Das liebe ich ja, wenn mit null Ahnung gegen die Truppe gewettert wird und Sachverhalte komplett aus dem Kontext gerissen werden!
@ Erich Kirchmayer:
JAROPS3 ist eine europaweite Richtlinie und hat mit der Militärluftfahrt als Solches mal rein gar nix zu tun! Viele trauern der Bell UH1D nach und das nicht nur wegen ihrem Kultstatus, sondern auch wegen dem Platzangebot. Aber es ist einfach auch so, dass ein Triebwerk und diese enorme Größe heute in der primären Luftrettung nicht mehr Zeitgemäß ist. Eine Gefechtszone aber pauschal mit den urbanen Verhältnissen in Deutschland zu vergleichen, ist schon ziemlich weit hergeholt.
Schlechte Ausstattung der Bundeswehr in Afghanistan? In medizinischer Hinsicht?
Ich kann Dir mal aus eigener Erfahrung mitteilen, dass die medizinische Versorgung erstklassig ist. CSAR oder CAS ist was komplett anderes und damit mal gar nix zu tun. Was den Rettungsdienst und die medizinische Ausbildung der Sanitäter/Rettungsfachpersonal der Bundeswehr betrifft, da kann ich voller Überzeugung sagen, dass wir jeden Provinz-RA/RS (auch die in den südlichen Gefilden) oder sonstwas in Deutschland in die Tasche stecken! Auch die Ausrüstung als Solches ist durchaus passabel, vielleicht solltest Du Dir ab und zu einmal die Fahrzeuge anschauen, wenn Du schon Administrator in einer solchen Datenbank bist
Und was die Bundeswehr in der Luftrettung betrifft: Vielleicht solltest Du Dich erst einmal mit der Materie befassen, bevor Du solche Sprüche loslässt. Das der Bund allgemein sich seit 1996 aus der Luftrettung zurückzieht, sollte auch Dir bekannt sein, man hat also erkannt dass man Innovationen Platz machen muss und weil man sich das nicht selbst leisten konnte/wollte, hat man andere Projekte gefahren. ADAC und DRF sind erfahrene Luftrettungsbetreiber. Die Bundeswehr ist an allen Standorten, wo sie auch das medizinische Personal stellt, vertreten geblieben (Hamburg, Koblenz, Ulm), lediglich der Hubschrauber wird von jemand anderem gestellt.
Christoph Winde kam zum Einsatz und war dadurch legitimiert, weil die an der BK117 genutzte Winde eine Betriebsverbot bekommen hatte. So, der Hubschrauber wurde in Bereitschaft vorgehalten und wie hier schon richtig angemerkt wurde, hatte er nicht einmal die Möglichkeit zum Transport. Natürlich kann dieser eingesetzt werden, wenn er in der Nähe ist und als NA-Zubringer fungieren soll, warum auch nicht, die Legitimation als Solches ist da!
Das spreche ich allerdings dem NEH in Hartenholm ab!
So, nun bekamen die Brüder auch noch direkt an der Einsatzstelle von der Polizei die BOS-Funkgeräte beschlagnahmt. Zwar bekamen sie die wieder zurück, aber allein das sollte klarmachen, dass da ein paar Dinge nicht so laufen wie sie laufen sollte und ich nehme an von Seiten der KBA!
Eine Frage die mir immer noch nicht beantwortet werden konnte ist, wieso wird vor ein paar Jahren der DRF-ITH Christoph 52 in Hartenholm abgezogen und als Christoph Europa 5 in Niebüll wieder installiert? Von Seiten des Landes war das ganz klar, die Maschine stand dort falsch und man war der Auffassung, dass SH mit zwei Hubschraubern allein auskommen würde. Also hat man den Vertrag mit Dänemark gemacht und so kann der Hubschrauber weiter existieren. ITH sind auch NA-Zubringer, was war denn mit der Versorgung in der Zeitspanne. Ist die Bevölkerung nun exorbitant so explodiert, dass es unbedingt eines weiteren Notarztmittels bedarf?
Warum benutzt man eine BO-105? Warum einen Twin-Engine Hubschrauber der im Unterhalt wesentlich teurer ist, als eine R44 oder gar eine EC-120. Warum stellt man kein Fachpersonal auf dem Hubschrauber ein? Berichten entsprechend, fliegen auf KUNO1 keine HEMS, warum? Das Ding flattert durch die Lüfte, dazu noch mit einer Maschine, wo es besser ist, dass der Pilot jegliche Unterstützung brauchen kann.
Ich habe bisher noch kein einziges k.O-Kriterium vernommen, warum man diesen Flattermann wirklich zwingend betreiben muss!!
Mit dem NEH in Hartenholm soll - wenn man die Berichte so deutet wie sie geschrieben sind - ein vollwertiges und bedarfsplan entsprechendes Rettungsmittel geschaffen werden. Was ist also mit der notärztlichen Abdenkung bei Nacht, oder viel besser, bei schlechtem Wetter, wenn der Hubschrauber nicht eingesetzt werden kann? Wir erinnern uns, dass in SH des Öfteren mal nicht wirklich brauchbare Wetterbedingungen herrschen. Als es um die Vergabe eines neuen Luftrettungszentrums in Donauwörth ging (LRZ-Krampf Augsburg), wurde dies als k.O.-Kriterium ins Feld geführt, weil der Hubschrauber dort an zahlreichen Tagen Aufgrund von Bodennebel nicht starten könne.
Warum kann man für ein solches Rettungsmittel - sollte wirklich bedarf bestehen - nicht den gewohnten Gang der Dinge gehen? (Gutachten, Genehmigungsverfahren, etc.) Dann erspart man sich auch ggf. die Beschlagnahmung von BOS-Funkgeräten durch die Polizei an der Einsatzstelle!
Der NEH in Cuxhaven wurde ruckzuck an die Wand geknallt und durfte nicht mehr agieren.... ach hoppla... da waren es ja andere, nicht die Rhein-Ruhr Helicopter mit der KBA, sondern die CHT Air Medical Service e.K., von der man nun auch nix mehr hört, davor und danach gehörte der Hubschrauber der Heli Aviation GmbH. Egal... Bei dem ganzen Wildwuchs in der letzten Zeit, LRZ hier, LRZ da, neuer NEH da und da, darf man sich nicht wundern, wenn Insider und der allgemein der Materie Verhaftete ein wenig misstrauisch werden.
Und was die staatliche Ordnung des Rettungsdienstes betrifft, da stehe ich voll dahinter. Das fängt bei den Funkrufnamen an und hört bei selbstfahrenden NA auf. Rettungsdienst kann keine Förderalismussache sein, sondern gehört in die Hand des Bundes, welcher dafür Sorge zu tragen hat, dass der Bürger geschützt und gut versorgt ist. Dann hören auch solche unzumutbaren Zustände wie in Berlin der Vergangenheit an...
Erich, Dich bitte ich von ganzem Herzen, informiere Dich zuvor richtig, bevor Du Argumente ins Feld führst, die einfach nur Haarsträubend sind!