Ehrenamtliche/ Aushilfen: Wieviele Std./ Monat?

  • Hallo :)


    Meine Frage wendet sich primär an alle Ehrenamtlichen bzw. Aushilfen im RD, aber auch natürlich an alle Hauptämtler, die Entsprechendes aus ihrem RD- Bereich wissen:


    Wie viel arbeiten so die Ehrenamtlichen bzw. Hauptamtlichen im Monat bei Euch?


    Hintergrund meiner Frage: Nach einiger Zeit, in der ich in festem Lohn/ Brot im RD gestanden habe, fing ich in einer anderen Stadt mein Studium an.
    Leider lies es das Studium nicht zu, weiter im RD zu fahren.
    Lediglich ab und zu, bzw. dann öfters in dem Semesterferien, fuhr und fahre ich Fernverlegungen im Interhospitaltransfer und RHD.


    Um nicht ganz einzurosten, würde ich gerne wieder ab und zu im RD arbeiten. Da ich aber neben dem Studium bereits einen Job habe, ist mein Zeitrahmen begrenzt.
    So würde es für mich beispielsweise passen, im Monat 1-2 Schichten zu übernehmen.


    Gibt es bei Euch auf irgendeine Art solche Zeitmodelle?


    Ich würde mich sehr über Antworten freuen!


    mfG
    Kwazulu

  • Bei uns ist vom Ärtzlichen Leiter erstmal ein Aufnahmestop für Ehrenamtliche verhängt worden. Wer bisher als Ehrenamtlicher gefahren ist, kann weiterhin eingesetzt werden, neue werden aber nicht mehr aufgenommen. Das Ziel des ärztlichen Leiters ist es, in Zukunft nur noch hauptamtliche Rettungsassistenten einzusetzen.
    Es gibt dort auch keine angestellten RS.


    Im Nachbarkreis gibt es eine feste Vorgabe dazu. Wer als Ehrenamtlicher im RD fahren möchte, muss mindestens 2x 24h/Monat fahren.
    Wer das nicht mehr schafft, kann nur noch als 3. Mann mitfahren.
    Ich als Hauptamtlicher kann diese Regelung nur begrüßen, da bei weniger als den geforderten 48 Std/Monat die Qualität leidet.

  • Zitat

    Original von grisu112
    Bei uns ist vom Ärtzlichen Leiter erstmal ein Aufnahmestop für Ehrenamtliche verhängt worden.


    Ich wünsche Euch dann schon mal viel Spaß, wenn die hauptamtlichen Kollegen auch jeden kleinen Sanitätsdienst besetzen dürfen ...


    Rettungsdienst (bzw. die Teilnahme daran) ist für viele Ehrenamtliche der Grund, warum sie sich überhaupt bei einer HiOrg beteiligen.

    Zitat

    Original von grisu112
    Das Ziel des ärztlichen Leiters ist es, in Zukunft nur noch hauptamtliche Rettungsassistenten einzusetzen.
    Es gibt dort auch keine angestellten RS.


    Na ja ... entscheidend ist zum Glück weniger der ärztliche Leiter als das jeweils zuständige Rettungsdienstgesetz. Und irgendwann werden auch die Krankenkassen mal auf den Gedanken können, dass ein RTW nicht mit zwei RettAss besetzt sein muss ...

    Zitat

    Original von grisu112
    Im Nachbarkreis gibt es eine feste Vorgabe dazu. Wer als Ehrenamtlicher im RD fahren möchte, muss mindestens 2x 24h/Monat fahren.
    Wer das nicht mehr schafft, kann nur noch als 3. Mann mitfahren.


    Na ja ... solange wie der Stamm des Hauptamtlichen Personals nicht zu sehr ausgedünnt wird (Krankheit, Urlaub, etc) lässt sich so eine Regelöung auch gut umsetzen ... aber wie sieht es aus, wenn nicht genug hauptamtliches Personal vorhanden ist?

    Zitat

    Original von grisu112
    Ich als Hauptamtlicher kann diese Regelung nur begrüßen, da bei weniger als den geforderten 48 Std/Monat die Qualität leidet.


    Wenn ich mir da so manche hauptamtlichen Kollegen anschaue, dann fallen mir spontan sehr viele ehrenamtliche Kollegen mit weniger als 48 Stunden Rettungsdienst im Monat ein, die deutlich besser qualitfiziert sind.


    Übrigens leidet weniger die Qualität als die Routine ... denn wer sich das Hobby Rettungsdienst ausgesucht hat, wird sich meistens deutlich mehr weiterbilden, als so manche hauptamtlichen Kollegen, die es seit Jahren schaffen, sich vor einer Megacode-Prüfung zu drücken ...


    Eine Gewisse Routine und auch regelmäßiger Einsatz im Rettungsdienst sollten schon vorhanden sein, wenn man als verantwortliche Person auf einem RTW mitfahren muss. Allerdings würde ich solch Regelungen weniger pro Monat als für ein Jahr entscheiden.


    Es gibt immer Zeiten, da kann ein Ehrenamtlicher aus beruflichen Gründen nur weniger eingesetzt werden, zu anderen Zeiten klappt es wiederum deutlich besser (Urlaub, Arbeitsanfall, etc) ... in meinen Augen muss sowas auch zwingend beachtet werden.

  • Vielen Dank schonmal für Eure Antowrten!


    Mit einer gewissen Dosis Gegenwind habe ich gerechnet.
    Gerade aber wegen Erhaltung einer gewissen Routine würde ich gerne weiterhin, wenn auch zeitweise eben nur ein paar Schichten im Monat, im RD beschäftigt sein, um eben nicht ganz den Anschluss zu verlieren.


    Dass man als Aushilfe nicht ganz so "drin" ist wie ein Hauptamtlicher, ist oft vermutlich richtig. Andererseits ist mein erdachtes Modell besser, als wenn ich nun für Jahre ganz aussetzen würde, denn dann wäre vermutlich jeder Zug abgefahren.


    Daher interessiert mich eben, auf welche Weise und in welchem Umfang Aushilfen und Ehrenamtliche beschäftigt werden. Insgesamt frage ich mich, ob eben meine Idee, auf diese Weise irgendwie im RD- Geschäft aktiv zu bleiben, überhaupt realistisch ist.


    Vielen Dank Euch und allen weiteren Antwortern!

  • Zitat

    Original von kwazulu
    Insgesamt frage ich mich, ob eben meine Idee, auf diese Weise irgendwie im RD- Geschäft aktiv zu bleiben, überhaupt realistisch ist.


    Sie ist realistisch, es wird bei uns auch so gehandhabt. Es gibt Aushilfen, die fahren eine Schicht im Monat, aber auch Aushilfen, die mal mehr Stunden als Hauptamtliche haben.

  • Ich wäre dafür niemanden wegen seines Status zu stigmatisieren (EA vs HA) - dafür aber wirklich regelmässige und verbindliche FoBi für ALLE Aktiven abhalten und diese auch drillmässig einzustudieren und per Leistungskontrolle abzufragen.


    Wer durchfällt fährt KTW.
    Egal welchen "Arbeitsvertrag" er hat.


    Das ist m.M.n. eine bessere Qualitätssicherung als jemanden nur anhand seiner Dienststunden zu beurteilen.


    Ich kann auch 6 RTW-Schichten im Monat fahren, wenn ich aber überwiegend mit Betrunkenen und Krankentransporten zu tun habe bin ich auch als "Vielfahrer" noch lange nicht für komplexe internistische oder chirurgische Einsätze gerüstet.

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Zitat

    Original von kellern
    Ich wäre dafür niemanden wegen seines Status zu stigmatisieren (EA vs HA) - dafür aber wirklich regelmässige und verbindliche FoBi für ALLE Aktiven abhalten und diese auch drillmässig einzustudieren und per Leistungskontrolle abzufragen.


    Und zwar auch so, dass bei regelmäßigem Fehlen oder einer Verweigerungshaltung sich daraus auch arbeitsrechtliche Konsequenzen ergeben.


    So werden sich Kollegen nicht mehr wegen "plötzlicher Termine" oder "spontaner Rückenschmerzen" vor Megacode-Prüfungen drücken können. Wird eine solche Prüfung in einem definiertem Zeitrahmen nicht erfolgreich durchgeführt, so muss der Kollege einerseits von der Notfallrettung weggehalten werden und andererseits muss er auch eine entsprechende arbeitsrechtliche Bewertung / Beurteilung / Konsequenz erwarten.


    Gerade bei hauptamtlichen Kollegen sollten die Fortbildungen problemlos machbar sein, ehrenamtliche Kollegen werden das sicher nur mit größerem Aufwand hinbekommen, aber da kann man sicherlich auch eine Lösung finden.


    Die Sicherstellung der Qualität im Rettungsdienst sollte die wichtigste Zielsetzung sein, unabhängig vom beruflichen Stand.

  • Natürlich ist dein Plan realistisch - warum auch nicht. Gerade in Zeiten von Ausschreibungen wird der "Ehrenamt-Faktor" ja oftmals hochgeschraubt - anderes Thema. :zwinker:


    Allerdings ist darauf zu achten, wie die Bezahlung erfolgt: Als "echter" Ehrenamtlicher über die "Übungsleiterpauschale" als Aufwandsentschädigung oder als "getarnter" Mini-Jobber auf 400€-Basis. Beim einen ist schnell Schluss mit Geld, beim anderen relativ schnell Schuss mit Stunden/Monat. Das ist allerdings egal, wenn man es nicht primär auf Geld absieht. :Zaunfahl zum Stichwort Ehrenamt:



    Was die Fortbildung angeht, ist es bei uns im Kreis so, dass sowohl für Haupt- als auch Ehrenamtliche die selben (Pflicht-!!!) Fortbildungen angeboten werden. Und soweit ich das mitbekommen habe, wird durch die ärztliche Leitung auch drauf geachtet, dass wirklich alle im RD aktiven daran teilnehmen, inkl. Leitstelle.


    grisu112: Möglich, dass wir uns kennen?

  • Vielen Dank für die Antworten soweit! Ich hatte am Wochenende Besuch im Hause, sodass ich keine Zeit fürs Forum hatte.


    Ich denke, ich werde einfach mal hier in der Umgebung fragen, ob mich jemand haben will :abwink:
    Nachteilig ist natürlich, dass ich gar keinen Kontakt zu den ansässigen den RD durchführenden HiOrgs habe.
    Ich weiß nicht genau, wie so das Personalmanagement läuft, aber vermutlich greift man eher auf Ehrenamtliche zurück, die auch in der HiOrg anderweitig aktiv und bekannt sind.
    Als Außenstehender ist das vermutlich schlecht. Na ja, fragen kosten ja nichts, wäre schön, wenn es klappen würde.


    Zu den Fortbildungen: Auch in meiner "inaktiven" Zeit habe ich mich hin und wieder fortgebildet. Gerade im Mai steht wieder eine Fobi an.
    Da die FoBis in meiner inaktiven Zeit auf eigene Kosten gingen, bin ich nicht ganz aufs Jahressoll gekommen, was sich natürlich ändern würde, wenn ich wieder aktiv im RD wäre.


    Schönen Abend Euch allen!

  • Na ja ...

    Zitat

    Original von kwazulu
    Zu den Fortbildungen: Auch in meiner "inaktiven" Zeit habe ich mich hin und wieder fortgebildet. Gerade im Mai steht wieder eine Fobi an.
    Da die FoBis in meiner inaktiven Zeit auf eigene Kosten gingen, bin ich nicht ganz aufs Jahressoll gekommen, was sich natürlich ändern würde, wenn ich wieder aktiv im RD wäre.


    immerhin hast Du Dich auf eigene Kosten weitergebildet ... das machen nicht alle so und auch das sollte eigentlich eher ein Zeichen für eine RD-Leitung sein, dass Du Dich wieder engagieren willst.


    Ob das bei den hauptamtlichen Kollegen dann auch gerne gesehen wird, ist etwas anderes. Wobei mich das immer wieder an meine aktive Zeit erinnert ... man haut auf die Ehrenamtlichen / Aushilfen geschimpft und gelästert, wo man konnte ... aber man war auch glücklich, wenn man frei bekommen hat, weil eine Aushilfe (Ehrenamtlicher) die Schicht übernommen hat.


    Viele Grüße
    Tobias

  • So, ich hatte vergangene Tage eine kleine Feierlichkeit und Gäste im Haus, sodass ich nicht dazu kam, hier zu schreiben.


    Aus meiner HA- Zeit kenne ich natürlich die Einstellung gegenüber EAs. Ich persönlich hatte mit dem Einsatz von EAs nie ein Problem, jedoch gab es einige, die mir ein bisschen zu "wichtig" waren, und ich gebe zu, dass ich mich auch über den einen oder anderen in diesem Zusammenhang mal lustig gemacht habe.


    Aber es gibt eben überall solche und solche.
    Und wenn man nicht ein paar komische Vögel dabei hätte, wäre es ja auch langweilig.


    Im Augenblick bin ich mir nicht sicher, ob meine Zeitplanung eine weitere Tätigkeit zulässt, obwohl mir eine praktischere Tätigkeit ganz gut tun würe. Das Studium ist recht theoretisch, und der Job ist ein Schreibtisch- Job, da täte etwas Abwechslung ganz gut.


    Ich denke, ich warte mal die Maiklausuren ab, und dann werde ich mal den RD- Träger irgendwie kontaktieren.
    Möglicherweise nehmen die ja auch gar keine Aushilfen, dann hat sich die Sache sowieso erledigt.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!