Tierische Retter und SoSi

  • @ Rettungsmoppel


    Blaulicht nur um Menschenleben zu schützen ?


    Nicht um " Gefahr von Leib und Leben abzuwenden" und "Sachwerte zu schützen" ?



    Hui, dann wünsche ich dir viel Erfolg bei einer Klage gegen die Polizei die mit Blaulicht Nachts zu einem Einbruchsalarm in einem menschenleeren Gebäude fährt .... oder gegen die Feuerwehr, die mit Blaulicht zu einer Ölspur fährt .... oder oder oder ....



    § 35 (5a) StVO
    Fahrzeuge des Rettungsdiensts sind von den Vorschriften dieser Verordnung befreit, wenn höchste Eile geboten ist, um Menschenleben zu retten oder schwere gesundheitliche Schäden abzuwenden.


    Bezieht sich dabei um Fahrzeuge des Rettungsdienstes.



    In unserem Fall dürfte aber ein Absatz weiter oben zum Tragen kommen:


    (1) Von den Vorschriften dieser Verordnung sind die Bundeswehr, die Bundespolizei, die Feuerwehr, der Katastrophenschutz, die Polizei und der Zolldienst befreit, soweit das zur Erfüllung hoheitlicher Aufgaben dringend geboten ist.


    Tierrettung dürfte zweifellos zu den hoheitlichen Aufgaben* der Feuerwehr gehören. Somit habe ich nicht gesetzeskonform zittiert ("Tiere sind lebewesen und um "Leib und Leben" zu schützen darf ein SoSig angewendet werden. (kellern)") sondern eher sinngemäß.


    Nun sind private Tierrettungsorganisationen nicht "die Feuerwehr" und auch nicht "die Polizei" etc.


    Jedoch mögen sie mancherorts als Beauftragte der Feuerwehr fungieren und damit in den Genuss der Sonderrechte kommen.



    Dort wo sich Vereine privat und ohne jegliche Beauftragung engargieren gibts eben auch kein Sondersignal. Ist schon ok dem Blaulichtwildwuchs Einhalt zu gebieten.


    ---------------------
    Quelle FuK Nord:


    Hoheitliche Aufgaben
    Als hoheitliche Aufgabe gelten insbesondere die Brandbekämpfung, Technische Hilfeleistung, Rettungs- und Bergungsmaßnahmen sowie Hilfeleistungen bei öffentlichen Notständen, die durch Naturereignisse, Explosionen oder größere Unglücksfälle verursacht werden. Zu den hoheitlichen Aufgaben der Feuerwehren zählt auch die Mitwirkung im Katastrophenschutz der Kreise und kreisfreien Städte, des Landes und des Bundes sowie die auf Weisung durchgeführte Tätigkeit in der Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung.



    Anm.: hier wird allgemein gesprochen und nicht zwischen Menschen, Tieren oder Sachwerten unterschieden. Damit ist zu unterstellen dass es diesen Unterschied hier nicht gibt.

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Zitat

    Original von Rettungsmoppel
    Ganz abgesehen davon müsste man für ein flächendeckend funktionierendes System auch erst mal die Kostenfrage klären - ich will mit meinen Steuergeldern nicht die Reanimation eines überfütterten Dackels bezahlen müssen, der von den Besitzern als "Ersatzkind" verhätschelt wird. Oder entsteht hier eine neue Zwei-Klassen-Gesellschaft unter den Tieren (die, deren "Angehörige" sich eine Behandlung leisten können - und den anderen)? Auch wäre zu klären, welches Tier überhaupt einen Anspruch auf Notfallversorgung hat - wird da zwischen Schoß- und Nutztieren unterschieden? Ist ein Goldfisch weniger wert als ein Schäferhund? Und wann darf man den Tod des Tieres feststellen?



    ????


    hier redet niemand davon flächendeckend einen Notdienst aufzubauen.


    Darum braucht man auch keine Kostenfrage zu klären. Die Vereine die bereits bestehen werden sich darüber schon ihre Gedanken gemacht haben.


    Ausserdem ist auch der "Menschen-RD" ein Verlustgeschäft, warum sollte man an Tieren Kasse machen (können) ?


    Man hilft immer noch aus sozialen Aspekten, meinetwegen auch aus Gründen der Nächstenliebe oder zur Selbstprofilierung. Geld verdienen kann damit niemand (na gut, viellicht ein paar gut bezahlte Ober- und Chefärzte :zwinker:)


    Also warum wird immer das Geld ins Spiel gebracht ?
    Wer sich um (Tier-) Notfallrettung bemüht muss alternative Einnahmequellen haben, sonst geht das gar nicht.

    Hier wird lediglich über bestehende Notdienste diskutiert.


    Feinheiten der Tiermedizin will Sinnlosigkeit von Maßnahmen oder Todesfeststellung sind überhaupt nicht Gegenstand des Themas "Tierretter mit SoSi" und werden im Medizinstudium sicher ausreichend behandelt :zwinker:

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Es ist immer wieder erstaunlich wie in solchen Diskussionen von Menschen geschaffene Gesetze gebraucht werden um einen menschlichen Standpunkt zu rechtfertigen. Da könnte man Kants kategorischen Imperativ anbringen. Evolutionär und auch durch die Theologie-Evolution hat der Mensch gemeint sich in allen Bereich über das Tier zu stellen und es als alles zu betrachten von der Handelsware bis zum Deko-Objekt aber zu allerletzt als Lebewesen. Eigentlich sollten wir im 21 Jahrhundert eine geistige Entwicklung durchgemacht haben die uns diese Hürde überspringen lässt. Das ist wohl leider nicht passiert. Nur so ist es zu erklären das die Rückständigen Mitglieder dieser Vorgebirgspartei CSU sich seit Jahren als DAS Bollwerk gegen eine Verankerung des Tierschutzes im Grundgesetz stellen. Das die Tötung eine Lebewesens nach wie vor Sachbeschädigung, teilweise sogar in einem minderschweren Fall ist kann man wohl nur als Hohn betrachten.


    Solche Gesetze finde ich dann moralisch ebenso zu würdigen wie jene die es vor siebzig Jahren erlaubt haben Menschen Aufgrund von Herkunft, Glauben , Rasse oder politischer Gesinnung in die ewigen Jagdgründe zu befördern.

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • Also wenn ihr mich fragt, dann soll der Tierrettungsdienst gerne SoSi haben.


    Dann aber nur mit kompletter BOS- und Fahrausbildung, die hoffentlich auch dafür sorgt, dass das Sondersignal nicht als Lizenz zum Rasen verstanden wird.


    Ich erinnere an das Fahrzeug des Verkehrsmeisters (Stadtwerke) in MS, das zunächst auch Blaulichter hatte, die blauen Kappen aber schnell wieder durch gelbe ersetzt wurden (nebst Entfernung der Hörner), weil die Fahrer anscheinend keinerlei Ausbildung in Bezug auf Sondersignalfahrten erhalten hatten.



    Baffi

  • Wer sich über die Arbeit nicht schon infortmiert hat kann hier mal nachlesen:


    Deutsche Tierrettung


    Tierrettung München


    Tierrettung Berlin


    Tierrettung Uni Leipzig


    Feuerwehr-Halberstadt


    Tierrettung Krefeld


    usw.....


    xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx



    Als der alte Mann bei Sonnenuntergang den Strand entlang ging, sah er vor sich einen jungen Mann, der Seesterne aufhob und sie zurück ins Meer warf.


    Nachdem er ihn schließlich eingeholt hatte, fragte er ihn, warum er das denn tue.


    Die Antwort war, das die gestrandeten Seesterne sterben würden ,wenn sie bis Sonnenaufgang hier liegen bleiben.


    “ Aber der Strand ist viele, viele Kilometer lang und es sind tausende Seesterne die hier liegen ”, erwiderte der Alte.


    “ Was macht es also für einen Unterschied wenn du dich so abmühst ? ”


    Der junge Mann blickte auf den Seestern in seiner Hand und warf ihn in die rettenden Wellen.


    Dann meinte er:


    “ Für diesen hier macht es einen Unterschied ! ”

    Einmal editiert, zuletzt von Patrik Faber ()

  • In Österreich gibt es meines Wissens nach eine Gesetzliche Verankerung, dass Tierärzte Blaulicht bzw. Sondersignal anlagen haben dürfen (bin noch auf der Quell-Suche)





    Tierrettung Wien

    Einmal editiert, zuletzt von Patrik Faber ()

  • Also ich möchte mich den Worten von Krankenwagenfahrer anschließen. Aber es gibt ein dolles Gesetz und zwar dieses hier .:


    Niemand darf Tieren als Mitgeschöpfen ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen (§ 1 Satz 2 TierschutzG


    Dieses Gesetz in Verbindung mit dem Gesetz für die Nutzung von SoSi ist nach meiner Meinung eine gute argumentation.


    Einerseits beschreibt das Gesetz ein Tier als Sache aber anderer seits wrid es nicht als Sache dargestellt und wird durch besondere Gesetze geschützt.


    Fahre ich Wild mit dem Auto um und fahre weiter ist es Fahrerflucht. Aber wie ist es bei Hund oder Katze. Schon mal erlebt weil ich ein Zivi beim HNR Einsatz eine Katze angefahren hat und die Polizei verständigte. Die Polizei kaum vor Ort und ich ebenfalls ist die Polizei der Meinung ja nun sie hätten ja auch weiter führen können es ist ja nur eine Katze ............... Ich und der Zivi haben der Katze sauerstoff verabreicht haben Sie auf ein Holzbrett gelagert und zu einem Tierarzt gefahren der nach dieser Geschichte ebenfalls nur mit dem Kopf schüttelte.


    Da fragt sich mich nun auch ab wann muss ich die Polizei anrufen wenn ich ein Tier umfahre ab welchem Tier muss ich jetzt die Polizei bzw. Förster verständigen und bei welchem tier soll ich weiter fahren ???


    Ich bin für die Sonderrechte für einen Tier RTW wenn man sich nach einer Anständigen Ausbildung auch darum bemüht es nur dann zu verwenden wenn es wirklich darum geht gefahren ab zu wenden. Das es bei uns Menschen keinen Unterschied gibt ist mir logisch.


    Aber sollte man sich vielleicht Gedanken machen das man ab einer bestimmten Größe des Tieres sich gedanken machen sollte nicht mit SoSi hin zu brezeln. Also das man angenommen sagt okay ab der Größe einer Katze geht es dann mal los. Und bei Tieren die angefahren worden sind , sollte man dann auch mit SoSi anfahren. Ich glaube hier sollten unsere Politiker in Zusammenarbeit von erfahrenen Rettungsdienstlern und Polizisten aus der Berufspraxis eine Art Fahrausbildung und Gesetze entwickeln die so etwas zu lassen und dann sehen das es zu einem punkt kommt wo man sagen okay so kann man es machen und so könnte es funktionieren wenn man in Testdurchläufen durchweg positive erfahrungen mit gemacht hat.

  • @ Krankenwagenfahrer


    war auch genau so gemeint, ich darf mal aus der Wikipedia zitieren:


    Zitat

    Polemisieren heißt, eine (bestimmte andere) Ansicht zu bekämpfen. Der Polemiker sucht nicht den Konsens, sondern will im rhetorischen Agon siegreich sein (vgl. auch Eristik). Als Gegensatz zur Polemik wird oftmals die Apologie genannt, obgleich natürlich auch eine solche Rechtfertigungs- bzw. Verteidigungsrede durchaus polemisch sein kann.


    Polemik ist keineswegs unfair oder “unsachlich”; es wird zwar oftmals überspitzt und streitbar, jedoch auch ergebnisorientiert debattiert; die Auseinandersetzung wird förmlich gesucht.


    Kennzeichen von Polemik sind oft scharfe, “unverblümte” Äußerungen, selten auch persönliche Angriffe (in der klassischen Rhetorik: argumentatio ad hominem – also auch das Bloßstellen, das Überführen zum Beispiel eines Lügners, das Demaskieren eines Opponenten im Glaubens- und Meinungsstreit, gegebenenfalls auch die subtile Beleidigung), keineswegs jedoch der Verzicht auf sachliche Argumente. Häufig wird in der Polemik mit den Mitteln der Übertreibung, der Ironie und des Sarkasmus gearbeitet oder vom Strohmann-Argument Gebrauch gemacht.


    Danke für das Kompliment. Die Frage war ja ursprünglich nicht, ob es wünschenswert sei, die Tierrettung mit Sonder- und Wegerechten auszustatten, sondern ob es erlaubt ist. Ich habe zusätzlich dazu lediglich meine persönliche Meinung geäußert, dass ich es nicht für wünschenswert erachte und gegenwärtig aus verschiedenen Gründen eine Änderung der Gesetzeslage nicht befürworte.
    Zu meinen provokativen Fragen: hat jemand eine Antwort? So abwegig finde ich sie nämlich nicht. Gesetzesänderungen sind meist langdauernde Verfahren, weil alle möglichen Einflüsse in die Überlegungen einbezogen werden müssen. Und die Fragen und Probleme sollten vorher gelöst werden.


    kellern (1)


    Selbstverständlich beziehe ich mich ausschließlich auf Fahrzeuge des Rettungsdienstes. Welchem Bereich sollte man die Lebensrettung denn sonst zuordnen? Einer neu zu schaffenden Abteilung?
    Natürlich hat die Feuerwehr ein Fahrzeug zur Tierrettung - das ist zumindest in unserer Großstadt aber primär nicht zur "Rettung von Tieren" sondern zur "Rettung vor Tieren" gedacht - Tiere, die Menschen durch Herumstreunen, tätliche Angriffe etc. gefährden werden eingefangen und ins Tierheim gebracht. Wüsste nicht, das die für einen Hund mit Atemstillstand überhaupt rausfahren.
    Zu den Aufgaben der Feuerwehr: Mit Verlaub, selbst mit Deiner Interpretation sehe ich keine Grundlage, einem Tierretter unter normalen Umständen Wegerechte einzuräumen; die FW hat allerdings (wie immer) besondere Entscheidungskompetenz und kann die Sachlage aus verschiedenen Gesichtspunkten betrachten, um zu dem Ergebnis zu kommen, für eine Fahrt Wegerecht beanspruchen zu wollen. Finde ich völlig OK, ich kenne nur wenige FW-Beamte, die die Inanspruchnahme von Sonderrechten als "Genuss" betrachten. Für private Organisationen sehe ich hier überhaupt keine Chance. Schließlich dürfen in manchen Kommunen nichteinmal die KTW ein Blaulicht montiert haben und da wurde schon so mancher zum Notfallpatienten (endogene Faktoren) ...


    kellern (2)


    Würde festgestellt, dass die Tierrettung eine hoheitliche Aufgabe ist, müsste die Allgemeinheit die Zeche zahlen. Die Frage nach Kostenträgern ist insofern nicht abwegig. Und es ist geradezu absurd, sich nicht Gedanken um den Umfang der Hilfeleistungen und das Klientel zu machen. Mit Blaulicht zum polytraumatisierten Regenwurm? Das muss man klären, bevor man Sonderrechte fordert. Bei Menschen ist die Abgrenzung ja recht einfach. Wenn ein privater Verein aus welchen Gründen auch immer "Tiermedizin vor Ort" anbietet finde ich das wirklich klasse, würde das auch unterstützen - aber ein Tier wird auch im 21. Jahrhundert ein Tier bleiben.


    y903211


    ??? Der Vergleich zum Nationalsozialismus ist hier völlig fehl am Platze!!! Darauf gehe ich gar nicht erst ein. :down:


    Außerdem geht es in dieser Diskussion nicht darum, ob Tiere getötet werden dürfen, sondern darum, ob man Menschenleben übermäßig gefährden darf, um Tierleben zu retten. Das ist für mich ein großer Unterschied. Und ich stelle den Menschen nicht auf die gleiche Stufe wie irgendein Tier.


    @ baffi


    Was meinst Du mit BOS-Ausbildung? Sollen die Tierretter sich auch noch auf den ohnehin knappen BOS-Kanälen tummeln dürfen? Oder soll die Tierrettung öffentliche Aufgabe mit öffentlichem Kostenträger werden? (das wäre nämlich die Konsequenz)


    @paramedikus


    Danke für die informativen Links. Ich bin jetzt schlauer. (bis hierhin keine Satire)
    Da gibt es eine "Deutsche Tierrettung", die seit mehr als einem Jahr die Homepage nicht mehr aktualisiert hat und über eine horrend teure Rufnummern teils wertlose, teils nicht näher beschriebene Informtionen anbietet.


    Die Forderungen anderer Vereine nach "Blaulichtzulassung" kann ich allerdings immer noch nicht nachvollziehen - irgendwie scheint mir die Begründung konstruiert und darüber hinaus völlig unsubstantiiert:


    Zitat

    Als Tierfreunde können wir bei einer für das Tier lebensbedrohlichen Situation nicht ausschließen, dass bei eigenem Transport aufgrund der Aufregung und Sorge um das verletzte Tier Fehlreaktionen im Straßenverkehr unterlaufen und dadurch eine Gefährdung der Allgemeinheit eintreten kann.


    ==> haben die schon mal was von TAXIs gehört? (Glaube nicht, dass die "Sondersituation" zu Strafmilderung führt - im Gegenteil)


    Zitat

    Auch ist es wichtig, bei entlaufenen Großtieren (Rind, Pferd) schnell am Einsatzort zu sein, um Schaden für den / vor dem Menschen (Unfälle) abzuwehren.


    Komisch, ich habe in der Statistik der Münchener keinen Großtiereinsatz gefunden. Außerdem ist bei Menschengefährdung ganz eindeutig die Feuerwehr bzw. Polizei zuständig. Ob da der Tierarzt (oder gar ehrenamtliche Laienhelfer) 5 Minuten früher oder später kommt ist m. E. irrelevant.


    Zur gestzlichen Lage in Österreich: interessant, ist mir neu.
    (ändert aber nicht meine Meinung)


    @ MontyParker


    Hier sind recht eindeutig ausschließlich die aktive (positive) Handlung verboten, eine Sanktionierung der Unterlassung einer Hilfeleistung (wie in § 323c StGB, "echtes" Unterlassungsdelikt) findet nicht statt.
    Einfacher formuliert: man darf ein Tier nicht quälen, verletzen oder schädigen - man muss ihm aufgrund dieses Gesetzes aber auch nicht helfen (ausgenommen, das Tier ist durch meine Schuld in dieser Lage - dann ist mir die Hilfeleistung u.U. aus einer Garantenstellung heraus zuzumuten habe dazu keinen Kommentar gefunden)


    Danke, dass Du auf mein Argument der Differenzierung zwischen verschiedenen Tieren eingehst. Und Pilotprojekte sind sicher kein falscher Weg, um eine flächendeckende Notfallversorgung für Tiere zu entwickeln. Man sollte die Sache vielleicht mal unabhängig von der Frage der Sonder- und Wegerechte verfolgen.

    Es gibt keine Kränkung, die man nicht durch Verachtung überwinden kann! (Ursula von der Leyen, Bundesfamilienministerin)
    :horn:


  • Entschuldige aber du hast mit den Gesetzen angefangen ;) Und wenn du den Nationalsozialismus weglässt kannst du dich einer anderen Gesetzgebung annehmen. Wenn es dir besser geffällt der Todesstrafe die z.b. in Bayern auch nur ausgesetzt ist.


    Und das ist der Punkt das du ein Menschenleben höher bewertest als ein Tier. Sprich eine Spezies X stellt sich mit Grundlage ihrer Werte über eine Spezies Y. Und das, bedaure wenn dir das nicht gefällt, ist das in meinen Augen nichts anderes als im Nationalsozialismus. Wenn du da nicht Diskussionsfähig bist nur weil dieses Wort fällt, nun ja, typisch bundesrepublikanisch verstockt. Das ist wie mit dem "Genozid" in Folge der Schweine- oder Geflügelpest. Damit der Markt nicht total aus den Fugen gerät (und das ist selbst nach BUMi der Grund für die Massentötungen) wird einfach mal eine komplette Art in einem Gebiet ausgerottet. Da haben wir uns ja toll an die Spitze der Evolution gemordert.


    Und das ist nicht polemisch keine Sorge. Das ist schlicht eine Grundsatzdisukussion und die sind nunmal intensiver als faktische Diskussionen um einen eine nüchterne Sachlage.



    Zitat

    Die Forderungen anderer Vereine nach "Blaulichtzulassung" kann ich allerdings immer noch nicht nachvollziehen - irgendwie scheint mir die Begründung konstruiert und darüber hinaus völlig unsubstantiiert:


    Tier - Verletzung. Wo ist da eine Begründung konstruiert oder ohne Substanz ? Hier greift wieder deine Einstellung das ein Tierleben prinzipiell weniger wert ist als ein Menschenleben. Ansonsten muß ich einfach die Frage stellen wo ist die Begründung für eine Sonder-/Wegerechtszulassung bei der humanen Notfallrettung ?



    Zitat

    ==> haben die schon mal was von TAXIs gehört? (Glaube nicht, dass die "Sondersituation" zu Strafmilderung führt - im Gegenteil)


    Wenn sie noch strafverschärfend wirkt wäre das in die selbe Kerbe geschlagen indem auch der Richter ein tierisches Lebewesen als minderwertiges Objekt im Sinne der Sache sieht, vergleichbar einer kaputten Kaffeemaschine. Die durschnittliche Anfahrtszeit eines Taxis im nicht-städtischen Raum braucht man da gar nicht mal mit einzubeziehen. Und ob ein Tier mitgenommen wird (das darf der Taxler nämlich verweigern) bleibt mal aussen vor ganz zu schweigen davon das ich im Gegensatz zur Tierrettung der Zeitfaktor bis zu einer medizinischen Betreuung um keinen Deut verkürzt.



    Zitat

    Komisch, ich habe in der Statistik der Münchener keinen Großtiereinsatz gefunden. Außerdem ist bei Menschengefährdung ganz eindeutig die Feuerwehr bzw. Polizei zuständig. Ob da der Tierarzt (oder gar ehrenamtliche Laienhelfer) 5 Minuten früher oder später kommt ist m. E. irrelevant.


    München ist dann wohl Tierfreie Zone. Glückwunsch. Hier in Baden-Württemberg kommt sowas durchaus vor und auch aus anderen Städten ist mir das bekannt. Ob die Statistik in München über haupt so genau geht sei mal dahingestellt. Hier würde das mit Sicherheit nicht gesondert erfasst werden. Und was den Zeitfaktor betrifft sind 5 Minuten in der Tiermedizin so irrelevant wie in der Humanmedizin.


    Zitat

    Was meinst Du mit BOS-Ausbildung? Sollen die Tierretter sich auch noch auf den ohnehin knappen BOS-Kanälen tummeln dürfen? Oder soll die Tierrettung öffentliche Aufgabe mit öffentlichem Kostenträger werden? (das wäre nämlich die Konsequenz)


    Das wäre nicht notwendigerweise die Konsequenz. Und um dich zu beruhigen liese sich eine Tierrettung auch per Handy abwickeln oder anderen Funk. In gewisser Weise geschieht das schon heute und ist auch nicht problematisch da hier keine Sicherheitsaspekte wie bei den BOS zu bedenken sind. Und was die Kanäle angeht, vielleicht schafft es die BRD sich ja hier mal aus ihrem 3. Welt Standard zu befreien.

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • ist mir zu viel zum Lesen, nur soviel:


    hier fahren die Tierretter der BF auch raus um z.B. eingeklemmten Tieren zu helfen - von denen für den Menschen nun überhaupt keine Gefahr aus geht.


    Sie fahren auch raus, wenn die Katze nach einem Wohungbrand hustet oder der Hund nach einem Feuer einem Atemstillstand hat.


    Sie fahren auch raus, wenn der nun herrenlose Hund bei einem VU verletzt wurde ...


    und sie fahren auch raus, wenn die Entenmutter auf dem grünstreifen gebrütet hat und nun meint mit ihren Kleinen die Hauptstraße überqueren zu müssen ...


    alles keine Fälle in denen die Tiere dem Menschen gefährlich werden könnten ... es geht rein um Rettung der Tiere !




    Ehrlich gesagt ist es mir total egal wer hier wen mit irgendwelchen Gesetzestexten uzd mutmaßlichen Argumenten platt machen will, Hauptsache es gibt Leute die Tieren in Not helfen, scheiß egal ob haupt- oder ehrenamtlich, mit oder ohne "BOS-Ausbildung, mit oder ohne Blaulicht !

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Mir wrd die Diskussion zu unsachlich. Wenn hier tatsächlich Jemand meint, das Tier solle dem Menschen gleichgestellt sein, hat er die Sache mit der Evolution und Entwicklungsgeschichte wohl nicht verstanden.


    Ich finde es unter aller Sau, den böswilligen Massenmord an Millionen Menschen mit der Keulung von Schweinen zu vergleichen. Das grenzt schon als Volksverhetzung (§130 (3) StGB).
    Sorry, aber die Nachhilfe in geschichtlicher Allgemeinbildung kann ich hier nicht vermitteln. Ich reagiere verdammt allergisch auf diese Vergleiche, nicht weil ich verstockt bin, sondern weil sie nahezu immer als "Totschlagsargument" genutzt werden, mit dem man viele Deutsche augenblicklich zum Schweigen bringen kann (anerzogenes Schuldgefühl). Sicher ist die "moderne" Massentierhaltung alles andere als tiergerecht, volkswirtschaftlich betrachtet wahrscheinlich noch nicht einmal ökonomisch. Aber das ist eine andere Baustelle.
    (Abgesehen davon finde ich solche Keulungsaktionen auch mehr als fragwürdig, allerdings fehlt mir hier zu einer Beurteilung das konkrete Fachwissen.)

    kellern


    eingeklemmtes Tier: ggf. Störung der öffentlichen Ordnung, ggf. postmortale Trinkwassergefährdung und Anlocken von Schädlingen (Ratten) , die den Kadaver auffressen
    Tiere nach Wohnungsbrand: man kann den Tieren auch schlecht erklären, sie mögen doch bitte freundlicherweise vor der Wohnung warten, bis sie wieder reinkönnen - die würden möglicherweise unkontrolliert auf der Straße rumlaufen und dadurch den Verkehr gefährden
    herrenloser Hund/ Entenmutter beim Überqueren der Straße: Verkehrsgefährdung, weil Autofahrer sich plötzlich zum Bremsen genötigt sehen könnten


    Sag mal, merkst Du noch was? Natürlich fährt in diesen Fällen die Feuerwehr mit dem Tierwagen raus - zur Abwehr von Gefahren für die öffentliche Ordnung und zum präventiven Schutz von Menschenleben. Klassisches Eigentor.
    Zugegeben, sie fährt auch raus, wenn jemand speziell den Wagen anfordert - auf Privatrechnung gem. Gebührenordnung - aber dann ohne Blaulicht.



    Ich finde es reichlich blauäugig, Tiere auf dieselbe Stufe wie den Menschen stellen zu wollen, wenn sich allerdings Menschen auf eine Stufe mit Tieren stellen wollen, soll´s mir gleich sein. Wer den Unterschied nicht wahrhaben will, bei dem ist er vielleicht auch nicht so ausgeprägt...


    Damit wird aber auch klar, dass wir uns vom eigentlichen Thema immer weiter entfernen. Das Gute daran ist: wenn die hier auftretende Grundsatzfrage "Tier=Mensch" positiv bejaht wird erledigt sich die Blaulichtfrage, mit der alles angefangen hat, von alleine.
    Die Grundsatzdiskussion will ich aber gar nicht weiterführen, da kommen mir hier zuviele Gefühle ins Spiel.


    Ich will hier überhaupt keinen persönlich platt machen. Wozu auch. Aber die Diskussion geht mittlerweile derartig an der gesetzlichen Grundlage vorbei in Richtung Stammtischgespräch, dass ich mich von jetzt an raushalten werde. Gerne diskutiere ich sachlich, versuche meine Aussagen zu belegen und gehe auf begründete Argumente ein. Aber da habe ich auf anderen Leitungen momentan interessantere Diskussionen, die micht tatsächlich weiterbringen und sich nicht im Kreise drehen. Sorry.

    Es gibt keine Kränkung, die man nicht durch Verachtung überwinden kann! (Ursula von der Leyen, Bundesfamilienministerin)
    :horn:

  • sag mal, merkst du es noch ?


    du willst mir allen Ernstes erzählen dass die BF eingeklemmte Tiere befreit weil sie Parasiten anlocken könnten ?


    dass Tiere nach Rauchgasintox nur von der Feuerwehr abgeholt werden weil sie unkontrolliert rumlaufen könnten ?
    Warum werden die Tiere dann in die Tierklinik - und nicht un einen Zwinger ins Tierheim gebracht ?


    Du willst mir erzählen dass Enten nur deshalb aus dem Gefahrenbereich gebracht werden weil der Mensch hastig bremsen könnte ? Den Job könnte auch die Polizei erledigen.


    Warum werden Katzen vom Baum gerettet ? Weil sie Kindern auf den Kopf fallen könnten wenn sie da oben verhungert runterfallen ?


    Warum werden Pferde oder Kühe aus Jauchegruben oder Schwimmbädern oder Bächen gerettet wenn sie reingefallen sind ? Etwa weil Wasserratten ihre wahre Freude dran hätten ?


    Warum werden Katzen, die sich in auf-Kipp-stehende Fenster verkeilt haben, gerettet ? Etwa nur damit der Mensch Nachts seinen wohl verdienten Schlaf bekommt und er sein Fenster wieder schliessen kann damit der Mensch keine Erkältung bekommt ?


    Sorry, aber auf so einen Mist antworte ich lieber nicht mehr - ansonsten lege ich ein Verhalten an den Tag welches mich hier ganz schnell hinaus katapultiert !

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

    Einmal editiert, zuletzt von kellern ()

  • Lieber Rettungsmoppel, Zitate und Informationen aus Wikipedia sind für mich in etwa so relevant wie das Tageshoroskop in der Bildzeitung, kann doch jeder Volltrottel bei Wikipedia sein (Halb)Wissen zum Besten geben... Mein Name stand zum Beispiel über ein halbes Jahr lang als "Britischer Lebenskünstler" bei Wikipedia in der VIP-Geburtstagsliste. Okay, den Volltrottel-Hut ziehe ich dafür gerne auf, umso kritischer bin ich bei Infos aus dieser Quelle. Ich empfehle nach wie vor das gute alte Lexikon auf Papier und aus zuverlässigen Quellen. So viel dazu...


    Ich halte übrigens auch Deine Selektion nach Herrenmenschen und Untertieren für sehr gewagt oder auch schlicht und ergreifend für saudumm. Meinetwegen kannst Du mich jetzt wegen Volksverhetzung anzeigen... Du beziehst Dich doch so gerne auf die Evolution, Entwicklungsgeschichte und einen (von den Menschen überaus eigennützig definierten) Vorrang der menschlichen Rasse. Vielleicht solltest Du Deine Kenntnisse der Tierwelt etwas auffrischen! Denn zumindest was das Sozial- und Familienverhalten angeht, sind die meisten Tiere uns Menschen nach wie vor um einiges überlegen. Allein das ist für mich Grund genug, dem Tier ein ähnliches Recht auf seine körperliche Unversehrtheit einzuräumen wie dem Menschen! Und dazu gehört für mich bei Notfällen auch eine adäquate und schnelle tiermedizinische Versorgung!

    Ein ausgeprägter Alzheimer ist der perfekte Ersatz für ein Gewissen! [pardon]
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    Wer hinter meinem Rücken über mich lästert, steht da goldrichtig um mich am Ars.. zu lecken! [spitefull]

  • Es ist wirklich Interessant zu lesen zu welcher Meinung ihr kommt. Ich werde und muss dem Krankenwagenfahrer recht geben.


    Wenn Feuerwehr und Polizei nur der Ordnung halber reagieren frage ich mich warum ein Tierarzt studieren muss , da könnte ich meinen Hund ansonsten ja gleich zum Kfz Mechaniker bringen.


    Gut und schön aber wie oft muss ein Tierarzt auf Polizei Anforderung auf Landstraßen bzw. Autobahnen kommen wenn Sie mit Tiertransporten verunglückt sind bzw. wenn die Polizei einen Tiertransporter von der Straße holt weil diese sich nicht an Auflagen des Transportes hält ?? Klar in erster linie sieht die Polizei das Gesetz aber auch in einer Uniformierten Person steckt immer noch ein Mensch mit Gefühlen und wenn der Polizist , Feuerwehrmann aber auch Rettungsdienstler meint das ein Tier Ärztlicher Hilfe bedarf und einen Veterinär bestellt dann hat es wohl irgend einen Sinn . Er stellt das Tier wie ein Mensch auch in den Vordergrund. Warum kommen die Tiere den sonst erst zum Tierarzt oder in eine Klinik ???


    Wenn ein Pferd von seiner Koppel ausgebrochen ist und auf der Landstraße sein Unwesen treibt ist oftmals jeder Uniformierte mit der Situation reichlich überfordert. Es soll sogar Polizisten geben die dann nicht nur die Feuerwehr hin zu ziehen sondern auch einen Tierarzt mit niedergelassener Praxis. Den oftmals ist dem großen Tier nur mit einer Beruhigungsspritze aus dem Blasrohr zu helfen. Erst dann lässt sich doch so jedes großes oder größeres Tier auch beruhigen und durch Kräfte von Feuerwehr und Polizei auf einen Transporter verladen. Ich glaube nicht das die Feuerwehren und die Polizei dies der Ordnung halber tun sondern auch um das Tier in Guten händen zu wissen.


    Wie ich schon geschrieben habe , es wäre ein versuch wert so etwa ein zu führen. Aber Grundsätzlich sollte man unterscheidenbei welchem Tier man mit Sonderrechten durch die gegend Brezelt und vor allem sollte man sich unter umständen auch eine Gesetzeslage überlegen und einfallen lassen. Mit erfahrenen Berufskollegen lässt sich hier viel machen.


    Aber dann auch eine Hoch Interessante Frage. Warum bietet der Arbeiter Samariter Bund kurz auch ASB Erste Hilfe am Hund aber auch an der Katze an ???? Nur das sich Tierbesitzer wohler fühlen und der ASB sich über eine Einnahmequelle mehr freuen darf ???? Blödsinn weil auch die Rettungsdienstler vom ASB begriffen haben das ich sage nun bewusst " unsere " Haustiere nicht nur ein Mitbewohner ist sondern auch treuer Freund und Familienmitglied geworden ist.


    Ich finde es gut das gestandene Rettungssanitäter & Assistenten in Zusammenarbeit mit Tierärzten diese Kurse anbieten. Hut ab vor solche Arten von Ausbildung.


    Es gab sogar momente in meinem Rettungsdienstleben wo sich ein Katze von ihren Besitzern nicht wirklich die Floh oder Zeckenbehandlung antun wollten. Naja die Menschen packten ihre Liebs Vieh in die Transportbox und fuhren zu einer Rettungswache. Auf die Frage ob wir helfen konnten . Keine Frage warum nicht wir sind zwar eigentlich für die Menschliche Rettung zuständig aber wenn wir helfen konnten haben wir geholfen.


    Ich denke mal kein Rettungsdienstler könnte Kinderaugen ablehnen und die Meinung vertreten dafür gibt´s doch andere Leute die dir helfen könnten. Seih es drum. Es sind diese momente die auch mein Leben im Rettungsdienst geprägt haben . Es kam nicht all zu oft vor aber wir haben geholfen.


    Im großen und ganzen bin ich der Meinung wenn es Sinn macht sollte sich die Bundesregierung mal hierrüber gedanken machen. In anderen Ländern ist man bereits schon ein wenig weiter mit dieser Frage. Ich schließe mich mit den Worten meines Vorredner Krankenwagenfahrer an.

  • vielleicht kann ich diese endlos werdende Disskusion etwas dahingehend abkürzen, indem ich eine Definition aus dem Gesetzeskommentar miteinbringe....


    Sonder und Wegerechte.....zur Rettung von Menschenleben....Abwendung schwerer gesundheitlicher Schäden....zum Schutz und der Erhaltung bedeutender Sachwerte....


    Ist z.B. ein Hund oder ein Pferd nicht wenigstens eine Sache mit bedeutendem Wert, ideell wie finanziell???

  • @ kellern
    Also, wer lesen kann, ist klar im Vorteil, auch wenn es Dir nach eigenen Angaben nicht so leicht von der Hand geht.

    Zitat

    ist mir zu viel zum Lesen,


    Und unhöflich wird man in einer Diskussion eigentlich nur, wenn man merkt, dass die (vielleicht langjährig und liebevoll aufgebaute) eigene Argumentation nicht von allen geteilt wird. Sorry, es gibt auch andere Meinungen.


    Die Feuerwehr rückt in erster Linie aus, weil sie von einem Menschen gerufen wird. Das wird vermutlich auch so bleiben. Auch wenn man Tieren vollständige Gleichberechtung bietet, werden sie in absehbarer Zeit nicht selbständig gezielt Hilfe anfordern, respektive den Notruf absetzen können. Dürfte einleuchtend sein.


    Die von mir angemerkten möglichen Folgen bergen tatsächliches Gefährdungspotential für Menschen. Man muss die Situation immer im Gesamtkontext sehen, nicht nur das akute Geschehen vor Ort - und da spielt das Leben des einzelnen Tieres nur eine untergeordnete Rolle. Wem das zu hoch ist...


    Habe schon mehrfach Leute aus Fahrzeugen geschnitten, die für eine Katze in den nächsten Baum hinein gebremst haben. Ihnen wurde - auch wenn Du vielleicht eine Lebensrettermedaille vergeben würdest - später vor Gericht vorgeworfen "ohne wichtigen Grund" gebremst zu haben - es sei denn, sie gaben zu Protokoll, sie hätten ein Kind erkannt haben wollen.
    Werden Dritte gefährdet, lautet der Vorwurf regelmäßig "grobe Fahrlässigkeit"!


    Und fahren die Kollegen mit der DL raus, um eine Katze vom Baum zu holen, dauert die Halterfeststellung (zur Rechnungsadresierung) manchmal länger als der Einsatz selbst.
    Und mal anders gefragt: was macht denn ein Tier-RTW, wenn eine Kuh ins Wasser gefallen ist? Da ist meist eine aufwändige technische Hilfeleistung notwendig (primär um Sachschaden an dem Nutztier zu verhindern). Soll das ein Tier-RTW mit Tierarzt leisten?
    Was will ich bei einer im Fenster klemmenden Katze mit einem Tierarzt - da brauche ich jemanden, der Ahnung von der Mechanik hat. Das Fenster mit mitfühlendem Gesicht und Gewalt herausdrücken kann jeder normal kräftige Mensch.


    Das alles sind einfach keine Argumente für eine Tierrettung mit Blaulicht.
    Lassen wir die Einsätze mit Sonderrechten bei den BOS. Die Tierrettung hat sicher ihre Berechtigung und wird auch ihre Nische finden, wo benötigt - aber die Berührungspunkte mit BOS sind ganz gering.


    PS Wenn ich nur auf einzelne Argumente eingehe, heisst das nicht, dass ich die anderen akzeptiere, aber ich habe auch noch Anderes zu tun, als mich hier mit jeder Banalität aufzuhalten.


    @ Krankenwagenfahrer


    Ich zitiere "der Einfachheit halber "aus der Wiki, wissend, wie fehlerhaft diese Quelle sein kann - hier deckt sie sich aber in etwa mit meinen Erinnerungen aus dem Deutsch-LK, da habe ich nicht extra den großen Brockhaus rausholen wollen. Muss ich ja jetzt wohl tun?!?


    Was das Sozialverhalten von Tieren angeht: keine Frage, es gibt teilweise sehr ausgeprägtes Sozialverhalten bei einigen Tierarten - sicher aber nicht bei allen. Auch hier ist eine Einordnung in den Gesamtkontext sicherlich sinnvoll. Fraglich ist nämlich u.a., wem gegenüber dieses positive Sozialverhalten gezeigt wird - meist dient es nur dem Erhalt der eigenen Rasse und nicht etwa dem Weltfrieden. Diesen Intellekt hat man, soweit ich weiß, noch bei keinem Tier nachweisen können.
    Wie wir als Menschen unseren Vorteil jetzt ausnutzen ist eine ganz andere Frage.


    Natürlich bin ich, rein gefühlsmäßig, dafür, dass auch jedem Tier schnellstmöglich und bestmöglich geholfen wird. Keine Frage. Punkt.


    Aber ich sehe einfach den riesigen Rattenschwanz, der an diesem Wunsch dranhängt und frage mich, ob wir mit unseren Bemühungen hier nicht festfahren? Vielleicht sollten wir mal zunächst den Augenmerk auf den Erhalt der eigenen Art ausrichten, so wie es jedes Tier tut. Betrachten wir unser eigenes Verhalten und die Wechselwirkungen mit der Umwelt, kommen wir wahrscheinlich insgesamt zu einem völlig anderen Umgang mit den nichtmenschlichen Mitbewohnern unseres Planeten und es erledigen sich viele Probleme von ganz alleine. Das Problem ist einfach die fehlende objektive Erkenntnis, was für Folgen eine bestimmte Verhaltensweise mit sich bringt. Hier muss man wohl vorsichtig ausprobieren.


    In diesem Zusammenhang halte ich es z. B. für dringend notwendig, etwas am wahnsinnig hohen "Fleischverbrauch" der Menschen zu ändern. Hier wird Energie und Biomasse verballert, die effektiver genutzt werden könnte. Und wenn man nicht jeden Tag zu Mittag ein Stück Fleisch essen muss, dann können weniger Tiere vielleicht "menschenwürdiger" gehalten werden als dies im Augenblick der Fall ist. Das ist für mich aktiver Tierschutz! Und das wenige Fleisch kauft man nicht für Pfennige beim Discounter, sondern für einen angemessenen Preis dort, wo die Qualität der Tierhaltung sichergestellt ist. Tierschutz liegt somit an zentraler Stelle im Interesse des menschlichen Selbstschutzes.


    Mir kommt aber die Forderung nach Tierrettung mit Blaulicht so langsam vor wie die Neulackierung eines durchgerosteten Autos - Hauptsache wir tun überhaupt was, aber dann bitte so, dass man es auch sieht. Man könnte es auch mit Kammerflimmern vergleichen - viele Muskelzellen arbeiten und strengen sich an - aber es bringt letzlich nichts fürs Ganze und die Folge ist auch der Tod der einzelnen Myokardzellen.


    @ Monty


    Ist alles nicht verkehrt, zieh doch mal Deine Quintessenz: festlegen, wann ein Tierarzt ggf. mit Sosi zu einem Einsatz dazugerufen wird, geordnete Transportkapazitäten mit qualifiziertem Personal schaffen. Bingo - völlig OK soweit bin auch ich dafür.
    Ich bin mir auch nicht zu schade, einen verletzten Hund erstzuversorgen - habe ich auch schon gemacht, habe auch schon eine verunfallte Katze mit dem RTW (wir waren allerdings auf Werkstattfahrt) zum Tierarzt gebracht (ohne Sosi!). Kein Problem, da hilft man obwohl es keiner sieht, das liegt in der menschlichen Natur. (Beim Tierarzt haben sie uns übrigens für reichlich bekloppt gehalten!)


    Über eine sinnvolle Integration muss man sich unterhalten - aber nicht aufgrund irgendwelcher Gefühlsduseleien, sonden indem man Nutzen und Gefahren abwägt und durch gesetzliche Vorgaben in ein sinnvollen Verhältnis setzt.


    OK, und wie kann so ein System jetzt konkret aussehen? Da müsste man vielleicht ersteinmal mal eine Art "Ausrückeordnung" entwickeln, für welche Einsätze man überhaupt mit Sosi rausfahren will ... und dann mal überschlagen, wie oft diese speziellen Einsätze in einem bestimmten Zeitraum vorkommen. Daran kann man dann abmessen, welcher bzw. ob überhaupt ein Bedarf besteht - und ob die (vermutlich vereinzelten) Einsätze dann nicht sowieso in den Aufgabenbereich der FW fallen, also weiterhin über vorhandene Strukturen abgewickelt werden können.


    Die Kurse "EH am Hund" sind übrigens nicht neu, ich habe sowas schon vor 10 Jahren mitgemacht. Naja - es fehlt halt an der nachfolgenden Infrastruktur.
    Erschreckend fand ich in diesem Zusammenhang, dass die Teilnehmer eher interessiert hat, wie sie ihren Hund beatmen können, als dieses Wissen gleichsam am Menschen anwenden zu können. Seltsames Sozialverhalten.


    @ PST
    Völlig richtig - aber der Erhalt von "Sachwerten" ist eigentlich nicht Aufgabe des Rettungsdienstes - da geht es um die explizit benannten Menschenleben und gesundheitlichen Schäden.
    Der Sachwert des Tieres (die Formulierung ist reichlich unglücklich), z. B. eines wertvollen Rennpferdes, muss dann aber auch in Bezug auf den Wert des beeinträchtigten Rechtsgutes (ggf. Menschenleben) gesehen werden. Und da wiegt ein Menschenleben mehr als alles Andere, ist quasi unbezahlbar.

    Es gibt keine Kränkung, die man nicht durch Verachtung überwinden kann! (Ursula von der Leyen, Bundesfamilienministerin)
    :horn:

  • @ Rettungsmoppel: mir war so, als ob es in diesem Thread um die Tierrettung allgemein, nicht speziell um die Rettung durch den Rettungsdienst, sondern auch durch die Feuerwehr ging. Deshalb mein Hinweis auf die "bedeutenden Sachwerte". Diese -zugegebenermaßen unglückliche- Formulierung stammt übrigens vom Gesetzgeber, nicht von mir.... :-))

  • a) Ich gebe aber zu bedenken: Ordne ich die Tierrettung als medizinischen Dienst aber der allgemeinen (eher technischen) Feuerwehrarbeit unter, sinkt ihre herausragende Bedeutung "Retten" wieder, daher würde ich sie dem Bereich Rettungsdienst zuschreiben wollen. Die technische Rettung ist sowieso immer Aufgabe der FW.


    b) Weiß ich, die Kritik war auch nicht gegen Dich gerichtet sondern gegen das Gesetzesdeutsch, hätte ich vielleicht deutlicher machen sollen. mea culpa


    Ich finde es völlig antiquiert, dass es z. B. im Strafrecht oft keine eindeutige Differenzierung gibt. Selbstverständlich hat für mich (und ich denke alle Anderen) ein Tierleben einen höheren Wert als ein Gegenstand - und das würde ich im Gesetz gerne wiederfinden.


    Danke für den Hinweis.

    Es gibt keine Kränkung, die man nicht durch Verachtung überwinden kann! (Ursula von der Leyen, Bundesfamilienministerin)
    :horn:

  • Beissen wir uns doch nicht an Organisationen fest. Es ist mir völlig Latte, wer eine "SMH für Tiere" (um mal von dem offenbar zu vermenschlichten Begriff "Rettung" wegzukommen...) betreibt. Meinetwegen der Deutsche Tierschutzbund in Zusammenarbeit mit den Tierärzten. Im Rahmen einer Kooperation (aber nicht mehr als das !) mit Feuerwehr und/oder Polizei bzw. Ordnungsbehörde wäre die Fahrzeugausrüstung mit Sondersignalanlage sicherlich kein unlösbares Problem. Fahrer sollten sich aus Kreisen aller BOS rekrutieren (wetten, dass es dort genügend Tierfreunde gibt, um einen ehrenamtlichen 7/24-Dienst zu fahren?) und eine mehrjährige Fahrpraxis mit Einsatzfahrzeugen nachweisen können. Wie wäre das denn als zaghafter Ansatz, wobei diese neue "SMH" in Punkto Fahrerqualifikation damit schon auf Anhieb erheblich weiter wäre als die meisten HiOrg-Dienststellen...

    Ein ausgeprägter Alzheimer ist der perfekte Ersatz für ein Gewissen! [pardon]
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    Wer hinter meinem Rücken über mich lästert, steht da goldrichtig um mich am Ars.. zu lecken! [spitefull]

  • lasst es sein, durch den ganzen Stress, die Chips und Popcorn in diesem Thread steigt das Infarktrisiko.


    Man muss nicht immer Recht haben ... der Klügere ... gibt bekanntlich ...

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

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