Beiträge von KaMü


    Exakt so ist es!
    Kürzlich genau so erlebt und weit und breit keine Angehörigen oder sonst wer, der sich des Rollstuhls annehmen wollte.
    Aber die Sache mit Dienstleistungsgedanken scheint offenkundig noch längst nicht in allen Köpfen angekommen zu sein...


    um in die (bereits an verschiedenen Stellen geführte) Diskussion um das "optimale" NEF mal eine aktuelle Meldung zu einem Unfall einzureihen, sei dem geneigten Leser dieses Ereignis ans Herz gelegt:
    http://org.polizei-bwl.de/ppst…%20bei%20Einsatzfahrt.pdf


    Die Örtlichkeit ist übrigens keineswegs besonders unübersichtlich, die große, gut erkennbare Karosserie konnte den Zusammenstoß allerdings auch nicht vermeiden. Bei dem verunfallten Fahrzeug handelt es sich um diesen T5 mit moderner LED-Signalanlage UND dem vielfach beschworenen Pressluft-Horn: http://bos-fahrzeuge.info/eins…3/Akkon_Stuttgart_0682-01

    Hallo Zusammen,


    mich würde interessieren, was aus dem Ausbauer Schröter Medicar geworden ist.
    Kann hier jemand über die Geschichte und das Schicksal Auskunft geben?


    Schröter Medicar hatte um das Jahr 2000 u. a. zwei NEF für die BF Stuttgart sowie zwei NEF für das DRK Karlsruhe ausgebaut. Daneben ist mir noch ein RTW beim ASB Münster und ein MTF bei der FF Ginsheim-Gustavsburg bekannt.


    Sachdienliche Hinweise auf weitere Fahrzeuge und eben zum Schicksal der Firma sind sehr willkommen!

    Zitat

    Original von LarsHH
    Zu der Beschaffung der Bundeswehr. Diese war lange geplant, aber wer weiß welchen Aufwand öffentliche Beschaffungen haben, kann das ja nochmal mit dem Faktor einer groooßen Behörde multiplizieren und sich dann ausmalen, warum das etwas gedauert hat... :smile:


    Interessant ist, dass sowohl das Leihfahrzeug als auch das nunmehr beschaffte Fahrzeug einen Ausbau von (in Deutschland eher unbekannt) AMZ Kutno haben.
    Bestimmt kein Zufall und allemal erstaunlich, dass die Ausschreibung der Bundeswehr gerade dieser Ausbauer gewonnen hat...

    Zitat

    Original von Icsunonove
    Und druchweg hält jeder in Deutschland zugelassene RTW nicht die Raummaße ein - egal ob Kasten oder Koffer. Diese Maße müssen nämlich über den gesamten Raum eingehalten werden und nicht nur am Kopf des Patienten.


    Wo genau steht das eigentlich in der Norm?
    bislang hat mir genau diese Aussage gefehlt, dass die Maße durchweg eingehalten werden müssen...


    Zitat

    Original von Dulex
    Der Typ B ist einem RTW nicht gleichzusetzten


    Und wo steht das?
    § 8 RDG BW sagt zunächst nur, das u. a. Rettungswagen vorgehalten werden müssen; dort steht aber nicht, dass ein RTW immer ein Fahrzeug nach DIN 1789 Typ C ist. Selbst durch die Aussage "müssen den anerkannten Regeln der Technik entsprechen" ist nicht zwangsläufig zu erkennen, dass NUR Fahrzeuge nach DIN 1789 Typ C als Rettungswagen zu bezeichnen sind.

    Zitat

    Original von Icsunonove


    Hast du mal ne Zahl?
    Und welcher Motor, schon Euro 5?


    318 CDi mit Automatikgetriebe: 3.050 kg (Tank voll, ohne Beladung),
    bei einem 315 CDi mit Schaltgetriebe hätte es dann zumindest rechnerisch reichen können.


    Wie es mit den aktuellen Motoren (316 CDi bzw. 319 CDi) aussieht weiß ich nicht.

    Zitat

    Original von Rettungsopa


    Und mit welcher Reserve? Wenn ich mir manche Retter (und Patienten) ansehe, dann sind die deutlich vom Standard-75kg-Mann entfernt, da ist eine Beladungsreserve (wie sie ein anderer 3,5t-Hersteller mit 65kg angibt) schnell erschöpft.


    Ich persönlich stimme Dir gerne zu.
    Jedoch ist es bei den gegebenen Beschaffungsobergrenzen im Grunde ausgeschlossen ein Fahrzeug zu beschaffen, dass diese Reserven bietet. Es liegt nicht daran, dass man nicht möchte, man kann (darf) nicht... Letztlich ist es deshalb müßig, über die Vorzüge von GSF oder Fahrtec gegenüber Anderen zu diskutieren; im Südwesten sind die Rahmenbedingungen eben anders.

    Zitat

    Original von Tobias Voss
    Vieleicht wäre es ja mal zu überlegen, dass man einfach mal mit einem komplett
    ausgestatteten Strobel-RTW auf die Waage fährt und dabei nicht die Norm-
    Menschen mit 75 kg als Besatzung nimmt? Zuzüglich eines "typischen" Patienten
    und einem Doktor ...


    Ich denke, damit sollten auch die Krankenkassen überzeugt werden können.


    Du irrst Dich.
    Gerade die DIN-Norm ist die Grundlage, die bei den Kostenträgern herangezogen werden kann.
    Weshalb sollte aus Sicht der Kostenträger von der Einheitsbetrachtung bei den Gewichten abgewichen werden?
    Würde man diesen Weg gehen, könnte man in der weiteren Diskussion denn auch gleich die ganze Norm in Frage stellen.


    Und übrigens: der Strobel-RTW hält auch auf dem aktuellen Sprinter mit Kofferaufbau die 3,5-Tonnen-Grenze (einschl. Beladung nach DIN-Norm [Ansatz ca. 260 kg], Personen und Betankung ein).

    Zitat

    Original von Tobias Voss
    und wäre ich ein Beschaffer, würde
    ich lieber ein paar Euro mehr hinlegen und dafür dann einen Koffer von
    GSF oder Fahrtec in der Halle stehen haben


    Zitat

    Original von Tobias Voss
    Hessen, BaWü und RLP mögen mir verzeihen ... aber ich halte von den
    permant am Limitfahrenden 3,5 oder 3,8tonnern absolut gar nichts ...


    Rettungsdienst ist eben nicht gleich Rettungsdienst;
    im förderalen Deutschland sind die Rahmenbedingungen in den 16 Bundesländern derart unterschiedlich, dass es wohl kaum an den Beschaffern in Hessen, BaWü und RLP liegt, dass es dort keinen MB Sprinter 519 CDi mit GSF-Koffer gibt.
    Sondern es liegt eben daran, dass die Krankenkassen als Kostenträger des Rettungsdienstes Beschaffungsobergrenzen zumindest in BaWü einseitig festgelegt haben und das Budget deshalb "nur" für einen Strobel-Koffer ausreicht... Glaubt doch nicht, dass dort die Beschaffer nicht ebenfalls die Unterschiede zwischen Strobel und GSF erkannt hätten.

    Zitat

    Original von Schwarzwaldretter
    da währen Bilder davon nicht schlecht.... währ n weiteres Überzeugungsargument bei ner evtl. nachrüstung ;)


    Mittlerweile hätte ich ein (für die galerie allerdings untaugliches) Bild zur Hand.
    Wenn noch Bedarf besteht, kann ich es posten - nur wie? kann das Bild hier direkt eingebunden werden?

    Zitat

    Original von Betreuungsheini
    Man ist das krank. Kann man hier nicht einmal mehr eine einfache Aussage treffen, ohne gleich "angepisst" zu werden.


    Naja, Du übertreibst.
    Ein bisschen Gelassenheit wäre bestimmt hilfreich, die Pressemitteilung zu dem Fahrzeug ist gerade mal vom 22.12.. Einfach mal abwarten was da kommt, würde ich sagen.


    Zitat

    Original von Rettungsopa
    Leider sitzen Beschaffer und Anwender oft weit auseinander und so Manches, was am Scheibtisch geplant (und dann so ausgeschrieben) wird, könnte man mit entspr. Praxiserfahrung besser machen. (siehe z.B. Seitentür (Vakuummatratze) der Bayern-RTW Serie 1 und Serie 2. Das war schlichtweg Schrott. Trittstufe für einen(!) Fuss rechts, ein(!) Haltegriff links - da muss man schon Akrobat sein, um dann mit der freien rechten Hand auch noch die Vakuummatratze ganz oben erst loszuschnallen und dann zu entnehmen. In Serie 3 wurde die Stufe dann breiter und es gab zwei Haltegriffe, in Serie 4 entfällt das völlig und die Matratze kann man nun vom Innenraum entnehmen. Hätte man auch gleich so machen können, aber es hat 3 Serien gedauert, bis eine sinnvolle Lösung geschaffen wurde...


    DAS ist ein treffendes Beispiel wie es besser nicht laufen sollte...aber allemal interessant.

    Zitat

    Original von Betreuungsheini
    Auch wenn es hier schon mehrmals erwähnt wurde, wir reden hier über die Neustrukturierung des Katastrophenschutzes und nicht über Strukturen zur Ergänzung des Rettungsdienstes.


    Du hast Recht, das war der Anfang dieser Diskussion.
    Allerdings wird ja vielleicht jetzt erkennbar, dass das Denken in diesen Kategorien nicht immer zur Wirklichkeit passt. Mag aber auch sein, dass es nur mir so geht... Betrachtet man nur die rechtlichen Grundlagen dann ist es völlig eindeutig, dass dem Bund und den Ländern eine große Verantwortung zufällt, der die meisten Ländern eher unzureichend nachkommen. Insoweit ist die Debatte über "Fahrzeugschenkungen" und die Verärgerung bei den HiOrgs auch ohne Weiteres nachvollziehbar.

    Zitat

    Original von Betreuungsheini
    Bin schon mal auf die Kinderkrankheiten gespannt. Bisher gab es ja kaum eine Fahrzeugbeschaffung wo alles top war.


    Gähn.
    Gibt es eingentlich auch mal eine Beschaffung an der die "Experten" nichts auszusetzen haben?? Vielleicht wäre es hilfreich, erst mal abzuwarten und sich selbst ein Bild zu machen.
    Mal sehen, wann der erste meckert, dass die Fahrzeuge ja gar keine Martin-Pressluftanlage bekommen haben. :-aua

    Zitat

    Original von herrmann030700
    Das ursprüngliche Thema geht um Katastrophenschutz und dieser ist allein Aufgabe der Länder. [...]


    Der Bund ist für den Zivilschutz zuständig [...]


    Die freien Städte und Landkreise sind für die Vorhaltung eines Rettungsdienstes, der das täglich anfallende Geschäft bewältigt zuständig. [...]


    Ein durchaus interessanter Grundsatzvortrag und sicher hilfreich um Begriffe zu definieren.
    Allerdings sorgt genau dieses Denken in den Kategorien Rettungsdienst - Katastrophenschutz - Zivilschutz in der Praxis dafür, dass es starre Strukuren wie Sanitätszüge/Einsatzeinheiten/Medical Taskforces etc. gibt.


    Konzentrieren wir uns in dieser Diskussion doch nochmal auf ein eher alltägliches Schadensereignis wie einen Unfall mit < 50 Verletzten: ein solches ist mit den Ressourcen, die der Bund und die Länder überwiegend bereitstellen nicht vernünftig zu bewältigen. Denn bei einem solchen Ereignis handelt es sich eben - wie Du auch schreibst - gewiss nicht um einen Katastrophenfall.


    Jetzt stellt sich aber die Frage, WER ist für solche Schadensereignisse zuständig bzw. wer stellt dafür Ressourcen bereit?


    Der Bund und die Länder sind es nicht, zumindest nicht originär. Der reguläre Rettungsdienst ist damit auch überfordert (und der ist im Übrigen nicht in allen Bundesländer Sache der Städte oder Landkreise...). Deshalb braucht es flexible Strukturen, die bei solchen Schadensereignissen schnell zur Verfügung stehen und die in der Lage sind, max. 50 Leicht- und Schwerverletzte rasch in geeignete Zielkliniken zu verbringen. Und bei < 50 Verletzte darf man ruhig einen nahezu individualmedizinischen Versorgungsstandard einfordern. Nützlich ist es deswegen -jetzt wiederhole ich mich- wenn die Hilfsorganisationen diese Lücke schließen und ihre (durchaus vorhandenen) Mittel in eigene RTW und KTW investieren und dann Strukturen wie den PTZ-10 nach nordrhein-westfälischer Lesart betreiben können; denn DAS sind die Strukturen, die im "Tagesgeschäft" in Ergänzung des regelhaften Rettungsdienste gebraucht werden....

    Zitat

    Original von Tobias Voss
    Wobei ich bezweifel, dass die ganzen hochgelobten SEG'n wirklich auch jeden Tag und dann für 24 Stunden erreichbar sind. Meistens sind doch ein Teil der dort eingeplanten Kollegen aus dem hauptamtlichen Rettungsdienst und daher nicht, oder nur sehr schwer greifbar.


    Völlig richtig - Schön, dass Du das thematisierst!
    Und weil das so ist, funktionieren große BHP-Konzepte in Wahrheit noch viel weniger als kleine Strukturen, die auch mit weniger Man-Power auskommen. Es ist sicherlich einfacher aus verschiedenen Ortsvereinen/Bereitschaften/whatever einzelne Fahrzeuge (hier RTW oder KTW) zu besetzen, als einen kompletten BHP auf die Füße zu stellen.



    Zitat

    Original von brause
    Nun, ja, dafür ist eine SEG-San doch da, diese Zeit zu überbrücken. Es muss ja nicht immer ein BHP 50 sein, ein 25er tut es ja vielleicht auch.


    Verfügbarkeit?
    Von welchem Personalansatz gehst Du aus?
    Zeit von Alarmierung bis Betriebsbereitschaft?


    Zitat

    Original von brause
    Ansonsten bleibt zu sagen, dass in solche Situationen die Individualmedizin nicht zu 100% umgesetzt werden kann, auch wenn es noch weit weg von reiner Katastrophenmedizin ist.


    Das stimmt, zu 100% sicherlich nicht.
    Wenn man aber den Ansatz aus NRW aufgreift und Strukturen wie den Patienten-Transport-Zug 10 NRW (PTZ-10) auch in anderen Regionen stärker verfolgen würde, dann könnte man ein akzeptables Versorgungsniveau auch beim MANV (< 50 Verletzte) erreichen. Nach dem Konzept kann der PTZ 10 NRW immerhin 10 Patienten, davon 8 liegend und 2 sitzend in geeignete Krankenhäuser verlegen. Dabei wird davon ausgegangen, dass zwei der Krankenkraftwagen mit zwei Patienten belegt werden.


    Ein bis zwei solcher PTZ-10 in Ergänzung zum Regel-Rettungsdienst sind mir als OrgL viel lieber als diverse SEG-San, die jeweils mit einem hochgezüchteten ELW, überalterten KTW-4 auf Ford Tranist und einem GW-Wunderwuzzi anrücken.


    Zitat

    Original von brause
    Aber noch mal zurück: bei welchen Ereignis der letzten Jahre fehlten denn wirklich Transportmöglichkeiten und mit welchen Auswirkungen?


    Was schätzt Du: Wie viele Einsatzberichte, die öffentlich zugänglich sind, gibt es, die diesen Mangel offen darlegen?