Herz-Kreislauf-Erkrankung Erste-Hilfe-Sensor

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    Karlsruhe (ps/rwo) - Ein neues System gibt bereits nach zehn Sekunden Auskunft darüber, ob eine bewusstlose Person reanimiert werden muss. Der Sensor passt an jeden Schlüsselbund.


    Das von Wissenschaftlern des Instituts für Biomedizinische Technik des KIT entwickelte Gerät ist nicht größer als eine Walnuss und passt an jeden Schlüsselbund. Legt der Helfer den Sensor am Hals des Patienten an, analysiert das Gerät selbstständig Puls und Atmung. Daraus lässt sich eine verlässliche Aussage ableiten, ob die Atmung und das Herz-Kreislauf-System gestört oder ausgesetzt sind und der Helfer eine Reanimation einleiten muss.


    „Antrieb für die Entwicklung des Gerätes war die Tatsache, dass es in Notfallsituationen für das Überleben einer bewusstlosen Person entscheidend ist, dass Laien den lebensbedrohenden Zustand möglichst sofort erkennen und die Person rasch richtig versorgen“, betont Dr. Marc Jäger vom Institut für Biomedizinische Technik, der das Projekt koordiniert. „Neben meiner Tätigkeit als Wissenschaftler bin ich aktiver Feuerwehrmann und sah bei vielen Verkehrsunfällen, dass die Ersthelfer hier Unterstützung brauchen." Deshalb initiierte Jäger das Projekt vor drei Jahren.


    Mit jeder Minute ohne Herz- Lungen-Wiederbelebung sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn Prozent. Zehn Minuten nach einem Kreislaufstillstand gibt es normalerweise kaum Überlebenschancen. „Außer beim PKW-Führerschein gibt es keine Pflichtveranstaltung für Erste-Hilfe-Maßnahmen und das im Schnellverfahren erworbene Wissen geht häufig mit der Zeit verloren", so Jäger. Laut Statistik trauten sich bei einem Notfall mit Herz-Kreislauf-Stillstand zufällig anwesende Personen nur in 14 Prozent der Fälle zu reanimieren. Von diesen Ersthelfern wiederum seien aber nur knapp die Hälfte in der Lage den Puls richtig zu tasten. Im Ernstfall würde deshalb nicht einmal jede zehnte Person mit Atem- und Herzkreislaufstillstand am Unfallort durch Helfer korrekt reanimiert. Das neue Sensorsystem gibt dem Ersthelfer eine klare Entscheidungsgrundlage in den entscheidenden ersten Minuten und steigert damit die Überlebenschance des Patienten.


    Die Projektgruppe um Marc Jäger hat den „Erste-Hilfe-Sensor“ so konzipiert, dass er mobil und kostengünstig ist. „Der Preis wird im ein- bis zweistelligen Eurobereich liegen“, so der Wissenschaftler. „Wichtig war uns auch, dass er ständig einsatz- und griffbereit ist und beispielsweise im Verbandskasten einen Platz hat oder am Schlüsselbund hängen kann.“


    Gegenüber bisher auf dem Markt erhältlichen Systemen hat das neue Gerät entscheidende Vorteile. Der AED (automatischer externer Defibrillator) beispielsweise misst das elektrische Signal (EKG), kann aber damit nicht zwangsläufig bestimmen, ob tatsächlich Blut im Gehirn ankommt. Es ist mit durchschnittlich 2.000 Euro zudem deutlich teurer. Das Pulsoxymeter reagiert zum einen nur sehr träge auf einen Atemstillstand (mehrere Minuten). Zum anderen sind die Messergebnisse bei der Minderdurchblutung der Extremitäten im Schockzustand nicht mehr zuverlässig.


    Derzeit erkennt das System den Zustand der Person in knapp neun von zehn Fällen korrekt. Die Wissenschaftler am Institut für Biomedizinische Technik arbeiten mit Hochdruck daran, die Erkennungsrate noch deutlich zu steigern. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie fördert das Projekt im Rahmen des EXISTForschungstranfers. Dieses Förderprogramm unterstützt herausragende forschungsbasierte Gründungsvorhaben, die mit aufwändigen und risikoreichen Entwicklungsarbeiten verbunden sind.




    Link zur Nachricht:
    http://www.ka-news.de/nachrich…lfe-Sensor%3Bart86,142750



    Quellenangabe:
    http://www.ka-news.de

  • Ich glaube man darf gespannt sein.
    Wenn es tatsächlich den beschriebenen Nutzen bringt, dann wäre es ein richtig gutes Instrument für den Ersthelfer.
    Kann man nur hoffen, dass das Gerät den Sprung aus der Entwicklungsphase in die Serienproduktion schafft.

    Gruß HTFD

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