Beiträge von grisu112

    In dem Bereich, in dem ich im RD tätig bin, führt der Rettungsdienst selbstverständlich einen Patientenhelm mit.
    Ich bin auch Feuerwehrler, aber ich würde meinen Helm nicht für einen Patienten abgeben. Alleine schon aus Hygienegründen. Ich möchte keinen Helm wieder aufsetzen müssen, der evtl. Blutverschmiert ist.
    Auch im Nachbarkreis werden Helme auf dem RTW mitgeführt. Übrigens handelt es sich dabei um Forthelme, also auch mit Ohrenschützern. Hat den Vorteil, dass der Pat. auch akustisch etwas abgeschirmt wird.
    Wer letztlich den Helm mitführt ist egal. Es sollte aber immer einen extra Patientenhelm geben und nicht der Helm einer Einsatzkraft genommen werden.

    Also mir fallen in NRW spontan 2 Landkreise ein, in denen Strobel-RTW den Hauptanteil an RTW im Regelrettungsdienst stellen. Allerdings hat man in dem ersten Kreis wohl endlich eingesehen, dass die Strobel RTW nun wahrlich nicht das gelbe vom Ei sind und man ist anscheinend dabei für die nächste RTW Generation vernünftige und mit den entsprechenden Gewichtsreserven ausgestattete Fahrzeuge zu planen und zu beschaffen.


    Was mir aber gerade in NRW auffällt, ist das vorallem Rettungsdienste, die vorher WAS Koffer RTW hatten zunehmend GSF Fahrzeuge beschaffen. Dazu muss aber auch gesagt, dass WAS bei weitem nicht an die Qualität von GSF herankommt. Also verständlich ist das schon.


    Binz scheint damals die aufkommenden Kofferaufbauten völlig unterschätzt zu haben und hat dann die Entwicklung einfach verschlafen. Auf der RETT-Mobil hatte ich die Gelegenheit mir einen Kofferaufbau aus dem Hause Binz anzuschauen. Die Qualität war im Gegensatz zu WAS und vorallem im Gegensatz zu GSF nicht nur schlecht, sie war unterirdisch! Da fuhr eine Trittstufe aus, bei der hatte man bei Hinsehen schon Angst, sie könne abbrechen. Draufstellen wollte man sich da erst gar nicht.

    Da bei einem anderem Thema die Diskussion zu dem Thema aufkam, möchte hier mal fragen, was ihr von Ultraschall im RD haltet.


    Meine persönliche Meinung ist, dass Ultraschall im RD zwar ein nettes Spielzeug ist, aber eigentlich überflüssig ist und nur unnütze Kosten versursacht. Geld, dass man in andere Ausstattung besser investieren könnte.
    Warum überflüssig?
    Zum einem ist es so, dass es für viele der eingesetzten NA schwierig ist, ein Ultraschallbild zu deuten, da sie gar nicht die Erfahrung damit haben (vorallem die Anästhesisten).
    Ferner bringt mich das Gerät auch nicht weiter...im Gegenteil. Wenn ich vor Ort die Verdachtsdiagnose "innere Blutung" stelle, handel ich auch danach. Das heißt, ich werde versuchen schnellstmöglichst ein KH zu erreichen, wo eine evtl. Blutung schnell gestoppt werden kann. Wenn ich aber nach Stellen der Verdachstdiagnose erst noch etliche Minuten (und so lange dauert eine ordentliche Ultraschalldiagnostik nunmal) an der Einsatzstelle damit verbringe, den Pat. zu schallen, gewinnt der Pat. dadurch nichts...im Gegenteil!!!! Das einzige was ich hinterher gewonnen habe, ist die Sicherheit, ob Blutung oder nicht. Und das ist auch noch davon abhänig, ob der Arzt Erfahrung hat im Umgang mit Ultraschallgeräten. Dann lieber zügig in das Zielkrankenhaus und den Pat. dort einer vernünftigen Ultraschalldiagnostik unterziehen, von Ärzten, die damit täglich umgehen und so wichtige Minuten für den Pat. gewinnen.
    Wichtig ist nun mal, dass die klinischen Zeichen des Pat. beachtet werden.


    Darum haben meiner Meinung nach Ultraschallgeräte im RD nichts verloren.

    Also mir fallen da zum Beispiel die erweiterte Medikamentenbestückung des NEF (in der Regel in einem zusätzlichen Koffer) ein oder auch z.B. Thoraxdrainagen-Set usw ein. Und diese Sachen kann ich nunmal nicht einfach umladen und im RTW mit zum KH nehmen. Dafür ist nämlich keine Halterung vorhanden und loose in den RTW würde ich die Sachen nicht legen. Wie die im Fall eines Unfalls umherfliegen, brauche ich jawohl nicht zu sagen.
    Von daher kann man dann auch für das NEF Sonderechte in Anspruch nehmen, da es auch auf dem Weg zu KH unterwegs ist, um schwere gesundheitliche Schäden von dem Pat. abzuwenden. RTW und NEF bilden hier dann eine Einheit, die erforderlich ist, um den Pat vor den o.g. Schäden zu bewahren.
    Natürlich bleibt dabei ein Restrisiko und ich denke, dass in den wenigsten Fällen das NEF begründet mit Sonderrechten zum KH fahren muss. Aber man kann nicht pauschal sagen, dass ein NEF auf dem Weg zum KH keine Sonderrechte in Anspruch nehmen kann.


    y903211:
    Über Ultraschall im Rettungsdienst lässt sich übrigens auch streiten, aber das ist ein anderes Thema!

    In meinen Augen gibt es durchaus Fälle, in denen es gerechtfertigt ist, dass das NEF mit Sonderrechten dem RTW zum KH folgt. Nämlich dann, wenn man unterwegs die Ausstattung des NEF benötigt, um schwere gesundheitliche Schäden vom Pat. abzuwehren. Die Fälle, in denen die Ausstattung des RTW dafür nicht reicht, sind sicherlich nicht so häufig, aber kommen vor. Und daher ist es dann in diesen Fällen gerechtferitgt, dass auch das NEF mit Sonderrechten zum KH fährt.

    @ Rettungsengel:
    Nicht an der Belastungsgrenze? Dann fahr mal einen Strobel RTW auf die Waage! Wenn der RTW nach Norm ausgestattet ist, dann kannst du keinen Angehörigen mehr mitnehmen und auch einen Praktikanten sollte man dann besser nicht mitnehmen, denn du bist an und häufig auch an der Gewichtsgrenze von 3,5 t. Einen soliden RTW mit Koffer kann man heute eben nicht mehr unter 3,5 t bekommen. Mal abgesehen davon ist der Strobel Koffer der dünnste und damit auch wohl unsicherste den man bekommen kann. Ich möchte mit dem keinen Unfall erleben.

    Also wo die Feuerwehr da gut steht, habe ich nicht entdecken können. Im Gegenteil, wer mittendrin in der Einsatzstelle steht ist die Feuerwehr und die Polizei. Der Rettungsdienst dagegen hat die Fahrzeuge sehr gut abgestellt, nämlich an der Seite, so dass noch ein Gasse geblieben wäre. Nur wurde diese durch die FW und Pol zugestellt.

    @1-23-1:
    Gesetzwidrig ist es sicherlich nicht, Nachts das Horn auszuschalten.
    Ich verzichte dann in dem Moment nur auf mein Wegerecht. Und wenn ich kein Horn benötige, um mein Wegerecht durchzusetzen, kann ich auch ruhig in dem Moment drauf verzichten. Aber immer nur mit den Paragraphen zu argumentieren ist quatsch. Ich bin nachst genauso schnell an einer Einsatzstelle, ob das Horn nun läuft oder nicht.