Hamburger Jungchen:
Das Video ist wohl ein Extrem Beispiel. Die BF ist ja fast schon fertig als die FF eintrifft.
Warum Wandsbek-Marienthal tagsüber durch die halbe Stadt fährt, ist für mich auch nicht nachvollziehbar. Da muss man in der Tat sagen, die FF bleibt bei solchen Anfahrten in die 2. oder 3. ALF im Stall.
Allerdings sind viele Wehren zumindest zeitgleich mit dem Zug vor Ort und unterstützen auch bei THY tatkräftig. Warum also bewährtes in den Wind schießen?
Orientieren wir uns nun tatsächlich ausschließlich am kritischen Wohnungsbrand, können wir in der Tat fast die Hälfte der FF' en einsparen und sagen wir mal 50 größere FF Standorte über die Stadt verteilen, die Sonderkomponenten bedienen, Unwetterschäden beseitigen und bei FEU den Zug auffüllen. Wollen wir das so?
Das ist wirklich kein Extrem-Beispiel, die einsatzstarken FF kommen im wesentlichen auf solche Einsatzzahlen, weil sie 3 oder 4 Einsatzgebiete im Tagesalarmgeschäft betreuen.
Innerhalb des Ring 3 wird es kaum eine FF schaffen die BF der 1. ALF zu unterbieten, und gerade bei einem THY guckt man im Normalfall nur zu. Zumindest hier im Westen ist das der Standard, und wenn man sich mal die Fotoalben von Blickpunkt Hamburg o. ä. auf Facebook durchschaut sieht man nahezu ausschließlich BF direkt am Fahrzeug.
Eine technische Rettung ist eine Lage für eine Gruppe, viele mittlere FFen, die hauptsächlich Unfallrettung auf Landstraße und Autobahnen fahren rücken da nur mit HLF + RW an, in Hamburg kommt ein kompletter Zug und eine FF mit 6-20 Mann, wozu?
Von daher finde ich eine Optimierung da nur sinnvoll, auch wenn das mal heißt: Keine FF.
Im Unkehrschluss gibt es durchaus auch Stichworte, wo es mal heißen kann: Keine BF, abgesehen von Sonderfahrzeugen wie der DL oder Führungskräften.
Gerade wenn wir uns am kritischen Wohnungsbrand orientieren, dann ist die FF unverzichtbar. In den städtischen Gebieten wird die BF in Zukunft nur das 1. Aufgebot, also 10 Kräfte (HLG) schicken können, die 2. Staffel wird die FF stellen.
In den Stadtrandgebieten wird die FF wie bisher die erste Staffel stellen, die BF ergänzt mit ihrem HLF und führt Sonderfahrzeuge zu.
Von daher ist im wesentlichen an der Aufstellung der FF nichts zu verändern. Natürlich kann man sich gerade in den Randlagen fragen, ob Gerätehäuser weniger als einen Kilometer entfernt sein müssen, aber jede Zusammenlegung bedeutet Schlagkraftverlust.
Viel wichtiger wird die Rolle der FF, wenn die Kräfte der ersten Alarmfolge ausgerückt sind, denn dann hat der nächste Zug eine erhebliche Anfahrt. Streut man die FF breiter, dann sind die Anfahrten zum Gerätehaus länger und dann auch die Anfahrt zur Einsatzstelle,
Meiner Meinung nach müsste viel mehr sachlich geguckt werden: Wer ist wie schnell wo?
Wenn die FF in der Regel schneller ist, dann wird sie alarmiert, ob nun Tragehilfe oder Wohnungsbrand.
Und wenn, wie in den Randgebieten, gleich 2-3 FFen vor dem ersten HLF eintreffen, welchen Sinn macht es dann, Kräfte soweit raus zu schicken? (abgesehen davon, dass die Beladung wesentlich umfangreicher ist)
Wenn die BF schneller ist, und die Kräfte ausreichen, dann fährt eben keine FF. Ist ja Blödsinn, 5 Minuten später an der BMA einzutreffen, und überhaupt nur alarmiert worden zu sein, weil die Straße postalisch zum Einsatzgebiet gehört.
Solche Rundfahrten wie hier: http://www.fflokstedt.de/einsa…&department=0&data=0&all= sind doch nur kontraproduktiv, denn wer hat schon Lust jedes Mal für nichts von der Arbeit wegzumüssen.
So wie die bisherigen Planungen klingen hat man sich wohl langsam mal Gedanken um eine sinnvolle Ressourcennutzung, denn bei der jetzigen AAO fehlt jedes Augenmaß!
Und zum Thema Unwetter: wenn man die Leute per Rechnung mal an ihre Pflicht erinnert, Gehwege und vor allem Gully von Laub zu befreien, würden die Einsatzzahlen rapide sinken.
Aber eine Ausbildung und Übung der FF im Aufbau der Technik. 1/5 zum Aufbau ist doch auch recht optimistisch. Das DRK sieht meistens um die 15 Personen vor. Die FF Hannover-Stöcken rückt zum Aufbau des BHP 50 nach Möglichkeit in Zugstärke aus.
Ich hab da jetzt gerade nur unseren GW-San vom DRK vor Augen gehabt, aber das ist ja auch nur ein Zelt. Der GW-RD ist ein paar Nummern größer. Du hast völlig Recht, mit 1/5 wird es schwierig werden, einen BHP für 250 Patienten pro Stunden zu errichten!
Und damit muss auch den Vorsprechern Recht geben, keine FF wird immer sicher genug Personal mitbringen, schon gar nicht tagsüber. Eventuell soll ja auch nur das Fahrzeug zugeführt werden?