"NEF-technisch"kann man sich auch überlegen, für was ein NEF eigentlich da ist. Es soll primär einen Notarzt zum Einsatzort bringen und sollte mit seiner Ausrüstung sinnvolle Erstmassnahmen durchführen können, wenn der RTW noch nicht da ist. Stellt sich die Frage, ob dafür ein NEF so oder besser wie ein RTW ausgestattet sein muss (und entspr. viel Zeug dabei hat), oder ob man "das Zeug" nicht auf jedem RTW verlastet und dafür die NEF abspeckt und damit auch kleinere und leichtere (und billigere) NEF-Fahrgestelle ermöglicht. Hier in München ist es üblich, dass eine nachfolgende NEF-Besatzung nur noch mit dem recht umfangreichem Ampullarium den Einsatzort betritt. Früher war noch das EKG dabei, weil die RTW standardmässig Keines mit "Zwölfer-Ableitung" hatten. Zumindest ich habe auch noch nie erlebt, dass das NEF schneller als der RTW war UND es zudem seine komplette Ausstattung (Atmung/Kreislaufrucksack, Beatmungsgerät etc.) schon am Laufen hatte, wenn ich mit dem RTW gekommen bin. Eine bessere Ausstattung aller(!) RTW ist zwar auf den ersten Blick teurer, aber damit könnte eben auch jeder RTW selbst dann optimal arbeiten, wenn noch kein NEF da ist bzw. ein zufällig anwesender Arzt/Notarzt vor Ort ist. Das hatten wir vor Jahrzehnten schon, als wir noch "rein privat" waren, Jeder unserer NA konnte in unsere RTW steigen und hatte - ausser BTM - Alles, was er brauchte.... Diuese Taktik wird auch bis heute in vielen RD-Bereichen angewendet. RTW mit "grossem Ampullarium", teilw. sogar BTM (ind der BTM-Box, die es in jedem Bayern-RTW gibt)
Natürlich gibt es viele Einsätze, bei denen der Notarzt nur mit dem Ampullarium unterm Arm zum vorversorgten Patienten geht. Ich fände es aber sehr gefährlich, die Rolle des NEF nur auf diesen Fall zuzuschneiden.
Erstens haben die NEF heute Zusatzausrüstung an Bord, die nicht sinnvoll auf jedem Rettungswagen mitgeführt werden kann (z.B. Reanimationshilfe LUCAS, Brandverletztenset, Material für Koniotomie, ZVK, IO-Zugang usw.).
Zweitens ist die Situation, dass man nur einen Patienten hat und den mit Personal und Material von RTW und NEF behandelt, der Idealfall, der gerade auf dem Land nicht immer zutrifft. Sobald mehr als nur ein Patient vorhanden ist, ist man auf die komplette Ausrüstung des NEF angewiesen, wenn die Besatzungen der Fahrzeuge sich aufteilen.
... bei den ganzen Überlegungen hier fehlen mir so'n bisschen die Wünsche die Fahrassistenz oder passive Sicherheit betreffen (nicht ganz unwichtig im unfallgefährdeten Blaulichtgewerbe)
und bei "Sicherheit" kommt mir "Schwedenstahl" in den Sinn.
Wie wärs mit dem Volvo XC 90 ... ausser dass das politisch wahrscheinlich ein No-Go ist ...
Der XC 90 hat die Maße eines Vito oder T6 mit kurzem Radstand, aber nur etwa 550 kg Zuladung (Mindestens 2082 kg Leergewicht und nur 2630 kg zulässiges Gesamtgewicht)!
Zum Vergleich, der etwa gleich große Land Rover Discovery hat 750 kg Zuladung, bei einem ZGG von 3.300 kg.