Beiträge von KaMü

    Zitat

    Original von Rettungsopa


    Ein Sprinter/LT in Kastenbauweise reicht in fast allen Fällen vollkommen aus, wenn es sich dabei um einen RTW in einer Grossstadt handelt, in der zudem ein NAW-System besteht.


    naja, auch in der Großstadt werden regelmäßig Praktikanten ausgebildet und auch mal ein Polytrauma im RTW versorgt - und dann ist der Kastenwagen einfach zu klein. Noch dazu ist die Stehhöhe in einem Sprinter-Kasten (zumindest altes Modell) für großgewachsene Mitarbeiter unzureichend. Über die noch mögliche Zuladung der Standard-Kasten auf 3,5t-Sprinter will ich mal gar nicht spekulieren.


    Ein Vario-Koffer muss es vielleicht tatsächlich nicht sein, aber zumindest ein "kleiner" Strobel-Koffer o.ä. wäre schon vernünftig. Und damit kommt man nun wirklich auch in der Stadt fast überall noch durch...

    Zitat

    Original von Krankenwagenfahrer
    Naja, ganz so unbürokratisch entsteht hierzulande keine Katastrophe... Immerhin bedarf es dazu des Hauptverwaltungsbeamten (HVB), in aller Regel in Gestalt des Landrats oder Oberbürgermeisters.


    danke, genau so ist es!
    Und wenn ich richtig informiert bin, dann gab es diesen Katastrophenfall in den letzten zehn Jahren nicht allzu oft. In der ursprünglichen Theorie (!) des KatS würden die entsprechenden Einheiten und Einsatzmittel eigentlich auch erst dann zum Einsatz kommen...


    chefretter:


    die Einsatzeinheit als solche existiert nicht in allen Bundesländern, insoweit ergeben sich hier bereits schon heute einige (z.T. erhebliche) strukturelle Unterschiede im Hinblick auf die Bildung einer SEG (Bsp. Hessen, M-V).
    Was den KTW-4 anbelangt: lass´ das mal keinen Planer in einer entsprechenden Behörde hören, sonst bekommen wir statt zeitgemäßen Fahrzeugen vielleicht noch die Neuauflage eines KTW-4 auf Basis des Fiat Doblo :zwinker:
    mal im Ernst: unabhängig von der "Transportfähigkeit" (wie auch immer die definiert wird) sollte man in der Lage sein >während< des Transportes auf, sagen wir mal ganz allgemein, "Veränderungen des (Bewusstseins-)Zustands" reagieren zu können - und das ohne anzuhalten um die oberen Patienten ausladen und versorgen zu können...

    nun ja, was ein echter "MANV" ist, sollte wohl in der örtlichen AAO definiert sein. Vor welche Probleme der Disponent bzw. OrgL dabei dann tatsächlich gestellt wird, steht natürlich auf einem anderen Blatt und hängt von vielen Unwägbarkeiten und äußeren Umständen (Bemessung der Regelvorhaltung, Tageszeit, Jahreszeit, Anfahrtswege, Krankenhauskapazitäten, überörtliche Hilfe, usw.) ab. Der Busunfall mit 15 Verletzten wird aber sicherlich in vielen RDBs einer "MANV-Stufe" (oder ähnlichem) zugeordnet werden. Im ländlichen Raum >ist< das eine Herausforderung. Krankenwagenfahrer´s Ausführungen sind dabei leider oftmals zutreffend.


    Jedoch bin ich schon der Auffassung, dass der Transport von Verletzten durch KTW-4 bei einer solchen Lage (~ 20 Verletzte) grundsätzlich nicht angezeigt ist. Ein solcher MANV ist schon defintionsgemäß kein Katastrophenfall - und für diesen sind die KTW-4 konzipiert.
    Um vielleicht mal von der Theorie zur Praxis zu kommen (ihr kennt sicherlich die verschiedenen Modelle von KTW-4):


    - selbst bei einem Sprinter ist das Behandeln von Verletzten auf den oberen Plätzen kaum möglich, vom einem Transit reden wir besser nicht (und ihr wisst, dass solche Büchsen noch immer im Dienst sind...)
    - die Beladung der Fahrzeuge ist teilweise unmöglich, da viele DIN-Klapptragen bei einem etwas beleibteren Patienten "die Grätsche machen" und damit nicht mehr auf den Tragetisch passen
    - die Fixierung der Patienten auf den Tragen während der Fahrt ist ein schlechter Witz, dass ist wohl mit keinem europäischen Crash-Test mehr vereinbar
    - ....


    Wohl gemerkt: wir reden hier immer noch von einem "normalen" VU mit 20 Verletzten, nicht von einem Katastrophenfall vom Ausmaß einer Naturkatastrophe oder einem terroristischen Ereignis. Nach meinem Dafürhalten ist für solche Lagen eine geeignete Vorhaltung des erweiterten Rettungsdienstes zu schaffen und dafür bieten sich Notfall-KTW wie in meinem letzten Beitrag beschrieben an. Erstaunlicherweise geht ja der Bund mit seinem Konzept der Medical Task Forces (MTF) auch in diese Richtung und verabschiedet sich vom KTW-4 als Transportfahrzeug, er scheint sich also tatsächlich nicht bewährt zu haben ...(ansonsten halte ich aber herzlich wenig von dem Konzept).


    Krankenwagenfahrer: das mit dem Defizit an Transportkapazität ist mir schon klar - aber du zeigst mir dann auch noch das Krankenhaus im ländlichen Raum, das auf einen Schlag die vier Schwerverletzten, die mit dem KTW-4 angeschüsselt kommen, versorgen kann, gell :zwinker: ansonsten bring ich den MANV halt von der Straße ins Krankenhaus...

    Hinsichtlich der Verkehrswege bei einem Kastenwagen hast Du völlig recht. Da ist eine intelligente Lösung gefragt. Entweder ein Regalsystem, dann kann die zweite Schiebetüre links hilfreich sein und die ist auch nicht wahnsinnig teuer, so dass man sich nur noch für den rückwärtigen Bereich Gedanken machen muss. Alternativ wäre die Verlastung von Rollwagen, zwei abnehmbare Auffahrschienen und eine geeignete Sicherung über ein Schienensystem denkbar (ähnliches gibt´s ja schließlich in jedem Paket-Lastwagen).


    Wie auch immer: der Vario wäre gleichermaßen als Kastenwagen oder als Fahrgestell für einen Kofferaufbau sicher die bessere Lösung.
    Jedoch ist er erheblich teurer als der Sprinter und das Problem der Fahrerlaubnis haben wir ja schon hinreichend diskutiert. Nachdem solche GWs und die Führerscheinerweiterungen bei HiOrgs nahezu immer aus eigenen Mitteln finanziert werden müssen, ist das wohl in der Regel der "Killing-Point" und wir stehen wieder am Anfang der Überlegungen...

    mir stellt sich bei solchen 3,5 to-Fahrzeugen mit Kofferaufbau und Rolläden immer die Frage nach der noch möglichen Zuladung?


    versteh' mich nicht falsch, ich finde solche Aufbauten eigentlich auch (nicht nur optisch) absolut anprechend, jedoch dürfe die Zuladung u.U. nicht mehr sehr üppig sein und dann ist in Anbetracht der Kosten für ein solchen Kofferauf- und ausbau vielleicht tatsächlich ein simpler Sprinter-Kastenwagen, ggf. mit zweiter Schiebetüre links, ein preiswerte und für alle Verwendungszwecke hochflexible Alternative? (ein vernünftiges Schienensystem zur Ladungssicherung muss natürlich vorhanden sein)

    der Mittelstädt-Umbau für KTW-4 auf MB-Sprinter ist nach meiner Auffassung einer sehr gute Lösung, um ein strukturell bedingtes Defizit bei MANV-Lagen zu schließen.
    Bekanntlich gibt es ausser dem KatS und den Fahrzeugen des Regel-RD eigentlich keine geregelte und öffentlich finanzierte Vorhaltung.


    Nehmen wir nun folgenden Fall an: Bei einem Busunfall in einem ländlichen Rettungsdienstbereich kommt es zu einem MANV mit ca. 25 Verletzten. Der Regel-RD (z.B. 6 RTW, 4 KTW im Kreisgebiet) kommt schnell an seine (Transportkapazitäts-) Grenzen. Es wird überörtliche Hilfe angefordert, und das dauert... Überdies muss auch der sonstige Betrieb noch aufrechterhalten werden (und das nach Regeln des RDG).


    Wie ginge es nun weiter? Für den Transport von Notfall-Patienten stehen i.S.d. des Rettungsdienstgesetzes geeignete Fahrzeuge zumindest nach derzeitiger Struktur von Rettungsdienst/KatS nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung. Gleichzeitig ist ein Ereignis mit 25 Verletzten sicher kein Katastrophenfall, der Transport von Verletzten mit KTW-4 also nicht indiziert und unzumutbar.
    Wenn nun die örtliche HiOrg nicht zufällig (!) aus eigenen Mitteln irgendwelche zusätzliche KTW oder RTW beschafft hat und über dienstfreies oder ehrenamtliches Personal besetzt, gibt es ausser den örtlichen und überörtlichen öffentlichen RD-Fahrzeugen NICHTS adäquates zum Transport der Patienten! (Ausnahmen: Landes-RTW in Hessen, AW-Land in BaWü, KTW-2 in M-V)


    Durch den Umbau (und geringfügiges Aufrüsten) könnte ein solcher KTW4-Sprinter immerhim zum N-KTW i.S.d. EN 1789 aufgewertet und in einer solchen Lage vernünfitg eingesetzt werden. Das hat dann mit "Kohle machen durch Bundesfahrzeuge" sicherlich nichts zu tun sondern ist sinnvolle Verwendung öffentlicher Mittel und diese Fahrzeuge stehen nicht nutzlos herum und warten auf eine Großschadenslage aus der Abteiltung "Internationaler Terror" o.ä.

    segdtrk: mmh, also ich denke, wenn Du konkrete Ratschläge willst, müsste man mehr über eure örtlichen Gegebebheiten, bereits vorhandene Fahrzeuge, geplanter Verwendungszweck etc. wissen.
    Das Gefährt dürfte sicher auch nicht besonders preiswert sein und ich befürchte als SEG werdet ihr durch eine HiOrg und ohne öffentliche Zuschüsse finanziert...


    Aus eigener Erfahrung kann ich dir auch sagen, dass das Fahren solcher großen Anhänger sehr viel Übung erfordert, für eine >S<EG also nicht immer wirklich praktisch... offen wäre auch die Frage, wieviel Zuladung hat den ein solcher Anhänger überhaupt? wenn das nachher keine 1.000 kg sind lohnt sich der Aufwand bzw. Kosten wohl kaum.


    Commander: Jahres- und Stundenauflage sind grundsätzlich zwar eine nette Idee, aber meist vom GoodWill des Unterzeichners abhängig; letztlich dürften solche Dinger nicht rechtlich durchsetzbar sein, wenn das liebe Mitglied plötzlich "kein Bock" mehr hat bzw. andere Gründe vorschiebt.

    Frage zum Verständnis:
    diese ea-besetzten Fahrzeuge werden durchgängig mit RettAss besetzt?
    und da hat noch kein Betriebsrat im Sinne von "Jobkiller" einen Aufstand gemacht?

    ähm, naja... man kann tatsächlich durcheinander kommen :zwinker:


    Also: der Vito und der >Viano< sind nahezu baugleich und unterscheiden sich v.a. äußerlich und bei den Ausstattungsvarianten. Der Viano ist quasi der Edel-Familien-Vito. Die Außenspiegel unterscheiden sich beim Viano vom Vito durch Lackierung in Wagenfarbe und integrierte Blinker. Das schwedische Polizeifahrzeug ist also tatsächlich ein Viano.


    Der Vaneo basiert tatsächlich auf der alten MB A-Klasse, wird aber zwischenzeitlich nicht mehr produziert. Nur nochmal zur Klarheit hier ein Beispiel: http://galerie.bos-fahrzeuge.info/details.php?image_id=16899


    (Achtung: bei Opel gibt´s übrigens auch noch einen Vivaro :-))

    ...doch glatt jede Luft weg!


    Während in verschiedenen Rettungsdienstbereichen die Leistungserbringer mit den Kostenträgern um jeden Cent für den Betrieb und den Leistungsumfang von ITW-Systemen streiten, wird hier ein hinreichend definierter Begriff einfach mal abgewandelt, neu interpretiert und auf ein beliebiges Fahrzeug "geklebt". :-aua

    Die hier geäußerten Meinungen zum Thema "Ideales NEF" könnten wohl kaum unterschiedlicher sein. Viele Argumente klingen dabei auch wirklich schlüssig. Ein Knackpunkt scheint wohl die Wahrnehmbarkeit zu sein, weshalb mancher einen Kleintransporter, insbesondere den VW T5, bevorzugt.


    Die übrigen Anforderungen wie z.B. ausreichender Platz und Zuladung, kräftiger Antrieb ggf. auch mit Allrad, adäquater Preis etc. erfüllen dabei auch stets die großen Kombis; und das meist mit dem besseren Sicherheitskonzept.


    Erstaunlicherweise spielten Aspekte wie eine auffällige Folienbeklebung und einen moderne Signalanlage, die auch bei starker Sonnenstrahlung gut wahrgenommen wird, hier bislang keine Rolle...


    Auch zum Audi A6 Avant Quattro, den z.B. herrmann030700 bevorzugt, gibt es indes unterschiedlich Auffasungen, z.B.: http://galerie.bos-fahrzeuge.info/details.php?image_id=19643 :zwinker:


    Selbst wenn man bei der Verwendung grundsätzlich städtische und ländliche Bereiche unterscheidet, wird wohl die Frage nach dem (wenigstens nahezu) idealen Fahrzeug ungeklärt bleiben wird...

    in der Tat: die Beschleunigung der modernen Dieselmotoren kann sich auch in einem T5 sehen lassen.
    Problematisch ist jedoch das Kurvenverhalten bei höheren Geschwindigkeiten und das "Aufschaukeln", der Schwerpunkt liegt eben doch um einiges höher. Hinzu kommt das höhere Risiko des "Umkippens". Persönlich habe ich schon einige Unfälle von Vitos bzw. VW Bus bei Einsatzfahrten gesehen, die auch bei angepasster Geschwindigkeit durch das "Anstoßen" des Unfallgegners (normale PKW) im Bereich des hinteren Fahrzeugdrittels locker auf die Seite gestürzt sind! Die vermeintlich bessere Sichtbarkeit hat dabei auch die Unfälle nicht verhindert. Die Problematik der Bremsanlage hat y903211 schon beschrieben...



    Zur Raumausnutzung eines Vitos/T5 drängen sich dann doch aber einige Fragen bei mir auf. Wenn mal aufmerksam betrachtet, was z.B. in diesem Vito (http://www.feuerwehr-bremen.org/NEF.145.0.html) mitgeführt wird, habe ich dann doch Zweifel, ob man z.B. mehrere Kanülenabwurfbehälter in einer Schublade oder einzelne Glasampullen in einem "Apothker"-Auszug braucht...


    Wie wäre es denn z.B. mit einem Volvo XC 70: http://www.volvocars.de/modelsMY07/xc70/ :-))
    Das wäre ein geräumiger Kombi mit hoher aktiver und passiver Sicherheit, ausreichend Zuladung und Allradantrieb (und dadurch liegt er auch ein bisschen höher!) ??!! Ich weiß... ist in Deutschland nicht so der Renner bei den BOS (und für Bayern auch schwer vorstellbar), aber z.B. in Belgien als NEF vielfach bewährt!

    Grundsätzlich ist es sicherlich schon so, dass eine größere Anzahl zu beschaffender Fahrzeuge sich positiv auf den Preis des Basisfahrzeuges und des Ausbaus niederschlägt. Und viele Kostenträger fordern solche Überlegungen auch in den Kostenverhandlungen. Da ist ein Standardfahrzeug ein guter Ansatz, jedoch sollten die unterschiedlichen Anforderungen in den verschiedenen RDB, gerade in Bayern, Berücksichtigung finden (z.B. Allradantrieb) - insoweit wäre der Vorschlag von y903211 gut. M.W. gibt es den Bayern-RTW ja auch als Allrad-Version...


    Beim Fahrzeug selbst wundere ich mich indes schon lange, weshalb man sowas wie einen Vito oder T5 als NEF beschafft bzw. erprobt - solche Transporter haben im Allgemeinen bei Signalfahrten die Fahreigenschaften einer Vesperdose und der Platz ist m.E. oft "verschenkt". Die wirklich notwendige Ausstattung findet doch auch in einem MB der E-Klasse oder VW Passat Variant (ist bissel günstiger) vernünftig Platz, oder nicht?