Rettungsdienst GB/D

  • Und zu Thema in Deutschland ist noch nie jemand abgewiesen worden....


    In GB wirst du so viel oder so wenig behandelt wie in D auch. Wenn du mal eine Krankenversicherung mehr hast bist du in Deutschland genauso durch die sozialen Maschen wie in England. Das interessiert hier auch kein Schwein. Ich hatte das Vergnügen schon und konnt mich so lang durchschleppen bis ich wieder versichert war und der Arzt den RTW bestellt :-))


    Versuch mal irgendwo ohne Versicherung eine Behandlung zu bekommen oder bei einem Arzt ein Rezept. Viel Vergnügen. Danach reden wir weiter von wegen krepieren lassen. Das Thema ist in D nur nicht akut weil nicht präsent bei den Leuten.

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • Danke für den sachlichen Beitrag! Meine Finger hatten sich schon danach gesehnt, ganz andere Kommentare zu tippen! Ergänzend und in aller Sachlichkeit möchte ich nochmals betonen, dass alle in GB befindlichen Personen, egal ob Einheimische oder Touristen, ob berufstätig oder nicht, vorab über den National Health Service (Staatliche Britische Krankenversicherung) behandelt werden. Später wird dann überprüft, ob und ggf. von welcher ausländischen Krankenversicherung die Kosten erstattet werden können. Die haarsträubende Story klingt eher nach USA, vielleicht hat da jemand nur die Länder verwechselt, so wie es ihm schon in dem Solaris-Thread mit Luxemburg und den Niederlanden passiert ist...

    Ein ausgeprägter Alzheimer ist der perfekte Ersatz für ein Gewissen! [pardon]
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    Wer hinter meinem Rücken über mich lästert, steht da goldrichtig um mich am Ars.. zu lecken! [spitefull]

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  • so, knüpfe jetzt einfach mal an den Kommentaren zum Bild an. Ganz recht, die Meldung kam auch in der Bild. Allerdings haben sich auch seriöse Magazine damit befasst (ich glaube, damit befasste sich mal der Focus vor einiger zeit, schmeiß die Ausgaben aber leider immer recht zeitig weg). Lest einfach das, hat auch was mit dem Thema zu tun (ein deutlicher Indikator dafür, dass die Briten uns doch nicht so weit voraus sind, wie Behauptet): http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/31/0,1872,2030815,00.html


    Edit: War definitiv auf der Insel.

  • Erstens: Wo ist in dem Bericht die Stelle, dass jemand verstorben sein soll, weil ihm wegen Geldmangels die Behandlung verweigert wurde? Ich habe keine gefunden, auch nicht in dem sehr interessanten TV-Bericht, den ich übrigens gesehen habe...


    Zweitens: Was hat die Beschäftigung deutscher Ärzte in GB mit der Qualität des britischen RD zu tun? Doch wohl gar nichts, oder? Die Qualität der Gesundheitssysteme stand in der Galerie nie zur Debatte, da gibt es in beiden Ländern Licht und Schatten...


    Drittens: Vergleich nur mal die Ausbildung und die Kompetenzen eines britischen Paramedic mit der eines deutschen RA, dazwischen liegen ganze Galaxien! Selbst die viel gepriesenen amerikanischen Paramedics schielen inzwischen neidisch "zur Insel" und den dortigen Kollegen...


    Viertens: Selbst recherchieren und sich fundiert informieren bringt sicherlich mehr, als nur die Schlagzeilen der Blutpresse nachzuplappern! Für jedes Blaulicht und Sondersignal wird wild gegoogelt, wenn es um Fakten geht erscheint diese Mühe zu viel...

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  • Weshalb hat der Rettungsdienst nichts mit dem Gesundheitswesen zu tun? Die werden letztendlich genauso durch die Krankenkassen bezahlt, wie die Krankenhäuser auch - die klinische Notfallmedizin sollte der präklinischen auch in nichts nachstehen, sonst ists ja für die Katz, wenn der Rettungsdienst so toll ist.
    Du wirst mir vllt im nächsten Punkt zustimmen können, auch wenn du nicht so der Fan meiner Beiträge zu sein scheinst: Den Ausbildungsstand der Englischen Paramedics könnten wir in Deutschland ohne Probleme auch schaffen, nur haben wir eine etwas verzwickte Rechtslage, so dass dieser Stand gar nicht erstrebenswert ist, weil die RAs & co. einfach zu wenig dürfen, wo wir uns schon wieder zwischen den Paragraphen bewegen. Darum gibt es bei uns ja auch die Notärzte, in deren Gesellschaft die Aufgaben der Sanis sich exponentiell vermehren. Wurde erst vor kurzem Zeuge, dass einer schmerzleidenden Person (offene Fraktur am Bein) wirklich nach dem eintreffen des RTWs nicht geholfen werden konnte, da die Sanis keine Holzhammer-Schmerzmittel ohne ärztliche Aufsicht verabreichen dürfen und der Patient somit nochmals gute 10 min bist zum eintreffen des Herrn Doktor ausharren durfte. Korrigiert mich, falls das nicht stimmt, aber so hab ichs selbst erlebt.

  • Lieber Bac, mit Deinen Beiträgen habe ich grundsätzlich keine Probleme! Höchstens damit, dass Du scheinbar ein etwas oberflächlicher Leser anderer Beiträge bist und dass Du allzu gerne Äpfel mit Birnen vergleichst...


    Also bombardiere ich Dich erstmal mit einer grundsätzlichen Frage: Was hat eine Knie-OP und deren Terminierung (um die ging es in dem TV-Bericht explizit!) mit Notfallmedizin zu tun? Der Patient mit Herzinfarkt oder Polytrauma wird in GB keinesfalls schlechter klinisch versorgt als hierzulande. Das kann ich Dir aus eigener Erfahrung garantieren! In GB gibt es sogar den Facharzt für Notfallmedizin, dessen Einführung in Deutschland seit Jahrzehnten an Standesinteressen scheitert... Woran es zugegebenermaßen in GB mangelt, sind Fachärzte wie Orthopäden, HNO- und Augenärzte. Da besteht durchaus ein Nachholbedarf, der deutschen Ärzten zur Zeit lukrative Beschäftigungsmöglichkeiten in GB eröffnet. Die Fälle, in denen Patienten wegen des Fehlens solcher Fachärzte sterben müssen, dürften allerdings mehr als selten sein...


    Was den Ausbildungsstand der britischen Paramedics und den Vergleich mit deutschen RA's betrifft, schauen wir mal 15 Jahre zurück. In Deutschland gab es das neue Berufsbild des Rettungsassistenten, alles war glücklich und fiel wieder in den Dornröschenschlaf zurück. Zu diesem Zeitpunkt durften britische "Ambulance Attendants" nicht mal Blutdruck messen, das war strikt Ärzten vorbehalten. Über Dinge wie BZ messen, Zugänge legen usw. reden wir also gar nicht erst! Dann kam eine Reform des Rettungsdienstes, und zwar keine halbherzige wie in Deutschland, sondern gleich eine mit allen Feinheiten. Lange Rede kurzer Sinn: Heutzutage gibt es für Paramedics in GB eine einzige Begründung, einen Arzt nachzufordern: Eine notwendige Amputation oder ein anderer operativer Eingriff an der Einsatzstelle. Alle anderen notfallmedizinischen Maßnahmen kann und darf der Paramedic selbst anwenden. Dabei ist der Paramedic in notfallmedizinischen Fragen jedem niedergelassenen Arzt weisungsbefugt. Versuch doch mal, so etwas in Deutschland durchzusetzen, die Ärzteschaft würde Amok laufen! Schau Dir doch nur mal die ewigen Diskussionen um Notkompetenz, Regelkompetenz usw. an, bei denen jeder Landarzt seinen Senf dazugeben will. In GB wurde beschlossen, was nötig war, und damit war die Messe gelesen! Inzwischen schwören sogar die britischen Ärzte auf den Ausbildungsstand und die Leistungsfähigkeit des RD...


    Edit: Was die Finanzierung des Gesundheitswesens angeht, sind Deutschland und Großbritannien nicht vergleichbar. In GB liegt alles in den Händen des NHS, der zugleich organisiert und finanziert. Gesetzliche Krankenkassen wie hier sind dort weitgehend unbekannt. Hierzulande rühren unzählige Ämter und Behörden, Krankenkassen und Firmen im Gesundheitswesen herum, vielleicht steckt es nach dem Motto "Zu viele Köche verderben den Brei" auch deshalb so tief in der Krise...

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  • So, ich glaube jetzt bin ich einigermaßen im Bilde.
    Eigentlich schade, dass bei uns viele Rettungsassistenten ihre Kompetenz, welche oftmals nicht einmal einer Zusatzausbildung bedarf, weil es eine jahrelange Erfahrung einfach auch mitbringt, in der Praxis nicht umsetzen dürfen (ohne Arzt Schmerzmittel verabreichen, Intubieren)...
    Über die Weisungsbefugnis gegenüber Ärzten müssen wir glaub gar nicht erst reden...
    Übrigens: Normalerweise bin ich kein Freund der oberflächlichen Recherche, aber zurzeit ist viel Stress angesagt - darunter leiden Freizeit und Hobbies.


    Grüße aus Oberschwaben

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