Beiträge von Rescue-M

    Interessant finde ich, dass in Bayern im Jahr 2016 ein Rebel-Set eingeführt, welches aus Mitteln besteht, die auf den meisten RTW außerhalb von Bayern schon lange zur Standartbeladung gehört...zumindest um größten Teil.

    Beckenschlinge, EZ-IO, Thoraxpunktion usw. wurden auch bisher schon im bay. RD vorgehalten. Nur eben nicht flächendeckend und einheitlich, da hier jede HiOrg/Firma bzw. lokale Gliederung "ihr eigenes Süppchen gekocht" hat. (z.B. EZ-IO nur auf NEF/NAW oder dergl.)


    Ich bezweifle, dass Chest-Seal, Quick-Clot, Torniquet, EZ-IO etc. auch wirklich "zum grössten Teil" auf allen RTW der Republik zu finden ist. (vor Allem nicht bei den RD der Städte/Kreise, die sich i.d.R. strikt an die Norm halten und kein Fuzzelchen mehr (aber auch nicht weniger) auf´s Auto räumen als in der Norm drinsteht)

    Werden eigentlich auch die Einsatzkräfte schon flächendeckend geschult ?
    Bei solchen Lagen gibts doch Einiges zu bedenken ... einfach drauf lso zu retten kann böse Folgen haben ...

    "REBEL-/MANV-Schulungen" gibt es quasi "inflationär" in "meiner Stadt" zahlreich von div. Kliniken und RD-Durchführenden.

    Ich kann mir vorstellen dass hier ebenso eine Vorhaltung für den Ernstfall vorgesehen ist
    und das teure Material eben nicht zu Hauf auf der Wache in Reserve liegt sodass man
    die Einsatzschwelle abseits von Terror doch recht hoch ansiedelt ...

    Bei uns ist das komplette Set in einer extra dafür beschafften, verplombten Notfalltasche auf den RTW. Damit ist sichergestellt, dass "das Zeug" immer komplett und zusammen aufbewahrt wird und niemand auf die Idee kommt, dort was rein, raus- oder umzuräumen.


    Wie bei unseren Ampullarien haben wir einen Tausch-Kreislauf, d.h. wird ein Teil verbraucht, geht die komplette Tasche auf die Hauptwache, wird dort von einem Verantwortlichem kontrolliert und befüllt und kommt verplombt wieder in den Kreislauf.


    Natürlich steht das Material auch für das "Tagesgeschäft" zur Verfügung.

    Hallo,


    auf den bay. RTW wird ab sofort jeweils ein sog. "REBEL-Set" (REBEL = RettungsdienstEinsätze bei Besonderen EinsatzLagen) standardmässig vorgehalten.


    Es umfasst:


    BlutungsstillungMATResponder
    Tourniquet
    4
    BlutungsstillungQuikClot
    Z-Folded Gauze
    2
    ThoraxpunktionsnadelPneumothorax-Kanüle
    Gr. 2
    2
    BeckenschlingeSAM
    Pelvic Sling II
    1
    SchieneSAM SPLINT3
    ThoraxverschlusspflasterSAM CHEST SEAL2
    Introssärer ZugangEZ-IO Bohrer1





    Die genannte Menge der einzelnen Komponenten kann je nach Wache/Fahrzeug abweichen und stellt nur eine Handlungsempfehlung des bayerischen Innenministeriums dar. Auch die Unterbringung des Sets geschieht individuell (Fahrzeugschubladen, Notfallrucksack, eigene Tasche/Koffer/Rucksack)



    Unabhängig von der Handlungsempfehlungen des bayerischen Innenministeriums haben einige Wachen/HiOrG/Firmen einzelne Komponenten (EZ-IO, Tourniquet, Beckenschlinge etc.) schon früher selbst beschafft und auf ihren Fahrzeugen verlastet. Nun sind diese o.g. Sets Standard und werden vom RD Bayern beschafft.


    Damit sind standardmässig alle bay. RTW für REBEL-Fälle sehr gut ausgestattet (auch für das "Tagesgeschäft"), IMHO ist das bundesweit einzigartig. Bayern reagiert damit auf die in letzter Zeit geänderte Sicherheitslage (2 Terroranschläge in Bayern (Axt, Bombe), 1 grosser Amoklauf (Tote/Schussverletzte)

    Der NA soll auch weiterhin bei gewissen Indikationen initial alarmiert werden, das streite ich gar nicht ab.

    "Apoplex" ist ein Meldebild, bei dem bei uns kein NA mitalarmiert wird. Der Diosponent kann noch "Apoplex akut" auswählen, dann wird der NA mitdisponiert.


    "Apoplex akut" wird i.d.R. genommen, wenn der Patient nicht mehr ansprechbar ist, eine massive Hypertonie hat etc. Da der NA kein "Apo-weg forte" spritzen kann kommt bzw. macht der NA eh nur Sinn, wenn es um ABC geht. (wobei das "normale" >(=krankheitsbildbedingte, eingeschränkte "B" auch der RTW kann)


    Hier in München habe ich noch nie einen NA beim Apoplex vermisst, auch kein Stroke-Mobil da hier - wie schon geschrieben - die Stroke-Units in der Stadt immer schnell erreichbar sind. (6 Stück haben wir, davon 3 auch mit Neurochirurgie) Einzig in den äusseren Zipfeln des südlichen und nördlichen Landkreises fährt man ein bisschen länger (im Lkr. Ost haben wir ein Stroke-Haus (Bezirksklinikum Haar) und im Westen die Klinik Pasing) . Das würde aber auch für ein Strokemobil gelten, wenn dieses aus einem der Stroke-Häuser anfahren müsste.


    Wenn ich mir München anschaue und Stroke-Mobile verteilen könnte, dann würde ich 2 Stück für ausreichend halten. Weitaus sinnvoller aber wäre, 2 weitere KH zumindest für die Diagnostik mit entspr. CT auszustatten bzw. an vorhandene, geeignete CT auch Neuroradiologen zu setzen bzw. zuzuschalten.


    Das Konzept einer "Stroke-Unit" ist ja mehr als nur ein CT + Lysemöglichkeit. Dazu gehört auch Neurologie, Neuroradiologie, Intensiv, Frühreha etc. Zur schnellen Diagnose (+Erstbehandlung) braucht es das "Dahinter" aber nicht. (ein STEMO macht ja auch keine Früh-Reha.....) Also gehört - in meinen Augen - die KH-Landschaft geändert, so dass im Idealfall jedes(!) KH mit CT die entspr. Diagnose und Erstbehandlung (=Lyse) durchführen kann. Dann kann man in jedes Haus mit CT fahren, der Neuro-Onkel einer gr. Uniklinik etc. klinkt sich in die Bilder rein und das "bisschen Lyse" kann auch der Doc aus der Inneren Intensiv geben. Danach dann halt Weiterverlegung in ein "Stroke-Haus" per RTW, NAW oder ITW/ITH.


    Wir hatten das mit "vor Ort" ja schon mal. "Klinomobil" usw. waren die Versuche, die letztendlich nix gebracht haben, ausser dass man in den KH spezielle Schockräume etc. installiert hat und heute mit Triage in den interdisziplinären Notaufnahmen usw. weitermacht. Letztendlich wird der RD niemals das korrigieren können, was in der KH-Infrastruktur "vergessen" wird. Verfolgt man STEMO&Co. weiter, kommen irgendwann mobile Herzkatheter, mobile Trauma-CT-Autos und irgendwann wieder ein "Klinomobil" für OP-Eingriffe vor Ort.

    "Time = Brain" ist, oder? Das ist nach wie vor die Krux für mich bei der Sache.

    Sehe ich auch so. Und nicht nur beim "Brain".


    Schlaganfälle sind ein häufiges Notfallbild, stimmt. Herzinfarkte sind es aber auch, ebenso Asthma, Krampfanfälle, Unterzucker, Verkehrsunfälle u.v.m.


    Alleine für Schlaganfälle eine wie auch immer sinnvolle, strikt spezialisierte, mobile Einheit vorzuhalten ist daher in meinen Augen insbesondere(!) in einer Grosstadt falsch.


    Der in meinen Augen bessere Weg ist, die Diagnostik in die Breite zu bringen, d.h. die Krankenhäuser. "Lyse spritzen" ist kein Kunstwerk, die Diagnostik ist das Problem. In jedes Haus ein CT, das für Neuroradiologie tauglich ist, dazu per Telemedizin die entspr. Radiologen zuschaltbar - fertig. Dann muss ich nicht ein CT durch die Gegend fahren, der RTW/NAW-Transport "Load&Go" ins nächste(!) Haus mit CT reicht aus.


    Eine meiner Wachen, an der ich oft tätig bin, liegt an einem rein chir. KH. CT (natürlich vorhanden) und ja, die können dort auch Neuro-Radiologie via zugeschaltetem Radiologen aus einem anderen KH. "Lyse geben" wäre da technisch kein Problem, allenfalls bei einer (massiven) Blutung müsste ein Patient in ein neurochir. Haus weiterverlegt werden (nächstes Haus ca. 15 Minuten Fahrzeit)


    Natürlich fährt man keinen "V.a. Apoplex" in ein rein chir. Haus, aber zur ersten Intervention (=Lyse bzw. Entscheidung Verlegung) wäre selbst das durchaus denkbar. Und das könnte man auch "auf dem Land" durchziehen, wenn man flächendeckend alle CT entsprechend ausrüstet. Auch private CT-Praxen könnte man da (zumindest WT tagsüber) mit einbeziehen.


    Es ist zwar "nett", wenn sich der RD tolle Dinge (=Fahrzeuge) einfallen lässt, aber der RD soll und darf nicht Mängel in der gesamten, breiten Versorgung kaschieren bzw. versuchen, sie mit eigenen Mitteln zu beheben.

    Deswegen kann man die Städte untereinander auch schwer vergleichen. Ich kenne Gegenden, da passiert das wie in München und oben beschrieben, dann gibt es andere Bereiche, wo Zwangsbelegungen bei fast allen Diagnosen die Regel sind und nach einer Akutbehandlung ins Umland verlegt werden muss.

    Statt Millionen für STEMO&Co. auszugeben sollte man sich vielleicht überlegen, die KH-Landschaft zu optimieren. Wenn ich Neurologe/Nuroradiologe + CT in ein Auto bringen kann, dann kann man Gleiches auch stationär machen und dafür sorgen, dass dieses KH/Notaufnahme/Stroke für solche Fälle ständig aufnahmebereit ist.


    Damit kann ein RTW/NAW dieses KH "blind" anfahren. Vorteil dabei: Nicht jeder als Apoplex gemeldete Notfall ist ein Schlaganfall, umgekehrt stellen sich andere Meldebilder (z.B. "bewusstlos") vor Ort erst als (möglicher) Schlaganfall heraus. In erstem Fall wäre das Stroke-Mobil sinnlos angefahren, im zweiten Fall müsste man das Stroke-Mobil nachfordern und hätte ggf. eine lange Wartezeit.

    Ich kann diesen "STEMO" und wie sie alle heissen, nix abgewinnen.


    Vielleicht bin ich auch nur verwöhnt von "meinem" RD, denn meine "Rekordzeiten" ab Alarm(!) bis CT im KH liegen beim Schlaganfall bei bis zu nur 20 Minuten. Und die "Stroke-Units" hier arbeiten extrem gut. Telefonische Voranmeldung durch die ILSt., im KH dann das Team "Gewehr bei Fuss", oft geht es mit der RTW-Trage direkt ins CT. Ein NA wird hier bei uns nicht grundsätzlich beim Meldebild/Diagnose "Schlaganfall" nachgefordert bzw. auch nicht grundsätzlich primär mitalarmiert.


    Alle(!) Kollegen und Kolleginnen die ich kenne, geben "Vollgas", wenn die Verdachtsdiagnose vor Ort "Schlaganfall" lautet. Das bedeutet u.A. schnellstmögliche Information der ILst. (per Telefon am Notfallort, ggf. per Funk) und wenn der Patient dann im Auto ist, steht auch schon die nächstgelegene, aufnahmebereite Stroke-Unit fest. Fahrzeit dorthin in aller Regel deutlich weniger als 15 Minuten. Dort angekommen dann (s.o.) Innere, Intensiv, Neurologie, Neuroradiologie etc. komplett "bei Fuss". Versorgung im KH extrem schnell.


    Eine primäre (Mit-)Alarmierung eines "STEMO" etc. wäre hier bei uns auch oft fehl am Platz, denn Vieles, was als "Apoplex" gemeldet wird, ist gar Keiner. Ein "STEMO" wäre somit auch häufig sinnlos unterwegs und stände dann nicht für "echte" Fälle bereit.

    Was sagt das über die Fähigkeiten dieser Werkstätten aus?
    Mercedes verkauft auch PKW und IVECO nicht, hat dadurch viel höhere Stückzahlen zu bewältigen und entsprechend höheren Servicebedarf. Dein Vergleich hinkt also etwas.

    Hinkt nicht, denn ich hab nur die Nutzfahrzeug-Werkstätten verglichen. Im PKW-Bereich hat MB in München und Landkreis natürlich erheblich mehr Werkstätten....


    Klar, MB kann auch Nutzfahrzeuge, aber das bedeutet nicht, dass eine MB PKW-Werkstatt sich auch mit Sprinter&Co. auskennt, i.d.R. fehlen dort neben entspr. geschulten Mechanikern auch die "Hardware" wie Teile oder Hebebühnen, die auch mal einen 4,5-Tonner tragen etc.

    hängt vielleicht auch nur mit dem Händler- / Werkstättennetz zusammen.
    Auch in D werden mitunter Fahrgestelle eines Herstellers wegen der örtlich ansässigen Niederlassung beschafft, nur um im Fall des Falles nicht weit fahren zu müssen

    Iveco hat auch in jeder grossen Stadt seine Werkstätten, schliesslich wollen die unzähligen Kurierfahrzeuge, Gemüselaster etc. ja auch irgendwo ortsnah gewartet werden ;)


    Spannender wird es dann bei Service wie einem 24h-Notdienst, Werkstatt am Samstag etc. Da sieht es dann selbst bei den Nutzfahrzeugwerkstätten von Mercedes und VW nicht immer toll aus, bei Iveco, Renault, Ford usw. aber noch schlechter.


    Iveco&Co sind im RTW-Geschäft kaum vertreten. Deren Hautpzielgruppe sind Kurier- und Lieferdienste, Handwerker, Gemüsehändler etc. Dieses Klientel bekommt aber auch bei jedem Autovermieter ein Ersatzfahrzeug, wenn es in der Werkstatt mal dauert, oft übernimmt der Werkstatt die Kosten dafür. Einen RTW kann man nicht mal eben schnell bei Sixt, Europcar etc. ausleihen, selbst die auf Einsatzfahrzeuge spezialisierten Verleihfirmen (Gerken, Mittelstädt etc.) haben da oft ein bisschen Vorlauf- bzw. Lieferzeit für das Ersatzauto, ein Leih-RTW für nur 1-2 "Tage Werkstatt" ist eh nicht deren Fokus.


    Mal ein Beispiel von MB. Einer unserer Sprinter "hustete" wie üblich (damals häufige Probleme, Motorsteuerung meldet "Alarm") Auto noch recht neu und Garantie. Anruf unserer hauseigenen Werkstatt am Samstag(!) beim MB-Händler "in 30 Minuten steht unser Auto vor der Tür" In der MB-Niederlassung angekommen, werden wir schon erwartet. Ein ganzes Team von Mechanikern "stürmt" den RTW. Diagnosegeräte, Schraubarbeit usw. und nach nicht einmal 1 Stunde rollen wir zufrieden und voll einsatzklar wieder vom Hof. Dummer Serienfehler? Vielleicht. Aber auch schnelle Reaktion und Hilfe durch die Niederlassung des Herstellers. Sowas müssen Iveco etc. erst mal in der Fläche auch anbieten. Da wird es aber wohl einfacher und billiger sein, den Kurierfahrer zu Sixt/Co. zu schicken und sein Auto ganz gemütlich zu reparieren.....


    btw - nicht vergleichbar mit heutigen Fahrzeugen, aber wir hatten durch Firmenübernahme der "City Ambulance" Ende der 90er auch zwei Iveco-RTW (mit ital. Ausbau von Boneschi) "geerbt". Einer davon war schon nach rund 3 Jahren bei der City-Ambulance "endfertig" und wurde sofort ausgesondert, der Zweite diente noch ein wenig im SAN-Dienst und nach div. Schäden (Kupplung, rausgefallene Schiebetür, massiver Rost etc.) wurde dann auch dieses Auto schnell "beerdigt"

    Dafür gibt es viele Gründe.
    1. Das Automatikgetriebe ist erst seit vergangenem Jahr im Markt
    2. Ausschreibungen orientieren sich in der Regel an der Vergangenheit. Bis da Neuerungen einfließen, muß entweder viel Wasser den Rhein hinunterfließen oder die Verantwortlichen bewußt Änderungen wollen - und Letzteres ist sehr sehr sehr sehr selten. Der deutsche Markt der BOS Fahrzeuge ist vor allem eins: konservativ und langsam. Die nachfolgende Generation des Daily wird weitaus besser im Markt Akzeptanz haben

    Im gesamten deutschen RD haben sich bei den RTW Mercedes und VW über Jahrzehnte(!) etabliert. In Italien sind es Fiat und Iveco, in Frankreich Renault usw.


    Jedes Land bevorzugt wohl "seine" Autos. Und wer im eigenen Land keine entspr. Fahrzeuge baut, nimmt die vom Nachbarland und wer es sich leisten kann oder will, der nimmt deutsche Fahrzeuge.


    In Deutschland könnte man ja noch sagen "das hamma schon immer so gmacht", aber was ist mit Ländern wie Tschechien, Polen, Österreich, Schweiz, Niederlande etc.? Warum fahren da keine (oder auch nur wenige) Iveco etc. herum? Dort müsste man zumindest nicht aus "Nationalstolz" ein deutsches Auto kaufen.....

    Ich rede hier nicht von der Neuwagenqualität, sondern wie wahrscheinlich es ist, dass das Fahrzeug mehr fährt, als in der Werkstatt zu stehen.


    Das ist m.E. der Grund für Beschaffer / Aufbauhersteller / ... von Daily Abstand zu nehmen. Der Preis ist nicht alles.

    Auch das Servicenetz spielt eine grosse Rolle. Es gibt wohl kaum eine halbwegs grosse Stadt, in der nicht min. 1 Fachwerkstatt für Mercedes-Sprinter zu finden ist. Bei Iveco (aber auch Ford-, Opel-, oder Renault-Nutzfahrzeuge) sieht es da schon deutlich dünner aus.


    Bei grösseren RD-Betrieben (z.B. auch eine BF) werden oft kleine Reparaturen in der eigenen Werkstatt erledigt. Viele Teile (aber auch Methoden usw.) sind über Jahre bei einem Fahrzeughersteller gleich. Bei einem komplett neuem "Pferd im Stall" muss man - erstmal - die Kleinteile dafür auf Lager haben (Ölfilter, Bremsbeläge, Birnchen etc.) sowie erst Erfahrungen sammeln, was man wohl häufiger erneuern/wechseln (und daher vorhalten) muss.


    Sicher gilt auch ein "des hamma scho imma so g´habt", aber daran alleine kann es ja kaum liegen, dass DB Sprinter zu Tausenden im deutschsprachigem RD-Land herumfahren und Iveco&Co. verglichen dazu allenfalls in homöopathischen Dosen zu finden sind. Am Beispiel des ASB-Iveco müsste ja eigentlich zumindest der ASB "intern" bundesweit auf Iveco setzen, wenn dieses Fahrzeug so viel besser als ein Sprinter wäre. Positiv-Meldungen von Sparsamkeit, Preis, Zuverlässigkeit, Haltbarkeit usw. sollten sich ja innerhalb einer HiOrG herumsprechen, so dass letztendlich alle Landes- oder Ortsverbände(vereine) dann diesen "tollen" Fahrzeugtyp nutzen würden.

    Interessante Wahl. Wirklich.
    Was die Nutzlast und den Innenraum angeht sicherlich besser als manch SUV. Natürlich bieten T6/Vito mehr Platz - aber wenn man die nicht zahlen (oder haben) will... da könnte der 2er ein guter Kompromiss sein.
    Im Altag vermutlich das fahrdynamisch beste Fahrzeug. Platz sollte mehr als genug da sein (zumindest viel mehr als im X3). Nur befürchte ich, dass der im Gelände schneller als ein T6 kapituliert. Da bin ich auf Erfahrungsberichte gespannt wie oft das später wirklich passiert oder ob das nur was theoretisches ist.

    Mir gefällt diese Fahrzeugklasse (und der 2er ansich) überhaupt nicht. Aber darauf kommt´s ja nicht an.


    Immerhin haben - wie bei den X3 - wieder alle NEF Allradantrieb. Die Vor-Vorgänger S-Max/Scout mit diesem unsäglichen "Stadt-NEF/Land-NEF"-Schmarrn beim Antrieb ist also hoffentlich nun für immer vorbei.


    Und die Entscheidungsfindung scheint sehr fundiert zu sein. Nicht einfach ausschreiben und den Billigsten nehmen, sondern auch echt mal mit Hirn testen, ob die Karre dann auch so fährt, wie man´s will.


    Schaun ma mal, wie der Ausbau ist. Da kann man noch viel gut oder auch schlecht machen, was Ergonomie, Gewicht usw. betrifft.

    Ich glaube eher, dass der hier gezeigte S-Max zur RT Klein gehören könnte. Daher abwarten ob das "Test-NEF" wirklich hinten so aussieht...

    Ich finde es "interessant", wie RT Klein mitmischt bzw. mitmischen will und welchen Einfluss diese Firma im bay. RD inzwischen hat. Pressluft auf bay. RTW - die Ersten waren von RT Klein. Mal schnell montiert auf ausrangierten Bayern-RTW, die dann verliehen wurden. Klar, dass wohl 99% der Leihfahrzeugnutzer das dann auch auf "ihren" Autos haben wollen und schwupp isses umgesetzt.


    RT Klein hatte auch als Erster (und Einziger) in Bayern eine Ford Transe als RTW - hat sich (IMHO zum Glück) dann nicht als Bayern-RTW 2017 durchgesetzt.


    Bemerkenswert auch - wenn irgendwo in Bayern ein Ersatz-RTW benötigt wird, dann kommt er zu 99% von RT Klein. Die lassen auf den aufgekauften Alt-RTW sogar noch die BRK-Logos drauf, damit sich die Leute vom BRK in "ihrem" Ersatzauto auch ganz heimisch fühlen können....

    Na, wenn der C3 mit einer invasiven Druckmessung ausgestattet ist kann man das ja gern nutzen. Der Bayerische Standard wird halt in Zukunft der LP15 sein eben ohne Arterie. Auch wenn ich das Zusatzmodul einer Arterie gut fände. Aber mich fragt ja keiner... ;)

    Und woher weisst du, dass es in Bayern künftig nur noch LP15 geben soll/wird? Verglichen mit den Möglichkeiten eines C3 ist das LP15 einfach nur alter Mist. Klar kann das LP15 mit der entspr. Ausstattung auch alles messen und anzeigen, aber der C3 kann das dank seiner abnehmbaren "Patientenbox" auch während des Transports im engen Treppenhaus usw. Und wenn ich gerade keine Defi-Einheit brauche, dann bleibt die eben im Auto. Patientenbox+Monitor tun´s ja auch. Darum hat der Münchner Sama 98/1 (der ASB-eigene Audi A6) eben auch den C3 an Bord, denn auch bei einer VEF-Verlegung ist das trennen von Monitor und "Kabelbox" durchaus sinnvoll.


    Mit dem, was wir heute auf den RTW in Bayern haben, wären wir früher "ITW" gewesen. Perfusor, Pulsoxi, Kapno, Schrittmacher, 12K-EKG - vor 20 Jahren nahezu undenkbar auf einem RTW.... Das bedeutet aber nicht dass das ganze tolle Zeug für die fachgerechte Verlegung von Klinikpatienten ausreichend ist. Selbst klinik-intern wird beim "Bettenschieben" nicht mit einem Medumat Standard beatmet und man wird auch den Teufel tun, für die paar Meter oder Stockwerke auf ein paar Perfusoren zu verzichten.


    Und wenn ein VEF nix Besseres als ein RTW hat, dann kann der begleitende Arzt auch mit dem Taxi kommen. Ein paar "spezielle Medikamente" passen auch in die Jackentasche....

    Sagt ja auch niemand etwas dagegen wenn du den Patienten mit mehr als einem Perfusor als RTW und VEF transportierst. Nur muss einem bewusst sein, dass man tierische Probleme bekommen kann, wenn man eben mehr als zwei Perfusoren nutzt und es meinetwegen zu einem Eigen-VU kommt. Ein Transport eines Patienten mit mehr als zwei Perfusoren ist eine ITW/ITH Indikation. Ob Sinn oder Unsinn lässt sich streiten, aber mehr als zwei Perfusoren sind eben in einem RTW nicht sicher zu verlasten und deswegen so nicht praktikabel.

    Blödsinn mit "nur zwei Perfusoren". Wozu haben wir die insgesamt rund 2 Meter Intensivschienen in den RTW? Zumindest die Schiene an der Gepäck-/Rollihalterung ist explizit dafür da, Fremdgeräte mitzunehmen!

    Die Münchner VEF? Eher das Münchner VEF. Kann es sein, dass du hier irgendetwas verwechselst? Das Münchner VEF ist m.E. ein Standardmäßiges Bayern NEF aus der Beschaffungsserie des Skoda Octavia mit dem (noch) FRN RK München 98/01.

    Du vergisst den Sama 98/1 (Audi A6)

    Du kennst die Münchner VEF nicht ;) Braun Perfusor Space "Turm", Oxylog 3000, Corpuls C3 Vollausbau etc. Und die Ärzte sind keine "Urologen", sondern Ärzte mit Erfahrung und Routine in Intensivmedizin.


    "Nur ein NEF" (Ausstattung) macht als VEF auch wenig Sinn, denn gerade Monitoring, Medikamentengabe und Beatmung sind die Parameter, die man bei Intensivverlegungen braucht. Nicht jeder Patient braucht dafür aber die Vorhaltung eines noch viel besser ausgestatteten ITW