ZitatAntrag zur Einführung des Facharztes für Notfallmedizin in Deutschland wurde am 15.April 2008 gestellt.
Na endlich! Deutschland kommt endlich zur Vernunft!
ZitatAntrag zur Einführung des Facharztes für Notfallmedizin in Deutschland wurde am 15.April 2008 gestellt.
Na endlich! Deutschland kommt endlich zur Vernunft!
ZitatOriginal von Lou Ziffer
Na endlich! Deutschland kommt endlich zur Vernunft!
Hm... ich dachte immer es heisst:
Facharzt für Anästhesiologie und Notfallmedizin?!?
Soweit ich das verstanden habe, ist die Anästhesie nur ein Gebiet, in dem der zukünftige Notdoktor seinen Arbeitsnachweiß erbringen muß - neben Intensiv und Ambulanz.
hier geht es auch nicht in erster Linie um die präklinische Notfallmedizin, sondern um die klinische. Immer mehr gibt es interdisziplinäre Notfallaufnahmen (nicht zu verwechseln mit zentralen Notfallaufnahmen), wo diese Fachärzte für Notfallmedizin zum Einsatz kommen.
Also soweit mir bekannt gab es nur die Zusatzbezeichnung "Notfallmedizin" bis jetzt. So sieht es jedenfalls momentan in Bayern aus. Kann man auch hier nachlesen.
Landesärztekammer
Ansonsten ist mir nur der Facharzt für Anästhesie bekannt ohne die weiter Bezeichnung Notfallmedizin.
Bei uns war es bisher so geregelt, dass ein Arzt egal welcher Fachrichtung, einen sogenannten "Fachkundenachweis Rettungsdienst" erwerben konnte. Das war alles nicht schwer/anspruchsvoll und daher sind sehr viele "inkompetente/unerfahrene" Ärzte zum Notarzt geworden.
Dieser Facharzt Notfallmedizin SOLL ja jetzt erst eingeführt werden, ist also noch keine beschlossene Sache.
Jedoch ist dies ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, vor allem auch innerklinisch in den Notaufnahmen.
mehr ist z.B. hier nachzulesen http://www.rettungsdienst.de/2…harzt-fur-notfallmedizin/
ZitatAlles anzeigenFacharzt für Notfallmedizin
Unverzichtbar, auch für Deutschland
weiter, dies ist nach wie vor die Aufgabe der
Spezialisten
und der Hausärzte.
Ressourcenschutz
Notfallmediziner entlasten aber ihre Kolleginnen
und Kollegen aus den anderen Bereichen von der
Pflicht zur ständigen Präsenz. Notaufnahmen
können durch professionelle Notfallmediziner
eine gleich bleibende medizinische Qualität zu
allen Zeiten sicherstellen. Die Patienten profitieren
dabei eindeutig von der Zusammenarbeit der
jederzeit anwesenden Notfallmediziner mit den
Spezialisten, die sich dann üblicherweise in Rufbereitschaft
aufhalten können. Etwa 70 % aller
Patienten, die eine Notaufnahme aufsuchen, werden
nicht hospitalisiert und benötigen in dieser
Zeit meist auch keinen Spezialisten, wohl aber
im weiteren Verlauf. Diese professionelle
Arbeitsteilung
nützt nicht nur den Patienten,
sondern
spart auch wertvolle Ressourcen.
Weiterbildung zum Facharzt
für Notfallmedizin
Wie sieht die Weiterbildung zum Facharzt für Notfallmedizin
aus? Der Entwurf der European Society
for Emergency Medicine empfiehlt eine fünf
Jahre dauernde Weiterbildung, von denen mindestens
drei Jahre in einer Notaufnahme abgeleistet
werden. Gefordert werden meist auch sechs Monaten
Intensivmedizin oder Anästhesie. Die Deutsche
Gesellschaft Interdisziplinäre Notfallaufnahme
DGINA (http://www.dgina.de) hat diese Vorgaben in
ihrem Curriculum für den Facharzt für Notfallmedizin
in Deutschland bereits berücksichtigt.
In Fachkreisen bezweifelt niemand mehr, dass
der Facharzt für Notfallmedizin einmal auch in
Deutschland eingeführt wird. Geht die Entwicklung
weiter wie bisher, dann schliesst die professionelle
Notfallmedizin in Deutschland bald
zum Ausland auf.
Kontakt:
Dr. Thomas Fleischmann
Notfallzentrum Klinik Hirslanden,
CH- Zürich
Tel.: +41/44387-3553
Fax: +41/44387-3554
thomas.fleischmann@hirslanden.ch
http://www.hirslanden.ch
Warum Notfallmediziner?
Und es gibt gute Gründe, dass in den Notaufnahmen
professionelle Notfallmediziner arbeiten sollen.
Drei Gründe wiegen besonders schwer: Der
notfallmedizinische Wissensumfang, die Spezialisierung
der Medizin und die 24/7-Bereitschaft.
Das notfallmedizinische Wissen ist inzwischen
so groß geworden, dass es von Ärzten aus anderen
Fachgebieten nicht mehr nebenbei abgedeckt
werden kann – das wohl bekannteste Handbuch
der Notfallmedizin, Rosen’s Emergency Medicine,
umfasst derzeit 3.179 Seiten. Viele Länder
führten mit grossem Erfolg eine mehrjährige
Weiterbildung zum Facharzt für Notfallmedizin
ein, mit der ein enormer Umfang an notfallmedizinischem
Wissen erworben und umfassende
Erfahrung mit Notfällen aus allen Bereichen gesammelt
werden kann. Es ist naiv zu glauben,
dass dieser Wissens- und Erfahrungsumfang von
Ärzten aus anderen Fachgebieten nebenher erworben
werden kann. Aus diesem Grund haben
auch 11 der 27 EU-Staaten den Facharzt für Notfallmedizin
eingeführt.
Spezialisierung der Medizin
Die fortschreitende Spezialisierung der Medizin
ist ein weiterer Grund. Organspezialisten haben
eine grosse Tiefe, aber eine geringe Breite. Damit
sinkt die Kompetenz zur Behandlung von Notfällen
ausserhalb des eigenen Bereiches. Außerdem
ist zu Beginn eines Notfallgeschehens häufig gar
nicht klar, welchem Spezialgebiet ein Notfallpatient
später zugeordnet werden kann. Bei vielen
Notfällen sind mehrere Organsysteme beteiligt
und viele Notfallpatienten sind multimorbide,
andere sind gleichzeitig krank und verletzt. Der
manchmal unwürdige Tourismus von Notfallpatienten
durch mehrere Fachabteilungen zeigt,
dass diese Arbeitsteilung der Medizin den Bedürfnissen
der Notfallpatienten nicht entspricht.
Notfallmedizin dagegen ist interdisziplinär, sie
beschäftigt sich mit jedem medizinischen Notfall,
jeder Erkrankung, jeder Verletzung - aber nur in
einer bestimmten Phase des Geschehens. Notfallmediziner
haben eine grosse Breite, aber eine
begrenzte Tiefe. Damit sind sie keine Konkurrenz
der Spezialisten, sondern die Ergänzung.
Und Notfallmediziner behandeln keine Patienten
Notfallmedizin ist ein junges Fachgebiet und
sie entwickelt sich rasant. Die teilweise
stürmische Entwicklung betrifft dabei nicht
nur die medizinischen Kenntnisse, sondern
auch die Organisation der Notfallmedizin.
Denn professionelle Notfallmedizin besteht
aus zwei Bereichen: Notarztdienst und
Notaufnahme.
Notfallmedizin international
Andere Länder, vor allem die angelsächsischen
Staaten, konzentrierten sich mit grossem Erfolg
auf die klinische Notfallmedizin. Wieder andere
Länder, z.B. Frankreich, entwickelten die präklinische
und die klinische Notfallmedizin gemeinsam.
Deutschland ist dagegen praktisch das
einzige
Land, das die Notfallmedizin bisher auf
die Präklinik reduzierte und die Entwicklung der
klinischen Notfallmedizin vernachlässigte. Seit
einigen Jahren holt Deutschland aber auf: Unter
dem Druck der Ökonomie, aber auch der veränderten
Gesundheitslandschaft und auch durch
medizinische Einsicht entstehen in deutschen
Krankenhäusern immer mehr professionell
geführte
Notaufnahmen.
Dr. Thomas Fleischmann,
Chefarzt im Notfallzentrum
Klinik Hirslanden in Zürich.
Notfall- und Intensivmedizin 01/2007, S. 22, GIT VERLAG GmbH & Co. KG, Darmstadt http://www.gitverlag.com http://www.pro-4-pro.com
Die aktuelle "Fachkunde Rettungsdienst" läuft aktuell aus und wird durch die "Zusatzbezeichung Notfallmedizin" ersetzt. Für den Erwerb der Zusatzbezeichung sind die Vorraussetzungen an den Arzt deutlich gestiegen, unter anderem ist eine Abschlussprüfung notwendig.
Der "Facharzt für Notfallmedizin" hingegen ist ,wie bereits gesagt, im klinischen Bereich angesiedelt.
Edit: Ich seh gerade, die unterschiede zwischen "Fachkunde" und "Zusatzbezeichung" sind weiter oben in dem Link von Willi ziemlich gut zu erkennen.
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