Beiträge von Rescue-M

    Hallo,


    Es kommt eben immer wieder außer Betracht, dass da nicht aus Privatvergnügen geflogen wird.
    Aber so ist das eben in unserer Gesellschaft.


    Aber es wird auch(!) aus reinen Kostengründen geflogen. Nämlich immer dann, wenn kein bodengebundener NA mehr verfügbar ist oder eine Klinik einen Patienten nicht mehr so versorgen kann, wie es nötig wäre. Beides liesse sich durch einen höheren Kostenaufwand minimieren (mehr NEF, mehr Kliniken der höchsten Versorgungsstufe). Auch Transporte, die nur mit dem RTH/ITH möglich sind, haben oft Schnelligkeit/Zeitvorteil als Grund. Nur in Ausnahmefällen ist ein Hubschraubertransport wegen der geringeren Erschütterungen beim Transport.


    Langfristig wird der Hubschrauber immer wichtiger, denn immer mehr Krankenhäuser bauen vorhandene OP-/Intensiv-/Untersuchungskapazitäten ab oder keine neuen Kapazitäten mehr auf. Somit wird es häufiger, dass Patienten wegen des dann längerenTransportweges den RTH/ITH nutzen müssen. Derzeit spricht die Stadt Köln von rund 2400 Einsätzen/Jahr. Es werden aber vermutlich in Zukunft deutlich mehr werden, denn alle RTH/ITH in .de. zeigen seit Längerem i.d.R: eine steigende Kurve bei den Einsatzzahlen.


    Warum auch der ITH am Kalkberg stationiert werden soll, erschliesst sich mit der Begründung "Zeitvorteil" jedoch nicht. Intensivtransporte unterliegen keiner Hilfsfrist und 5 Minuten mehr Flugzeit fallen bei voll versorgten Patienten auf einer ICU nicht ins Gewicht. Logistisch ist es natürlich sinnvoll, klar.




    Allerdings - das Jammern der Bürger kann man getrost vergessen. "Undinge" wie Feuer- oder Rettungswachen will auch niemand in seiner Nachbarschaft, aber wenn´s brennt, dann soll die Hilfe gefälligst in 2 Minuten da sein.... Geht nur nicht, wenn man - wie manche ganz schlauen Bürger fordern - diese Einrichtungen in Gewerbegebieten am Stadtrand bauen würde....

    Hallo,



    Sven Jarmuth ist neuer, zweiter Geschäftsführer beim ASB Hamburg.
    Bin mal gespannt was daraus wird.


    Ein mutiger Schritt des ASB. In der Form sicherlich überraschend, in der Sache nicht. HiOrG tun sich oft quasi "traditionell" schwer, sich in der freien Marktwirtschaft als gleichberechtigter Konkurrent zu behaupten, wenn kein "gegebenes" HiOrG-Monopol mehr den Rücken stärkt. Verschärft wird das nun sicher auch durch den Wegfall der Zivildienstleistenden und die schon länger stets rückläufige Zahl der Ehrenamtlichen. Bisher waren diese Leute manchmal das Pflaster, mit denen man manche kaufmännisch-/wirtschaftlichen Wunden bedecken konnte...


    Interessant ist die Geschäftsführer-Kombi ASB/GARD allemal, denn als GF des ASB muss er sich quasi selbst als GARD-GF Konkurrenz machen (oder umgekehrt). Es dürfte nicht leicht sein, die Einen eigenen Interessen zu vertreten, ohne den Anderen ebenfalls eigenen Interessen zu schaden. Irgend wie ist das schon wie "Hund bewacht die Wurst" ;)

    Hallo,


    Hmmm, warum macht die RKiSH das ganze Spektakel wohl?
    Um ein paar Euro an Wartungskosten an der Trage einzusparen? Oder doch vielleicht um die Krankheitstage wegen Rückenerkrankungen zu reduzieren?


    Sicherlich sollen diese "Versuche" dazu dienen, das RD-Personal zu entlasten und rückenschonender arbeiten zu können.
    Nur darf man dabei nicht aus den Augen verlieren, dass die Trage nicht das einzige Werkzeug ist, das man im RD benutzt. Mir tut z.B. der Rücken weh, wenn ich einen Patienten mittels Tragetuch die Treppe heruntertragen mus. Diese Technik lässt einfach kein rückenschonendes Arbeiten zu. Aber genau das ist vermutlich häufiger nötig, wenn man nicht wie gewohnt das Tragenoberteil abnehmen und zum Tragen verwenden kann. Dito beim Heben der schweren "Fahre" über Bordsteinkanten, oder die schon erwähnten "2-3 Stufen"


    Wenn ich rückenschonend arbeiten will, dann brauche ich ein Gesamtkonzept und nicht nur ein einzelnes Hilfsmittel. Die wohl meisten Rückenbelastungen resultieren aus mangelndem Fachwissen beim Heben, Tragen und Umlagern - da ist noch garkeine grosse Technik involviert..... Wenn ich mir manche Einsatz- oder Nachrichten-Videos so ansehe, dann tun mir schon beim Zusehen die Bandscheiben weh. Da gibt es tatsächlich Leute, die mit "Hau-Ruck" die Trage "aus dem Kreuz" nach oben wuchten.... In meinem RD-Bereich hat es sich schon lange etabliert, die Trage nach oben "zu schaukeln", also erst eine Raste am Kopfteil, dann zwei Rasten am Fussende usw. (ausgenommen BF-RTW oder blutige Anfänger - da trifft man noch ab und zu auf "Hau-Ruck-Kollegen"....)


    Zitat


    Aber ohne Querdenker würden ja auch hier die Berufsskeptiker den Ton angeben....


    Es gibt aber auch viele Leute, die alles Neue ganz supter-toll finden, ohne es ganz zu Ende gedacht zu haben. Nie wieder eine Trage hochheben - prima! Aber auch nie wieder eine Trage (Oberteil!) in den zweiten Stock tragen können??? Ansich auch prima, wenn es stattdessen ggf. neue Hilfsmittel gibt, die es wieder (rückenschonend!) ermöglichen einen Patienten liegend durch´s Treppenhaus zu bekommen.


    Ein bischen habe ich noch die Zeit erlebt, als von DIN-Tragen umgestellt wurde auf Ferno-"Roll-In"Tragen. Da gab es auch Stimmen wie "echte Männer können tragen, die brauchen keine Rollen" oder "so ein neumodisches Ami-Zeug brauchen wir ned" usw. Letztendlich war aber jeder bei uns froh, als der letzte KTW mit DIN-Trage endlich a.D. ging... Was im Prinzip kam, war aber eine deutliche Verbesserung (Fahrgestell) mit Beibehaltung der bisherigen Methoden (Oberteil abnehmbar = "wie DIN-Trage") Die "Fahre" verzichtet auf dieses Relikt und erfordert somit zwingend(!) komplett andere Arbeitsweisen und Hilfsmittel. Die kann man erlernen bzw. beschaffen. Man muss es halt tun....


    Mit einer "Fahre", bei der das Oberteil abnehmbar ist und auch auf gewöhnliche manuelle Fahrgestelle (und DL-Korbhalterungen etc.) passt wäre alles Bestens.... wäre eine Arbeitserleichterung (Elekrik/Hydraulik) ohne aber (wie bei den damals neuen "Roll-In"-Tragen) auf gewohnte und bewährte Möglichkeiten gänzlich verzichten zu müssen.

    Hallo,



    öhm ... was spricht dagegen Patienten mal eben mit dem Tragetuch, Spineboard oder Schaufeltrage zur Trage hin zu tragen, wenn
    zwischen Patient und elektr. Trage tatsächlich mal ein paar architektonisch wertvolle Treppen, Acker, Waldweg etc liegen ?
    so haben wir das früher schliesslich auch gemacht !


    Mit dem Tragetuch brauchst du mehr als zwei Leute, sonst ist danach dein Rücken nicht erfreut. Auch Spineboard udn Schaufeltrage sind meistens nicht sehr ergonomisch zu tragen. Wenn man daran denkt/plant, dann hat man die Manpower (z.B. 2. RTW oder Fahrzeug(e) der FW bei "Geländeeinsätzen" stets mitalarmiert)


    Zitat


    Bevor ich / wir 70-100kg Trage + Gestell zusätzlich tragen müssen, schnall' ich den Patienten lieber auf ein leichteres Medium


    z.B. das abnehmbare Tragen"oberteil" bei einer "normalen" Trage. Immer dabei, alle möglichen Lagerungsarten möglich (OK hoch usw.), kein Umbetten/Umlagern mehr nötig.


    Aber wie gesagt - man muss halt umdenken, ggf. den einen oder anderen Gegenstand zusätzlich neu beschaffen usw. Trage raus und Fahre rein wird nicht überall problemlos funktionieren. Wenn ich auf einem RTW schon Tragetuch+Spineboard+Schaufeltrage+ordentlichen Tragestuhl habe, dann ist "Fahre" leichter umzustezen als wenn es auf dem RTW nur Umbettuch+Schaufeltrage+kl. "Not-"Klapptragstühlchen gibt.


    Etwas skeptisch bin ich wegen der zusätzlichen Technik. Schon "normale" Tragen zeigen relativ viel Verschleiss, auch die oft als besonders stabil bezeichneten Stryker M1. Wir haben fast ständig irgendeine Trage (insges. rund 30 Stryker und Stollenwerk) in der Werkstatt. Rollen, Gelenke, Nieten, Gasdruckfedern, Hebel, Seile - irgendwas fehlt immer. Bei (je nach Fahrzeug) bis zu 20 Einsätzen/Tag und einer vorgesehenen Haltedauer von 4-5 Jahren auch kein Wunder.... Ich denke nicht, dass eine "Fahre" mit Elektrik und Hydraulik da weniger reparaturanfällig wäre - ganz im Gegenteil.

    Hi,



    Braucht er nicht. Es entfällt ja beim Einladen das Hochfahren und Einschieben des Tragentisches. Es geht insgesamt sogar schneller, wobei es auf 30 sek. mehr oder weniger definitiv nicht ankommt!


    Wenn die Trage genauso schnell hebt wie ein Modell von Ferno das ich mal gesehen habe, dann gute Nacht! So schnell bekommt niemand einen "kräftigen" Patienten von ganz unten nach ganz oben wie dieses Teil...


    Eher interessant ist, wie exakt "gerade" RTW und Trage zueinander beim Einladen stehen müssen. Klar, "viel schief" geht auch bei der herkömmlichen Version mit Trage+Tragentisch nicht, die Technik scheint mir bei Kartsana (und beim vergleichbaren Strykersystem) jedoch etwas mehr Präzision zu benötigen....


    Zitat


    Einsätze im Wald oder mit der Drehleiter sind gemittelt über alle Einsätze extrem selten,


    Was wir hier häufig haben sind "architektonisch wertvolle" Stufen auf z.B. Wegen durch Wohnsiedlungen usw. Zwar nimmt wegen dieser 3-4 Stufen niemand das Oberteil der normalen Trage ab, aber schon die normale Trage mit Fahrgestell ist ganz schön schwer, wenn man sie mit Patient diese paar Stufen tragen muss. Typisch Grosstadt sind bei uns Einsätze in U-und S-Bahnhöfen. Die Trage passt in keinen der dort installierten Lifte, d.h. man nimmt die Rolltreppe, stemmt die Trage samt Gestell vorne bzw. hinten und damit geht es dann rauf oder runter. Auch hier wären die 70kg Lebendgewicht der hydraulischen Version nicht sehr vorteilhaft. (allerdings könnte die "Fahre" durch verkürzen vorne wieder in die Aufzüge passen, dann wäre das Problem gelöst)


    Ganz interessant wären die Kosten "All-in-One" auf z.B. 5 Jahre. Also auch die Kosten für die Luftfederung der RTW, Neue Akkus für die Trage, Reparaturen an den Systemen usw.

    Hi,



    Das Problem mit der Reservetrage sehe ich in SH nicht. Man würde schließlich diese Trage (wenn man sie einführen sollte) flächendeckend verwenden. Da kann man sich doch irgendwo auch eine Ersatztrage hinstellen. Muss man bei herkömmlichen Tragen auch machen.


    Es wird sichelrich eine Übergangszeit geben, in der nicht ausreichend Reserve/Ersatztragen verfügbar sind. Heute kann man z.B. auch die Trage eines KTW in den RTW scheiben (was ich übrigens auch im Einsatz für nützlich halte!) oder man hat eine Trage aus einem verklauften Fahrzeug übrig, die dann "billig" als Ersatztrage dient.
    Ich denke aber, wenn solche elektrischenTragen kommen, dann wird auch Ersatz geplant, denn da ist einfach mehr dran, was kaputtgehen kann und wird.


    Zitat


    Viel sinnvoller als im RTW empfinde ich die Trage im KTW. Im RTW kann ich mir eher Situationen vorstellen in denen das elektrische Heben eher nervig ist und die Trage auch mal über eine Strecke wirklich getragen wird. Wie es mit den "Geländeeigenschaften" der Trage aussieht wüsste ich da auch mal gerne.


    Das elektrische Heben/Senken ist nicht nervig, sondern wunderbar ;)
    Kritischer muss man das System "Fahre" sehen, denn eine "Trage" ist das ja nicht mehr (70kg!). Das erfordert dann oft andere Taktiken/Vorgehensweisen als wir sie bisher gewohnt sind. Während man "normal" einfach das Oberteil abmacht und damit auch mal durch den Wald laufen kann, muss man bei der "Fahre" sich etwas anderes einfallen lassen und vorhalten (z.B. DIN-Klapptrage, Spineboard, Tragestuhl mit "halb-liegend" möglich etc.). Gleiches gilt z.B. für die Rettung mit der DL bei der heute üblicherweise das Oberteil der RTW-Trage per Halterung auf dem Korb befestigt wird. Auch hier wird man andere Lösungen verwenden müssen (z.B. DIN-Trage, nochmaliges Umlagern des Patienten am Boden). In seltenen Fällen dürfte jedoch eine handelsübliche DIN-Klapptrage nicht gut für den Patienten sein (z.B. keine OK-Hochlagerung bei Herzinfarkt, Atemnot etc.)


    Interessant wird auch, ob die Fahrzeug-Luftfederung tatsächlich einen gefederten Tragentisch ersetzen kann. Meine Erfahrugn ist erher: Sie kann es nicht! (und ist dabei auch noch sehr wartungsintensiv)

    Hi,



    Ich verstehe nur nicht, wieso man nicht Konzepte testet, die sich anderswo schon flächenddeckend durchgesetzt haben - so z.B. die RTW in Großbritannien.
    Allein, das Hubbühnen millionenfach erprobt und relativ preiswert zu haben sind, wäre für mich ein Grund, dieses System statt dieser beiden zu erproben.


    Hebebühnen braucht man nicht erproben - da muss man nur mal einen Arbeitsbesuch auf der anderen Kanalseite machen und sich die Erfahrugnen von dort schildern lassen (bzw. mal selbst ausprobieren).


    Es macht schon Sinn, neue Lösungen zu testen, für die es eben noch nicht so verbreitet Anwender und damit Erfahrungen gibt. Ein ähnliches System gibt es auch von Stryker, aber selbst in den USA dürfte das noch nicht sehr verbreitet sein.

    Hallo,



    Mir ist ein "kuscheliger" T5 lieber als ein riesiger Koffer, wenn ich im T5 alles das habe, was ich brauche und das Zeug auch noch ergonomisch und sinnvoll verstaut ist. Ich hab schon Ausbauten (bzw. Bestückungen) gesehen, da kann man nur die Hand auf die Stirn schalgen. z.B. Schrank über Eck mit Schubladen. Seitlich 1. Schublade Tuben, Stirnwand 1. Schublade Laryngoskop usw. Beide Schubladen gleichzeitig öffnen/offen lassen geht nicht... Man auch Material, das man häufig braucht (z.B. Infusionen) in die unterste Schublade räumen, damit man sich möglichst oft bücken muss..... (da verzichte ich aber lieber auf den Platz, den ich im Koffer zum Bücken habe....) Oder: Einmaldecken/Laken werden oft im oberen Staufach gelagert. Das Zeug brauche ich nach jedem Transport aber hinten bei der Trage vor dem Einladen - also 1x um/durch das Auto laufen, Laken holen.... Kann man auch anders machen (z.B. in einem Aussenstaufach hinten, über heckseitgem O2-Schrank etc.) Es gibnt unendlich Beispiele dafür, wie man RD-Fahrezuge sinnvoll und ergonomisch einräumen bzw. ausbauen kann. Oder eben auch nicht.



    Ich kann nur für mich sprechen. Mir ist es wichtig ausreichendMaterial und Platz zum Arbeiten zu haben.

    Das sehe ich grundsätzlich ähnlich, aber gerade aus kostensicht, erwarte ich, dass ein
    Rettungsmittel auch kein überflüssiges Material mitnimmt, denn alles, was effektiv nur
    zum morgendlichen Fahrzeugcheck oder zum Ablauf des Haltbarkeitsdatum bewegt wird
    ist definitiv überflüssig.[/quote]


    Naja, Manches ist halt vorgeschrieben, z.B. gr. Verbandtücher - Die werden bei uns z.B. regelmässig ungebraucht nach Ablaufdatum weggeworfen oder auch mal vorher, weil durch ständiges Ein-/Ausräumen beim Regel-Scheuern die Verpackung eingerissen ist. Wir werden demnächst den Bestand an diesen Tüchern (insbes. 60x120) deutlich reduzieren und dafür spez. Brandwundensets beschaffen. Die sind teurer, aber sind besser verpackt (in einer Tasche) und bei Brandwunden deutlich wirkungsvoller. Für grosse Schürfwunden etc. reichen dann auch mal zwei kleinere Verbandtücher (40x60 oder so). Insgesamt läuft das Ganze dann fast kostenneutral, denn die teuren, grossen "Aluderm"-Tücher fallen weg, dafür gibt es die Brandwunden-Sets. Die kosten zwar mehr, aber sind robuster verpackt und halten dadurch länger. Es gibt noch ein paar Beispiele, wo man durch überlegte Materialauswahl eine Verbesserung erzielen kann und gleichzeitig aber die Kosten in Grenzen bzw. sogar neutral oder geringer hält, wenn man "A" beschafft und dafür ""B" reduziert.


    btw. - wenn man wirklich alles dabeihaben will, was an Material und Technik in der Notfallmedizin angeboten wird und machbar ist, dann wird´s auch im grössten RTW-Koffer schnell mal eng ;) Das soll nicht bedeuten, dass man immer mit nur einem Minimum arbeiten muss, aber realistisch muss man eben mit dem Arbeiten, was man hat - sowohl vom Platz-/Gewichtsbedarf her als auch von den Kosten. Und auch ein Super-Duper-Auto hat irgendwann Grenzen....

    Hallo,



    Zum RW-Bereich. Das ist ein Strukturelles Problem. Wenn man nach Zahlen geht ist das Ergebnis super... wir haben jeweils einmal RTW, N-KTW und NEF für gerade mal 10.000 Einwohner. Die Fristen werden dennoch kaum eingehalten. Es gibt einige kleine Siedlungen die man auch mit Signal nicht unter 25min anfahren kann. Die haben aber dann unter 100 Einwohner. Nur für unter 1000 Einwohner baut man zumindest hier keine weitere Wache.


    Eben, ein strukturelles Problem. Woanders bemisst man die Zahl der Rettungsmittel anhand ihrer Einsatz-/Fahrzeiten (aka "Hilfsfrist") und da ist es ziemlich egal, ob der RTW in eine Gemeinde mit 1000 Einwohner muss oder in eine Kleinstadt mit 10.000 Einwohner. In z.B. Bayern müssen Rettungswachen so geplant sein, dass von dort der Notfallort in 12 Minuten erreicht werden kann, in sog. "dünn besiedelten Gebieten" in 15 Minuten. Andere RD-Gesetze sind da noch härter und beziehen sich bei der Hilfsfrist z.B. auf die Zeit ab Notrufeingang in der Leitstelle.


    Zitat


    Man fährt auch selten Einsätze dort... aber sie kommen natürlich vor. Für die nächste RW kann an bei den Afhartszeiten 10min draufschlagen... das Problem ist eher, dass die sehr oft alle RTW im Einsatz haben. Von der Fahrzeugvorhaltung und Finazierung in RLP halte ich jedoch ebenfalls gar nichts.


    Auch RLP hat ein RD-Gesetz ;) und wenn das nix taugt oder nicht eingehalten/umgesetzt wird, dann hilft es wenig, quasi auf eigene Faust mit irgendwelchen hochgerüsteten KTW einen bestehenden Mangel zu kaschieren.


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    Zum Material. Darüber machen sich eben irgendwelche Gruppen Gedanken was man braucht und worauf man verzichtet. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass wir zu viel Ausstattung dabei haben sollten. Ich finde der RLP-RTW ist dann doch eher ein Sparmodell, als das man von unnötigem Luxus spricht.


    Zuviel kann man da mangels Gewichtsreserve eh ned einladen ;) Da wird´s ja schon bei einer etwas fülligeren Besatzung+Patient eng....

    Hallo,


    Rescue-M
    Das Problem ist eher, dass da kein RTW nachkommt beim Notfall. Unser Wachenbereich ist groß und ne Stunde auf den RTW warten hat auch keinen Wert.


    Dann liegt aber ein grundsätzlich strukturelles Problem vor und kein Problem kleiner/grosser Fahrzeuge. Das Problem lässt sich folglich auch nicht mit "grossen KTW" lösen.


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    Es liegt soviel Zeug im RTW rum, was man seltener als 1x/Jahr braucht. Könnte man also also nach der Argumentation alles rausschmeißen. Statistisch gesehen würde sich kaum was ändern. Wären eben Einzelfälle die dann "Pech" haben und früher hatte man das ganze Zeug auch nicht unbedingt dabei. Man freut sich eben in den seltenen Fällen, dass man es dabei hat. Ob das den Mehrpreis rechtfertigt? Ich finde schon... andere offensichtlich nicht.


    Der Norm-Inhalt muss drin sein. Was darüber hinaus in ein Fahrzeug geräumt wird, ist manchmal lokalen Gegebenheiten geschuldet (z.B. Klettergeschirr und -Seile für "bergige" RTW oder besondere Medikamente usw. weil diese eben im Kreis so üblich bzw. gewünscht sind.) Es gibt aber auch eine Menge Zeug von dem gelaubt wird, man brauche es und so fahren manche RTW mit Pneu- und Vakkumschienen und Streckschienen herum. Andere bunkern Infusionen und Brandwundentücher/Sets in Mengen, dass man meint, sie müssten täglich einen Flugzeugabsturz alleine bewältigen usw.



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    Ich kann nur für mich sprechen. Mir ist es wichtig ausreichend Material und Platz zum Arbeiten zu haben.


    Dann brauchst du konsequenterweise einen "echten" RTW.

    Hallo,


    Vom T5 Hochdach als N-KTW halte ich nichts. Theoretisch mag das irgendwie reichen, dass man gerade so die vorgeschriebene ne Last da rein bekommt. Irgendwie geht das schon. Aber wirklich "arbeiten" kann ich darin nicht. Und n-KTW heißt bei uns nunmal, dass man rausfährt wenn der RTW weg ist. Das kann dann eben alles von der Kopfplatzwunde bis zur Rea sein.


    Und was ist die Alternative? Entweder "RTW", die als (N)KTW bezeichnet werden (Sprinter, ggf. mit Koffer etc.) oder kleinere/niedrigere KTW, die garnicht für Notfälle gedacht sind. Tja, oder eben die Koffer-T5....


    Wie schon gesagt - im Alpen-Nachbarland wird planmässig im T5-Hochdach gerettet, das sollten wir eigentlich im Ausnahmefall(!!) dann auch hinbekommen, oder?


    Und mal ehrlich - wie oft fährt ein KTW zu einem Notfall und wie oft handelt es sich dann um einen Notfall, der unbedingt "viel Platz" braucht? Selbst bei z.B. schweren Verkehrsunfällen hat man die Zeit, eine Erstversorgung (draussen oder drinnen) durchzuführen und ein passender RTW kommt eben dann mit einer Anfahrt von >30 Min. Selbst wenn wirklich mal garnichts Anderes geht, dann ist das schlichtweg mal Pech für den Patienten. Das gleiche Pech wie wenn man ausgerechnet während eines Grossbrands im Altenheim zuhause einen Herzinfarkt hat - dann dauert es auch mal länger, bis überhaupt wer kommt....


    Der Hauptzweck eines KTW ist eben der Krankentransport und es macht keinen Sinn, für 500 KTP-Patienten ein Auto hinzustellen, das 1 von 10 Notfallpatienten supertoll versorgen kann...


    Nein, der T5 erfüllt nicht die Innenraummaße für einen Typ B. Die Seitenwände ziehen im oberen Bereich zu sehr nach innen. In 1300mm über Boden muß eine Breite von 1400mm gegegeben sein - und daß paßt beim T5 aufgrund Dachknstruktion nicht. Genau dort setzt nämlich das Hochdach auf.


    Die Ösis haben da wohl eine Umgehungslösung gefunden ;) denn dort ist der T5-Hochdach der Standard-RTW. Aber gut, unsere alten 310er waren von den Abmessungen nach DIN wegen ein paar fehlenden cm auch keine RTW und fuhren dennoch weit verbreitet als RTW herum....


    Und was den Platz angeht - Platz ist in der engsten Hütte, man kann auch dort gut arbeiten. Allerdings muss man sich sehr genau überlegen, was man wo ein- oder hinbaut, welches Material in welchem Fach liegen muss usw.


    Ich hab auch schon mal mit NA in einem österr. T4 gearbeitet. War zwar teuflisch eng und bewegen konnte man sich kaum noch, aber das war auch nicht nötig, denn die österr. Kollegen hatten alles so sinnvoll verräumt, dass man an alle wichtigen Komponenten (z.B. Zugang etc.) in weniger al seiner Armlänge rankam.... Im deutschen Koffer-RTW muss man z.B. von der Trage weg nach vorne gehen, um Material für den Zugang zu holen. Im Ösi-T4 hat man sich neben der Trage stehend einfach umgedreht und das ganze Zeug auf Augenhöhe genau vor der Nase gehabt.... Einzig blöd, dass man nicht von beiden Seiten an den Patienten rankam, aber derartige Einbauten findet man z.B. auch im "Land der Wunder-RD" - den USA (und btw. haben dort die riesigen RTW auch nicht immer bzw. sogar selten Stehhöhe) Auch in südeuropäischen Ländern ist die Einseiten-Versorgung auch in grösseren RTW (Sprinter etc.) durchaus üblich.

    Hi,



    Vom Prinzip her ist ist es sowieso eine Glaubensfrage ob man Sprinter-Kasten oder T5-Koffer vorzieht...


    Es ist ganz grundsätzlich schon mal eine Glaubensfrage, wie gross ein "Kranken&Notfallauto" überhaupt sein muss. Wir haben Länder in Europa, die mit T5 Hochdach (z.B. Österreich) oder Volvo/Saab-PKW "Hoch-Lang" (z.B. Schweden) Notfallrettung fahren. Ich denke nicht, dass in solchen Ländern mehr Notfallpatienten sterben oder ein schlechteres Outcome haben, nur weil das Auto so klein ist...


    Ein T5 Hochdach geht von den Abmessungen als "Typ B" durch, man bringt in einem halbwegs vernünftigem Ausbau auch das geforderte Material für einen Typ B nach DIN EN 1789 unter. Es ist aber irgendwie wieder "typisch deutsch", hier wieder zu "riesigen" Autos (T5-Koffer, Sprinter lang Kasten usw.) zu greifen. Es sind und bleiben KTW, ob mit oder ohne "N" davor, denn den RTW haben wir längst als 5t-LKW mit 3m Gesamthöhe deklariert. Und für KTP und notfallmedizinischen Kleinkram tut´s auch ein T5-Hochdach - solange das drin ist, was man braucht.

    Hallo,



    Generell finde ich den N-KTW keine schlechte Lösung, halte aber einen vernünftigen RTW mit der Möglichkeit zum qualifizierten KT immer noch die beste Entscheidung, siehe Hessen. Denn ein Sprinter Kasten ist preislich vom T5 Koffer nicht mehr sehr weit entfernt.


    Die MZF-Strategie sehe ich zwar noch als nützlich für den Notfallbereich, aber wenig sinnvoll für den KTP-Bereich. Gerade "auf dem Land" hat man im KTP längere Strecken und da halte ich grosse RTW(-Koffer) weder für komfortabel noch für wirtschaftlich (Spritverbrauch). Damit werden nämlich auch Patienten gefahren, die ausser einer Trage und vielleicht einem anwesenden RS oder RA keinerlei von dem benötigen, was ein RTW-Mehrzweckfahrzeug bietet. Und damit dann 1 Stunde über Land in die Reha-Klinik oder nach Hause - hurra!


    Die N-KTW halte ich für sinnvoller. i.d.R. VW T5-Fahrgestell, das ist leichter und spritsparender als ein 4,xt-RTW und dazu auch meistens um Einiges komfortabler für den Patienten. Etwas sinnvolles Notfallzeugs rein und man kann damit 90% aller Notfälle problemlos damit abarbeiten. Nur Polytrauma oder Rea wird etwas eng, aber dafür hat man ja dann die "echten" RTW, die auch deshalb verfügbar sind, weil zu ´ne KoPlaWu oder Schenkelhalsfraktur eben nicht unbedingt "der Grosse" raus muss.


    Soweit die Theorie, denn die RD-Gesetze sehen das anders.

    Hallo,


    in erster Linie ist doch der Kuno-NA ein Arzt. Rechnet er ab und wenn ja, wie? Oder erhält er ein Gehalt vom KBA und der KBA müsste "irgendwie" die Bezahlung von den Kassen verlangen?


    Wie der "normale" Notarztdienst in SH finanziert/bezahlt wird, ist je (ge)erklärt worden, nur zählt Kuno ja wohl unzweifelhaft nicht zum "normalen" NA-Dienst. Aber es erscheint mir auch unwahrscheinlich, dass ein Arzt, der bei einem Notfall tätig wird, kein Geld bekommt, wenn er nicht explizit vom Kreis/RD als Notarzt angestellt ist. Ein solcher Notfall könnte z.B. vorliegen, wenn vor der Haustür eines niedergelassenen Arztes (der vielleicht zufällig auch einen Fachkundenachweis aka "Notarztschein" hat) ein Unfall passiert und der Arzt aus der Praxis dann dort ärtzl. Massnahmen vornimmt.


    Gut, Kuno ist keine Arztpraxis und "zufällig" kommt der auch nicht zu Notfällen dazu....

    Hallo,



    Das Land Schleswig-Holstein hat 17 Notfall KTW in einem Los zusammen mit den Gerätewagen Sanität bei WAS bestellt. Somit sind es keine BBK -Fahrzeuge


    Wäre nur noch interessant, ob das KBA-Fahrzeug aus der Bundes- oder Landesbeschaffung stammt. Bei Letzterem wäre die Beschreibung zum Bild falsch bzw. müsste entspr. geändert werden.

    Hallo,


    in RD-Kreisen hierzuort kursieren Gerüchte, dass die Firma WAS finanzielle Probleme haben soll. Angeblich wurden auch schon Produktionsstätten geschlossen.


    Ist da was dran oder sind es - mal wieder - nur reine Gerüchte ohne reale Grundlage?

    Hallo,



    Wenn ein Rettungsmittel (KTW o. RTW) für einen großen Sanitätsdienst kurzfristig in einem anderen Bundesland eingesetzt wird, nach welchem RD-Gesetz muss es dann besetzt werden? Greift das RD-Ges. des Heimat-Bundeslandes oder das des Bundeslandes, in dem es eingesetzt wird? Die Besatzung wird dabei vom Heimat-OV gestellt.


    Kommt darauf an, als was der RTW oder KTW eingesetzt wird. Gerade auf Sanitätsdiensten sind die Fahrzeuge oft nur mobile Behandlungsstellen. Wird jedoch vom Veranstalter bzw. gem. Auflagenbescheid ein "RTW" oder "KTW" gefordert, so gilt dies inkl. Besatzung und die muss dem am Veranstaltungsort geltendem RD-Gesetz entsprechen.

    Hallo,



    Man hat sich vermutlich für solch ein Fahrzeug enschieden, weil man annahm, das ein Fahrzeug aus Schönebek günstiger sein würde.


    Wie?? Man kauft ein Fahrzeug, weil man annimmt dass es günstiger ist? Welche Geschäftsstrategen stehen denn da dahinter?