Jann, das hat ein bisschen was von "Hauptsache ich hab meinen Spass!"
Ich sehe das ein wenig differenzierter.
Die meisten FF haben schon heute genug Einsätze und bei einem "Essen im Topf" oder BMA wird man auch als angegliederte Staffel nicht tätig. Bei richtigen Feuern wurde man bislang, zumindest meine Erfahrung, auch eingesetzt.
Warum man in den Abendstunden mehr Kleineinsätze fahren sollte, kann ich auch nicht nachvollziehen. Wenn dann 24 Std und nicht die Rosinen rauspicken. Das HLF 2 fehlt schließlich auch 24 Stunden am Tag. Die Kleineinsätze fährt der GW 24 Stunden lang und der wird gerade für WASSER, THK oder TIER eingesetzt. Bis auf fiktive 3 FEUK im Jahr wird da wohl nicht viel rüberkommen.
Wie du überhaupt auf die Aussage kommst, dass die FF nicht mehr zusätzlich zum Zug kommt, kann ich zumindest dem Papier AGBF nicht entnehmen. Darin heißt es lediglich, die Arbeitsgruppe führe über die Einbindung der FF in den Wehren Abfragen durch...
Ich gehe davon aus, dass auch weiterhin ein zweites HLF der BF ins Fremdgebiet alarmiert wird.
Sieht man sich an, wieviele FF mittlerweile tagsüber AD sind und wie oft FFen trotz ID Meldung nicht ausrücken können (es sind leider auch immer wieder die gleichen unverantwortlichen Wehrführer, die ihre Wehr nicht AD nehmen), kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass die FFen tagsüber nicht verlässlich ( und das müssten dann 100% sein) das zweite HLF stellen können.
Lösung konnte natürlich die Alarmierung von zwei FFen sein, was aber wenig bringt, wenn die Wehr ein Fahrer oder PA Problem hat. Zumal in manchen Bereichen die FFen aller Alarmfolgen AD sind.
Alles in allem wird man mit diesem Sparkonzept garantiert nicht die Vorgaben der AGBF erfüllen. Vielmehr wäre eine Verschiebung der HLF 2 an Außenstellen erforderlich gewesen, was aber wohl zu teuer ist.
Jetzt weiß man wenigstens, warum nur 21 HLF bestellt wurden. Man braucht ja nur noch 20+Schule. Es war also lange, auch ohne Arbeitsgruppe klar, was kommen würde.
Ich möchte wetten, dass es bereits wenige Wochen nach Einführung den ersten Pressebericht geben wird, weil tagsüber zum Dachstuhlbrand das erste HLF nach 15 Minuten eingetroffen ist, die DL mit dem KLF 10 Minuten zur Untätigkeit verdammt vor dem Haus stand und die FF gar nicht kam wegen fehlendem Fahrer.
Die offizielle Stellungnahme wird dann sein: "Absolute Ausnahme", "Verkettung unglücklicher Umstände" usw...
Alles vorhersehbar...
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Es sind eine handvoll FF, die genug Einsätze haben. Der Großteil, gerade in den etwas rändlicheren Bereichen, wünscht sich eine stärkere Einbindung.
Die Problematik des Essen im Topf ließe sich einfach lösen, indem man z.B. das alte Stichwort FEUM reaktivieren würde. 99% der Lagen lassen sich mit 10 Mann mehr als ausreichend abarbeiten. D.h. man schickt einfach gar keine FF, außer es liegen gesicherte Erkenntnisse vor, oder man traut auch mal einen Mischzug aus FF und BF zu machen. Da ergibt sich dann allerdings die Problematik der unterschiedlichen Anfahrts- und Ausrückezeiten.
Generell sollte die AAO überarbeitet werden, der Kräfteansatz ist teilweise völlig unverhältnismäßig, und z.B. in den 30er-Revieren werden die wenigen HLF auch noch gebunden, um auf der BAB Prellbrock für die RTW beim Stichwort NOTFBAB zu spielen. Ebenso muss ich für die Alarmmeldung "Kinder auf Dach" nicht einen Zug und eine FF mit dem Stichwort THY rausjagen, oder im Winter aus "Kinder auf Eis" ein THWAY machen. Zusätzlich zur FF EV wird ein HLF zur Türöffnung alarmiert.
Das ließe sich jetzt beliebig fortführen...
Die GW werden am laufenden Band a.D. gehen, bei jedem besonderen Wetter, ob nun Hitze, Eis oder auch ne Großveranstaltung, denn sie besetzen ja die RTW K, die inzwischen häufiger im Status 3-8 als in der 6 sind.
Effektiv würd sich also das Arbeitspensum also schon erhöhen, oder es findet eine Verschiebung statt. Zudem sind dann mit einem klassischen FEU, das durch die BF bearbeitet wird, auf einmal bis zu 12 FF-Gebiete ohne HLF-Abdeckung.
Nimmt man mal F14, dann müssten Wehren wie Rissen, Sülldorf oder Blankenese auch aufgerüstet werden, um EV, TV und NOTFH fahren zu können, denn jedes mal auf ein HLF von 12 oder 15 zu warten, war der GW wieder den RTW besetzt und das HLF im Osdorfer Born Personen aus dem Fahrstuhl holt, wird bei einer Reanimation oder einem VU kritisch werden.
Ich bin wirklich gespannt, wie es weitergehen wird, denn es ist schon ein drastischer Ressourcenabbau und eine erhebliche Umstrukturierung.
Ich sehe hier die Chance die FF mehr einzubinden, besser einzubinden und als vollwertig wahrzunehmen.
Problem ist, dass nicht alle FFen das wollen, und es auch genug Wehren gibt, bei denen ich das nicht will.
Der Ausbildungsstand ist ja allgemein eher niedrig, gerade im Bezug auf die medizinische Erstversorgung und die Führungskräfte.
Dann gibt es auch noch motivierte Wehren, mit einem Personalproblem.
Und natürlich müssen bei einer stärkeren FF-Einbindung die Arbeitgeber mitziehen.
Ja, das ist das schöne an unseren beiden Städten. Es ist mittlerweile fast alles gleich. Jeder guckt immer zum anderen rüber, was der für Sparideen hat und setzt sie auch um.
Seit zusätzlich zum SMAP auch noch die FEZ aus Calltakern und Dispatchern besteht, ganz nach Berliner Vorbild, sind Alarmierungszeiten von 3 Minuten keine Seltenheit mehr. Bedenkt man dann noch, dass die RTW die Hilfsfrist von mittlerweile 8 Minuten nach Alarmierung in 72 % der Fälle erreicht, sieht man, wie es um den einstigen Vorzeigerettungsdienst bestellt ist. Von den Minuten in der 112 Warteschleife mal ganz zu schweigen. Das Beste ist jetzt aber noch die Erkenntnis, mit dem völlig neuen AGBF Konzept mit weniger Fahrzeugen und Personal angeblich bessere Eintreffzeiten zu erreichen. Die Optimierung der Resourcen macht es möglich. Die FF ist plötzlich ganz wichtig und erfüllt somit das Schutzziel. Was haben wir eigentlich die letzten 68 Nachkriegsjahre so gemacht? War die FF da nicht auch schon bei jedem Feuer bei? 
Die Trennung aus Anrufannahme und Disposition gibt es bei der Polizei seit vielen Jahren, wenn die Arbeitsabläufe eingespielt sind, dann ist das definitiv die bessere Lösung. Unter anderem werden so auch die Warteschleifenzeiten verkürzt, denn 8 Annahmedisponenten sind dann auch nur für die Annahme zuständig, und nicht z.B. in die Krankenhausanmeldung und Rückmeldungsprotokollierung eingebunden.
Das SMAP hat ebenso Vor- und Nachteile, ich stimme dir aber zu, hier hat man ein kaum angepasstes System aus den USA übernommen. Wir kennen hier nur die Unterscheidung zwischen NOTF und NOTFNA, dafür brauche ich keine 30 Fragen.
Drüben gibt es ALS, BLS, First Responder, zusätzliche Löschfahrzeuge für Manpower, teilweise auch Intensive Care Paramedics o. ä. und damit eine viel weitere Fächerung der Alarmierungsmöglichkeiten.
Zum AGBF-Ziel: Wo jetzt ein Löschzug von 1/1/10 (HLF, DL, HLF) das Ziel 1 erfüllt und Ziel 2 verfehlt soll in Zukunft eine HLG mit 1/1/8 (KLF, HLF, DL) Ziel 1 sicher erreichen, und eine weitere Staffel Ziel 2 sicher erreichen.
Von daher ist es schon möglich, die Ziele mit weniger Personal besser zu erreichen, momentan scheitert es ja vor allem an der Unterbesetzung (HLG 11 mit 7 Kräften statt 10, HLZ 15 mit 12 statt 16)
Allerdings klappt das bei genau einem Feuer, wenn das HLF nicht für andere Einsätze gebunden ist. Es braucht nur einen Paralleleinsatz, und das System bricht zusammen.
Und zur FF: Wie oft wurdest du in den letzten 16 Jahre "on top" alarmiert, standest mit 2 LF rum und hast zugeguckt wie die BF das Feuer mit einem C ausmacht? Dass es für FELS/HELS schon immer völlig egal war, ob wir mit 5 oder 25 Mann fahren, zeigt doch schon, dass die FF absolut nicht wichtig war, von FEU3 aufwärts und den diversten AUSN mal abgesehen.
Ha, der war gut. 
Wir Berliner mögen an Einsatzstellen PBI-bedingt goldig glänzen, aber die Zeiten sind lange vorbei. Halbzugwachen sind an der Tagesordnung und die paar Vollzugwachen (zum Teil aber ohne DLK) oft mit weiteren Sonderaufgaben belegt, ähnlich wie in Hamburg (Höhenrettung, ANTS, ABC-Erkunder, Dekon-P, GW-MANV/SAN, WLF, TLF, AZ-Rettungsdienst...). Die FF ist bei größeren Sachen durch direkte Beteiligung, Wachbesetzungen oder die ELW 3-Reserve bei größeren Sachen immer mit im Boot.
Dennoch ist es ja möglich, aufgrund der CAFS-Problematik ein FEU 12 ST nur mit BF zu beschicken. Klar muss die FF im Hintergrund die Lücken stopfen, aber auch das ginge hier nicht. Ein FF-LF kann nämlich von der Ausstattung und Ausbildung her ein BF-HLF nicht ersetzen, wir haben kein Türöffnungsgeschirr, keine Rettungsdienstausstattung, keinen vollwertigen Rüstsatz, immerhin einen halben Sack Bindemittel, lückenhafte Ausbildung etc.
Zu diversen Stichworten, etwa Tragehilfe, Türöffnung, Person im Fahrstuhl, Unterstützung Rettungsdienst wird pauschal keine FF alarmiert, zu anderen (FEUBMAM (Brandmeldeanalage klein), FEUBMAIM (Rauchmelder in Wohnung), WASSER in Wohnung, THK Verkehrsunfall, Amtshilfe POL) nur dann, wenn absolut keine BF greifbar ist. Und das macht ungefähr 80% des Tagesgeschäfts aus.