Grundsätzlich ein gutes System. Den einzigen Nachteil, den ich derzeit darin sehe ist der Umstand, dass die Fahrzeuge ausschließlich im Tagdienst zur Verfügung stehen.
Ich kenne bei Transporten mit VEF-Beteiligung bisher die Kombination mit dem S-RTW. Hier ist der Vorteil, dass die Schwerlasttrage mittlerweile mit Anbauteilen für den Intensivtransport ausgestattet ist, was einen Großteil der nötigen Ausrüstung dort sicher verankern lässt.
Besser fände ich, wenn die VEF auf Van-Fahrgestellen aufgebaut wären und eine eigene Intensivtrage mitführen würden (Starmed Terra 100 etc.) In bzw. an dieser Trage könnten dann dauerhaft entspr. Halterungen und Geräte angebracht sein, ggf. auch O2 für den Transport im KH etc. Bei Bedarf dann Tausch der Tragen und los geht´s. Schnell ist dann auch der RTW wieder einsatzklar - Tragentausch und ab nach Hause.
Ein Nachteil des Intensivtransportes mittels RTW ist, dass der RTW ggf. recht lange nicht mehr zur Verfügung steht. Intensivverlegungen dauern oft lange, da Transportwege manchmal bis über 100km (einfach) zurückzulegen sind und natürlich die Übergabe von Intensivpatienten im KH auch länger dauert. Vorteil des RTW ist allerdings - man hat immer und überall einen RTW, muss nicht auf eine lange Anfahrt eines ITW warten...
Mit dem Einsatz von Transporter-Fahrgestellen gehe ich aufgrund der Zusatzausrüstung des VEF konform. Allerdings kann ich den Vorteil der mitgeführten Intensivtrage nicht nachvollziehen bzw. sehe keinen Vorteil darin, denn: Der RTW ist zwar schnell an der Klinik, kann aber mit einer Umlagerung nicht eher beginnen, da die Trage des VEF fehlt. Das bedeutet, die Umlagerung beginnt erst mit Eintreffen des VEF. Dies verzögert den Start des Transportes. Und dessen Eintreffzeit ist bei Optimalbedingungen mit der eines ITW gleichzusetzen (+/- ein paar Minuten wegen der leicht verkürzten Fahrzeit).
Alles in allem eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden ITW/ITH-System - aber eben auch nur das. Nachteil - wie bereits genannt - die lange Abwesenheit eines Regelfahrzeuges der Notfallrettung und die fehlende intensivmedizinische Erfahrung der RTW-Besatzung, was u.U. die Reaktion auf Komplikationen schwierig macht. Zudem fehlt der Platz, den man in einem ITW hätte.
Weiterer Nachteil: Das Fahrzeug steht (außer in Erlangen) - wie erwähnt - nur tagsüber zur Verfügung. Das ist nachteilig, da viele ITW ebenfalls ab 21:00 bzw. 22:00 Uhr keinen Dienst mehr tun, sofern es keine Rufbereitschaft gibt. Fliegt dann auch der ITH aufgrund des Wetters nicht, sieht es ganz schnell mau aus.