Beiträge von Wenzel Matzdorf

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    Gerade das EKG habe ich angesprochen, weil die RTW der Berliner Feuerwehr eben nicht über ein Monitoring verfügen.


    Ich kann dich beruhigen, was die Austattung der Berliner RTW betrifft.
    Für ALLE Maßnahmen, die ich OHNE Notarzt durchführen DARF habe ich das notwendige Material an Bord (1 RTW kann bis zu 4 Patienten gleichzeitig versorgen). Über den Zoll AED kann ich auch eine Drei-Punkt-Ableitung machen und diese auf einem kleinen Display sehen. Reicht vollkommen für eine Arbeitsdiagnose aus, für alles andere brauche ich wieder nen Notarzt und der bringt Medikamente und nen LP 12 mit. Und das Monitoring eines Patienten kann ich auch ohne Geräte machen, denn das ist nichts weiter als das Beobachten des Patienten ( zum Puls messen brauche ich kein Pulsoxy oder nen EKG, Blutdruck kann man anhand der getasteten Pulswelle grob abschätzen. Und wenn es jemanden schlecht geht, dann sieht man es demjenigen auch an).


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    Und wer mal bei einem dortigen Kollegen das Stichwort "BZ- Stick" fallen lässt, muss mit einem Wutausbruch rechnen (nach Protesten aber wieder drauf).


    Gefährliches Halbwissen! Die BZ-Messgeräte sollten gegen Teststreifen getauscht werden, da die BZ-Messgeräte nicht geeicht werden konnten. Mittlerweile ist dort allerdings eine interne Lösung gefunden worden. Die BZ-Messung wäre also nicht abgeschafft worden, lediglich auf den genauen Messwert mit Zahlen hätte man verzichtet.


    Meine persönliche Meinung zu den RTW: Ich habe alles dabei was ich für den Großteil der Einsätze benötige, inklusive Defi und Monitoring. Ausgestattet sind die RTW nach DIN EN 1789 Typ C. Medikamente darf ich (mit Ausnahme der 5 Notfallmedikamente) sowieso nicht geben, also brauchen die auch nicht aufs Auto! Und wenn ich "alleine" nicht klar komme, dann habe ich immernoch 15 NEF, 1 NAW der BW sowie 1 RTH und 1 ITH.

    Ein kleiner, aber dennoch wichtiger Punkt, bei der Anschaffung von Allradfahrzeugen ist immernoch die Kostenfrage. So ein Allradfahrgestell kostet nunmal mehr als ein normales Fahrgestell. Wenn man diese Summe jetzt auf die 58 zu Beschaffenden Einheiten hochrechnet, ist dieser Posten auf der Gesamtrechnung nicht unerheblich. Außerdem besitzt die HLF-Generation auf MAN/Rosenbauer auch kein Allradantrieb. Außerdem bedeutet ein Allradfahrgestell auch wieder mehr Masse, was entweder zu Lasten der Beladung oder der Agilität geht. Und eine gute Beschleunigung ist bei Alarmfahrt im Stadtverkehr besser als eine gute Geländegängigkeit (speziell im Innenstadtbereich wo man zu 95% auf Asphalt fährt).


    Das die Fahrzeuge jetzt noch kompakter sind kann man in einer Großstadt nur begrüßen, da man dadurch im Verkehr besser vorankommen kann. In Berlin läuft diese Fahrzeuggröße mittlerweile seit 15 Jahren.
    Und wie 14/44/4 schon schrieb kann man in den Bereichen, wo man mit rechnen muss auf unwegsames Gelände zu stoßen, Allradfahrzeuge vorhalten.

    Sooo, der André hat ja schon fleißig was zu den Leitern geschrieben.


    Zunächst sollen je Fahrzeugkombination 5 Stück beschafft werden. Alle Magirus sind RAL 3000 und von den Metz sollen 3 in RAL 3000 und zwei in RAL 3024 kommen (bzw. sind schon da)


    Je ein Fahrzeug des jeweiligen Herstellers ist an der SE AF (Service Einheit Aus- und Fortbildung), in Fachkreisen auch "Schulzug" genannt :-)), stationiert.


    Metz Mercedes:
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    Iveco Magirus:
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    Ich hatte mal ne Frage, ob es möglich wäre auch reine RTW-Stützpunkte an Krankenhäusern/Kliniken/FF bei "Wachenart" mit auszuwählen. (ähnlich dem NEF/NAW Stützpunkt)


    Meine Frage bezieht sich (in dem Fall speziell) auf den Berliner Raum, wo einzelne RTW an KH/Stützpunkten stationiert sind, das Personal aber einer jeweiligen BF-Wache zugeordnet sind, jedoch keine eigene Wache bilden.


    Als Beispiel sei hier der RTW Kaulsdorf 6204 genommen, welcher von Wache 6200 Hellersdorf besetzt und betreut wird, aber am KH Kaulsdorf steht.


    Danke schonmal im Voraus :zwinker:

    Wieso zum Henker Kleistern die die Fenster zu?!?! :-aua :-aua :-aua


    Also an die RTW in dem Kleid kann man sich ja noch gewöhnen, da sieht das ganze relativ gefällig aus. Aber das hier......


    Man hätte wenigstens die Aufteilung wie beim RTW machen sollen (große 112 im hinteren, unteren drittel des Aufbaus und den weißen Streifen von kurz hinter der Vorderachse bis zum Fahrzeugheck)


    Timbo
    Immerhin haben die RTW und NEF Pressluft! Wenn auch gedämpft. Ein klassisches Negativbeispiel fährt als NEF auf Rügen. Den Touareg dort hört man erst wenn er direkt hinter, oder besser noch neben dir ist.

    Vielleicht gehört das Fahrzeug auch ner JF und die wollen damit ein wenig "angeben" bei Wettkämpfen.


    Trotzdem, über den Balken ließe sich noch streiten bezüglich Sinn und Unsinn, aber der Auspuff............... :erschreck:


    Ich bin da dann doch mehr für "tuning" durch auffällige Beklebungen/Lackierungen, die aber dann auch zu so nem Oldie passen!

    Ich muss dem Gericht in dem Falle (leider) recht geben.
    Wer mit mehr als der doppelten Geschwindigkeit geblitzt wird handelt schlicht und einfach GROB FAHRLÄSSIG!


    Das wichtigste ist doch, wie schon viele hier geschrieben haben, das man ankommt um zu helfen. Das erste Fahrzeug fährt sowieso rechtzeitig raus, egal ob da nun einer mehr oder weniger drauf ist. Besonders in dem Fall, wo eine Hauptamtliche Wachbesetzung vorhanden ist.


    Bei uns wird mindestens einmal jährlich daran appeliert, wie wir uns im Alarmfall zum Gerätehaus begeben sollen. Bei allen Verstößen BIS 20 km/h sagt die Wehrleitung, dass sie versuchen kann die Strafe abzuwenden. Bei allem was ÜBER 20 km/h ist wird von vornherein gesagt, das es unsere Suppe ist die wir "auslöffeln" müssen.

    Über PRE (Personenrufempfänger)
    "Alarm....Person in Notlage.....Hilflose Person, Musterstraße sowieso, Ortsteil, Trupp 71" Dann fährt nur ein RTW (alternativ ein LHF oder eine DLK als First responder)


    "Alarm....Medizinischer Notfall....Heftiger Brustschmerz, Musterstraße sowieso, Ortsteil, Trupp 71" Dann ein RTW zusammen mit NEF bzw. RTH.


    Über DME (RTW Stützpunkte, z.B. Biesdorf, Kaulsdorf, Altglienicke...)
    "PIN HP
    Musterstraße sowieso, Ortsteil
    nähere Angaben (Name, Alter, Grund des Anrufes...)
    Einsatznummer"


    Über Funk:
    "Florian Berlin mit Blitz für den RTW 52/1, kommen"
    "Hier Florian RTW 52/1 schreibbereit, kommen!"
    "Sie fahren: Person in Notlage, Hilflose Person, Musterstraße sowieso in Ortsteil, mit der Einsatznummer 853, mit Quittung kommen!"
    " *Quittung*"
    "Verstanden, Alarmzeit: 14:38, Ende"


    In der Rückfallebene (Alarmierung über Gong und Durchsage, FMS außer Betrieb)
    "*GONG* Alarm für einen RTW, Person in Notlage, Hilflose Person, Musterstraße sowieso, Ortsteil, mit der Einsatznummer 752, die Alarmzeit ist 16:58"

    In Berlin ist die MOBAS (neben der eigentlichen Aufgabe als Übungsstrecke) als riesiger Werbeträger zu sehen. Das erkennt man schon an der abweichenden Beklebung (u.a. einfarbiges Hoheitszeichen, überdimensionale 112). Da braucht es nicht extra noch ne SoSi. Die einzige Frage die ich mir stelle, wie das Ding auf einige Wachen passen soll, denn der is nicht grade klein, weswegen die MOBAS auch im Freien steht.

    Der KW 20 ist nicht die Reserve, sondern wird noch für solche speziellen zwecke vorgehalten. Und wo der im Moment genau steht kann ich eventuell am Freitag in Erfahrung bringen, sofern unser Stelv. WF nicht auf Tour bzw noch auf Schule ist.

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    Also bitte - in einem Tunnel oder Unterführung ist jedes von oben hebende Gerät auf Grund der überbauten Höhe eingeschränkt - abgesehen davon, wer will in einem Tunnel einen Kran einsetzen? Der Bedarf, einen Kran bei der FW zum Heben zu benötigen ist eh schon gering - und dann nochmal runterreduziert auf wenige km Tunnel/Unterführungen? (von denen nochmal weniger überhaupt ein halbwegs brauchbares Anheben von oben alleine von der Höhe der Last (z.B. LKW) schon nicht ermöglich


    Ich habe damit nicht explizit den Kranausleger gemeint, sondern auch die Gebegabel am Heck. Ausserdem kann man mit dem "kompakten" Kran des WLF auch LKW zügig und personalsparend entladen (z.B. Big Packs). Und JA, es wurden auch schon Kräne in Tunneln eingesetzt. Ich versuche bei Gelegenheit nähere infos und vieleicht auch Bilder ran zu kriegen (stellv. Wehrführer ist beim TD II Berlin-Mahrzahn (6139) tätig)


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    Das gilt für alles, was eine Abstützung benötigt - für eine DL ebenso wie für einen Kran - egal welcher Grösse.


    Richtig! Aber welche Abstützbreite braucht ein normaler Kran im Vergleich zu dem WLF? Die Abstützung des WLF sieht auf den Bildern sehr kompakt aus (Einsatz in engen Straßen)


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    Zum Lasten verfahren gibt es Unternehmen die damit ihr Geld verdienen. Fallen mir im hier Umkreis spontan 2 Stück ein.


    Es mag sein, dass es Unternehmen gibt die damit Geld verdienen. Aber was machst du, wenn du Lasten Verfahren musst um an (verletzte) Personen ran zu kommen? Ein Privatunternehmen braucht immer länger als wenn die Feuerwehr ein entsprechendes Sonderfahrzeug bei bestimmten Stichworten im ersten Abmarsch schickt (Bsp.: Nachts, Wochenende, kein freies Fahrzeug bei den Privaten in dem Moment verfügbar).


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    Ich hab mal als Vergleich den hier genommen: http://www.bos-fahrzeuge.info/details.php?image_id=48030
    Der ist vom Gewicht her gleich, die Länge dürfte ungefähr auch gleich sein.
    Aber er hebt mehr und er zieht mehr..


    Das der mehr heben und ziehen kann, steht ausser Frage. Aber hier muss man auch wieder sehen: Wie kompakt kann ich mit dem Ausleger arbeiten? Immerhin ist der Ausleger länger als das gesamte Fahrzeug. Vgl. hierzu das Dresdner WLF in aktion. Hier muss man dann aber auch wieder das gesamte Einsatzgebiet betrachten (enge Straßen mit Oberleitungen z.B.) Hinzu kommt noch: Wie breit ist der Kran. Der FWK 30-6 der Berliner Feuerwehr z.B. ist knapp 3 Meter breit (Fahrt durch einen Stau).


    Das beste wäre wirklich, wie Timbo schon schrieb, ne Mail nach Dresden schicken oder einen Kran und das WLF mal nebeneinander arbeiten zu lassen um zu sehen, wo die Vor- und Nachteile beider Systeme im Vergleich liegen.

    Schon mal dran gedacht, dass das Fahrzeug auch in Tunneln und Unterführungen eingsetzt wird/werden kann? Ein klassischer Kran kommt da schnell an seine Grenzen, alleine schon wegen dem Arbeitsradius. Eventuell kann man mit dem Fahrzeug auch Lasten verfahren, darum gibts in Berlin ja auch noch die Rumbalotte. Sicherlich hätte man sich auch ein Bergekran anschaffen können. Aber auch hier wäre auch wieder die Frage zu stellen: Anschaffungskosten, Unterhalt, Aufgabenschwerpunkte, Rüstzeiten, Abmessungen des Fahrzeuges, Arbeitsgewichte, Arbeitsradius....


    Was nützt mir ein Fahrzeug, was alles kann und sämtliche Lasten heben kann, wenn ich es nur auf freiem Feld mit ausreichend festen Boden uneingeschränkt nutzen kann?


    Vielleicht gäbe es weniger Diskussion um dieses Fahzeug wenn es nicht als WLF konzipiert worden wäre :zwinker:.