Hallo zusammen,
Zitat
Original von HTFD
Dass der Thread so einen großen Anklang gefunden hat, liegt sicherlich daran, dass es in diesem Forum schätzungsweise mehr FW-ler als HiOrg-ler gibt. Leider liegen mir dafür keine Statistiken vor.
Davon gehe ich sogar aus. Ich habe keine aktuellen Zahlen im Kopf, aber wenn man davon ausgeht, dass es in so ziemlich jedem Ort Deutschlands mindestens eine Feuerwehr gibt (oftmals sogar mehrere, wenn versch. Ortsfeuerwehren oder Werk-/Betriebsfeuerwehren vorhanden), bei weitem aber nicht in jedem Ort HiOrgs, dann ist das nur eine logische Folge, da die Feuerwehr'ler den größten Teil der BOS-Kräfte in D stellen dürften. Man möge mich bitte korrigieren, wenn die tatsächlichen Statistiken etwas anderes besagen...
Sicherlich hat das ganze Thema Syke, nicht nur hier im Forum, in den letzten Tagen eine gewisse Eigendynamik entwickelt. Das ist natürlich auch oder gerade von der Presse gepushed worden. Warum so ein riesen Wirbel bei einem abgebrannten Feuerwehrhaus, während beim Brand einer HiOrg-Unterkunft kein so großes Fass aufgemacht wird? Ich denke, das liegt in der gewissen "Ironie", welche außenstehende Normalbürger darin sehen, dass es gerade bei denjenigen brennt, die Feuer bekämpfen sollen. Zum anderen spielt in diesem speziellen Fall auch die besondere Häufung (2 Brände innerhalb von 14 Jahren an selber Stelle) mit hinein.
Für jeden Helfer ist es eine persönliche Katastrophe, einen (wichtigen) Teil seines Lebens in Flammen aufgehen zu sehen.
In diesem Falle ist es eben so, dass das öffentliche Interesse aus den o.g. Gründen besonders groß ist und das damit zwangsläufig auch Dinge wie Spendenkonten etc. zu Tage kommen, was bei dem Brand einer x-beliebigen HiOrg-Unterkunft im verborgenen nicht der Fall ist.
Zur allgemeinen Problematik "Feuerwehr feat. HiOrg":
Zumindest in meinem direkten Umfeld sehe ich da keine großartigen Schwierigkeiten, was das Verhältnis der Kräfte der einzelnen BOS untereinander angeht. In unserer Region weiß man durchaus, was der andere kann und scheut sich nicht, auf die Hilfe der anderen Organisation zurückzugreifen. Man respektiert sich und arbeitet gut zusammen.
Die politische Gleichstellung ist sicherlich kein ganz einfaches Thema. Rein rechtlich sollten meiner Meinung nach alle Helfer, die in der Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz mitwirken, gleichgestellt sein - da gebe ich den Forderungen auf der von y903211 verlinkten Seite vollauf Recht.
Allerdings:
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Original von y903211
Das ist leider ein historisch gewachsenes Übel das der Brandschutz von der öffentlichen Hand gezahlt wird und die HiOrgs ihren Lohn für die Arbeit erbetteln müssen. Sei es über kleine Beträge für SanDienste, Spenden oder teilweise schon erbärmlichen Schlammschlachten mit den Krankenkassen.
Ich bin jetzt nicht im Detail darüber informiert, wie genau sich HiOrgs finanzieren, was da von öffentlicher Hand kommt und was nicht.
Aber: Auch Feuerwehren müssen, trotz gesetzlichem Auftrag der Städte und Gemeinden, "betteln". Zusätzliche Fahrzeuge und Ausrüstung werden auch bei uns oftmals aus Spenden finanziert (und dann der Gemeinde geschenkt, weil die Feuerwehr als nicht-selbstständige Organisation selbst kein Fahrzeug anmelden kann). Reparaturen an Fahrzeugen, Ausrüstung und Feuerwache wird oftmals in Eigenarbeit durch die Kameraden durchgeführt. "Könnt ihr das nicht selbst machen, das ist doch so teuer, einen Handwerker kommen zu lassen", hört man beinahe täglich. Klar, wir "opfern" ja nicht schon genügend Stunden für Ausbildung, Übung und Einsatz... Und wenn ich daran denke, wie viele Feuerwehren ihre Leute ohne ausreichende persönliche Schutzausrüstung unter Atemschutz in den Innenangriff schicken und damit schwere Brandverletzungen riskieren, wird mir schlecht. Regelmäßige Aussagen der Kommunalpolitiker auf Hauptversammlungen o.ä. wie "Wir werden auch in Zukunft versuchen, Eure Wünsche zu erfüllen, aber andere Vereine wollen aich etwas abhaben" zeigen nur zu oft, dass sich die Kommunen ihrer gesetzlichen Verpflichtung sowie des Unterschieds zwischen Feuerwehr und Verein gar nicht richtig bewusst sind und es sich hier nicht um unsere persönlichen Wünsche, um unsere persönlichen "Spielsachen" handelt sondern um Gerät, welches wir benötigen, um ehrenamtlich die gesetzliche Aufgabe der Gemeinde zu erfüllen. Und guck Dich mal um, wie viele Fahrzeuge bei den Feuerwehren die 25 Jahre bereits bei weitem überschritten haben.
Zitat
Original von y903211
Da bekommt eine Fw ein neues LF für über eine viertel Million Euro und im gleichen Zug die lokale HiOrg für die Ersatzbeschaffung eines 28-Jahre alten Fahrzeuges eine Spende über 500 € von der Gemeinde.
Schlechtes Beispiel - auch wenn ich verstehe, worauf Du hinaus möchtest. Die Gemeinde gibt die 1/4 Millionen aus, weil das Fahrzeug benötigt wird, es nunmal so viel kostet und die Gemeinde verpflichtet ist, es anzuschaffen. Und glaube mir, die Gemeinden tun sich sehr schwer mit solchen Ausgaben und tätigen diese nicht, wenn es sich irgendwie verhindern bzw. hinauszögern lässt (s.o. - Fahrzeuge der FF sind oft auch weit über 25 Jahre alt). Fahrzeuge für die HiOrg sind aber in der Regel Sache des Landkreises, sofern sie für den Regelrettungsdienst oder den Katastrophenschutz eingesetzt werden. Ich gehe davon aus, dass der Kreis dieses Geld dann ebenfalls bereit stellt, wenn das Fahrzeug tatsächlich für diese Fälle benötigt wird. Wird das Fahrzeug nur für SanDienste eingesetzt, ist aus öffentlicher Hand natürlich kein Geld zu erwarten.