Moin allerseits,
die F22 hat ja nun meines Erschrecken nach eine neue DLK. Dachte ich träume als ich vorbei lief. War ja zwar sowieso fast immer eine DLK (F-05) Wache, da dass TMF ja nicht der Bringer war, aber nun......
Spaß beiseite, F11, F13, F14, F34 waren ja die Wachen, die eine neue haben, von F15, F24 und F31 abgesehen. Hier hat doch bestimmt jmd. eine Ahnung, wo nun überall dieses schicke Gerät steht oder noch hin kommt? Und wo ist nun die TMF Laube von 22? Weg vom Hof, an F05, oder welche Wache darf sich damit nun bespaßen? Hab mal F25 gehört? Geredet wird viel, deshalb nutze ich mal dieses Forum, wo ja meist nur richtige Antworten kommen.. 
Ich melde mich nach Jahren mal wieder zurück, weil ich mich bezogen auf den obigen Post dazu mal wieder genötigt sehe. Schon damals bin ich ja vehement für unser TMF in die Bresche gesprungen (der User „Fishki“ (Ex-F31er) wird sich erinnern). Da die B32 an meiner Dienststelle am 21.01. a.D. gegangen ist und auch schon die Bilder unserer L32 (HH-2740) hier im Board zu sehen sind, will ich mich nun noch mal zu den tatsächlichen Gründen für die letzte Fahrzeugumsetzung der Hubretter äußern. Vorher sei allerdings gesagt, dass an F22 dieses Fahrzeug durchweg über alle Wachabteilungen bis auf einzelne Ausnahmen sehr beliebt war und wir jetzt schon wehmütig werden. Wir geben mit dieser Bühne ein Fahrzeug ab welches uns in über acht Jahren keine wirklichen Fehlercode bescherte. Da haben wir mit unseren davor in Dienst befindlichen Drehleitern andere Erfahrung gemacht. Die Nachteile des Konzepts sind bekannt, die Bühne funktioniert langsamer als eine DL, und kann auch gerade bei niedrigem Aufrichtewinkel nicht so weit raus. Aber, alle unsere Menschenrettungen haben trotzdem ohne Ausnahme zum vollen Erfolg geführt, und das waren einige. Darauf, dass bei vielen vergangenen Einsätzen eher eine Drehleiter von Nachteil gewesen wäre, will ich aber auch gar nicht näher eingehen, denn hier geht es ja gerade auch gar nicht um einen Konzeptvergleich. Ich finde es bei Einsätzen mit Menschenrettung aber auch sowieso viel wichtiger ein Fahrzeug zu bedienen welches ich insgesamt beherrsche und auf das ich mich dazu noch total verlassen kann. Und zuverlässig, das war unsere B32 immer. Erfahrung AUF dem Gerät und Zuverlässigkeit DES Geräts sind meines Erachtens immer noch das Wichtigste in der Rettung.
Dass diese Fahrzeuge auch bei einigen innerhalb der BF Hamburg einen gewissen Ruf genießen, liegt daran, dass die Meinungsmacher, wie vielleicht auch hier im Forum bezogen auf Anderes noch nie selber mit der Technik im Tagesgeschäft gearbeitet haben. Würde man uns fragen, dann würde man wohl Überraschendes erfahren. Allerdings gebe ich zu, dass wir mit unserer Metz / Wumag-Bühne im Vergleich zur Magirus / Bronto-Skylift-Variante, das ganz klar bessere Auto hatten. Das hatte schon sehr viel mehr von filigraner Feuerwehrtechnik als von industrieller Grobschlächtigkeit.
Damals zur Einführung des Konzepts entschied man sich dafür diese fünf Fahrzeuge gleichmäßig über die drei Branddirektionen zu verteilen. Was jetzt nach einer Auswertung gesammelter Erfahrungen und unter Berücksichtigung eines neuen Atemschutzkonzepts erfolgte, war eine Feinanpassung.
So überdachte man noch mal das Gesamte und wertete im gesamten Stadtgebiet aus, wo die wirklichen problematischen Straßenzüge für die Hubretter liegen. Problematisch, im Sinne von engen zugeparkten Seitenstraßen, hohem Altbauanteil sowie zusätzlichem hohem Baumbestand und Peitschenmasten oder Oberleitung in eben solchen Straßen. Diese Faktoren (einzeln oder in Kombination) führen ja dazu, dass das Hubrettungsgerät unter Umständen mit ungünstigen Anleitersituationen wegen schlechter Abstände zum Gebäude konfrontiert wird. Soll heißen, wenn man nur suboptimal stehen kann, dann ist es kontraproduktiv ein Fahrzeug (TMF) mitzuführen, welches bei breiterer Abstützung (im Vergleich zur DLK), für die ich dazu dann vielleicht auch noch nicht mal Platz habe, viel weniger Ausladung besitzt als ein anderes Fahrzeug (DLK). Das alles war damals auch eigentlich schon bekannt, man hatte aber diese fahrzeugkonzeptionellen Eigenschaften bei der Verteilung der Fahrzeuge einfach nicht bedacht.
Als Ergebnis kam dann heraus, dass das 12er- und das 22er-TMF in Stadtteilen eingesetzt sind, die zu diesen beschriebenen problematischen gehören. Im 12er-Revier, Ottensen und in unserem, Hamm Nord und St. Georg.
Es wurde weiterhin aufgezeigt, dass F22 zusätzlich in einem Bereich mit den meisten U- und S-Bahnhofanlagen liegt. Das aktuelle Atemschutzkonzept fordert unter anderem für Einsätze im Bereich dieser Anlagen das Mitführen von drei Doppelflaschen-Atemschutzgeräten auf dem KLF sowie Hubrettungsfahrzeug. So können, sobald die Ergänzungskomponente (HLF aus Nachbarrevier oder LF einer FF) eintrifft, zwei Dreimann-Trupps in den Einsatz gehen, ohne erst den AB-AS abwarten zu müssen. Wegen fehlender Zuladungskapazitäten kann dies aber auf den TMF nicht realisiert werden. Somit hätte man in diesen Fällen nur die drei Geräte zur Verfügung, welche auf dem KLF verlastet sind. Ist aber die 10-Mann-Zugstärke krankheitsbedingt mal nicht zu realisieren, dann geht das KLF personell außer Dienst, und plötzlich steht man gänzlich ohne Doppelflaschen-Atemschutzgeräte da. Als Löschzug, in einem Revier mit den meisten U- und S-Bahnhofanlagen, gänzlich ohne die geforderte Atemschutzausstattung nach aktuellem Konzept für Tunnelanlagen dazustehen, ist wohl nicht vertretbar. Auch wenn man im Falle einer Menschenrettung die Feuerwehr-Dienstvorschiften, Dienstanweisungen und Atemschutzkonzepte vielleicht mal über Bord wirft, ist man gerade bei einer Tunnelanlage wie dem Jungfernstieg gut beraten dies in KEINEM Falle zu tun. Wer dieses Wirrwarr aus mehreren UG’s kennt der weis, dass man dort mit einem Einflaschen-Atemschutzgerät verloren ist (immer bedenken, ich spreche von einem Einsatz mit optischer Schadenslage)
Die nachfolgende notwendige strategische Neuverteilung führte zur Umsetzung zweier TMF. Man entschloss sich also das 22er nach F25 zu verlegen, um es dann ähnlich zentral im Stadtgebiet zu halten. Die frei werdende relativ neue Magirus DLK sollte dann in die Rerservevorhaltung an F05 gehen. An F22 sollte dann das letzte der in 2014 beschafften 5 Neufahrzeuge in Dienst gehen, was ja auch am 21.01. erfolgte. Das war ja auch relativ unspektakulär, weil wir ja auch schon 2008 über längere Zeit eine L32 im Dienst hatten (die dunkelrote mit rotem 06er-Kennzeichen), wie sich Einige von Euch vielleicht erinnern, außerdem gibt es wohl auch hier im Board ein Bild von der Hübschen. Zudem ist die L32 in vielen Software- und Bedienelementen identisch mit der B32, sodass die Einweisung für uns ruckzuck ging. Das 12er TMF sollte dann nach F36 verlegt werden, um im Bereich des Hafens einen zusätzlichen potenten Wasserwerfer stellen zu können, einer der Paradedisziplinen eines jeden TMF. F12 sollte dann übergangsweise die alte 13er PLC 3-1 bekommen. So ist das ja nun auch alles gekommen, wobei ja die Drehleitern an F25 und F36 noch laufen, solange die Jungs in den TMF noch nicht vollständig eingewiesen sind.
Wann F12 ein Neufahrzeug bekommt, das weis ich allerdings nicht. Was ich allerdings weis ist, dass die an den Wachen vorhandenen TMF nie in die Reservevorhaltung gehen werden. Es ist mit einer Laufzeit von ca. 13-15 Jahren geplant worden. Im Anschluß gehen die Fahrzeuge außer Dienst, werden veräußert und das Konzept stirbt. Ob die Fahrzeuge dann von Drehleitern mit Knick-Gelenk ersetzt werden, ist zum heutigen Tage noch nicht klar. Die fehlende Kombinierbarkeit mit der in Hamburg üblichen 4to-Winde war bisher immer das K.O.-Kriterium dafür. Weil ja die TMF diese aber ja auch nicht haben, könnte man für diese Ausschreibung dann vielleicht eine Ausnahme davon machen, aber wer weis.
Puhh, das war jetzt aber wieder eine Abhandlung. Ich hoffe ich habe damit keinen an die frische Luft getrieben. Aber ich denke manchmal ist es auch ganz nett ein wenig hinter die Kulissen zu schauen. Und ich habe es damals glaube ich auch schon des Öfteren gesagt: Kommt einfach auf uns zu und fragt nett wenn Ihr etwas wissen wollt. Lauft dann aber auch nicht gleich los und schreibt im Forum: „Hallo, ich weiss was“ …Das will keiner von uns anschließend lesen müssen.
und nun, tschöhhh