Beiträge von muckel

    Da sind wir uns ja einig.


    Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Heben von Lasten im Einsatzdienst sehr viel mehr bedeutet, als die gesamte Fahrtrage über Hindernisse zu schleppen. Gemittelt über alle Einsätze (gerade beim Einsatz als MZF in Notfallrettung und Krankentransport) sind solche "nachteiligen" Einsätze für ein solches System u.U. vergleichsweise selten. Wie Kellern schon geschrieben hat, ein solches System ist nur ein Baustein zur Rückenentlastung, eine völlige Entlastung des Rückens wird es nicht geben.


    Aber gerade um diese eventuellen Vor- und Nachteile bewerten zu können, findet ja eine Erprobung statt.

    Mit der ganzen Trage komme ich sowieso nur in Altenheime und Krankenhäuser... und da brauche ich nicht heben


    Doch! Und zwar eine ganze Menge:


    Trage raus aus dem Fzg. (schräg gegen den Berg)
    Trage runter
    (Pat. umlagern)
    Trage wieder rauf (mit Pat.)
    Trage rein ins Fzg. (schräg gegen den Berg)
    Trage raus aus dem Fzg.
    Trage runter
    Trage rauf (ohne Pat.)
    Trage wieder ins Fzg.


    Und das war ein ganz normaler, alltäglicher Einsatz. Bei 60kg Trage und "nur" 75kg Patient kommt da für solch einen "stinknormalen" Einsatz z.B. vom Altenheim ins KH einiges an Hebeleistung zusammen. Umlagerung darf man in diesem Beispiel eigentlich nicht berechnen, die wird ja nicht besser durch solch ein System (minimal, da das System stufenlos höhenverstellbar ist).

    Hmmm, warum macht die RKiSH das ganze Spektakel wohl?
    Um ein paar Euro an Wartungskosten an der Trage einzusparen? Oder doch vielleicht um die Krankheitstage wegen Rückenerkrankungen zu reduzieren?


    Aber ohne Querdenker würden ja auch hier die Berufsskeptiker den Ton angeben....
    Wer meint, fürs Denken nicht bezahlt zu werden, sollte sich schleunigst einen anderen Beruf suchen. :-aua

    Was wir hier häufig haben sind "architektonisch wertvolle" Stufen auf z.B. Wegen durch Wohnsiedlungen usw. Zwar nimmt wegen dieser 3-4 Stufen niemand das Oberteil der normalen Trage ab, aber schon die normale Trage mit Fahrgestell ist ganz schön schwer, wenn man sie mit Patient diese paar Stufen tragen muss


    Stell doch bitte bei Gelegenheit dein herkömmliche RollIn-Trage mal auf die Waage (z.B. bei der Dialyse). Du wirst sehen, es sind kaum Gewichtsunterschiede, beispielsweise eine Ferno X2 wiegt mit Auflagematratze und Gurten über 67kg. Das Kartsana-Modell 70kg.


    An die Gewichtsskeptiker: Wenn schleppen doch so völlig problemfrei ist, kommt es auf die paar kg Gewichtsdifferenz doch auch überhaupt nicht an. Sind ja starke Männer mit stählernen Rücken!


    Zitat

    Wenn die Trage genauso schnell hebt wie ein Modell von Ferno das ich mal
    gesehen habe, dann gute Nacht! So schnell bekommt niemand einen
    "kräftigen" Patienten von ganz unten nach ganz oben wie dieses Teil...


    Das Kartsana-System ist nicht langsamer als ein herkömmliches Be- und Entladen, eher noch schneller.


    Ganz plakativ: Kommen Patienten zu Schaden, weil der Be- oder Entladevorgang 30sek mehr oder weniger dauert?


    Da es ja anscheinend "zu langsam" ist, wenn eine Ferno-Trage (Elektrohydraulisch) den Patienten langsam nach oben bringt, fährst du sicherlich auch mit Tempo 80 in die rote Ampel, einmal abbremsen könnte ja 30sek Zeitverlust bedeuten.. Oder ist es unangenehm / ungewohnt, während des Knöpfchendrückens an der Trage halt sonst "nichts" zu tun?

    Ich denke da braucht der E-Antrieb mehr Zeit.


    Braucht er nicht. Es entfällt ja beim Einladen das Hochfahren und Einschieben des Tragentisches. Es geht insgesamt sogar schneller, wobei es auf 30 sek. mehr oder weniger definitiv nicht ankommt!


    Einsätze im Wald oder mit der Drehleiter sind gemittelt über alle Einsätze extrem selten, man sollte zudem bedenken, dass in SH ein MZF-System gefahren wird. Ein solches System fährt also auch die üblichen Krankentransporte / Dialysen / Einweisungen etc.

    Ein weitere Punkt darf bei der Diskussion nicht vergessen werden:


    Die Rettungsmittel des öffentlichen Rettungsdienstes werden komplett von den Krankenkassen finanziert. Vereinfacht gesprochen werden die anfallenden Gesamtkosten auf die zu erwartenden Einsätze heruntergebrochen. Es besteht die Pflicht, die Kosten detailliert aufzuschlüsseln (Kosten-Leistungs-Nachweis). Gewinne werden nicht gemacht, Verluste aber auch nicht.
    Daher ändern sich auch fast jedes Jahr überall in SH die Höhe der Entgelte, die mit der Wirtschaftlichkeit zu tun haben.


    Bei gleicher Vorhaltung würden also mehr Einsätze der öffentlichen Rettungsdienste nicht mehr "Gewinn" verursachen, sondern im nächsten Jahr die Entgelte senken.


    Daher sind im ländlichen Raum (=viel Vorhaltung und vergleichsweise wenige Einsätze) die Einsatzkosten auch meist höher als in städtischen Bereichen, obwohl Personal und Fahrzeuge überall prinzipiell gleich viel kosten. Sprit und Verbrauchsmaterialien fallen da nicht stark ins Gewicht.


    Kommen bei diesen vollständig von den Kassen finanzierten System nocht etwas "on the top", wird das System dadurch ausschließlich teurer, denn dass verlässliche und überall verfügbare öffentliche System muss ja weiterhin finanziert werden. Durch ein paar weniger Einsätze bei öffentlichen NEFs würden deren Kosten (hauptsächlich Personal) kaum geringer werden.


    Der NEH ist ein Versuch, Geld zu erwirtschaften, erstmal allerdings mit entsprechender Anschubfinazierung / Risiko.

    Der 2,0 Motor im Crafter wird ebenfalls im T5 und im Amarok verbaut, allerdings modifiziert für den Crafter. Unter anderem größere Ölwanne und verstärkter Ladeluftkühler.
    Mit 400 Nm Drehmoment aber äußerst kräftig, dass sind deutlich mehr als beim 120kW-Motor von Mercedes. Diese werden auch direkt "angegriffen", auch da der Crafter bessere Abgaswerte erfüllt und enorm wenig Sprit verbraucht (bis zu 7,2 l Normverbrauch, beeindruckend in der Klasse (mit AdBlue und Start-Stop-Technologie mit Rekuperation)).


    Weiterhin bietet VW eine 2+1 Garantie an, also drei Jahre Garantie bis 250.000km. Das zeugt von Selbstvertrauen für den Motor, der im Amarok übrigends "Dakar-getestet" wurde.


    Zum Spritverbrauch: Selbst wenn die Normwerte nicht realistisch sind, so sind sie doch zumindest vergleichbar zu den Angaben anderer Hersteller. Und beispielsweise 2l Diesel / 100km weniger sind auf die Lebensdauer des Fahrzeugs gerechnet eine Menge Geld.


    Mit dem neuen Vierzylindermotor entfällt übrigens die Shiftmatic (automatisiertes Schaltgetriebe). Ab 2013 ist eine Wandlerautomatik geplant, mal schauen, ob die Ankündigung umgesetzt wird. Ab ca. 05.2012 wird es eine Allradversion ab Werk (in Kooperation mit Achleitner) geben, als "Heavy Duty"-Lösung.


    Das Drehoment ist im Fahrbetrieb deutlich zu spüren, auch im direkten Vergleich mit den Wettbewerbern.

    In SH werden gemäß Eckpunktepapier die TEL Rettungsdienst (OrgL & LNA) ebenfalls mit einer grünen Kennleuchte gekennzeichnet.
    Dieses ist aber nicht überall umgesetzt, häufig werden die grünen Kennleuchten als Magnetleuchten vom OrgL mitgeführt.
    Das geschieht auch zur bewussten Unterscheidung von der Einsatzleitung Feuerwehr (rote Kennleuchte), da die TEL Rettungsdienst in SH eigenständig ist und nicht der Einsatzleitung Feuerwehr untersteht (Der Einsatzleiter Feuerwehr ist in SH nicht Gesamteinsatzleiter, den gibt es in SH nicht).

    Hmmm, spätestens seit der Einführung / Umsetzung der DIN EN 1865 ist mit den DIN-Tragenhalterungen als Pflicht in jedem RTW / KTW vorbei, auch wenn es noch häufig verbaut wird. Die EN 1865 formuliert das Ziel (Sicherheit), der Weg (Haltepunkte) kann jeder für sich selbst festlegen. Daher ist ein Tragetisch, der beispielsweise für eine Stollenwerck-Fahrtrage geeignet / zugelassen ist, nicht zwingend kompatibel mit einer Stryker M1 Fahrtrage oder einer Ferno X2.
    Das Ganze mag lokal noch funktionieren, einige Fahrzeugbauer bauen auch "Universalhalterungen", aber verlassen kann man sich nicht darauf.
    Die von dir angesprochenen Punkte sind natürlich sinnvoll, aber ohne zwingende Vorgabe keine verlässliche Größe. Es gibt keine Universalkompatibilität mehr, ob mit oder ohne US-Tragen.


    Ich wundere mich, dass selten Extremfälle (Drehleitereinsätze) als Argument gegen ein System herangezogen werden, dass mit Sicherheit nicht perfekt ist, dafür aber andere Vorzüge bieten kann. Bei einem MZF-System wie in SH behaupte ich einfach mal, dass ein durchschnittlicher RTW mehr Krankentransporte "liegend-liegend" (z.B. Altenheim-KH) durchführt (wo das System vorteilhaft sein könnte) als Einsätze mit Drehleitern, wo ein zusätzlicher Umlagerungsvorgang erforderlich ist.


    Werden bei euch mehr Drehleitereinsätze als Krankentransporte aus Altenheimen oder Krankenhäusern gefahren?


    Es gibt und wird nie ein System geben, welches ausschließlich Vorteile bietet. Wer die älteren Kollegen landauf - landab nach der Einführung der Fahrtrage als Nachfolger zur DIN-Trage fragt, wird vermutlich überall ähnliche Antworten erhalten: Am Anfang wurde es verflucht, nach einigen Wochen Betrieb wollte man nichts anderes mehr.


    Auch die Reservevorhaltung sehe ich als absolut Zweitrangig an, es geht bei diesem System um eine Machbarkeitsüberprüfung!

    Und das die Stryker nicht getestet ist.


    Wer sagt das? Die Stryker Power Pro TL ist tausendfach beispielsweise in GB im Einsatz, wo selbstverständlich auch die EN 1789 gültig ist. Einen erfolgreichen Crashtest hat diese Trage inkl. der dazugehörigen Bodenhalterung erfolgreich absolviert.


    Mich wundert jedoch, dass ein solche System einer "Fahre" in Deutschland nicht funktionieren soll, im Rest der Welt aber tausendfach problemlos im Einsatz ist. Gibt es im Rest der Welt keine Treppenstufen und Hindernisse für den Rettungsdienst?


    Eine Anfrage an die RKiSH bezüglich Verleih an extern wäre einfach mal einen Versuch wert!

    Von 18 bislang bestellten Fahrzeugen sind bisher acht ausgeliefert und auf den Straßen von SH unterwegs.


    Es werden also noch zwölf Fahrzeuge folgen, alle im ersten Quartal 2011.