Beiträge von Wenzel Matzdorf

    @THWKnipser: Wir arbeiten im Moment an einem ausführlichen Tutorial, welches demnächst erscheinen soll und dort wird selbstverständlich ein Datenerfassungsblatt, eine Checkliste und eine Skizze "Wie stelle ich ein Fahrzeug ideal ins Licht" zum downloaden enthalten sein.

    Aber das hier stimmt nicht, die Geräte auf den RTW der BF Berlin erfüllen nicht die Norm für einen RTW Typ C, und ich meine auch nicht für einen RTW Typ B.

    Dann lese dir bitte einmal die DIN EN 1789 durch und du wirst feststellen, dass die Geräte die Norm erfüllen. Ob das gut ist oder nicht sei dahingestellt. Und ich habe auch geschrieben, dass sich mit dem Notfallsanitäter einiges ändern wird!
    Unerschöpfliche Finanzmittel?? Ich glaube da gibt es Bereiche wo das eher zutrifft, zumal Berlin einen Landeshaushalt hat, der nichts mit dem Staatshaushalt zu tun hat.


    Wenn deiner meinung nach schon ein EKG auf den RTW gehört (was die Berliner Geräte laut Norm erfüllen) dann muss das Personal dieses aber auch interpretieren können, wo wir (grade bei den Rettungsdinos die nur einen RS2000 haben) wieder bei der Motivation währen.


    Und solange du nur Erfahrungen über dritte hast, solltest du etwas bedachter mit Aussagen sein. Sicher will ich hier nicht alles in den Himmel heben, es gibt auch den einen oder anderen Punkt, der mir missfällt im Rettungsdienst aber es ist eben der Situation angepasst. Sowohl in Berlin, wie auch in Hamburg. Und das die HiO traditionell über die Feuerwehr-Rettungsdienste schlecht herziehen liegt, meiner Meinung nach, am Gesetzlichen Rettungsdienstmonopol der Behörden. Man kann alles madig reden nur um ein Stück vom Kuchen zu bekommen.

    Also was die Aus- und Fortbildung betrifft möchte ich mal klarstellen, dass der Rettungsassistent ein STAATSexamen ist. Die Ausbildung wird also im gesamten Bundesgebiet anerkannt. Wie die spätere Arbeitsweisen sind, sei mal dahingestellt.
    Was die Fortbildung betrifft (so kenne ich es!): Jeder ist dafür selbst verantwortlich. Ih habe die Möglichkeiten zum einen meine Fortbildungsstunden in Form von Wachunterricht auf der Dienststelle zu erbringen oder ich habe die Möglichkeit diverse Fortbildungsveranstaltungen in Kliniken zu Besuchen. Sicherlich muss ich hierfür aus meiner Freizeit dorthin gehen, bekomme aber diese Stunden als Überstunden gutgeschrieben.

    Ich dichte jedem Rettungsassistenten, der an der Feuerwehrakademie Hamburg ausgebildet wurde, eine deutlich schlechtere Ausbildung an, als Rettungsdienstlern vergleichbar großer Schulen.


    Jetzt zäumen wir mal das Pferd von hinten auf...
    Ich gehe mal davon aus, das du "gelernter Retter" bist, sprich: Du bist mit dem Ziel dahin gegangen um später mal Rettungsdienst zu fahren. Stimmts? Du hast dementsprechend auch "nichts anderes" als Rettungsdienst in deiner Ausbildung gelernt. Hast wahrscheinlich auch, wie der Großteil der Rettungsassistenten die das als Lehrberuf hatten, selbst bezahlt. Sicherlich gehe ich dann auch mit einer ganz anderen Herangehensweise in solche Ausbildung, als wenn mich mein Dienstherr dort hin schickt, damit ich in dem anhängsel Rettungsdienst eingesetzt werden kann. Dementsprechend kann sich sowas auch auf die Lernmotivation niederschlagen. Und solange es Leute gibt, die mit dem Ziel reingehen "hauptsache bestehen, egal wie schlecht..." sollte man nicht gleich alles auf die Ausbildungsstätte schieben.
    Und nebenbei: Wenn ich nur Rettungsdienst fahre, dann liegt auch mein Fortbildungsschwerpunkt darin. Mache ich aber "nebenbei" noch Feuerwehr, dann muss ich folgendes drauf haben: Atemschutz, Atemschutznotfall, Brandbekämpfung, Technische Hilfeleistung, Maschinist Löschfahrzeuge, Maschinist Hubrettungsfahrzeuge, Belüftungstechniken, Menschenrettung (in der TH sowie BBK, nicht die Rettungsdienstliche) und zusätzlich den ganzen Rettungsdienstklumpatsch. Da sehen viele den Rettungsdienst als notwendiges Übel und machen Dienst nach Vorschrift.



    Thema Notarzt: In anderen RD-Bereichen ist es ähnlich, das es einen auserwählten Kreis von NEF-Fahrern gibt. Da Spielt dann aber auch das persönliche Befinden jedes einzelnen mit rein, ob ihm die Arbeit auf dem NEF liegt. Ähnlich geartet ist das übrigens auch auf der akademischen Seite, oder wer kennt ein NEF wo 30 verschiedene Notärzte ihren Dienst verrichten? In der Regel sind das auch nur etwas mehr als eine Hand voll. Da kann man sich einfacher und schneller aufeinander einschießen und zusammenarbeiten.
    Genau das ist auch ein Grund, warum der Assistent vom NEF auf den RTW geht. Ich kenne das allerdings auch nur in besonderen Fällen, wo auch während des Transportes mit viel Arbeit zu rechnen ist. Aus eigener Erfahrung ist es üblich, dass die beiden (NEF-RA und Doc) den Patienten vor Ort soweit Transportfähig machen und der Druide seine Gifte für den Transport anrühren lässt.
    Selbst wenn der Kollege auf dem RTW selber zu den NEF-Fahrern gehört kann es Sinnvoll sein zu tauschen: Wenn z.B. nicht "sein" NEF dazu kommt. Oftmals sind die Koffer/Rucksäcke/Ampullarien von Stützpunkt zu Stützpunkt unterschiedlich einsortiert, wodurch man erst suchen müsste und dadurch eventuell wertvolle Zeit verloren geht. Für mich also nachvollziehbar.


    Monitoring ohne Elektrik...

    Das will ich sehen, versuch das mal bei einer hektischen Notfallsituation oder gar auf der Fahrt. Findet so nicht statt, da muss man sich nichts vormachen.

    HM.... kenne ich anders. Auch ohne elektronischen NIBP, und selbst vom Notarzt. Darum stelle ich einfach mal die Frage in den Raum, wer es sich zutraut einen Notfallpatienten mit minimalster Ausstattung zu versorgen. Ich habe den Eindruck, das immer mehr viel zu schnell auf ihre Amplituden schauen anstatt auf den Patienten. Sowas sollte man immer mal im Hinterkopf haben. Je besser ich meine Arbeit verstehe und es drauf habe, umso weniger brauche ich. Was nutz mir ein Brausepaul, der in der Patientenwohnung eine MPG-Tupperparty veranstaltet aber den Patienten nichtmal anschaut...

    Jaja, früher. Da ist man mit dem Pflasterkoffer und der Blutdruckmanschette losgezogen, und auch damals sind nicht alle gestorben.


    Es gibt diese Geräte, sie sind Stand der Technik, Intensivverlegungen und intensivpflichtige Patienten nehmen zu, und von daher spricht alles für eine entsprechende Anschaffung!

    Du vergleichst hier grade Trampen mit ner Luxusbusfahrt.... Eine Intensivverlegung ist alles andere als eine Notfallrettung. Ich habe einen Patenten der Klinisch vorversorgt ist, welcher auch bereits Diagnostisch durchleuchtet wurde, wo das grobe Krankheitsbild bekannt ist, der gesicherte Zugänge hat und fertig verpackt und verschnürt ins Auto kommt. Nicht umsonst werden hierfür auch spezielle Fahrzeuge vorgehalten. In der Notfallrettung weiß ich recht wenig über den Patienten. Das war früher auch schon so, und hatten wir deshalb einen schlechteren Rettungsdienst? Was hat sich denn heute verändert? Ein paar andere Medikamente, Touchscreens an den Geräten, mehr Platz in den Autos, Mitarbeiterfreundlicheres arbeiten... aber sonst?
    Stand der Technik ist ja schön und gut, aber fasst euch auch mal an die eigene Nase: habt ihr denn als Beispiel privat ein nagelneues Auto aus 2014? Und wenn ja, dann könnt ihr ja auch sicherlich nicht mehr mit einem 3er Golf durch die Lande fahren, weil da muss man ja alles manuell machen.....


    Der Berliner Weg mit einem AED mit 1-Kanal-Patch-Ableitung für 1000€ ist eine echte Einsparung

    Wie gut kennst du dich im Berliner Rettungsdienst aus? Es ist schon ein kleiner Posten Geräte für 160 RTW plus Ersatzgeräte zu beschaffen, daher müssen die Geräte die Norm erfüllen (was sie auch machen). Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Ableitung erfolgt übrigens wahlweise über die Defi-Patches oder über eine Extremitätenableitung. Beide Varianten sind im übrigen auch kompatibel mit Medtronic Geräten. Aber das wäre jetzt zuviel Off-Topic weil wir ja hier im Hamburger Rettungsdienst sind.



    Es sollte auch immer bedacht werden, in welchem Rechtlichen Rahmen gehandelt wird. Ein Rettungsassistent handelt in Notkompetenz, für mich Persönlich ist das zuviel Grauzone. Das ändert sich ja alles mit dem Notfallschamanen, dann wird sich auch mit Sicherheit einiges an der Ausstattung ändern. Aber solange hier Dinge gemacht werden, die per Gesetzt eigentlich nur ärtlichen Personal erlaubt sind muss ich als Arbeitgeber mein Personal auch davor "schützen" irgendwas zu machen, was sie in den Knast bringen kann. Je kleiner ein Betrieb ist, umso besser kann ich das überblicken, was meine Leute machen.

    Fehlende Ausdruck-Möglichkeit?


    Fehlendes 12-Kanal-EKG?


    Fehlende Kapnometrie?


    Kapnometrie auf jedem RTW? Man sollte sich immer die Frage stellen, WANN und WO ich etwas brauche und WER das einsetzt.
    Grundsätzlich setzt sowas ein Notarzt ein, daher braucht so etwas auch nur auf dem NEF vorhanden sein.
    Ein anderer, sehr wichtiger Punkt sind die Kosten. Ein Kapno-Modul - egal welcher Defi-Hersteller - ist nunmal kein ALDI-Grabbeltisch-Artikel.


    Auf der Contraseite steht, dass das Gerät bescheiden ist, und wirklich gar nichts richtig kann, allerdings handelt es sich dabei nur um die logische Fortführung der seit Jahrzehnten bestehenden "Blödhaltung" der normalen Rettungsassistenten auf dem RTW.

    Ja was kann das Gerät denn? Es ermittelt einen defibrillationsfähigen Rhytmus! Und das ist die orginäre Aufgabe dieses Gerätes. Jeder größere Defi (LP12, LP15, usw.) haben auf dem RTW eine AED-Funktion, welche genau das Gleiche macht. Alles andere ist ein nettes Gimmick dieses Gerätes, welches ich dazukaufen muss.
    Die DIN EN 1789 fordert auch nur einen "Defibrllator mit Aufzeichnung des Herzrhythmus des Patienten" sowie ein "EKG-Überwachungsgerät". Da steht nix von 12 Kanal und Ausdruck.

    Auf der Pro-Seite: Man überfordert die armen Kollegen nicht mit so etwas schwierigem wie Blutdruckmessen

    Wo ist das schwierig? Ich persönlich messe lieber mit Stethoskop und Manschette, bzw. palpatorisch. Damit bin ich oft schneller als die automatische NIBP-Messung und ich habe es schon dermaßen oft erlebt, dass wegen irgendwelcher Einflüsse da nur ne Fehlermeldung kam.


    Es mag ja schön sein, wenn ich eine vollausgerüstete Großraumintensivstation mit mir herumkutschiere, aber es ist totaler Mist (!), wenn man sich dadurch zu sehr auf die Technik verlässt und bei Ausfall dieser womöglich diagnostisch im Regen steht.
    Das hat auch nichts mit Blödhaltung zu tun, sondern einfach mit der Reduzierung auf die eigentlichen Aufgaben. Zumal in HH eine ausreichende Klinik- und NEF-Dichte herrschen sollte. Und die Kollegen, die auf dem NEF als RettAss fahren, fahren dort mit Sicherheit auch auf dem RTW und kommen ja anscheinend mit der Ausstattung zurecht.

    Warum sollte sich im Rettungsdienst etwas Revolutionär ändern, wenn die Patienten sich nicht ändern. (Ich rede von Menschen, denen es schlecht geht, nicht die, die ne Pennertaxe brauchen...)
    Beispielsweise ein Kreislaufstillstand ist heute genau das Selbe wie vor 30 oder 40 jahren. Sicherlich wurden im laufe der Jahre die Standards weiterentwickelt, auf Basis von Studien. Und es werden auch noch weiterhin dahingehend weiterentwicklungen geben. Aber eben nur evolutionär. Genauso sieht das eben auch bei den anderen Krankheitsbildern aus. Es werden Medikamente neuentwickelt und verdrängen ggf. alte Medikamente.
    Ebenso sieht es im Bereich der Medizinprodukte aus. Die Hersteller bringen alle Naselang was neues raus. Warum auch nicht, wir sind ja in der Marktwirtschaft und nicht in der Planwirtschaft. Aber gab es dort in den letzten Jahren etwas Revolutionäres? Nicht wirklich. Abgesehen von der Möglichkeit der Datentelemetrie, der Haltbarkeit und Leistungsfähigkeit.
    Für mich macht es keinen Unterschied, ob der Defi ein Farbdisplay hat oder eine Monochrome LCD-Anzeige. Ob das Teil Piepst oder polyphone Klingeltöne hat. Hauptsache ist, DAS es funktioniert. Man sollte dahingehend auch mal die Kirche im Dorf lassen und schauen, was brauche ich unbedingt im Rettungsdienst, was ist sinnvoll und was überlastet eventuell das Personal. Ein Defi mit NIBP Funktion ist super. Mist wird es erst dann, wenn der Defi 10 Anläufe braucht, bis der endlich Werte hat. Zuviel Technik "verwöhnt" auch den Nutzer und es kann dazu kommen, dass man bei Ausfall der Technik in Bedrängnis kommt.
    Genauso sehe ich das mit den elektrischen Tragen. Kann ich die überall einsetzen? Wie ausfallsicher sind sie? Was passiert bei Ausfall? Kann ich das Ding, wenns ausgefallen ist und ich schon einen Patienten drauf habe noch vernünftig bewegen? Sicherlich mag das alles eine Arbeitserleichterung sein, aber was ist wenn das alles mal ausfällt?
    Fahrzeugtechnik: Fahrgestellseitig hat sich einiges getan, mehr Sicherheit, mehr Komfort, mehr Licht.... Aber im RTW hinten? Im Grunde hat sich da nichts getan, außer der Platz. Hier und da ist mal ein anderes Material zum Einsatz gekommen, auch mal der eine oder andere Farbklecks, aber sonst?
    Klar kamen in den letzten 20 Jahren die Koffer immer mehr in Mode. Anfänglich noch auf 3,5 Tonnern, mittlerweile als RTW bis zu 5 Tonnen schwer. Aber selbst hier ist mittlerweile wieder ein zurückrudern zu sehen. Was bringt mir ein RTW mit den Aussenmaßen eines Löschfahrzeuges? Klar, ich kann da drin ne Polonese um den Patienten tanzen, komme aber nicht mehr in jede Straße rein... SUUUPER. Aber das alles ist ja Gottseidank keine Entwicklung in nur eine Richtung.


    @ Schulsani: Rein interessehalber, was für einen Reserve RTW aus den neunzigern darfst du fahren, und was fährst du standardmäßig? Ich durfte mal wieder einen mittlerweile 10 Jahre alten Reserve RTW fahren. Unterschiede zum neuen: älteres Fahrgestell, Rucksack nur von außen erreichbar, Gebrauchsspuren. MEHR NICHT. Einem alten Fahrzeug wird man immer die Dienstjahre ansehen, mir geht es jetzt mehr um die Möglichkeiten, die mir die alten Fahrzeuge schon boten.


    Was denTelenotarzt betrifft: Ich persönlich bin immernoch der Meinung, es ist besser wenn man einen Patienten LEibhaftig vor sich hat, als wenn man ihn nur über Monitor sieht. Sicherlich kann man schon bestimmte Werte an die Zielklinik oder an den Notarzt, welcher auf Anmarsch ist senden, aber das ersetzt noch nicht den Gesamteindruck vom Patienten. Zudem habe ich mit dem NEF noch weiteres Personal an der Einsatzstelle wodurch ich eine weitere Arbeitsteilung habe. Und wenn ich den Notarzt nicht persönlich an der Einsatzstelle habe, muss das Rettungsdienstpersonal sämtliche ärztlichen Maßnahmen in Delegation durchführen und auch beherrschen!


    Schulsani: Solche Studien werden deshalb in Großstädten durchgeführt, weil dort die Einsatzzahlen einfach höher sind. Dort kann ich eine Woche mit, und eine Woche ohne das zu testende System fahren, ohne die Patienten zu gefährden.

    Ich habe das ganze Thema als stiller Mitleser verfolgt und nach reiflicher Überlegung mich dazu durchgerungen hier mal was zu schreiben...
    Was einige hier bei einem Fahrzeugcheck anstreben gleicht in meinen Augen einer Jahresinspektion ohne Ölwechsel! Sicherlich sollte man den Zustand der Beleuchtungsanlage und der Optischn SoSi überprüfen, auch ein Blick auf die Reifen schadet bei weitem nicht.... aber alles andere...
    Kann ich denn als "ungelernter" abschätzen, ob der Reifen als Beispiel Asymetrisch abgefahren ist, ob der ein Sägezahn bildet, von wo kommt der Ölfleck unterm Auto, wohin verschwindet das Motoröl, wenn der Rest am Motor trocken ist? Genauso verhält es sich mit der Kontrolle der Radmuttern/-bolzen. Um das zu kontrollieren brauche ich das nötige Werkzeug und ich muss auch wissen, in welcher Reihenfolge ich mit welchen Drehmomentwerten an die Sache rangehe. Hier ist einfach mal die Fehlerquelle zu groß und ich kann als Arbeitgeber keine Arbeiten verlangen, die nicht in der Stellenbeschreibung drinstehen. Wer kommt denn letztenendes dafür auf, wenn was schiefgeht? Es muss ja nicht immer gleich das kaputte Fahrzeug sein, ich habe es zu meiner Lehrzeit erlebt, wie sich ein Praktikant beim Radmuttern nachziehen das Handgelenk gebrochen hat (zugegeben, eine reife Leistung, aber es ist passiert). Ist das dann ein Qualifizierter Dienstunfall?


    Mittlerweile dürften die Fahrzeuge im Hauptamtlichen Bereich eine technischen Stand erreicht haben, dass viele Dinge elektronisch Überwacht werden. Das beginnt mit der Überwachung von Glühlampen über Bremsbeläge bis hin zur Motorelektronik. Wenn irgendwas nicht hinhaut melden sich die kleinen Gismos und irgendeine Lampe leuchtet im Kombiinstrument. Kann ich den Fehler vor Ort, bzw. auf der Standortwache beheben ist es schön, wenn nicht, dann isset so! Dann muss das Fahrzeug ausser Dienst gehen und in die Werkstatt. Denn da ist das Fachkundige Personal. Die wenigsten, welche im Hauptamtlichen Rettungsdienst arbeiten sind ausgebildete KFZler, und selbst die gelten nach einer gewissen Zeit außerhalb ihres erlernten Berufes als nicht mehr Fachkundig. Letztenendes der Schuss ins eigene Knie wenn mal was schiefgeht. Hier sollte einfach mal die - vor allem im Ehrenamt weit verbreitete - "ach-komm-dass-machen-wir-schon-selber-Einstellung" überdacht werden.


    Fahrsicherheit im eigenen Interesse überprüfen und ein Fahrzeug betriebssicher halten sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Aber hier ist auch der Arbeitgeber gefordert,
    der genau definiert was seine Mitarbeiter machen dürfen und was nicht. Grundsätzlich sollte für alles, wofür ich Werkzeug benötige durch eine Werkstatt/Service durchgeführt werden. Lieber lasse ich ein Auto stehen, takel ein Reservefahrzeug und "verpasse" ein oder zwei Alarme, als das ich irgendetwas noch kaputter mache.

    Nö, dieser Menschentyp wird mein Weltbild ganz sicher nicht verändern, denn diese Menschen
    gibt es nicht nur im Krankentransport sondern auch (und da sind sie meiner Ansicht nach viel
    gefährlicher) in der Notfallrettung.


    Natürlich sind solche "Experten" in der Notfallrettung wesentlich gefährlicher als im KT, denn da kann es halt auch mal um die Wurst gehen.
    Nur mir stellt sich immer die Frage, brauchen die Fahrzeuge eines KT-Unternehmens wirklich eine SoSi, wenn diese Fahrzeuge ausschließlich Patienten von Zuhause zum Hausarzt fahren oder umgekehrt. Muss ich dafür unbedingt ein Fahrzeug nutzen, welches nach EN 1789 ausgestattet ist, oder reicht ein Fahrzeug mit Tragestuhl, Krankentrage und netten Personal?! Letztendlich ist das doch die Brot- und Buttertätigkeit der Unternehmen. Solche Touren kann ich über den Tag planen und auch so legen, das ich wenig Leerlauf habe und somit auch einen möglichen Gewinn einfahre. Aussehen und Auftreten von Besatzung und Fahrzeugen ist hierbei natürlich auch Werbung!
    Eine Person aus dem Krankenhaus nach Hause zu transportieren welche aufgrund der Körperlichen Konstitution nicht mit einem normalen Taxi fahren kann ist für mich kein Qualifizierter Krankantransport. Ich habe auch bereits in der eigenen Familie erlebt, das für solche fahrten gleich ein KTW anstatt einer normalen Taxe gerufen wird vom Arzt, denn den KTW bezahlt ja die Krankenkasse.
    Einen anderen Nachteil, den ich darin sehe solche Tätigkeiten mit Blaulichtfahrzeugen zu machen ist das, was ich damit in der Bevölkerung suggeriere. Für den Großteil der Bevölkerung sind Autos mit Blaulicht die Polizei, die Feuerwehr oder eben DER KRANKENWAGEN! Die kennen nicht den Unterschied zwischen KTW, RTW, ITW oder NAW (wenns den noch irgendwo gibt...) Daraus resultiert ein Anspruchsdenken in der Bevölkerung, bei denen sich Leute die sich damit nur ein wenig auskennen die Hände überm Kopf zusammenschlagen. Wie oft wird man denn im RTW gefragt, warum man denn ohne Blaulicht ins Krankenhaus gefahren wird, denn schließlich habe man doch nicht umsonst bei der Feuerwehr angerufen.....


    Die Trennung von KT und RD wird übrigens nicht nur in Berlin und Hamburg vollzogen. In Brandenburg obliegt der qualifizierte KT dem Träger des Rettungsdienstes. Die Privaten haben auch keinerlei SoSi verbaut, und selbst die KTW der HiO haben zwar noch Balken verbaut, allerdings sind hier die Blaulichtkappen Blind gemacht. Habe ich einen Transport von RST zu RST oder einen Patienten, der einer erhöhten überwachung bedarf, bei dem es unter umständen auch zu unvorhergesehenen Komplikationen kommen könnte wird der Transport durch einen KTW des Rettungsdienstes durchgeführt.


    Ich finde es einfach nur unterste Kanone, das durch den inflationär hohen verbau von Sondersignalanlagen auf Fahrzeugen, welche sie eigentlich nicht wirklich brauchen, die Akzeptanz vom "Blaulicht" bei der Bevölkerung sinkt. Da ist das anpöbeln an der Einsatzstelle, weil man mit RTW und NEF die Straße dicht macht noch das kleinere übel. Sicherlich ist das Problem auf dem Platten Land nicht so sehr verbreitet.

    Tobi, nur weil kein Blaulicht drauf ist wurde die Qualität nicht gleich mit entfernt. Das habe ich auch nie behauptet. Aber wenn du deinen Blick mal aus Düsseldorf ein wenig weiter schweifen lässt und das zu sehen bekommst, worauf meine Aussage aufbaut, dann würdest du sie eventuell teilen.
    Ein gepflegtes, ziviles Liegendtaxi mit seriös auftretendem Personal macht auf mich persönlich auch einen besseren Eindruck, als ein klappriger KTW-Seelenverkäufer welcher nurnoch durch aufgenietete Bleche in Form gehalten wird. Dazu kommt die Besatzung, welche dem Auftreten nach die Helden der Notfallrettung sind, nur weil sie ihre Jackentaschen mit irgendwelchen medizinischen Notfallklumpatsch überfüllt haben. Sicherlich trifft das nur auf den kleinsten Teil der Mitarbeiter in dieser Brache zu, aber wenn du das einmal live gesehen hast verändert das dein Weltbild.

    Selten so eine xxxxxxxxx Aussage gelesen ... :(


    Rede doch einfach mal mit recht jungen Leuten, die eine Blaulichtfahrt noch als "kick" und "Action im Job" empfinden. Es macht ja auch mehr Eindruck mit einem Blaulichtfahrzeug durch die Straßen zu gondeln als mit einem banalen Liegendtaxi, obwohl die nichts anderes machen. Ist halt eine Form der Motivation.
    Und solange ein Fahrzeug nicht im Rettungsdienst eingebunden ist für die Notfallrettung, benötigt es auch kein Blaulicht.

    Zitat von »Calimero«
    ... Ergo macht hier auch nur der Kreiseigene Rettungsdienst mit KTW bzw. bald nurnoch MZW qualifizierten KT. Die Privaten machen lediglich unqualifizierten KT bzw. sog. Arztfahrten ...




    Bezieht sich diese Aussage auf Berlin?


    Nein, die Aussage bezieht sich auf Brandenburg. In Berlin sind die KTW der Privaten inflationär mit SoSi ausgestattet. Dort ist auch der Regelrettungsdienst sehr deutlich vom Krankentransport, welcher mit KTW durchgeführt wird, getrennt. Trotzdem kann es vorkommen, dass Fahrzeuge des Regelrettungsdienstes für KTW fahrten alarmiert werden. Das ist aber nur der Fall, wenn die Privaten KTP-Unternehmen in einer vorgegebenen Zeit den Transport nicht durchführen können, bzw. nich das nötige Material vorhalten (Adipöse Patienten z.B.). Aber in dem Fall führe ich den Transport ja mit einem höherwertigen Fahrzeug durch.

    Ich konnte es mir nur einfach nicht vorstellen, dass man Patienten in einem hovh-lang Fahrzeug vernünftig behandeln kann, da einfach der Platz fehlt ...


    Normalerweise behandelst du ja einen Patienten bei einem Krankentransport auch nicht. Je nachdem, was du an Patienten im KT hast beschränkt es sich ja meist auch überwachen und Beistand leisten. Alles was darüber hinaus geht, wie z.B. beatmet oder weitere auch invasive Überwachung sind dann schon ein Fall für eine Fahrzeugklasse größer (MZW, RTW oder schon ITW).

    Grundsätzlich stellt sich die Frage ob mit oder ohne Sondersignalanlage danach, wie die Gesetzgebungen im jeweiligen Rettungsdiensbereich ist. Jedes Bundesland hat hier sein eigenes Süppchen gekocht. Hier bei uns ist es z.B. so, das lediglich dem Träger des Rettungsdienstes eine Sondersignalanlage zusteht. Ergo macht hier auch nur der Kreiseigene Rettungsdienst mit KTW bzw. bald nurnoch MZW qualifizierten KT. Die Privaten machen lediglich unqualifizierten KT bzw. sog. Arztfahrten. Und dafür braucht man definitiv keine SoSi, wenn man Personen lediglich zu einem Arzttermin fährt oder, was ja wesentlich häufiger vorkommt, die Personen wieder nach Hause bringt.


    Wichtig ist auch, wenn man ein wie hier häufig zu lesendes Rendezvous-System zusammen mit einem NEF und einem KTW fährt, oder einen KTW als RTW-Ersatz laufen lässt die Mindestausbildung der Besatzung. Das hat auch nichts mit der eventuellen jahrelangen Erfahrung der Besatzung zu tun, sondern einfach mal eine rechtliche Frage.


    Meine persönliche Meinung:
    Ein reiner Krankentransport ist in meinen Augen nicht so Zeitkritisch, dass ich den mit SoSi fahren muss.
    Alles andere wäre dann schon ein Fall für einen RTW.
    Eine REGEL-Ersatzgestellung für einen RTW sollte wenn schon durch ein MZF erfolgen. Auf einem KTW habe ich nicht die Geräte und unter umständen auch nicht die nötige Ausildung der Besatzung.
    Notarztzubringer kann man durchaus machen, allerdings kann ich hier auch jedes andere Fahrzeug mit SoSi nutzen, welches ggf. sogar räumlich näher am Arzt ist. Als Beispiel wären hier bei RTH-Landungen die Feuerwehren, Polizei oder First-Responder Stützpunkte zu nennen.
    Die Gefahr in meinen Augen ist auch, wenn ich so selten Sonderrechte brauche (oder fast nie), dass die Fahrer in dieser Situation dann auch zu schnell Überfordert sein können. Wenn ich zwischen RTW und KTW wechseln kann ist die Übung sicherlich vorhanden, aber welches private KTP-Unternehmen kann einem das schon so anbieten?


    zB weil KTW die engen Wege in Gartenkollonien besser befahren können als Koffer-RTW,


    für manche Notfälle nicht ganz unwichtig ...

    In disem Fall favorisiere ich die Variante MZF auf Kasten-Fahrgestell. Ausbildung der Besatzung ist konform einer RTW-Besatzung und die Fahrzeugmaße sind ein Kompromiss zu Außenmaßen und Innenraummaß in dem man noch vernünftig Arbeiten kann. Und wenn ich wo nicht durchpasse mit dem Auto, dann muss ich eben laufen. Es wird immer irgendwo Ecken geben, wo man ein noch kleineres Fahrzeug benötigen könnte.


    Zusammenfassung:
    Eine SoSi auf einem KTW ist so lange sinvoll, so lange das Fahrzeug als Backup für den MANV- oder K-Fall fungiert. Alles andere kann man durchaus ohne SoSi machen bzw. sollten nicht unbedingt durch einen KTW gemacht werden.

    Wer weis, was die Diebe dachten, was in den Sauerstoffflaschen drin ist... Vielleicht hofften sie auch benebelnde Gase [vain]


    Was die Sache mit dem Abschließen betrifft: Es gibt Hersteller, bei denen das Fahrzeug nicht verriegelt, sobald eine Tür nicht richtig zu ist. Da kann es schonmal passieren, dass man davon ausgeht, das Fahrzeug ist verriegelt sobald man die Fernbedienung drückt. Darum sollte man schon nochmal mit einem Griff an die tür kontrollieren ob das Auto auch wirklich zu ist,die paar Sekunden sollte man sich schon Zeit nehmen.
    Und wenn das Fahrzeug grundsätzlich abgeschlossen zu sein hat, dann denkt man auch beim Sachenholen daran, das man den Schlüssel braucht. Da kommt man auch wunderbar mit nur einem Schlüssel aus, ansonsten bräuchte ja jeder für jedes Fahrzeug einen Schlüssel auf Tasche, denn je nach Einsatzlage ist es ja nicht die RTW-Besatzung, die weiteres Equipment zur Einsatzstelle bringt (NEF-Besatzung, die Nachalarmierte Tragehilfe...)


    Von daher gilt für mich persönlich nicht das Argument "Wir haben den RTW offen gelassen, weil wir nicht dran denken den Schlüssel mitzunehmen". Da verstehe ich auch die Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern bei solchen Argumenten die entwendeten Gegentände in Rechnung stellt.


    Selbst in der Rettungsstelle schließe ich den RTW ab, aber das ist nur meine persönliche Einstellung.

    Das Bild ist definitiv kein Fake, vielmehr ist eine solche Situation fast schon Alltag in Berlin und ich denke mal auch in jeder anderen, eng bebauten Stadt in Deutschland. er Fotograf stand in dem Moment einfach mal am besten Platz für dieses Foto. FuStW und Hubi auf einer Achse, dann passt das schon mit dem Foto. Leider ist die Seite vom Christoph 31 z.Zt. nicht erreichbar, dort gab es eine Fotogallerie mit noch beindruckenderen Bildern, an welchen Stellen die die Mühle in der Stadt schon überall runtergebracht haben.


    PS.: In Berlin kann es auch mal vorkommen, das der Hubi auf solch einer Kreuzung ohne anwesende Polizei landet.

    Zitat

    Das Werkstattargument zieht in aller Regel nicht. Rettungsdiensteigene Werkstätten dürften mittlerweile die Ausnahme sein.

    Rettungsdiensteigene mit Sicherheit, aber es gibt auch noch die Variante der Wartungsverträge. Darum sind in meinem Heimatlandkreis sämtliche RTW auf Crafter aufgebaut und die NEF auf T5. So gibt es für alle Fahrzeuge einen einzigen Anlaufpunkt.

    Zitat

    Aber mittlerweile sehe ich immer wieder FSJler in der 2. Arbeitswoche als NEF-Fahrer

    Ein hoch auf die deutsche Kleinstaaterei.... Hier dürfen nur RA aufs NEF. Aber auch dann ist der Dienstherr gefragt sein Personal dahingehend zu schulen, mit dem Material ordentlich umzugehen. In Form von Fahrsicherheitstraining, Verkehrsschulungen, Vorfahren, was auch immer.

    Zitat

    Wobei da Berlin konsequenterweise mindestens auf den Atego umsteigen müsste.

    TGL.... soviel zeit muss sein :)
    Wobei dort nicht wirklich ein Unterschied zu merken gewesen wäre. Mittlerweile sind die RTW wieder etwas schmaler und flacher geworden. Die ersten Sprinter NCV3 RTW waren lediglich ein wenig kürzer als ein LHF und leichter, sonst waren die annähernd gleich groß.

    Zitat

    Wenn im T5 Platz- und Gewichtsreserven sind brauche ich keinen Sprinter.
    Selbst in den kurzen könnte ich noch unser ganzes Materiallager unserer
    Wache reinpacken bevor der voll ist. Sollte der T5 überfüllt sein
    sollte man sich Fragen ob man nicht irgendetwas bei der Beladung falsch
    gemacht hat.

    Soviel Platzreserve bietet der Sprinter:
    http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/95661/Florian_Berlin_NEF_B-2694#/202702


    Sicherlich passt das alles auch in einen T5, der Hauptgrund für den Sprinter war auch mehr die Vereinheitlichung des Fuhrparkes und die Auslegung des Fahrgestells an die Belastungen der Stadtrettung.

    Zitat

    Also das Argument der Ersatzteilvorhaltung finde ich schon fraglich.
    Auch da weiß ich ja nicht wie das in anderen Regionen gehandhabt wird,
    aber wir bringen unsere Fahrzeuge schon zur Werkstatt.

    Es gibt Rettungsdienstbereiche, die eine eigene Werkstatt unterhalten. Sicher wird es die mehr in einem Ballungsraum geben, aber auch solche Räume gibts in Bayern. Aber auch so kann man seine komplette Fahrzeugflotte bei einer Werkstatt warten lassen, wenn man alles aus einem Haus hat.

    Zitat

    was schleppt ihr auf dem NEF mit damit das größer als mancherorts ein RTW wird?

    Wir schleppen nicht viel mehr mit als andere Rettungsdienste. Rund um die Wechselmodule ist auch noch Luft. Geplant war, das die Sprinter sowohl als NEF, als auch nach tausch der Module als ELW fahren kann. Das switchen im reinen Rettungsdienstbetrieb dürfte nicht so häufig vorkommen, aber man hat dadurch die möglichkeit ein Reservefahrzeug sehr schnell dem Standor anzupassen (hier erfolgt die Bestückung der NEF über die Krankenhausapotheken der Stützpunkte und ist somit nicht einheitlich was die Medikamente angeht). Und größer als ein RTW werden die Sprinter als NEF auch nicht, da sie das flache Dach und den Kurzen Radstand haben.

    Zitat

    Also der Sprinter ist in meinen Augen eins der am schlechtesten geeigneten Fahrzeuge für den NEF-Betrieb.

    Bist du denn schonmal Sprinter im NEF Betrieb gefahren? ;)
    Sicher, ein Sprinter ist kein Rennwagen. Aber das ist ein RTW auch nicht! Ich kann mich nicht permanent auf die ganze Technik wie ESP etc. verlassen sondern beim fahren auch mal meinen Kopf einschalten und vorauschauend fahren. Mit eurem Privat-PKW fahrt ihr doch auch nicht wie in nem Computerspiel. Wenn ich aus der Kurve fliege war ich definitiv zu schnell. Sonderrechte gelten nicht für die Physik! Bei uns gibts z.B. eine Geschäftsanweisung ab wann mein Fahrstil als grob Fahrlässig gilt und ich in dem Falle auch in Regress genommen werden kann.


    Aber in diesem Thread gehts ja auch eigentlich ums Bayern NEF und nicht um die Fahrweise so mancher Kollegen...

    Ich habe nichts geraucht, aber ich rechne auf der Landstrasse auch nicht, das dort etwas mit annähernd DOPPELTER GESCHWINDIGKEIT angeflogen kommt! Hilfsfristen hin oder her, ich muss nicht hirnamputiert durch die Gegend rasen. Zum einen gefährde ich mich und meine Beifahrer und dann noch alles was sich auf der Straße befindet. Und eine Einsatzstelle neu beschicken plus meine Selbstverursachte beschicken lassen dauert wesentlich länger als ein oder zwei minuten später dazu sein.
    Rescue: Mit nem 519er 160 km/h.... schonmal ne Vollbremsung mit dem teil gemacht?
    Ich kann ein Missmanagement in der Verteilung von Rettungsmitteln nicht durch Hochgeschwindigskeitsfahrzeuge wettmachen! Entweder ich kann meinen Beritt in der Hilfsfrist in einem moderatem Tempo erreichen, oder ich muss andere wege finden die Hilfsfristen zu verkürzen.
    Und alle die der Meinung sind grundsätzlich auf Alarmfahrt die Tachonadel zum anschlag zu bewegen gehören für mich überall hin, nur nicht hinter nen Steuer.
    Ich gehöre sicherlich nicht zu den Blaulichtschleichern, aber trotzdem habe ich nicht vor mich tot zu fahren. Ich muss immer mit der Dummheit der anderen rechnen, und das kann man nicht mehr, wenn man die erlaubte Höchstgeschwindigkeit übermäßig überschreitet. Ich muss anderen Verkehrsteilnehmern auch die möglichkeit geben zu reagieren.

    Zitat

    "die Fahrleistungen sind ähnlich" - ich kenne keinen Sprinter, der vom
    Fahrwerk her mit seiner Starrachse mit Blattfedern hinten Querblattfeder
    vorne auch nur annähernd so sicher und stabil fährt wie ein PKW/SUV/T5.

    Ich habe ja auch extre Fahrleistungen, nicht Fahrverhalten geschrieben. Damit meinte ich Bremsleistung, Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit. Zudem dürfte das Verschleißverhalten ein wenig besser sein, da Transporter auf Fahrten unter Belastung ausgelegt sind.

    kellern: Darum habe ich ja auch geschrieben, das Höchstgeschwindigkeit nicht alles ist. Sicherlich kann ich mit einem Sprinter recht flott unterwegs sein, aber man kann die Fahrzeuge auch abregeln. Und viel wichtiger als die Endgeschwindigkeit ist in meinen Augen auch der Antritt eines Fahrzeuges. Wenn ich ein Fahrzeug habe, welches gute Beschleunigungswerte hat, bin ich auch eher bereit mein Tempo öfters und auch wesentlich weiter zu verringern, als wenn ich an jeder Ampel und Ecke den Schwung auf gedeih und verderb mitnehmen will. Was die Sichtbarkeit betrifft: Ein Fahrzeug welches höher gebaut ist als ein PKW wird in einer reihe von PKW einfach besser gesehen. Das ist einfach so. Die erhöhte Sitzposition ist daei ein positiver nebeneffekt, ich kann auch über das vor mir fahrende Fahrzeug drüber schauen und sehe was der Verkehr davor veranstaltet und mich gegebenenfalls darauf einstellen. Und in einem Transporter habe ich auch nicht das Gefühl in einem sportlichen PKW zu sitzen, was auch zum "rasen" verleiten kann, da spreche ich aus eigener Erfahrung.

    Warum sollte ein Sprinter NEF auf dem Land nicht auch funktionieren? Es ist nur gering größer als ein T5 fährt dafür aber nicht (je nach Beladung) an der Gewichtsgrenze. Durch den höheren Aufbau wird man auch schon von weitem besser Wahrgenommen. Die Fahrleistungen sind ähnlich, Höchstgeschwindigkeit ist nicht alles, sicherlich kann man mit nem Sprinter keine Ralley gewinnen aber ankommen ist ja auch das Ziel. Einen weiteren vorteil wäre noch, das sich das Personal nicht umstellen muss was die Fahrzeugbedienung angeht, wenn ich als NEF und RTW das selbe Fahrzeug habe. Alle Knöpfe und hebel sind am selben Platz, ich habe eine gute Umsicht durch die recht hohe Sitzposition und einen Ausreichenden Platz im Innenraum. Mal abgesehen von der Ersatzteilvorahaltung, welche ich in dem Fall nur für einen Fahrzeugtyp haben muss.
    Es ist also nicht gleich alles schlecht, nur weils anders ist ;)

    @ Rescue-M: Du vergleichst hier aber Äpfel mit Birnen. Berlin ist nicht Bayern, hier ist das Land Berlin in Form der Landesbehörde Berliner Feuerwehr für die Notfallrettung zuständig. Budgetierung und Personal läuft hier über ganz andere Finanzmittel. Die RTW-Betreiber (Hio, wie Feuerwehr) rechnen jeden Einsatz bei den Krankenkassen ab, darum fahren auch die "weißen" RTW nicht von der Rolle sondern werden sofort disponiert sobald sie frei sind. Ein RTW, der nicht rollt mag zwar schön für den Wiederverkaufswert des Fahrzeuges sein und auch entspannt für die Besatzung, aber für das "Unternehmen" welches dahinter steckt ist er unwirtschaftlich.
    Die Feuerwehr kann so einen RTW über den Gesamthaushalt in einem bestimmten Rahmen finanzieren, aber trotzdem muss auch hier auf die Kosten geschaut werden und so stehen nicht alle 3 km ein RTW. Und wenn man einen FF Standort hat, warum sollte man die vorhandenen Kräfte nicht mit einbinden? Ich muss aber trotzdem nicht ein Großfahrzeug für ein Rettungsdiensteinsatz binden, schon gar nicht wenn die zuständige FF einen eigenen Ausrückebereich betreut und das nächste BF-LHF nicht "mal eben um die Ecke" steht.
    Und anstatt ein VHF gleich einen kompletten RTW an einer FF zu stationieren bringt auch wieder Probleme mit sich: Damit der RTW auch als solcher genutzt werden kann, muss er auch nach Rettungsdienstgesetz mit der richtig ausgebildeten Besatzung ausrücken. In diesem Falle sind das mindestens 1x RA/RDV und 1x RS, und das kann eine FF im Ehrenamt nicht rund um die Uhr gewährleisten. Somit wird parallel zum FF RTW der nächstgelegene BF-RTW alarmiert. Wenn sich der FF RTW mit passender Besatzung bei der Leitstelle abmeldet wird der BF RTW wieder abbestellt. Mit einem VHF kann der sowieso mitalarmierte RTW durchrollen.

    @ Schulsani: Bitte bedenke bei deinen Gedankengängen auch, dass man Berlin nicht prinzipiell als Ballungsraum sehen kann.


    Es gibt durchaus Gebiete, welche sehr dörflich, sogar ländlich sind. In den Randbezirken wird fast ausschließlich der Brandschutz durch FF mit eigenen Ausrückebereich sichergestellt. Anfahrtswege von über 20 Minuten für einen RTW sind hier nicht selten. Zwar gibt es auch hier RTW-Aussenstellen, welche von der BF besetzt werden, aber sobald diese RTW unterwegs sind ist das entsprechende Gebiet mehr oder weniger entblößt. Zum anderen muss man auch immer die Kosten im Auge behalten, die so ein RTW-Stützpunkt verursacht. Neben dem RTW ist das ja auch das zusätzliche Personal und ggf. auch die Immobilie, welche gekauft/gemietet und unterhalten werden will. Sicherlich kann man jetzt als Gegenargument bringen, dass die Corsa ja auch neu gekauft wurden und nicht umsonst waren, allerdings wurden die Fahrzeuge aus dem KP II finanziert und ersetzten in die Jahre gekommene ELW-Erkunder welche schon vorher diese Funktion bekleideten.


    Warum kann man hierfür kein bereits vorandenes LHF nehmen? Weil man dann, wie André schon schrieb, eine komplette Staffel plus die mitgeführte Technik bindet. Zumindest im Randbereich mit den entfernungen der Wachen untereinander eher kontraproduktiv. Im Innenstadtbereich fährt durchaus öfters mal ein LHF der BF zum First Responder raus, ebenfalls auch die Drehleitern. Die FF, welche nicht so oft zu Rettungsdienststichworten alarmiert werden rücken auch mit TLF oder LHF aus.


    Warum keine Hio-RTW anstatt VHF? Es hat schon seinen Grund, warum die Hio-RTW in Berlin an hochfrequentierten Innenstadtwachen stationiert sind. Die Hios müssen wirtschaftlich denken, und ein RTW, der im Jahresschnitt vielleicht nur zwei Alarme in 24h fährt ist schlichtweg unrentabel.
    Die angesprochenen KTW fallen übrigens raus, da diese neben den Hios größtenteils von Privaten KTP-Unternehmen betrieben werden, welche nicht am öffentlichen Rettungsdienst teilnehmen.