führen zur Beschaffung von BAI - Fahrzeugen in Deutschland.
1. Fahrzeuge müssen bei Behördenkäufen ab einer bestimmten Wertsumme europaweit ausgeschrieben werden. Auch in Eurer Feuerwehr, Kamerad Löschknecht. Über das Ergebnis dieser Ausschreibung entscheidet der Gemeinderat, auch bei euch, Kamerad Löschknecht. Und der steht unter großem öffentlichem Druck, was Geldausgeben angeht, und unter "Kommunalaufsicht" Da muß es schon gute Gründe geben, wenn BAI angeboten hat und BAI das wirtschaftlichste Angebot darstellen kann, dort nicht zu beschaffen.
2. Oben wurde (Wolfgang) geschrieben, daß wäre ein Technikmix mit deutschen Fahrgestellen mit italienischer Aufbau und amerikanischer Technik. Das ist Unsinn. Das ist keinerlei typisch amerikanische Technik drin. Die italienische Fahrzeugbautechnik muß nicht schlecht sein, schließlich fußt BAI auf auf einem traditionellen Feuerwehrfahrzeugbauer aus Brescia. Die Pumpentechnik ist meines Wissens von Godiva, also englisch, und die hat weltweit einen guten Ruf.
3. Amerikanisch ist der Kapitalgeber, Oshcosh. Der will in den europäischen Markt eindringen und macht deshalb "Kampfpreise". Das ist in gewissem Rahmen legitim, aber nach europäischem Recht nicht unbegrenzt möglich. Angebote müssen wirtschaftlich "auskömmlich" sein.
4. Die zwischen den Zeilen geäußerte Vermutung, alles Nichtdeutsche sei per se "Murks", zeugt von keinerlei Verständnis der Wirklichkeit. Erkundige Dich mal nach Gewährleistungsschwierigkeiten auch bei den großen deutschen Lieferanten (siehe auch: http://www.feuerwehrforum.de, Beiträge von U. Cimolino). Erkundige Dichmal nach dem großen Murks, den der deutsche Hersteller GFT bis zu seinem zweiten (oder dritten) Konkurs abgeliefert hat.
5. Falsch ist ebenso, daß BAI Fahrzeuge aus Italien stammen. Sie werden (außer den allerersten Musterfahrzeugen) aus gutem Grund in einem neuem deutschen Werk in Limburg gefertigt, auch, weil es ein Wettbewerbsgrund ist, daß vor Ausschreibungsentscheid die Leistungsfähigkeit vor Ort (durch Besichtigung von Feuerwehr / Gemeinderat) geprüft werden kann.
6. Nun nähern wir uns dem Kern der Sache. Der gute Ruf bestimmter deutscher Hersteller beruhte und beruht auf der Fähigkeit, handwerkliche Qualitätsarbeit in mittelständisch - industrielle Strukturen zu übertragen und zu wahren. Dafür standen und stehen Ziegler in den sechziger und siebziger Jahren, aktuell Schlingmann mit seiner Markdominanz in Norddeutschland und seinen großen Erfolgen auch im Süden und aktuell Lentner. Nur - Qualität ist teuer, ein Mehrpreis läßt sich aber auch in europäischen Ausschreibungen durchsetzen, wenn Erfahrungen und "Referenzen" nachvollziehbar dargelegt werden. (Über die Kunst, Ausschreibungen auf eine Marke hin zu "gestalten", soll hier nicht gesprochen werden, ein dummer Gemeinderat, der das nicht merkt)
7. Ob also das Konzept, mit Kapitaleinsatz, Kampfpreisen und einem neuen, traditions- und erfahrungslosen Montagewerk langfristig den Markt aufzurollen, gelingt, wird die Zukunft zeigen. Ich bin da skeptisch. Nur pünktliche Auslieferung und Top - Qualität hätten das erreichen können, an ersterem haperte es beim Start von BAI sichtbar. Vielleicht haben sie aber auch nur Pech gehabt, denn alle Hersteller haben heute Probleme wegen langer Lieferzeiten der Fahrgestelle. Wir werden sehen.