Hallo,
Da möchte ich nur kurz in den Raum werfen, dass das inzwischen auch andere Bahnen genommen hat.
Die Wache wurde anerkannt, eben auch entsprechend des Gutachtens... so, dann hat das BRK da einen RTW installiert und betrieben... aber wer fährt denn nun den RTW... BRK oder ASB?? Richtig, ASB!
Davon kann man nun halten was man will, aber ich würde das nicht mit der Thematik in einen Topf werfen wollen.
Naja, es wurde ein Bedarf erkannt/vermutet, schliesslich gedeckt und nachträglich per Gutachten bestätigt. Als Erfolg der Mühe steht nun dort ein regulärer RTW. Zwar Keiner vom BRK, aber der Bevölkerung kann das ansich egal sein, welches Logo draufpappt. Umgestzt auf Kuno wäre man dort momentan bei "Bedarf erkannt/vermutet"
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Ebenso Christoph Winde...
Hier war klar, dass das eine reine Übergangssache ist (wie zur WM2006 damals der CHR 31b, CHR Kaiser, etc.)... die Bundespolizei... verzeihung, das Bundesministerium des Innern, hat zur Ski-WM auch schon einen Hubschrauber gestellt, mit offiziellem Funkrufnamen. Selbst für den Papstbesuch gab es schon Luftrettungsmittel die vorgehalten wurden.
Papst und WM sind aber auch Ereignisse, bei denen planmässig mit einer erhöhten Einsatzzahl/Bedarf zu rechnen ist. Auch auf dem Oktoberfest fahren einige RTW zusätzlich im regulären RD Münchens. Das (Oktoberfest) ist mit den Kassen so abgesprochen und die zahlen das auch.
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Ein NEH - und das sollte man festhalten - ist kein reguläres Rettungsmittel. Ebensowenig wie First-Responder oder HvO. Wenn einer dasteht und man ihn nutzen kann, hajo, davon kann letztendlich jeder halten was er will... wo ich allerdings den Knackpunkt sehe ist, dass man dafür mit den Kassen abrechnen will. Das läuft nicht!
So läuft und lief das wunderbar - ich sag da nur "X1-Abrechnung" in Bayern. $Irgendwer hat einen RTW, stellt ihn auf die Wiese und sagt "alarmiert mich" Im Einsatzfall (und nur dann!) gibt es Geld für diesen $Irgendwer - zwar nicht den vollen Betrag, der pro Einsatz für einen "normalen" RTW verrechnet wird, aber einen Teil davon quasi als Aufwandsentschädigung. Immerhin entstehen durch diesen Einsatz dem "fremden" RTW auch Kosten. In München fahren z.B. alle 10 BF-RTW und alle Werk-RTW nach diesem Muster. Ansich alles keine Fahrzeuge des RD, aber im RD eingesetzt und dann auch pro Einsatz "cash" bezahlt. Lange Zeit war es rund um München auch bei den HiOrG sehr beliebt, inbes. an Wochenenden HiOrg-eigene RTW oder freie (weil Reserve/WT-Tagschicht) RD-RTW zusätzlich zu besetzen und darauf zu warten, eingesetzt zu werden, denn jeder Einsatz bringt Geld und mancher "Hintergrund-RTW" fuhr fast genausoviel als sein regulärer RD-Kollege...
Mit Kuno ist das nicht viel anders. Er steht da und wird (Anschaffung/Vorhaltung) von der KBA finanziert. Im Einsatzfall hat gefälligst auch der Einsatz bezahlt zu werden, denn die KBA hat dann Aufwendungen, die sie natürlich ersetzt bekommen will (Flugstunden, ärztl. Leistungsabrechnung, Verbrauchsmaterial etc.)
Was in diesem Fall nicht geht, ist die Bezahlung der Vorhaltung, denn die ist Sache des Betreibers (s.o. "X1-Abrechnung"), da - völlig richtrig - der NEH kein Einsatzmittel des RD ist, das durch den RD bzw. die Kassen komplett finanziert wird.
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Schon zweimal nicht, wenn man suggerieren will, dass man gegenüber dem bodengebundenen Rettungsdienst oder gar der regulären Luftrettung gegenüber Vorteile bringt, weil das ist - meiner Meinung nach - nicht richtig!
Es gibt viele Fälle, in denen ein RTH auch nichts Anderes ist, als ein reiner NA-Zubringer. Nur hat der RTH dabei wesentlich höhere Kosten. Für einen "Herzinfarkt im Altenheim" braucht es ganz sicher nicht die besonderen Eigenschaften eines RTH (schnell auf langen Wegen, erschütterungsfrei, ggf. Windenausrüstung) sondern schlichtweg "nur" dessen Notarzt..... Die gesamte Luftrettung sieht sich auch nur als Ergänzung zum bodengebundenen Rettungsdienst, niemals als dessen Ersatz! (im australischen Outback mag das anders sein, aber wir sind in Europa....)
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Mit einem Hubschrauber als Rettungsmittel begibt man sich auf dünnes Eis, gerade wenn man ihn als reinen Notarztzubringer betreiben will.
Wer stellt die Versorgung zu Spitzenzeiten in der Nacht sicher? Was passiert, wenn der Hubschrauber wegen schlechtem Wetter nicht starten kann? Wie ist die Wetterlage in der Region? Kosten/Nutzen-Faktor: Ist es nicht wirtschaftlicher mit zwei NEF zu agieren, als einen Hubschrauber zu betreiben?
Wenn man es "richtig macht", gehören 1-2 NEF her, die dann eingesetzt werden, wenn der NEH nicht fliegen kann, ja. Aber auch nur wenige RTH-Standorte machen das, üblich ist "Nacht oder Wetter schlecht = 1 NA weniger im Einsatz"
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Wieso nutzt man nicht andere Optionen, Stichwort "TELENOTARZT" und versucht solche Projekte zu fördern, die auch das Gesundheitssytem entlasten, anstatt zwingend einen prestigeträchtigen Hubschrauber zu etablieren?
"Telenotarzt", "Stroke-Mobil" usw. sind auch nur Projekte, bei denen es darum geht, eine mögliche Etablierung bzw. deren Nutzen in der Praxis festzustellen. Wir könnten auch "Load&Go" wieder einführen oder ein Paramedic-System wie in Ländern, in denen es keine NA gibt. Alles könnte vielversprechend und nützlich sein - nur: Man muss es mal ausprobieren.
Das Einzige, was man der KBA und "Kuno" wirklich ankreiden kann ist, dass es sich bei dem Testbetrieb nicht um eine wissenschaftlich fundierte Studie handelt. Ein Ergebnis nach 3 Monaten "wir sind xxx Einsätze geflogen" sagt rein garnichts darüber aus, ob der NEH benötigt wird bzw. sinnvoll ist. Was zählt ist das Outcome des Patienten, d.h. wieviel Menschenleben wurden durch Kuno mehr gerettet, wieviel Patienten sind durch Kuno wieder arbeitsfähig bzw. in einer guten Lebensqualität und war dabei der Zeitvorteil von Kuno entscheidend?