Tödlicher Ausgang einer Rettungsaktion (FW Taucher/FF Itzehohe)

  • ...Am Nachmittag des 11.12.2006 wurde die Tauchergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Itzehoe (Schleswig Holstein) zu einem Rettungseinsatz im Meldorfer Hafen alarmiert, bei dem ein Berufstaucher vermißt wurde.


    Die Taucher der FF Itzehoe bestiegen sofort mit zwei erfahrenen Rettungstauchern das Schleusenbecken. Einer der Rettungstaucher kam wegen starkem Unterwassersogs unmittelbar wieder an die Wasseroberfläche. Der andere Feuerwehr-Taucher, der mit Sicherheitsleinen gesichert war, blieb ebenfalls vermißt.
    Die bis in die Nacht andauernde Rettungsaktion verlief leider mit einem tragischen Ausgang. Sowohl der zuerst vermisste Berufstaucher, als auch der Rettungstaucher der Freiwilligen Feuerwehr Itzehoe, konnten durch Rettungstaucher der Marine nur noch tot geborgen werden...



    den Kompletten Bericht siehe: http://www.feuerwehr-hamburg.de/aktuelles/show.php?id=1271


    Quellenangabe: http://www.ff-hamburg.de


    .
    [Ich finde es schlimm das soetwas passieren konnte und musste!
    .

    :bluelight:Feuerwehr Hamburg :bluelight:

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    • Offizieller Beitrag

    Das ist ja wirklich tragisch!


    Wieviel ist denn so eine Rettungsleine wert, wenn sie in einem solchen Fall nicht schützt, frage ich mich jedoch...

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

  • warum hat man ein Freizeitrettungstaucher überhaupt darunter gelassen?
    Ein Berufstaucher mit eheblich mehr Erfahrung ist ertrunken, wegen zu starker Strömung.
    Ein Rettungstaucher entscheidet sich gegen die Rettungsaktion und ein andere geht trotz bedenken des ersten dort runter. Sehr bedenklich... Ich frage mich auch was der Taucheinsatzleiter dazu sagt der reintheoretisch vor Ort hätte sein müssen.
    Was war mit der Sicherungsleine? Was hat der Signalmann gemacht als er sein Taucher nicht mehr spürte? Wo war der Sicherungstaucher?


    Mir bleiben sehr viele Fragen offen...

  • zwei Menschen kamen ums Leben.... aber der Kollege der die Sicherungsleine am Land gehalten hat, muss mit seinen Vorwürfen und Selbstzweifeln weiterleben.


    Das ist mitunterunter viel schwieriger und kostet vielleicht noch ein drittes Leben....


    .... dieser Situation setzt man sich nicht "einfach so" aus ... es muss muss sich wohl um ein unvermeidbares und tragisches Unglück handeln.



    Ich bitte etwas mehr Respekt.


    Hinterher sind wir alle schlauer.

  • Und was sagt uns das ?


    Wir leben in einem Land wo es Vorschriften - Gesetze und Normen für alles gibt.
    Aber der Faktor X wird bleiben - egal wie viele Einsatzregeln oder Dienstvorschriften es gibt.
    Jeder Unfall eines Kollegen ist einer zu Viel - aber damit muß man in unserem Geschäft leben müssen.
    Ob wenn und aber - HIER GING ES UM EIN MENSCHENLEBEN - leider haben hier beide Seiten verloren.

  • Ich hab Respekt vor den vernünftige Taucher der sich gegen den Tauchgang entschieden hat. Alles andere klingt leichtsinnig.


    "- HIER GING ES UM EIN MENSCHENLEBEN - "


    Nachden Bericht die ich gelesen hab war der Taucher schon 2 Stunden vermisst und daher schliesse ich daraus es ging nicht mehr um ein Menschleben sondern um eine Bergung. Das heißt ich hab genug Zeit abzuwarten bis die Lage es zulässt tauchen zu gehen.

  • der Bericht der FW Hh sagt sinngemäss "die Rettungstaucher stiegen sofort ein" - also ging es doch um Menschenleben.



    Aber wie gesagt: hinterher, und vor allem weit weg vom Geschehen, sind wir alle schlauer !

  • Zwei seit Montagnachmittag im Hafen von Meldorf (Kreis Dithmarschen) vermisste Taucher sind tot. Rettungstaucher der Freiwilligen Feuerwehr Eckernförde fanden die Leichen der 41 und 51 Jahre alten Männer in der Nacht zum Dienstag unter Wasser in einer Schleusenkammer. Die Männer wurden wahrscheinlich wegen der starken Strömung und der Sogwirkung durch ein defektes Wartungsschott gerissen und ertranken. Besonders tragisch: Der 41-Jährige kam ums Leben, als er nach dem vermissten 51-jährigen Berufstaucher suchte.Dieser war gegen 14 Uhr im Auftrag des Amtes für ländliche Räume zu Routinearbeiten auf der Seeseite des Sperrwerks abgetaucht. Er sollte das Bauwerk kontrollieren und Wartungs- sowie Reparaturarbeiten vornehmen. Als eineinhalb Stunden später plötzlich der Kontakt zu ihm abbrach, wurde die Feuerwehr alarmiert. Zwei mit starken Leinen gesicherte Feuerwehrtaucher suchten nach dem Vermissten - doch nur einer von ihnen kam nach wenigen Minuten wieder an die Oberfläche. Den Feuerwehrleuten gelang es nicht, den 41-Jährigen wieder an Land zu ziehen.


    An der anschließenden Rettungsaktion waren mehr als 100 Helfer beteiligt. Neben einem Großaufgebot der Polizei und der Freiwilligen Feuerwehr waren unter anderem Rettungstaucher der Feuerwehren Itzehoe, Rendsburg und Eckernförde, das Technische Hilfswerk, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft und die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger sowie Marinetaucher der Minentaucherkompanie Eckernförde beteiligt. Die Helfer mussten aber das Ende der starken Tideströmung abwarten, bevor sie nach gut sieben Stunden kurz nach Mitternacht zu den Männern vordringen konnten.


    Zur Betreuung der Helfer wurde ein Notfallseelsorger eingesetzt, sagte der Wehrführer der Meldorfer Feuerwehr, Rolf Claußen. Die Kripo Heide nahm die Ermittlungen auf.


    dpa



    DLRG Nachrichten


    Am Montag spät Nachmittag kam es in Meldorf im Bereich des Sperrwerkes zu zwei tödlichen Tauchunfällen. Zunächst verunglückte ein Berufstaucher bei Inspektionsarbeiten. In Folge der eingeleiteten Bergung durch Einsatzkräfte aus Itzehoe kam es zu einem weitern scheren Unglück. Die beiden Taucher waren wohl durch einen übermächtigen Sog in einen Umlaufkanal gezogen worden.
    Die weitern eintreffenden Einsatzkräfte aus Eckenförde (Feuerwehr) und DLRG (Rendsburg) so wie der Bundeswehr (Eckernförde) konnten zu nächst nicht zum Einsatz kommen da die Strömung im Bereich der Unglücksstelle noch zu stark war.
    Im weiteren Verlauf der Bergung erkundeten die Taucher eine nicht Richtig schließende Schottwand. Nachdem dieses Problem behoben werden konnte begann die eigentliche Bergung der beiden verunglückten Taucher, die sich als sehr schwierig darstellte. Grund war die starke Verkeilung der beiden Taucher in dem Umlaufkanal und das begrenzte Zeitfenster der Strömung (Kenterpunkt). Nach voller Öffnung des Schützes vor dem Zufluss konnten die beiden Taucher vollends geborgen werden. Die Bergung war um Mitternacht abgeschlossen.


    Wieder einmal hat sich gezeigt wie gefährlich Wasserbauwerke sein können und wie unberechenbar einige Faktoren sind.
    Als Anmerkung sei gesagt, dass dieser Taucheinsatz nur durchgeführt werden konnte weil zwei schlauchversorgte Tauchgeräte Vorort waren und das entsprechende ausgebildete Personal.


    Am Einsatz beteiligten Einheiten:
    DLRG Rendsburg 5 Taucher
    FF Eckernförde 3 Taucher
    Bundeswehr 4 Taucher


    ca. 120 weitere Kräfte von Polizei, Feuerwehr, THW und Rettungsdienst

    • Offizieller Beitrag

    Nur mal so eine Frage hier in die Runde...
    Ist eigentlich bekannt, was beim Tauchen alles schiefgehen kann?


    Also ich habe da schon die eine oder andere brenzlige Situation gehabt, obwohl Ausrüstung und und Strömungsverhältnisse keinen Anlass zu Komplikationen gaben.


    Bitte mal überlegen, dass der Mensch für das Element Wasser nicht gemacht ist!


    So hart es nun klingen mag:


    Hier sind nun zwei Leute ums Leben gekommen... auch von diesem Fehler werden in Zukunft andere profitieren, der Preis ist sicherlich hoch, aber hoffentlich nicht umsonst...


    Dabei sollte man es nun belassen...

  • Ich vermisse hier in diesem Beitrag etwas das Mitgefühl für die Hinterbliebenen. Es ist ein Mensch gestorben, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, wie viele von uns, anderen zu helfen.
    Viele sind gut ausgebildet, dennoch keine Profis! Unfälle passieren, Leichtsinn hin oder her!

    Brot für die Welt, Kuchen für thorben

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