Beiträge von Max Kunkel

    Die Gewalt gegen Einsatzkräfte in Deutschland nimmt immer mehr zu - ein Spiegelbild unserer desaströsen Gesellschaft?


    Mich persönlich hat der Vorfall von letzter Nacht in Ottobrunn besonders erschüttert und stellt leider mal wieder eine neue Dimension der sinnlosen Gewalt gegen Retter dar!


    https://www.abendzeitung-muenc…4f-bb51-164e6c12e044.html


    https://www.merkur.de/lokales/…hrere-zaehne-9976947.html


    Unabhängig von der Herkunft der Täter ist dieser Vorfall erschütternd und man darf Hoffen dass gegen diese Schwerkriminellen Täter mit aller Härte des Gesetzes vorgegangen wird. Ich persönlich sehe hier durchaus auch eine Fluchtgefahr, denn das ganze kann definitiv auch als versuchter Todschlag ausgelegt werden, was wiederum ein berechtigtes Fluchtinteresse aus Sicht des Täters suggeriert! Zum Thema Flüchtlinge in solch einem Kontext: Ja schwarze Schafe gibt es überall, sowohl unter den Deutschen, quer durch alle sozialen Schichten, als auch unter den Asylbewerbern. Und genau gegen diese schwarzen Schafe, egal wo sie herkommen, sollte der Rechtsstaat hart vorgehen! Im Kontext Asylbewerber wurde allerdings aus meiner Sicht jedes Bleiberecht und jeder Anspruch auf Integration in die Gesellschaft durch das Begehen einer derartig schweren Straftat verwirkt. Somit sollten diese Täter nach einem entsprechenden Gerichtsverfahren und bewiesener Schuld abgeschoben werden. Ein solches konsequentes Vorgehen würde wiederum unsachlichen Pauschalisierungen den Nährboden entziehen und auch der breiten Masse unter den Asylbewerbern entgegen kommen, die sich hier integrieren und Teil der Gesellschaft werden möchten.



    Den beteiligten Einsatzkräften und verletzten Kollegen möchte ich auf diesem Wege gute Besserung wünschen!

    @ Steffen Kauschke, das von dir verlinkte "NEF" war nicht bei den Fahrzeugtests dabei, es hat eine Pintsch-Bamag Zirkon auf dem Dach, während das "Test-NEF" eine Hänsch DBS 4000 verbaut hatte ;)
    Ich glaube eher, dass der hier gezeigte S-Max zur RT Klein gehören könnte. Daher abwarten ob das "Test-NEF" wirklich hinten so aussieht...

    Die pauschale, lediglich auf Zahlen des INMs basierende Abschaffung des Nachtdienstes war ebenso ein Schnellschuss, wie die pauschale Etablierung von zehn VEF im 24h-Betrieb. Im Gegensatz zu den Tagstunden (Einsatzspitzen liegen deutlich zwischen 08:00 und 18:00 Uhr) ist es in den Nachtstunden häufig zu Nullrunden gekommen, allerdings hätte man hier auch berücksichtigen müssen, dass das VEF-System auch erst eine gewisse Etablierungsphase benötigt hätte. In manchen Gegenden wurde der Betrieb ja erst im Jahr 2012 aufgenommen und ein bis eineinhalb Jahre später schon wieder eingestellt. Gerade für nächtliche Notfallverlegungen wäre das System perfekt und es werden seitens des Bayerischen Innenministeriums auch laufend neue und aktuelle Evaluierungen durchgeführt. Ob und wie ein Nachtdienst, oder eine Verlängerung der Vorhaltestunden kommt hängt daher auch von den zielgerichteten Bedarfsanalysen ab, welche seitens des Innenministeriums erfolgen. Dass derartige Analysen nicht von heute auf morgen durchgeführt werden können, versteht sich auch von selbst, daher heisst es abwarten und Tee trinken. Es sei an dieser Stelle jedoch gesagt, dass die Thematik bereits ausführlich den entsprechenden Stellen im Ministerium vorgetragen wurde und man nun den behördlichen bzw. politischen Gängen und Hürden ihren Lauf lassen muss. Sobald fundierte Fakten evaluiert wurden und eine zielführende und vertretbare Lösung gefunden wurde, wird diese dann sicherlich auch verkündet werden ;)
    Die Einsatzzahlen bzw. die Auslastung der ITW und ITH hat seit dem Wegfall des Nachtdienstes jedoch deutlich zugenommen und in Erlangen ist diese z.B. so stark angestiegen, dass man künftig sogar abwägen muss, ob hier eine Rufbereitschaft überhaupt noch sinnvoll / rechtens ist.

    Ja es gibt einen Unterschied zwischen Schwerlast- und Intensivtrage (sagt ja der Name auch schon). Generell kann man hier zwischen zwei Konzepten unterscheiden. Einerseits gibt es die klassischen Roll-In-Tragen, diese haben z.b. das handelsübliche Gestell der Stryker M1, und andererseits die Intensivliegen, welche mit den breiteren Liegen, wie sie in einer Notaufnahme vorkommen, verglichen werden können (z.B. Fa. Hill Rom). Beiden gemeinsam ist, dass sich unter der Patientenauflage eine Geräteträgerkonsole befindet, welche neben Sauerstoffflaschen (meist 5l) und Beatmungsgerät, auch mehrere Perfusoren und ggf. eine Monitoreinheit beinhaltet. Somit muss man beim Ein- und Ausladen des Patienten nicht alle Gerätschaften erst an der Liege befestigen, sondern kann diese einfach und bequem ausladen und hat gleich alles am Patienten. Folglich ist die Schwerlasttrage der bayerischen 2010er S-RTW ungeeignet, und das Fahrzeug ansich kann auch nicht als Ersatz-ITW fungieren, da sich die Intensivliege der 2010er ITW nicht darin befestigen lässt, denn die Halterung für die Schwerlasttrage ist mit dem Fahrgestellrahmen verschweißt und kann somit nicht ohne weiteres entfernt werden.
    Zum Thema Starmed-Trage auf einem Hubtisch lässt sich nur sagen, dass Kurvenfahrer mit seiner Argumentation Recht behält. Außerdem sollte ein ITW für jedes Gerät eine adäquate Redundanz vorhalten (für einen Hamilton T1 wäre z.B. ein Oxylog 3000plus oder ein Medumat-Transport denkbar).
    Am Beispiel Nürnberg - hier wurde ein kreisverbandseigener Verlegungs-RTW beschafft, welcher gerne als ITW bezeichnet wird - lässt sich sagen, dass ein RTW mit EKG, welches eine invasive Blutdruckmessung durchführen kann, drei Perfusoren und Medumat-Transport noch lange kein ITW ist! Denn beispielsweise eine Blutgasanalyse und diverse Redundanzsystheme werden nicht mitgeführt.

    Wenn man ein VEF von grundauf so austattet, dass es zusammen mit einem RTW nahezu äquivalent zu einem ITW ist, gibt es im personellen Kontext auch nur eine logische und konsequente Schlussfolgerung! Der VEF-Arzt MUSS ein erfahrener Intensivmediziner sein UND der VEF-Fahrer MUSS ebenfalls RA oder NotSan mit je entsprechender intensivmedizinischer Weiterbildung (mind. Intensivtransportkurs nach DIVI) sein. Außerdem müsste man dann im Transportfall den RTW-RA vom RTW verbannen, da der VEF RA/ NotSan als entsprechend geschulte Assistenzkraft dem Arzt zur Seite steht, denn von der RTW-Besatzung ist höchstwahrscheinlich keiner auf all den entsprechenden Gerätschaften eingewiesen. Eine flächendeckende Einweisung auch für RD-Personal, das selbst kein VEF-Fährt, wäre sinnlos, da hier bedingt durch zu seltene Anwendung die entsprechende Sicherheit und Routine mit dem Gerät fehlen würde. . Ergo würde der RTW-RA das VEF hinterher fahren. Ob die entsprechende Ausstattung dann nun mittels Intensivtrage oder modular auf dem VEF mitgeführt wird ist eine Frage der persönlichen Philosophie, denn mit einem Satz Airliner-DIN-Schienen könnte man auch alle Gerätschaften in einem Standard-RTW bequem anbringen und zudem auch modular bei Notarzt-/ N0tfalleinsätzen nutzen. Dennoch wäre diese Umsetzung (besonders mit Blick auf den o.g. personellen Aspekt, nämlich der RA vom VEF begleitet mit dem NA den Patienten) in meinen Augen zielführender, da so auch ein eingespieltes Team am Patienten arbeitet.

    Eine Umlagerung des Patienten vor Eintreffen des VEF ist ein absolutes NoGo, denn der begleitende Arzt ist es, der die Verantwortung trägt. Also muss er die endgültige Entscheidung zwecks Transportfähigkeit mittels RTW+VEF nach der erfolgten Übergabe treffen, auch wenn zuvor bereits ein telefonisches Arzt-Arzt-Gespräch stattgefunden hat. Wenn etwa ein Patient schon auf der Trage des RTW liegt oder gar bereits im RTW liegt könnte sich die Klinik elegant herausreden und muss den Patienten nicht zurücknehmen, da er formal bereits aus Sicht der abgebenden Klinik verlegt wurde (alles Sachen die dank übermotivierter RTW-Besatzungen die das VEF-System nicht ausreichend verstehen vorgekommen sind). Eine Intensivtrage im VEF mitführen ist auch Blödsinn, denn die Gerätschaften aus dem VEF lassen sich in der Regel problemlos und adäquat im RTW befestigen. Sollte dies nicht der Fall sein, muss ein Transport ggf. abgesagt oder ein geeigneter RTW angefordert werden.
    Alles in allem ein absolut sinnvolles System, da das VEF deutlich flexibler und schneller ist als ein ITW und gegenüber einem ITH bei Wind und Wetter verfügbar ist. Allerdings gibt es deutlichen Optimierungsbedarf. Pauschal 10 VEF in Bayern im 24 Betrieb zu etablieren, ohne vorher einen konkreten Bedarf in den jeweiligen Regionen zu evaluieren war ein Schnellschuss. Durch diese 10 Standorte wird gewährleistet dass quasi jedes Krankenhaus in Bayern binnen einer Stunde durch ein VEF erreicht werden kann, dies war auch bei der Auswahl der Standorte entscheident. Dazu kommt, dass die fünf ITW-Standorte ebenfalls bei der Auswahl berücksichtigt wurden, um vor Ort eine Redundanz zum ITW parat zu haben, oder diesen ggf. entlasten zu können. Leider wurde mit Wirkung zum 01.06.2013 der Nachtdienst abgeschafft. Seitdem werden die VEF nur noch tagsüber - grob von 7:00 bis 19:00 Uhr - vorgehalten. Klar waren es in den späten Abend- und Nachtsunden deutlich weniger Einsätze, aber gerade da war das VEF besonders wertvoll, da es hier für kleinere Kliniken deutlich schwieriger bis unmöglich ist, einen Arzt für eine Verlegung abzustellen. Also müssen hier weider die lokalen Notärzte ran, welche eigentlich durch das VEF ebenfalls entlastet werden sollen. Daher wäre eine partielle Ausweitung der Vorhaltung an ausgewählten Standorten sinnvoll. Welche Standorte das nun sein könnten müsste natürlich durch entsprechende Auswertungen und Gutachten bestimmt werden. Ich würde es auch nicht gänzlich ausschließen, dass dies künftig unmöglich ist, sofern sich hier eine sinnhafte Anpassung der Vorhaltung ergiebt denn die Auslastungen und der Bedarf werden seitens des Innenministeriums kontinuierlich ermittelt.
    Die Basisausstattung des VEF entspricht der eines normalen NEF in Bayern. Alle Zusatzausstattungen wie z.B. Invasive Blutdruckmessung (auch für LP 15 möglich), Lucas, Videolaryngoskop, Doppel- oder Dreifachperfusor, erweiterte Medikamente, etc. sind Eigenregie der jeweiligen lokalen Betreiber vorgenommen worden. Es gibt jedoch eine klare Richtlinie, welche besagt, dass die VEF keine beatmeten oder intensivpflichtigen Patienten zu verlegen haben, sofern ein ITW/ITH in vertretbarer Zeit verfügbar ist. Klare Kriterien für einen ITW-Patienten sind hier z.B. drei oder mehr Perfusoren (z.B. mit Katecholaminen), beatmet (auch NIV, etc.) oder Arterie/Invasive Blutdruckmessung.
    Von der transportart und der Dringlichkeit her gibt es verschiedene Stufen für den Interhospitaltransfer. Diese gliedern sich zunächst in nicht disponible und Disponible Transporte.


    Nicht disponible Transporte:
    - Sofortige Verlegung (< 30 min) also eine Notarzt-Verlegung, die durch das nächstgelegene NEF durchgeführt wird, sofern kein anderes geeignetes Verlegungsmittel (ITW/ITH/VEF) in annähernd der gleichen Zeit vor Ort sein kann.
    - dringende Verlegung (< 2 h) also mit VEF. ITW oder ITH


    Disponible Transporte:
    - Verlegung im Tagesverlauf (< 24 h) also mit VEF, ITW oder ITH, wobei sich hier die zuständige Fahrzeugbesatzung die anstehenden Fahrten selbst nach günstiger Route und/oder Priorität einteilt
    - Verlegung am Folge Tag/en (> 24 h) also mit VEF, ITW oder ITH, wobei hier die selben Konditionen gelten wie bei Transporten < 24 h.


    Die Dringlichkeit (und folglich auch die Anfart mit oder ohne Sonderrechte) wird hier übrigens letztendlich nicht durch die jeweilige Leitstelle, sondern durch die Fahrzeugbesatzung nach erfolgtem Arzt-Arzt-Gespräch festgelegt, da die relevanten Informationen hierfür meist nicht im Anforderungsfax der Anfordernden Klinik enthalten sind. Koordiniert werden die VEF übrigens genau wie die ITW durch ihre jeweilige Leitstelle, während diesbei den ITH zentral durch die KITH (Koordinierungsstelle ITH) mit Sitz in München geschieht. Jedoch ist es nicht auszuschließen, dass in Zukunft der komplette arztbegleitete Interhospitaltransfer in Bayern über eine gemeinsame Koordinierungsstelle abgewickelt werden könnte.


    Generell gilt für derartige Verlegungen, dass sie seitens der Kostenträger nur in Kliniken einer höheren Versorgungsstufe, oder in Rehakliniken - es muss also eine nachvollziehbare medizinische Indikation vorliegen - übernommen werden. Verlegt beispielsweise eine Klinik der Maximalversorgung mit VEF-Begleitung in ein Haus der Grund- und Regelversorgung, um die eigene Intensivstation zu entlasten, so müssen die Verlegungskosten durch die Abgebende Klinik getragen werden.


    Bezüglich des Fahrzeuges ist Kleinbus (z.B. VW T5/ T6 MB Vito) optimal, sofern dieser über eine entsprechend leistungsstarke Maschine (> 170 PS) und Allradantrieb verfügt. Dies liegt daran, dass teilweise auch Anfahrten von weit über 100 Kilometern unter verschiedensten topographischen Bedingungen zu bewerkstelligen sind, und das im Gegensatz zu den Hubschraubern auch bei Schnee und Eis.
    Der Ford S-Max ist auch hier aufgrund seines miserablen Fahrverhaltens absolut ungeeignet, als beispiel wäre z.B. das extreme Vibrieren der Lenkung ab etwa 150 bis 160 km/h zu nennen. Die Bremsanlage ist ebenfalls nicht für die extremen Anforderungen von Alarmfahrten ausgelegt.
    Der BMW X3 hat sich als VEF hingegen bewährt, da er ein sehr sicheres und ruhiges Fahrverhalten, auch bei höheren Geschwindigkeiten oder schlechter Witterung, an den Tag legt. Außerdem wird ein VEF in der Regel nur mit 1/1, also ohne Praktikanten besetzt, so dass der Stauraum ausreichend ist und z.B. die persönliche Tasche, welche bei längeren Verlegungen nicht fehlen sollte, auf dem Rücksitz und im Heckseitigen Fußraum verstaut werden kann, während die lokale Zusatzausrüstung im dafür Vorgesehenen Staufach hinter der Rückbank adäquat platziert werden kann.

    Also nur weil in Berlin jetzt neuerdings sogenannte Notfallsanitäter-RTW existieren heisst das lange nicht, dass alle RTW in deutschland wie ein N-KTW ausgestattet waren bzw. sind... ZVK, Brandverletzten-Set, EZ-IO, umfangreiches Ampullarium inkl. BTM, Chir. Besteck, Koniotomie-Set, Detox-Koffer, usw. das ist auch in Bayern auf vielen RTW standardmäßig verlastet, so z.B. auch in Erlangen. Aber ein Videolaryngoskop, Lucas, mobilen Ultraschall, zehnerlei Airwaymanagement, Medikamente wie Antibiose oder Metalyse, Intensivbeatmungsgerät (Hamilton, Oxylog 3000 plus, Medumat-Transport, etc.), Shaldon-Katheter, selbst die EZ-IO bringt man komplett nur schwer bis gar nicht zusäztzlich in einem RTW untrer, zumindest wenn ich mir mal einen Bayern-RTW, welche ohne Zweifel zu den größeren und geräumigeren in D gehören, ansehe. Außerdem wäre es unwirtschaftlich und einfach nur schwachsinn das alles auf jeden RTW zu packen, denn es wird kaum ein RA oder auch kaum ein NotSan einen Shaldon legen oder eine große Ultraschalldiagnose wagen! Es ist gut und richtig dass ein Medizinstudium ein paar Jahre länger dauert und - man möge mir das nun verzeihen - auch etwas mehr Grips erfordert, als ihn einige Mitarbeiter im RD mitbringen...
    Ergo gehört derartiges Equipment aufs NEF, so dass es bei Bedarf durch den NEF-Fahrer zugeführt und durch NA und NEF-Fahrer (der daher auch zwingend erfahrener RA und mit dem Gerät vertraut sein sollte) angewendet wird.
    Und damit wären wir wieder beim Punkt Platz, Gewicht, Verkehrssicherheit, etc.! Ein SUV ist vom Fahrverhalten optimal, das gilt auch für die Kategorie BMW X3 und co. Allerdings in Hinblick auf Platzangebot, Gewichtsreserve und Zuladung sind die Fahrzeuge dieser Klasse sehr limitiert, zumindest wenn ein NEF die o.G. Zusatzbeladung mitführt und ggf. auch noch ein Praktikant mitfährt. Für die per Norm geforderte Mindestbeladung plus kleine Zusatzaustattung und Praktikant ist der X3 mehr als ausreichend.
    Folglich wäre nicht eine Differenzierung zwischen Stadt- und Landrettung notwendig, denn ein VW T6 oder MB Vito lässt sich auch der Landstraße auch gut fahren, sondern zwischen RD-Bereichen mit "Standard"-NEF-Standorten (Normbeladung plus klienes Extra) und RD-Bereichen mit "Lehr"-NEF-Standorten bzw. NEF-Standorten mit sehr umfangreicher Zusatzbeladung (Besonders Uni-Kliniken, etc.) .
    Bei der Zwei-Fahrzeug-Lösung wäre dann die Kategorie X3 für "Standard"-NEF-Standorte ausreichend, während für die wenigen übrigen entweder die Kategorie X5 und Co, oder die Kleinbuss-Klasse VW t6 / MB Vito in Frage käme. Eine Ein-Fahrzeug-Lösung bietet hingegen deutliche wirtschaftliche Vorteile und mehr Flexibilität, daher hat man sich 2012 auch in Bayern hierzu entschieden. Um also einen soliden Kompromiss zwischen den o.G. Anforderungen zu schließen wäre lieber ein für Landstandorte etwas "überdimensioniertes" NEF wie z.B. ein X5 oder T6 vorzuziehen, als zu Lasten der Verkehrssicherheit bei den Lehrstandorten einen kompakteren SUV oder PKW zu wählen, bei dem der Praktikant eine Notfalltasche auf dem Schoß mitführen darf.

    Das Thema Wirtschaftlichkeit könnte aber auch den Rettungsdienst Bayern vor einer erneuten NEF-Serie auf Ford-Fahrgestellen bewahren, denn die BMW X3 haben einen deutlich geringeren Verschleiß und merklich weniger Werkstattaufenthalte (mal Blechschäden und Bedienfehler ausgenommen), als die S-Max. Bei vielen Ford S-Max NEF gehörte es ja ab einer Laufleistung von 10000 bis 20000 km zum guten Ton, alle paar hundert Kilometer einen Motorschaden oder eine Motorstörung an den Tag zu legen. Bei den BMW X3 hingegen muss man ganz nüchtern - ohne Pro BMW Präferenzen an den Tag zu legen - eingestehen, dass die Motoren wesentlich zuverlässiger laufen und z.b. 2,5 Jahre alte Fahrzeuge mit einer Laufleistung von 90000 bis 120000 km noch keinen einzigen Werkstattaufenthalt hatten, der über Blechschäden oder normalen Verschließ (z.B. Bremsen) hinausging. Klar kann ich hier nicht für alle 200 X3 in Bayern sprechen, aber mir fallen schon einige Beispiele (S-Max und X3) im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen ein, die genau das belegen. Wenn man also all die Werkstattkosten des S-Max in seiner fünf bis acht Jahre dauernden Laufbahn berücksichtigt, sind die finanziellen Vorteile bei der Beschaffung ganz schnell verschwunden und von ökonomischen Handeln kann dann auch in keiner Art und Weise mehr die Rede sein. Außerdem muss man fairerweise sagen, dass ein X3 NEF nicht dem Listenpreis eines BMW X3 mit 2 Liter Diesel/190 PS entspricht, sondern dank großzügiger Behörden- und Massenrabatte deutlich darunter liegt!
    Bezüglich Platzangebot muss man auch ganz objektiv sagen, dass der BMW X3 für die meisten Notarztstandorte in Bayern absolut ausreichend ist, denn die Normausstattung für ein NEF findet locker ihren Platz darin und es steht zudem Stauraum für etwas Zusatzaustattung bereit. Wenn z.B. allerdings größere Kliniken am Notarztdienst mitwirken, so wie das auch in Erlangen oder Fürth der Fall ist, dann wächst die Zusatzaustattung schon mal deutlich. Zu nennen wären hier z.B. Videolaryngoskop, Alkomat, Thoraxkompressionshilfe Lucas, zusätzliches Chirurgisches Besteck, umfangreiches Atemwegsmanagement, umfangreicheres Medikamentenangebot, usw... und dann fährt beispielsweise in Erlangen so gut wie immer noch ein Praktikant mit. Rechnet man all das zusammen, dann ist klar, dass der Praktikant nur mitfahren kann, sofern er eine Notfalltasche auf seinen Schoß packt und somit ist der X3 für derartige Standorte definitiv zu klein, da dies gerade bei Alarmfahrten extrem mit der StVO und der Sicherheit kollidiert! Beim S-Max ist es jedoch auch nur geringfügig besser. Da wir in Erlangen auch noch zu den beiden bisher genannten Typen VW T5 (180PS und allrad!) einsetzen, kann ich im direkten Vergleich sagen, dass es bei diesem Fahrgestell weder Gewichts-, noch Platzprobleme gibt und auch das Fahrverhalten top ist. Das gilt sowohl für den Einsatzbereich als NEF in Stadt- und Landrettung, als auch für das Resort des VEF. Als VEF müssen durchaus längere Strecken mit oder ohne Sonderrechte zurückgelegt werden und da war der T5 von Leistung und Fahreigenschaften top. Klar kann man mit dem x3 problemlos 190 bis 200 km/h fahren und mit dem T5 "nur" 160 bis 170, aber mal Hand aufs Herz, wann kann man schon so schnell fahren und wann reisen es diese zwei bis fünf Minuten wirklich raus?!? Außerdem muss man gerade bei Alarmfahrten seinen Fahrstil anpassen und besonders vorausschauend fahren.

    Der neue Audi Q5 wäre eine Option, da es einen Modellwechsel gab und ich mir gut vorstellen kann, dass der Nachfolger eine höhere Gewichtsreserve mitbringt.
    Ansonsten wären weiterhin der BMW X3, aber auch der X5, MB GLE, VW Touareg oder der Audi Q7 (im übrigen gleiche Fahrzeugklasse) denkbar. VW Amarok müsste bald ein Modellwechsel anstehen, da nur noch vorkonfigurierte Fahrzeuge erworben werden können, also eher weniger. VW t6 oder MB Vito wären eine denkbare Option, da beide über Allradantrieb verfügen und erstmal kein Modellwechsel bevorsteht.
    Ford S-Max ist bereits 2010 durchgefallen, also wird man wohl kaum zurückkehren...
    Ford Kuga würde außerdem auch nur wieder einen Aufschrei nach sich ziehen und wie da die Gewichtsreserve aussieht kann ich ehrlich gesagt nicht beurteilen. Aber vom Platzangebot steht definitiv nicht mehr Raum zur Verfügung, als z.B. im X3, daher auch eher nein.
    Transit Custom kommt als NEF auch eher nicht in Frage, da er nicht mit Allradantrieb verfügbar ist, daher auch die Allrad-KTW auf "normalem" Transit-Fahrgestell ;)