Feuerwehrkrane - Sinn oder Unsinn?

  • Interessant, daß der Bochumer Kran "keine größere Rolle" in den Überlegungen spielen soll. An anderer Stelle liest sich die Situation so, daß man in Dortmund einen neuen Kran beschaffen möchte, um einen alten zu ersetzen. Ein zweiter wird nicht direkt ersetzt, an dessen Stelle wird nämlich bei Bedarf der Bochumer Kran rücken - eben, weil der an der Stadtgrenze zu Dortmund steht. So teilen sich die Städte schon die Kosten für ein Kranfahrzeug. Aber ich finde es bezeichnend, daß, wenn schon geplant wird, ein Fahrzeug einzusparen, dann auch gleich das zweite der gleichen Art weg soll...

    Gruß,
    OlafW
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  • Vorallem der letzte Satz "Schneller sei ein eigener Kran auch nicht an Ort und Stelle zu bekommen, wenn er gerade dafür eingesetzt wird, im Zoo oder im Westfalenpark schwere Bauteile zu versetzen." gibt mir Rätsel auf. Warum zur Hölle soll der im Zoo oder im Westfalenpark schwere Bauteile versetzen? Wird da der Kran von der Stadtverwaltung für feuerwehrfremde Zwecke genutzt um Geld zu sparen das sonst an Baufirmen oder Kranvermieter gezahlt werden müsste?

  • Scheint so.


    Wobei die Argumentation selten dämlich ist. Man kann schlecht den Sinn eines Krans anzweifeln, weil er nicht schnell verfügbar ist, wenn die Stadt ihn gerade nutzt... wenn sie ihn nutzen brauchen sie ihn offenbar.

  • Moin Zusammen,


    ích finde es höchst amüsant, wenn sich eine große Stadt wie Dortmund, oder wohl eher
    die mal wieder unwissenden Politiker, sich auf den FwK einer anderen Stadt verlassen.
    Würde das jede Stadt so machen, dann gäbe es irgendwie gar keine FwK mehr.


    Ausserdem, was passiert, wenn der FwK der Nachbarstadt im Einsatz oder in Reparatur
    ist, auf welchen Kran will man sich dann verlassen?


    Richtig ist, dass eine Stadt keinen Reserve-FwK vorhalten muss, wenn die Nachbarstadt
    das selbe Modell hat. So kann man sich gegenseitig ergänzen und muss nicht alles zwei-
    mal vorhalten. Und planbare Reparaturen kann man dann untereinander absprechen, so
    dass immer ein Kran einsatzbereit ist.


    Ich liebe unsere Politiker ... von nichts eine Ahnung, aber große Töne spucken ... :pillepalle:

  • Einen Reservekran halte ich auch nicht für notwendig. Dafür gibt es dann doch genug Kräne und deren Einsatz ist entsprechend selten.


    Aber klar... so ein Kran ist eine große Ausgabe. 1,2 Millionen bemerkt man sicherlich auch in Dortmunds Haushalt. Da spart man gerne an der falschen Stelle. Nämlich genau so lang bis es irgendwann wieder richtig schief geht und man dann jede Menge Geld in die Hand nehmen muss um völlig veraltetes Material zu ersetzen. Sieht man doch überall bei Polizhei/RD/Fw und insbesondere beim Katastrophenschutz.

  • 1,2 Millionen bemerkt man sicherlich auch in Dortmunds Haushalt.

    Das Problem ist eigentlich, dass es so gut wie keine Kommune in NRW gibt, die nicht
    unter das Haushaltssicherungsgesetz fällt und somit (im schlimmsten Fall) sämtliche
    Ausgaben durch die zuständige Bezirksregierung freigegeben werden müssen.

  • Der Artikel um den es hier geht ist ja auch schon vom 8.7.12, ich hab hier grad einen vom 18.7.12 gefunden indem sich der Dortmunder Feuerwehrchef zu Wort meldet. Hier ist der Artikel. Interessant das die Dortmunder seit 2001 das Ziel haben in 90 Prozent der Fälle innerhalb von 20 Minuten mit einem Kran an Ort und Stelle zu sein. Das ist ohne eigenen Kran wirklich nicht realisierbar, oder das Ziel muss eben nach unten korriegiert werden.

  • Bei einem Verkehrsunfall mit LKW z.B. auf der Autobahn benötigt man umgehend einen Rüstzug einschl. des Kranes.


    die Beschaffung eines Krans sollte man nicht von der Einwohnerzahl, sondern von den Gefahrenpunkten abhängig machen.


    Wer also stark befahrene Autobahnen mit hohem Güterschwerverkehr im Bereich hat, braucht nen Kran.


    Auf kommunale Betriebe oder Bauunternehmen würd ich da nicht vertrauen, da die Krane, wie bereits von einigen hier erwähnt, ja eine gewisse Abrüstzeit haben, und sich ein Unternehmer nicht leisten kann einen Kran ständig für die FW zurückzuhalten. Solange in einer Stadt jedoch ein (oder mehrere) spezialisiertes Bergungsunternehmen ansässig ist, so brauch die FW glaub ich nicht unbedingt auch einen Kran.
    In Regensburg als Beispiel einer kleinen Großstadt, hat die BF keinen Kran. Ein sehr hohes Verkehrsaufkommen gibts durch die A3 und die A93, beide mit sehr viel Transitverkehr belastet. Zudem kommt eben noch die lokale Industrie (BMW, Conti, Infineon, Linde, ...) sowie eben zwei Güterhäfen.
    Es wurde zu Zeiten der Zuckerfabrik ein Kran mit denen in Kooperation bedient, aber das war ein bereits seeehr betagtes Modell, und seitdem die Zuckerfabrik nicht mehr ist, gibts den Kran meines Wissens nach ebenfalls nicht mehr. Jedenfalls gibt es in der Stadt ein Bergungsunternehmen welches für z.B. LKW-Unfälle mehrere Krane und Bergungs-LKW vorhält. Der Rüstzug der BF besteht so lediglich aus ELW1, LF 16/12 und RW2. Einen Kran hat die BF Regensburg nur noch in Form eines kleinen Ladekrans auf einem AB-Mulde, aber der ist natürlich nicht zur LKW-Bergung geeignet.


    In dem und vergleichbaren Fällen find ich dass eine FW keinen Kran unbedingt vorhalten muss

  • man draf das vielleicht nicht so isoliert betrachten, nur an LKW-Unfälle auf der BAB denken ...


    man kann mit so einem Kran auch andere Dinge anstellen:


    * Löschkanone an die Spitze und schon kann er bei Industriebränden gute Dienste leisten (Löschen, Kamera usw) (Ersatz / Unterstütung der DLK)


    * häng' ne Gondel dran und schon kann er zur Rettung aus Höhen oder Tiefen genutzt werden


    * die Zugvorrichtung kann leistungsfähiger sein als die eines RW


    * Unwetter, umgestürzte Bäume usw ...


    ein Kran kann relativ vielseitig eingesetzt werden, nicht nur für LKWunfälle auf der BAB.


    Natürlich geht das fast alles auch mit Kränen der privaten Betriebe,
    aber je mehr Indikationen sich für einen eigenen Kran finden lassen, desto sinnvoller ist dessen Anschaffung
    und desto mehr Gebühren kann man damit reinholen (auch wenn es den Kran selbst nie amortisieren wird)

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • (auch wenn es den Kran selbst nie amortisieren wird)

    Und genau DAs ist eine Einstellung, die ich absolut nicht nachvollziehen kann, denn weder die
    Polizei noch die Feuerwehr werden kostendeckend arbeiten können. Sie müssen nun einmal
    vorhanden sein, egal ob sie gebraucht werden oder nicht.


    Oder anders ausgedrückt, es wäre schön, wenn irgendwann einmal auch die Politiker lernen
    würden, dass es Sicherheit eben nicht zum Nulltarig geben kann.

  • Zum Null-Tarif nicht, aber vielleicht reicht ja auch manchmal ein kleiners Spielzeug. Z.B. ein RW mit einem Ladekran als Ergänzung zum FW-Kran - die Dinger packen auch einiges und sind in vielen von kellerns beschriebenen Lagen auch nutzbar.

  • Den Ladekran halte ich eher für kleinere Wehren für sinnvoll. Abseits von Großstädten lohnt sich ein Feuerwehrkran nunmal gar nicht mehr, wenn er vielleicht ein oder zweimal im Jahr wirklich benötigt wird. Wenn man nicht gerade in einer Matropolregion wohnt dauert es länger bsi der nächste Krank kommt. Da erscheint mir der Ladekran für viele Situationen (z.B. umgestürzter Baum, Hilfeliestungen) als ausreichend. In Großstädten sieht das freilich anders aus... die brauchen dann doch öfter mal einen richtigen Kran.
    Wobei ich hier potential sehe sich Städteübergreifend bezüglich der Krangrößen zu einigen. Sprich... anstatt sich überall einen mittelgroßen Kran zu kaufen, könnte man in vielen Städten mit einem eher kleinen Kran auskommen und dann in einzelnen Städten einen wirklich großen Beschaffen. Man würde damit vermutlich Geld sparen und die Möglichkeiten der Wehren damit erhöhen.

  • und desto mehr Gebühren kann man damit reinholen (auch wenn es den Kran selbst nie amortisieren wird)

    das ist nicht meine Meinung .... ich wollte damit lediglich den möglichen Kommentaren vorgreifen die mir sagen werden wollen dass sich ein Kran nicht von den möglicherweise damit erwirtschafteten Gebühren finanzieren lässt,


    dem wollte ich vorgreifen uns sagen "das weiß ich selber".


    Dass man bei den hoheitlichen Aufgaben, sprich, RD, FW, Pol, (Gesundheitssystem) unterm Strich eher draufzahlt als einholt, ist mir auch klar und das ist eben so !

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Ernstgemeinte Frage: Hat sich eigentlich jemand mal damit auseinandergesetzt wie groß so ein FwK sein muss? Bzw. ob man nicht nur sehr wenige derart große Krane braucht und sonst auf kleinere ausweichen kann?

  • ich glaube dass die Beschaffer nicht unbedingt die maximal mögliche Traglast im Auge haben sondern


    gern "möglichst viel" bei "langer Ausladung" heben wollen.


    Gerade in der Unfallhilfe kommts ja auf Minuten an,
    da kannst du nicht wochenlang planen und extra einen befestigten Weg anlegen damit der KW nah an die Last kommt,


    wenn der eingeklemmte LKW-Fahrer neben der BAB im Busch liegt kannst den Kran nur begrenzt aufstellen,
    zugleich muss er bei der dann notwendigen Ausladung aber auch noch genug heben können -
    und auch noch Reserven haben ... ich denke darum gehts ....

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    genau Einen !

  • @kellern
    Da hast du schon recht.


    Mir stellte sich nur die Frage ob es irgendwelche Daten/Richtlinien etc gibt auf die man sich stützt oder es nur um "möglichst viel" geht.
    Grundsätzlich wäre es doch durchaus denkbar, dass man festlegt welcher Kran welcher Größer in welchem Umkreis vorhanden sein muss.


    Wenn ich mich so durch die Galerie klicke scheint es ja stark am Land zu hängen. Je nach Stadt stark unterschiedliche Größen. In NRW hat gefühlt jede Großstadt einen mittelgroßen Kran. Woanders haben selbst Großstädte keine Kräne mehr usw.



    Weiß man überhaupt was man braucht? Also gerade im Ruhrgebiet? Da könnten sich doch immer mehrere Städte einen wirklich großen Kran teilen und der Rest beschafft jeweils leistungsstarke Ladekräne. Oder übersehe ich da was?

  • Das kommt auf die Einsatzzahlen drauf an und was dieser Kran an Besonderheiten so mit führt. In Mannheim ist es ja bekanntlich so das dieser auch nach Ludwigshafen fährt, aber dieser hier ist ein sehr gutes Beispiel: Dort fährt immer ein WLF mit AB-Kran mit wo div. Ausrüstung für den Kran mit geführt wird, weiterhin hat der Kran einen 5.000l Monitor für die Brandbekämpfung (kommt in Mannheim häufiger zum Einsatz anstatt einer weiteren DLK). So was ist denke ich schon von Vorteil oder das man Zusatz-Optionen hat wie z.B. den Hamburger Rettungskorb mit 500kg Traglast etc. In Heilbronn (s. Profilbild) fährt der Kran bei 9 von 10 Lkw-Unfällen im ersten Abmarsch raus und Zubehör wird bei Bedarf durch ein WLF mit dem AB-Rüst nach geführt sofern es nicht auf dem RW drauf ist.


    In Baden-Württemberg ist als Planungswert vorgesehen das pro Regierungsbezirke 1-2 FwK stehen. Mit Ausnahme der Stuttgarter sind alle FwK 40-50t. Wobei der Wert nicht richtig auf geht (4 x 2 = 8) das liegt aber an der historischen Entwicklung der Kran-Systeme. Die neueste ist der Reutlinger mit Baujahr 2014 aber auch der Freiburger, Ulmer sind noch relativ Jung danach kommen der Karlsruher und der Mannheimer.
    Stuttgart (2x)
    Heilbronn


    Karlsruhe
    Mannheim
    Pforzheim


    Reutlingen
    Ulm


    Freiburg
    = 9
    Ich denke wenn es sich lohnt einen Kran vorzuhalten auf Grund von sehr hohem Lkw-Verkehr, Großbaustellen und ähnlichen Einsatzgebieten für den FwK dann spricht auch nichts gegen eine Wiederbeschaffung man darf Allerdings nicht vergessen wie Teuer ein entsprechender FwK ist und das Motto wenig große oder viele Kleine ist finde ich schwer auf das Einsatzgebiet abzustimmen daher wenn vorhanden dann passend auf das Einsatzgebiet

    Frohe Ostern

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