiert, praktiziere aber seit Jahren nicht mehr ... was denkt ihr dann ?
    Soll ich dann einen auf dicke Hose machen wenn ich als RS hauptsächlich nur bei San-Diensten in der Ecke stehe ?


    Warm und kuschelig im Lehrsaal irgendwelche Testfragen richtig beantworten sollte fast jeder können,
    was viel mehr zählt ist aber die Performance auf der Straße. Und die kann ich auch nur auf der Straße schleifen.



    2)
    gibt es Systeme bei denen auch ehrenamtliches Personal an die 30 Pflichtfortbildungsstunden gebunden ist.
    Sie müssen genauso die Pflichtfortbildungen besuchen und die Abschlußstests erfolgreich bestehen wie die Hauptamtlichen Kollegen es müssen, wer das nicht schafft, fliegt erstmal vom RTW.


    Auch wird geschaut wer mit wem zusammen fährt, i.d.R. sollten Ehrenamtliche nur mit Hauptamtlichen gemischt fahren und die ehrenamtlichen Notfallprotokolle gehen genauso über den Tisch des ÄLRD wie die der Hauptamtlichen


    3)
    kann so ein Argument: "RD-Kosten sind für HA berechnet - bei Ehrenamtlichen muss es billiger werden" eigentlich nur von den Kassen selbst kommen.
    Meiner bescheidenen Meinung nach sollte als Maßstab für die Kostenträger im RD nicht die Marke oder Farbe des Fahrzeugs angelegt werden, auch nicht die Art der Besatzung, sondern einzig und allein die Notwendigkeit der Vorhaltung.
    Und wenn eben soundso oft der Notruf gewählt wird und soundso oft der RTW alarmiert wird dann scheint es einen gewissen Bedarf zu geben. Und diesen Bedraf haben die Kostenträger zu bezahlen. Basta.


    Völlig egal wie viel Geld das Personal bekommt, ob nun gar nichts, etwas mehr als nichts, tariflich, untertariflich oder übertariflich bezahlt wird. Hauptsache die Qualifikation stimmt.

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Klar Prinzipiell mag die Ausbildung von RS/RA für das Ehrenamt wichtig sein.


    Nur mache ich mir Gedanken um die Qualität. Wenn ein Ehrenamtlicher als 2. oder gar 1. Mann RTW fährt kann es unter Gewissen Umständen zu Problemen kommen. Sicher... es gibt Aushilfen die über Jahre hinweg sehr viel fahren - denen kann ich die Kompetenz nicht absprechen. Bei der Mehrzahl der Aushilfen oder gar Ehrenamtlichen sieht das anders aus. Da wird mal eben vereinzelt eine Schicht gefahren. Wenn ich mal selbst Notfallpatient sein sollte, wäre es mir schon recht wenn da ein RS mit Ahnung neben mir sitzt. Das ist dann nunmal keiner der sich nicht im Fahrzeug auskennt und sowieso nur alle paar Monate mal ne Schicht mitfährt. Klar.. theoretisch könnte man den RS auch hinters Steuer setzen und der RA betreut. Aber das wird zum einen kein RA mitmachen und zum anderen ist es auch nicht die Lösung jemand völlig unerfahrenes die Signalfahrten machen zu lassen.


    Also ich sehe da ganz klar ein Kompetenzproblem. Abegsehen von der Führerscheinproblematik.


    Daher: "Wenig Fahrer" nur auf KTW oder 3. Mann RTW (da bekämen sie wiederum Erfahrung). Die "Ausnahmen" sollten beschränkt sein. Also wenn jemand mehrere Jahre vorm Medizinstudium als RA gefahren ist, dann muss der nicht pünktlich zur Umstellung auf einen 400€ Vertrag aus dem Dienst ausscheiden. Aber dann vielleicht eher nur als 2.Mann RTW/Transportführer NKTW/NEF-Fahrer. Entsprechend immer weniger mit abnehemender Erfahrung.

  • Dass die Arbeit von Ehrenamtlichen schlecht ist ist plakativ gebrüllt wie der alte Spruch:


    Die Ausländer nehmen und uns die Arbeit weg !


    mir ist es egal welche Qualifikation und Einsatzfrequenz jemand hat, es kommt darauf an, wie er seinen Job tatsächlich macht !


    Und seit ich weiß wie einige HA arbeiten, brauche ich mich als EA Hobbyretter nun wirklich nicht zu verstecken !


    Da werden zB.
    - Notfallprotokolle entweder gar nicht abgegeben (überhaupt geschrieben ?) oder nur äusserst lückenhaft gefüllt.
    So fehlen zB gerne Zeiten (besonders wichtig bei Reanimation: Ankunftszeit, Notrufzeit, Dauer der Reanimation usw)
    - es wird keine Anamnese erhoben
    - bei bewustlosen Patienten wird kein BZ gemessen
    - bei Kreislaufinstabilen werden keine oder nur die initialen Vitalparameter erhoben
    - bei subjektiver Luftnot wird weder die Sättigung bestimmt noch Sauerstoff angeboten
    - nach Reanimation / ROSC wird die Rückseite des NF-Protokolls (fürs Reanimationsregister) nicht ausgefüllt
    oft weiß man in der Klinik gar nicht welcher Rhythmus initial bestand, und wann wie oft welche Maßnahmen ergriffen wurden
    (hier ist auch der NA in der Pflicht !), EKG-Ausdrucke fehlen völlig


    und und und ...
    dies alles sind Beispiele von Dingen die Häufig passieren, und sie passieren Hauptamtlichen Kräften aller am RD beteiligten Organisationen, den einen mehr, den anderen weniger.
    Und es passiert immer wieder, und es sind auch keine Flüchtigkeitsfehler (vergessen aufzuschreiben) - nein auch auf Nachfrage kommt nix Gescheites !


    Wenn ich solche Arbeit von Hauptamtlichen sehe, dann pfeif' ich auf die vielbeschworene Einsatzpraxis und die daraus zwangsläufig resultierende Qualität.


    Mir ist ein EA, der vielleicht langsamer arbeitet weil er weiß dass er wenig Praxis hat und deshalb alles doppelt und dreifach absichert um nichts zu übersehen lieber als ein EA der das tagtäglich aus dem Ärmel schüttelt, dabei aber immer wieder die einfachsten Dinge unterlässt.


    Wer sagt das EA wg mangelnder Erfahrung schlecht sein müssen der muss auch mal die Arbeit der HA unter die Lupe nehmen und nicht per se annnehmen dass diese unbedingt immer besser ist !

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Hi,



    Interessanterweise kommt "ehrenamtlich" auch in anderen Berufen vor - zumindest, wenn man "ehrenamtlich" nicht wörtlich nimmt, sondern die Leute auf eine Stufe mit Minijobbern (400EUR-Kräften) stellt. Das grundsätzlich bzgl. Arbeitserfahrung, Wissen etc. nicht mal verkehrt. Diese "Aushilfen" begegnen uns von der Tankstelle über Supermarktkasse bis hin zum Taxi- und Busfahrer sowie im med. Bereich als Alten- oder Krankenpflegekräfte usw.


    Zitat


    Ich kann nicht unterschreiben dass ehrenamtlicher RD = RD zweiter Klasse ist !


    Ich auch nicht, jedenfalls nicht uneingeschränkt.
    Man kann das Ganze nämlich niemals verallgemeinern. Es gibt EA, die aus freien Stücken oder organisatorisch bedingt "alle heiligen Zeiten" mal auf einem RTW sitzen, es gibt aber auch welche, die jedes Monat 40 oder mehr Stunden im RD tätig sind.



    Zitat


    2)
    gibt es Systeme bei denen auch ehrenamtliches Personal an die 30 Pflichtfortbildungsstunden gebunden ist.
    Sie müssen genauso die Pflichtfortbildungen besuchen und die Abschlußstests erfolgreich bestehen wie die Hauptamtlichen Kollegen es müssen, wer das nicht schafft, fliegt erstmal vom RTW.


    Und es gibt Angebote, diese Fortbildungsstunden zu erreichen. i.d.R. ist eine HiOrG selbst bemüht und daran interessieret, ihren Leuten dies zu ermöglichen.



    Zitat


    3)
    kann so ein Argument: "RD-Kosten sind für HA berechnet - bei Ehrenamtlichen muss es billiger werden" eigentlich nur von den Kassen selbst kommen.
    Meiner bescheidenen Meinung nach sollte als Maßstab für die Kostenträger im RD nicht die Marke oder Farbe des Fahrzeugs angelegt werden, auch nicht die Art der Besatzung, sondern einzig und allein die Notwendigkeit der Vorhaltung.


    Tja, in Bayern geben die Kassen den Ton an und das heisst für die HiOrG "20% EA" (erzählen die HiOrG, die Privaten kommen im gleichen System auch ohne EA aus, denn sie haben schlichtweg keine)


    Zitat


    Völlig egal wie viel Geld das Personal bekommt, ob nun gar nichts, etwas mehr als nichts, tariflich, untertariflich oder übertariflich bezahlt wird. Hauptsache die Qualifikation stimmt.


    Solange es nicht die Qualifikation ist, die nur auf dem Papier steht.... Wie viele Berufe ist auch "RD" ein Tätigkeitsfeld, in dem man erst mit der Erfahrung wächst. RA ist nicht gleich RA, egal, ob HA oder EA.

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Hi,



    Dass die Arbeit von Ehrenamtlichen schlecht ist ist plakativ gebrüllt wie der alte Spruch:
    Die Ausländer nehmen und uns die Arbeit weg !


    mir ist es egal welche Qualifikation und Einsatzfrequenz jemand hat, es kommt darauf an, wie er seinen Job tatsächlich macht !


    Das ist ein heisses Eisen, denn jeder EA im RD nimmt einen Teil einer Planstelle eines HA weg. Und auch beim Gehalt ist das ein Thema. Wenn ein HA kommt und mehr Geld will, dann hört er ggf. "draussen stehen 10 EA, die liebend gerne für lau fahren würden" Nicht von ungefähr kommt es, dass in RD ohne EA-Möglichkeit (BF, Kreis etc.) i.d.R. ein RA mehr Geld verdient als bei einer HiOrG.... (irgendwelche Ausbeuter-Privaten mal weggelassen)



    Zitat


    Und seit ich weiß wie einige HA arbeiten, brauche ich mich als EA Hobbyretter nun wirklich nicht zu verstecken !
    Da werden zB.


    Das hat aber wenig bis nichts mit dem Thema HA/EA zu tun. Es kommt auf den jeweiligen Menschen selbst an und da gibt es auf beiden Seiten Vollversager.

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Das hat aber wenig bis nichts mit dem Thema HA/EA zu tun. Es kommt auf den jeweiligen Menschen selbst an und da gibt es auf beiden Seiten Vollversager.


    doch - sehr wohl !


    Weil in dem Zusammenhang immer wieder kommt (bisher her doch auch):


    "EA fehlt die Erfahrung", "wo sind sind denn EA im Dienst (Bäcker, Jurist bla bla)" und "ICH würde einen HA RS einem EA RA jederzeit vorziehen" bla bla


    diese Aussagen sind stets gefühlte Emotionen. Ich hingegen bringe echte Fakten - und jawohl, die gehören auf den Tisch. Wer hat denn angefangen die Arbeit ALLER EA als per se schlecht über einen Kamm zu scheren ?!



    Natürlich gibt es überall gute Leute und Vollpfosten, in jeder Firma und bei jeder Möglichen Anstellungsskonstellation.
    Das ist genau meine Meinung, und genau deshalb wehre ich mich gg die Verallgemeinerung dass EA auf nem RTW nix zu suchen haben,
    weil es immer auf den Einzelnen ankommt. Allerdings würde man schneller einen schlechten EA vom RTW werfen wollen als einen schlechten HA, das stimmt doch auch, oder ?!?!

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Hi,



    Natürlich gibt es überall gute Leute und Vollpfosten, in jeder Firma und bei jeder Möglichen Anstellungsskonstellation.
    Das ist genau meine Meinung, und genau deshalb wehre ich mich gg die Verallgemeinerung dass EA auf nem RTW nix zu suchen haben,
    weil es immer auf den Einzelnen ankommt.



    Eben. Es macht keinen Sinn, mit "die EA sind" und "die HA sind" zu diskutieren. Natürlich gibt es Leute, die durch ihre eigene Arbeit fleissig die Klischees "unfreundlicher, schlampiger HA" und "super-netter, hochmotivierter EA" am Leben halten.


    Zitat


    Allerdings würde man schneller einen schlechten EA vom RTW werfen wollen als einen schlechten HA, das stimmt doch auch, oder ?!?!


    Täusch dich da mal nicht. Bei manchen HiOrG wird den EA gehörig Zucker in den .... geblasen, da man die Leute auch für Aufgaben ausserhalb des RD braucht. Wenn Max Muster heute nicht mehr RTW fahren darf, dann mag er vielleicht morgen auch nicht mehr den "langweiligen" San-Dienst im Theater machen und übermorgen macht er garnichts mehr und die HiOrG hat einen RS/RA weniger.

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Interessanterweise kommt "ehrenamtlich" auch in anderen Berufen vor - zumindest, wenn man "ehrenamtlich" nicht wörtlich nimmt, sondern die Leute auf eine Stufe mit Minijobbern (400EUR-Kräften) stellt. Das grundsätzlich bzgl. Arbeitserfahrung, Wissen etc. nicht mal verkehrt. Diese "Aushilfen" begegnen uns von der Tankstelle über Supermarktkasse bis hin zum Taxi- und Busfahrer sowie im med. Bereich als Alten- oder Krankenpflegekräfte usw.

    Netter Versuch ... aber das ist in meinen Augen ein ziemlicher Unsinn, denn einen 400€-Job macht man,
    weil man das Geld braucht, sich etwas leisten will oder einfach überleben muss ... aber ich habe noch
    von keiner Aushilfe bei Aldi, Lidl oder meiner Tankstelle gehört, dass sie diesen Job macht, weil das ihr
    Hobby ist.

  • Hi,



    Weil in dem Zusammenhang immer wieder kommt (bisher her doch auch):
    "EA fehlt die Erfahrung", "wo sind sind denn EA im Dienst (Bäcker, Jurist bla bla)"


    Der EA in "normalen" Berufen ist der "400EUR-Minijobber". Und die gibt es in sehr vielen Branchen, insbes. im Dienstleistungsbereich.


    Wenn Leute von "normalen Berufen" sprechen, dann sollten sie nicht vergessen, wie es dort ingesamt aussieht. Der klassische Handwerksberuf eines z.B. Schlossers oder Gas-Wasser-Sch...-Installateurs hat eine 3-3,5-jährige Ausbildungszeit die man nicht selbst bezahlen muss. Danach gibt es ein breites Angebot an Spezialisierungen und Aufstiegsmöglichkeiten. Schon mal was von einem "Rettungsassistenten-Meister" gehört? Selbstständig machen mit einer "Rettungsassistentenfirma"? Wohl kaum....


    Im Prinzip hat man selbst als angelernter Burgerbrater bei McD mehr Aufstiegsmöglichkeiten als ein RettAss. im RD....


    Auch die unglückliche 2-Jahres-Ausbildung der RA und die "Anerkennungen" haben wir vorallem den HiOrG zu verdanken, die ganz massiv Angst hatten, EA´s zu verlieren wenn der Rettungsassistent 3-3,5 Jahre in die Schule muss. Selbst die Bezeichnung "Rettungsassistent" ist ein Witz, denn in der Mehrzahl aller Fälle assistiert der nicht, sondern handelt eigenständig. (es gibt ja auch keinen "Backassistenten" sondern eben einen Bäcker!)


    Das Alles ist "von Oben" so gewollt. HiOrG, Kassen, Ärzte usw. wollten das so - durchaus auch mit Blick darauf, weiterhin "kostenlose" EA einsetzen zu können.


    Wer als HA über die EA schimpft, sollte sich mal zuerst an der eigenen Nase packen. Ohne eine richtige Etablierung des Berufsbildes "RA", ohne Berufsvertretungen usw. wird sich nämlich so schnell nix an der Gesamtsituation ändern. Oder will man das garnicht? Ist schliesslich ja auch praktisch, wenn sich ein EA findet, der eine Schicht übernimmt, wenn man mal selbst ganz kurzfristig (=morgen) Urlaub braucht.....

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Der EA in "normalen" Berufen ist der "400EUR-Minijobber". Und die gibt es in sehr vielen Branchen, insbes. im Dienstleistungsbereich.

    Äh nein ... das sind ganz normale Aushilfen, und die findest Du ebenso in vielen Rettungsdiensten.

    Zitat

    Das Alles ist "von Oben" so gewollt. HiOrG, Kassen, Ärzte usw. wollten das so - durchaus auch mit Blick darauf, weiterhin "kostenlose" EA einsetzen zu können.


    Ich gehe immer noch davon aus, dass der Rettungsdienst mit vernünftig ausgebilldetem und qualifiziertem
    Personal deutlich günstiger werden könnte. In anderen Ländern wird uns sowas ja vorgelebt.


    Und es gibt wiß Gott genug Bereiche, in denen werden keine kostenlosen EA eingesetzt, da dort gar keine
    HiOrgs aktiv sind. Und komischerweise funktioniert das da genauso gut oder vieleicht sogar besser.

    Zitat

    Ist schliesslich ja
    auch praktisch, wenn sich ein EA findet, der eine Schicht übernimmt,
    wenn man mal selbst ganz kurzfristig (=morgen) Urlaub braucht.....


    Ich weiß gar nicht was Du hast ... sowas funktionier übrigens genauso gut in einem kommunalen Rettungs-
    dienst ohne einen Ehrenamtlichen. Dort hat man dann nämlich die entsprechenden Aushilfen auf 400Euro-
    Basis oder eben mit regulären Arbeitsverträgen.


    Zu meinen Zeiten war es nirgends ein Problem, wenn ein Hauptamtlicher mal spontan einen Tag frei haben
    wollte. Es gab immer eine Aushilfe, die diesen Dienst sehr gerne übernommen hat, das war damals nämlich
    gutes Geld.


    Der Regelrettungsdienst kann auch gut ohne ehrenamtliches Personal überleben ... wie die HiOrgs das dann
    mit ihren Sanitätsdiensten machen ist eine ganz andere Geschichte, aber da sie dafür ja auch Geld kriegen,
    sollte sich da eien Lösung finden lassen.

  • Moin Moin,
    ich finde das ist ein durchaus komplexes Thema. In dem Rettungsdienstbereich, in dem ich mittlerweile tätig bin (LK Stade) gibt es (zumindest beim DRK) keine Ehrenamtlichen mehr im Rettungsdienst, wohl aber 400-Euro-Kräfte, Aushilfen, Bufdis u.ä. Hintergrund ist ins Besondere die schon angesprochene Stellenproblematik.


    Auf Grund des hervorragenden Verhältnisses zu unseren hauptamtlichen Rettern und einiger hauptamtlicher Kollegen, die sich auch ehrenamtlich in den Bereitschaften engagieren, haben wir jedoch jederzeit die Möglichkeit, unsere Leute als Dritte mitfahren zu lassen. Auf diese Weise bleiben sie in der Übung und können Praxiserfahrung sammeln.


    Problematisch stellt sich in der Tat das Fortbildungsangebot dar. Leider finden die meisten Fortbildungen in der Woche nicht gerade ehrenamtsfreundlich statt. Als Alternative bleiben uns allerdings zahlreiche Veranstaltung in den Kliniken der beiden Großstädte Hamburg und Bremen. Dennoch würde ich als Leiter einer Bereitschaft auch gerne eigene Fortbildung für unsere ehrenamtlichen Retter auf die Beine stellen und finde mich daher mit Dozenten und den Lehrrettungsassistenten der umliegenden Rettungswachen im Gespräch. Das Ganze ist allerdings nicht so ganz einfach. Zum einen wegen der Termine (gerade im Sommerhalbjahr müssen wir erst mal schauen, dass wir die zahlreichen Sanitätsdienste besetzt bekommen), zum anderen der finanziellen Zwänge wegen (ich muss erst mal ein entsprechendes Budget zur Verfügung stellen).


    Die Diskussion Ehrenamtlicher Rettungsdienst = Rettungsdienst zweiter Klasse kenne ich zur Genüge. Erst vor Kurzem hatten wir das Thema, da unser vereinseigener RTW neben Einsätzen im erweiterten Rettungsdienst und bei Bereitstellungseinsätzen der Feuerwehr, auch bei SEK-Einsätzen der Pol mit ehrenamtlicher Besatzung in den Einsatz geht. Auf Grund der sich daraus potentiell entwickelnden kritischen Situationen haben wir jetzt die Diskussion, ob solche Einsätze nicht besser vom Hauptdienst übernommen werden sollten. (Vermutlich auch eine Kostenfrage) Ich persönlich teile aber hier die Meinung, dass man das Ganze nicht pauschalisieren kann. Es gibt sowohl im Ehren-, als auch im Hauptamt Leute, die fitter sind und solche, von denen man sich eher nicht retten lassen möchte.


    Wer als HA über die EA schimpft, sollte sich mal zuerst an der eigenen Nase packen. Ohne eine richtige Etablierung des Berufsbildes "RA", ohne Berufsvertretungen usw. wird sich nämlich so schnell nix an der Gesamtsituation ändern. Oder will man das garnicht? Ist schliesslich ja auch praktisch, wenn sich ein EA findet, der eine Schicht übernimmt, wenn man mal selbst ganz kurzfristig (=morgen) Urlaub braucht.....


    Das wiederum ist etwas, was ich in meinem vorherigen RD-Bereich (Rheinland-Pfalz) sehr oft erlebt habe. Wenn es darum ging kurzfristig frei zu machen, dann war es auf einmal völlig egal, ob der einspringende Kollege ehrenamtlich war und welche Erfahrung er hatte. Aber sonst wurde immer kräftig über die Hobbyretter geschimpft.


    Zum generellen Thema RS/ RA in den Bereitschaften: Wir werden nicht zuletzt durch die MTF, immer mehr in die Richtung kommen, in den San-Gruppen nur noch Helfer einsetzen zu können, die mindestens RS sind. Das bedeutet, wir müssen über jeden RS froh sein, denn die Ausbildung kostet Zeit und Geld. Letzteres ist der Bund glücklicherweise bereit beizusteuern, aber die Zeit, die ein Helfer aufwenden muss, ist nicht zu unterschätzen. Es wird für uns immer schwieriger, Helfer zu finden, die bereit sind, über mehrere Monate jedes Wochenende in der RD-Schule zu sitzen und anschließend noch die Praktika zu absolvieren. Von daher wird es für uns eminent wichtig, dass zum Einen die Fortbildungsproblematik angegangen wird und wir zum Anderen unsere Leute auch weiterhin die Möglichkeit haben, Erfahrungen im hauptamtlichen RD zu sammeln und so in der Praxis zu bleiben.


    Sonnige Grüße aus dem Alten Land

  • Hi,


    Äh nein ... das sind ganz normale Aushilfen, und die findest Du ebenso in vielen Rettungsdiensten.


    Da es bei den Diskussionen HA/EA immer darum geht, dass EA weniger Routine, Erfahrung, Wissen usw. haben, kann man diesbezüglich die 400EUR-Kräfte sehr wohl mit den EA vergleichen. Mit 400EUR kommt man im RD auf fünf oder sechs 8h-Schichten pro Monat, dann sind die 400EUR voll. Viele EA schaffen diese Anzahl an Schichten auch, ggf. sogar noch mehr. Auch der 400EUR-Jobber hat mal keinen Bedarf oder Lust, "Vollgas" (=volle 400 EUR) zu arbeiten - ist bei den EA nicht anders....



    Zitat


    Ich gehe immer noch davon aus, dass der Rettungsdienst mit vernünftig ausgebilldetem und qualifiziertem
    Personal deutlich günstiger werden könnte. In anderen Ländern wird uns sowas ja vorgelebt.


    Ja? Wo gibt es einen günstigeren RD bei gleicher oder besserer Qualität? Bessere RD gibt es, aber wenn man dort mal auf den Lohnzettel der "Paramedics" schaut, dann ist da schon ein gewisser Unterschied. Für 1800-2000EUR brutto verglichen mit den jeweiligen Lebenshaltungskosten arbeitet da wohl kaum jemand.... Manche RD würde es ohne das Heer an EA in ihrer Form garnicht geben, schau mal nach Luxemburg oder Österreich....



    Zitat


    Und es gibt wiß Gott genug Bereiche, in denen werden keine kostenlosen EA eingesetzt, da dort gar keine
    HiOrgs aktiv sind. Und komischerweise funktioniert das da genauso gut oder vieleicht sogar besser.


    Und teuerer. Oder was verdient z.B. ein Feuerwehrbeamter in einem von der BF durchgeführtem, städt. RD? Wie sieht es dort mit SEG/Kat-S aus? Hat man da auch eine grosse Zahl RD-erfahrener, routinierter RS&RA oder eher nur "Sanis", die vielleicht 1x/Jahr einen Notfallpatienten sehen?


    Was eigentlich bei den "BOS-Nachbarn"? Löscht eine ehrenamtliche FF schlechter als eine BF?


    Zitat


    Ich weiß gar nicht was Du hast ... sowas funktionier übrigens genauso gut in einem kommunalen Rettungs-
    dienst ohne einen Ehrenamtlichen. Dort hat man dann nämlich die entsprechenden Aushilfen auf 400Euro-
    Basis oder eben mit regulären Arbeitsverträgen.


    Und wo ist jetzt der fachliche, wissensmässige etc. Unterschied, ob jemand als EA oder auf 400EUR-Basis arbeitet? Beide machen den Job nebenbei, neben ihrem Hauptberuf/Studium/etc. Wenn du sagen willst, dass Aushilfen "besser" sind - gut. Angenommen, die HiOrG schaffen die EA im RD ab und beschäftigen stattdessen Aushilfen auf 400EUR-Basis. Ist der einzelne Helfer dann in irgendeiner Weise fachlich etc. besser als wenn er als EA arbeitet?


    Zitat


    Zu meinen Zeiten war es nirgends ein Problem, wenn ein Hauptamtlicher mal spontan einen Tag frei haben
    wollte. Es gab immer eine Aushilfe, die diesen Dienst sehr gerne übernommen hat, das war damals nämlich
    gutes Geld.


    Und der EA macht das eben aus Überzeugung, Spass an der EA-Arbeit und vielleicht auch einbischen, "weil Blaulicht so schön ist". Unterschied????



    Zitat


    Der Regelrettungsdienst kann auch gut ohne ehrenamtliches Personal überleben ... wie die HiOrgs das dann
    mit ihren Sanitätsdiensten machen ist eine ganz andere Geschichte, aber da sie dafür ja auch Geld kriegen,
    sollte sich da eien Lösung finden lassen.


    Der EA arbeitet nicht wegen Geld. Er hat seine Überzeugung, seine Freude an der Tätigkeit usw. Das ist doch nichts Schlechtes, das man be- und verhindern sollte, oder?


    Sicherlich werden wir im RD irgendwann an den Punkt kommen, an dem es für EA einfach nicht mehr möglich ist, fachlich und qualitativ mitzuhalten. Sehr wünschenswert wären durchaus Modelle einer RD-Ausbildung, wie sie in anderen Ländern bereits üblich sind (3 Jahre oder mehr, ggf. Abitur als Zugangsvorraussetzung usw.) Bis wir aber soweit sind, haben EA und 400EUR-Jobber ihren Platz im RD und selbst dann wird es Leute geben, die vom RD in einen anderen Beruf wechseln und weiterhin als EA oder Aushilfe (dann ja mit allen "neuen" Ausbildungen usw.) weiterhin als EA oder Aushilfe tätig sind.

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Also um das mal hinzuzufügen... ob EA oder 400€ Job macht für mich bei dem Grundproblem keinen Unterschied.


    Für mich ist die Erfahrung einfach zu gering. Der Unterscheid besteht bloß darin, dass ein EA auch problemlos als 3. Person auf dem RTW fahren kann (Man sammelt Erfahrung und nimmt keine Jobs weg) und der 400€ Jobber sich auch mit dem KTW zufriedengibt.
    Man kann sicherlich mal Ausnahmem machen, falls man jemanden mit wirklich viel Erfahrung hat, der aus irgendwelchen Gründen erst jetzt als EA oder Minijobber fährt. Für den Rest sollte gelten: Keine Hauptbesatzung für RTW und NEF.


    Ich bin mir sicher, dass sich das positiv auf die Qualität auswirken wird. Das Lohnniveau wird steigen. Schließlich wird es schwer erheblich weniger als 10€ dem RA zu zahlen wenn es nicht jede Menge Leute gibt, die mal eben als Aushilfe steuergünstig fahren. Man hätte dann eben auch mehr Leute die wirklich erfahren sind und nicht das Auto zum ertsen mal sehen.

  • dass ein EA auch problemlos als 3. Person auf dem RTW fahren kann (Man sammelt Erfahrung und nimmt keine Jobs weg) und der 400€ Jobber sich auch mit dem KTW zufriedengibt.


    schöne heile Welt.
    Wie läuft es denn bereits heute bei gemischten (EA+HA) Besatzungen schon ?
    HA fühlen sich teilweise als das bessere Besatzungsmitglied und lassen den EA nix machen (du hast ja keine Erfahrung - sieh' mir zu wie man das macht.) Der EA macht dann die Fahrten ohne Sondersignal und der HA fährt mit Blaulicht und macht die komplette Patientenversorgung. T'schuldigung mal Freunde, sieht so "Erfahrung sammeln" aus ?
    Das ist "dabei" statt "mittendrin". Ich sammele keine Erfahrung wenn sich ständig jemand vor mich stellt, die ganze Arbeit selbst macht und ich keine eigenen Entscheidungen unter Zeitdruck treffen muss, Maßnahmen nicht selbst unter widrigen Bedingungen durchführen muss und auch keine Chance habe, mal eigene Fehler (!) zu machen.


    Und mal Hand aufs Herz:
    welches eingespielte HA-Team lässt sich von einem "blöden" EA in die Arbeit reinpfuschen ?
    Nee, so wie das hier propagiert wird funktioniert das leider nicht ...



    Ich bin mir sicher, dass sich das positiv auf die Qualität auswirken wird.


    wie "positiv" sich das auf die Qualität der HA auswirkt, habe ich bereits oben beschrieben.
    Die "Fehler" begehen - wie erwähnt - alle Organisationen mehr oder weniger gleichermaßen, auch solche bei denen nur HA-Personal auf dem RTW sitzt und auch solche die per se nur RA ausbilden


    diese Gejammer dass EA den HA die Jobs wegnehmen kann ich auch nicht mehr lesen.
    Wer in erster Linie irgendwelche Jobs wegnimmt sind die Kostenträger.
    Die bestimmen wann/wo/welche Rettungsmittel nötig sind und was sie dafür bezahlen wollen.
    In den letzten Jahren sind wohl die meissten Jobs flöten gegangen weil unqualifizierte Krankentransporte und stundenweise im Dienst befindliche MZF erfunden wurden.
    Und wer wars ? die Hiorgs ? Nein. Die hätten heute noch lieber 20 KTW und 3 RTW in der Halle stehen statt 2,5 RTW und 1,5 KTW und den Rest machen Taxen oder Andere .... und wer ist daran Schuld ? Die EA ? neeeeeeee ....


    Und heute ? Diejenigen Mitarbeiter die im RD-Wesen überlebt haben regen sich über die unmöglichen Dienstzeiten auf !
    Entweder gibt es 24 Stunden-Dienste, oder es gibt keine mehr, dann biste jenden Tag auf der Firma und hast zwischendurch keinen freien Tag mehr, dann muste für irgendwelchen 4-Stunden-Kurzen Dienste nen KTW besetzten ... oder ständig Nachts fahren ...


    EA können diese ungebliebten Dienste abnehmen.
    EA sammeln Erfahrung im echten Dienst und die HA haben Zeit für die Familie.
    Denn das Geplacker zu allen möglichen Tages- und Nachtzeiten wird finanziell auch nicht derart riesig vergütet dass man sich das unbedingt antun muss, oder ? Da arbeitet ich doch lieber von Mo-Fr und habe am Wochenende frei für die Familie und am WE oder Nachts sollen sich doch die rettungsgeilen EA austoben, ist es nicht so ?!


    Das ist ne win-win-Situation :)

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Da habt ihr aber seltsames Personal. Also ich kenne es ganz normal so: Der hauptamtliche RA fährt (hin und zurück) und an der E-Stelle übernimmt er primär die Versorgung. Der RS assistiert nun,al und übernimmt die Tranpsortbegleitung. Ob der RS dann EA oder HA ist, ist dabei völlig egal. Auch was Prakikanten angeht (sonst haben wir nie jemanden als 3. Mann, da es keine EA bei uns gibt). Natürlich fahren die mit dem Patienten mit. Ich war dafür oft recht dankbar, weil ich dann in Ruhe schreiben konnte.
    Wenn ich sehe, das mancherorts Praktikanten am ersten Arbeitstag alleine beim Patienten sind, dann braucht mir keiner zu erzählen.


    Das Argument schlechter Ha zieht da auch nicht wirklich. Natürlich... ich könnte beim Arbeitsverhalten so einiger Kollegen echt kotzen. Wie der einzelne HA letztendlich mit einem 3. Mann umgeht bleibt ihm selbst überlassen. Gibt nunmal Kollegen die machen am liebsten alles alleine und andere scheiben gerne die Arbeit von sich weg.



    Die große Win-Win Situation sehe ich auch nicht. Ist ja nicht so, dass Hauptamtliche keine Dienste tauschen würden. Also für mich ist das eigentliche Minimum (ich weiß das habe ich selbst nicht) ein 400€ Job mit einem Fixum was die Stundenzahl angeht. Und auch das nur, wenn besagte Person gesammelte Erfahrung nachweisen kann. Ansonsten bleibts beim KTW. Was die EA angeht... wenn die kein geld wollen, gehen die 400€ (oder eher mehr) eben an die SEG... dann gibts auch wieder Geld für ne gescheite Ausrüstung.

  • HA fühlen sich teilweise als das bessere Besatzungsmitglied und lassen den EA nix machen (du hast ja keine Erfahrung - sieh' mir zu wie man das macht.) Der EA macht dann die Fahrten ohne Sondersignal und der HA fährt mit Blaulicht und macht die komplette Patientenversorgung. T'schuldigung mal Freunde, sieht so "Erfahrung sammeln" aus ?

    Wenn das bei Euch im Rettungsdienst so läuft, dann läuft da etwas schief. Zu meinen Zeiten, waren der
    ehrenamtliche und hauptamtliche Kollege absolut gleichgestellt. Fahrer/Beifahrer wurde grundsätzlich
    nach jeder Tour gewechselt und auch was das arbeiten anging, es war Teamarbeit und kein "ich bin der
    bessere RD'ler"


    Wenn dieses Verhalten durch die ehrenamtlichen so toleriert wird, dann sollen sie sich auch nicht be-
    klagen. Wären alle einer Meinung, dann würden sie den HA-Rettungsdienst einfach mal auflaufen lassen.

    Zitat

    Und mal Hand aufs Herz:
    welches eingespielte HA-Team lässt sich von einem "blöden" EA in die Arbeit reinpfuschen ?
    Nee, so wie das hier propagiert wird funktioniert das leider nicht ...


    Siehe oben ... auch wenn die Ziten, wo ich als 3. Mann mitgefahren bin schon sehr lange her sind, so
    ein Verhalten habe ich nicht einmal miterlebt. Es war immer das Zeil, dass man die Arbeit gemeinsam
    macht.

    Zitat

    diese Gejammer dass EA den HA die Jobs wegnehmen kann ich auch nicht mehr lesen.
    Wer in erster Linie irgendwelche Jobs wegnimmt sind die Kostenträger.
    Die bestimmen wann/wo/welche Rettungsmittel nötig sind und was sie dafür bezahlen wollen.


    Manchmal wundere ich mich echt, wie das in anderen Bundesländern ablaufen zu scheint. Weder in
    SH noch in NRW entscheiden die Kostenträger, was sie wo an Fahrzeugen stehen haben, da gibt es
    Gutachten, die auch für die Kostenträger bindend sind.

    Zitat

    Und heute ? Diejenigen Mitarbeiter die im RD-Wesen überlebt haben regen sich über die unmöglichen Dienstzeiten auf !
    Entweder
    gibt es 24 Stunden-Dienste, oder es gibt keine mehr, dann biste jenden
    Tag auf der Firma und hast zwischendurch keinen freien Tag mehr, dann
    muste für irgendwelchen 4-Stunden-Kurzen Dienste nen KTW besetzten ...
    oder ständig Nachts fahren ...


    Auch hier gilt wieder ... wenn die HiOrg sich solche Schichtzeiten aufs Auge drücken lässt, dann ist
    da etwas schief gegangen. Was spricht denn dagegen, aus zwei 4Stunden-RTW einen 8Stunden-RTW
    zu machen? Gerade in Hannover sind die Autos doch eh immer überall unterwegs.


    Sorry, aber dieses Geheule will nicht in meinen Kopf ... habe ich mich entschieden hauptamtlich im
    Rettungsdienst zu arbeiten, dann weiß ich, dass ich Schichtdienst habe, dass ich auch an Wochen-
    enden und Feiertagen und dass ich sogar bei Regen draußen arbeiten muss.


    Wer über diese Dienstbedingungen jammert, der hat seinen Job wohl nicht richtig begriffen.

  • Hi,



    Auch hier gilt wieder ... wenn die HiOrg sich solche Schichtzeiten aufs Auge drücken lässt, dann ist
    da etwas schief gegangen. Was spricht denn dagegen, aus zwei 4Stunden-RTW einen 8Stunden-RTW
    zu machen? Gerade in Hannover sind die Autos doch eh immer überall unterwegs.


    Dagegen spricht z.B. ein von Gutachtern vorgelegter Bedarfsplan, der eben diese Zeiten vorsieht. Da hilft es nix, aus 2 4-Stunden-Autos ein 8-Stunden-Auto zu machen, wenn nur für 4 Stunden der Bedarf da ist. Ganz klassisch hier wären z.B. anfallende Krankentransporte am Vormittag weil alle Kliniken immer zwischen 8:00 und 10:00 ihre Patienten verlegen wollen.


    Ein Bedarfsplan orientiert sich aber eben selten an den "normalen" Schichtzeiten. Wenn "normal" die Leute z.B. 12 Std. arbeiten, ein KTW/RTW aber nur 8 Std. gebraucht wird, dann werden auch nur diese 8 Std. Vorhaltung bezahlt. Wie der RD-Durchführende dann die restlichen 4 Stunden unterbringt, ist dessen Problem.

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

    Einmal editiert, zuletzt von Erich Kirchmayer ()

  • Hi,


    Da habt ihr aber seltsames Personal. Also ich kenne es ganz normal so: Der hauptamtliche RA fährt (hin und zurück) und an der E-Stelle übernimmt er primär die Versorgung. Der RS assistiert nun,al und übernimmt die Tranpsortbegleitung.


    Wäre hier nicht zulässig, da das BayRDG sagt, dass min. ein RettAss den Patienten begleiten muss. Macht ja auch aus Patientensicht Sinn, wenn sein "Ansprechpartner" während der gesamten Zeit der Gleiche (=RA) ist.


    Wir haben bei uns keine EA (da Firma), aber vergleichbar dazu Praktikanten (für SAN, RDH, RS, RA i.P.) und 400EUR-Kräfte. Die RTW sind i.d.R. RS/RA besetzt, oft auch RA/RA. Klar ist: Der Beifahrer ist für den Pat. zuständig und verantwortlich - egal ob HA oder 400EUR/Teilzeitkraft. Nur wenn z.B. eine RS als Fahrerin einen besseren Draht zu einer Patientin hat, fährt der RA und die RS betreut - sofern das fachlich kein Problem ist. Ansonsten findet während der Schicht kein Wechsel zwischen Fahrer- und Beifahrerstelle statt.

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