Hubschrauber-Flotte des Bundes

  • [hi]


    Gar nicht so langer her, da hat ein "eifriger" Mitarbeiter einer Firma beim Einbau einer Gerätschaft, die Hälfte der ZSH-Flotte einfach mal so gegroundet.

    Bis zu drei Tage lang herrschte an einigen Stationen kein Flugbetrieb vor, weil schlicht und ergreifend keine Hubschrauber verfügbar waren.

    Zwar ist die Flotte des BMI, mit Zulauf von D-HZSQ & D-HZSR, inzwischen wieder auf einen Bestand von 150% angewachsen, aber wenn es dicke kommt, kommt es eben dicke!
    Die Bundespolizei verfügt aktuell über eine VBH-Flotte von 24 Maschinen, da der Ausgleich der abgestürzten D-HVBB von 2016 immer noch nicht stattgefunden hat. Der Buschfunk hat es einmal dahergetrommelt, dass die Bundespolizei sowieso die VBH- und LTH-Flotte gerne vereinigen würde, da die EC-155 (außer schnell sein) nicht sonderlich viel kann.

    Wenn ich das richtig weiß, dann hat die Bundespolizei auch schon einen Bell-Hubschrauber evaluiert, allerdings weiß ich nicht, was da die Ergebnisse sind.

    Die H145 (D3) erlebt gerade eine Renaissance und wird verkauft wie geschnittenes Brot.

    Ist sie die Lösung für die Bundespolizei? Und wenn ja, wirkt sich dies dann auch auf die ZSH-Flotte aus, wo Typenreinheit für einen wirtschaftlichen Betrieb doch das non-plus-Ultra ist?

    Erhöht sich damit auch das Portfolio der regulären RTH-Standorte (24 Stunden-Flugbetrieb, Erweiterungen der Optionen wie Winde, etc.)?

    Von was für einem Auftragsvolumen würde man da sprechen?


    Ich weiß, das ist alles sehr spekulativ, aber interessant finde ich es trotzdem. :schwitz:

    Grüße vom Marcel
    Global Head of durcheinander Mensch :cursing:


    If anybody meint, er must what with mir klären, so he kann everytime use the Nachrichtenfunktion!

  • Dass sich das Portfolio erhöht, glaube ich kaum. Wenn man sieht dass so mancher ausgefallener ZSH nicht ersetzt wurde mit der (offiziellen) Begründung dass es im Umkreis ja genug Bodenrettungsmittel gäbe, glaube ich kaum, dass die Vorhaltezeit erweitert wird, nur weil die Technik besser wird. Und man muss auch sehen dass man dafür Personal benötigt. Wenn man weiß, dass es häufig schon so zu wenig Personal für den Klinikalltag gibt, wird man sicher große Freude auslösen, wenn Nachts nun einer mehr zum Fliegen gefunden werden muss. Denn der fällt dann am nächsten Tag aus, muss dort ersetzt werden, und wenn der Nachts mit dem RTH richtig Kranke anschleppt, muss u.U. auch Nachts ein weiterer Oberarzt vorgehalten werden. Wer soll das alles bezahlen ?

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

    • Offizieller Beitrag

    Das nach besagter "Bohrung" und dem Ausfall diverser ZSH-Standorte der bodengebundene Notarztdienst einspringen konnte, weil man ja genug davon hätte, mag ja für manche Standorte (gerade jene in den Ballungsräumen) angegangen sein, aber eben nicht für alle. Das ist schon mal ein Unterschied.
    Was die Erhöhung der Vorhaltung angeht:

    Nun, da denke ich, dass sich das nicht so lapidar mit den Kosten und "wer soll das alles bezahlen?" abwatschen lässt. Ebensowenig, ob das die Zunft der Druiden und des Pflegepersonals in den Häusern erfreut, denn das ist an dieser Stelle ja die Krux.

    Die allgemein vorherrschende Unlust einen entsprechenden Schamanen zu stellen, ist ja nicht das Ende der Fahnenstange... das geht ja schon bei der Aufnahme von Traumapatienten los. "Ach ihr habt den Im Hubi, ja, dann könnt ihr ja auch in einer andere Klinik fliegen!"
    Seit Anfang der 1990er Jahre, und mit dem Überführen einer Vielzahl von Kliniken in die private Wirtschaft (wo Kliniken nun also Wirtschaftlich agieren müssen) hat sich ein Wort etabliert, dass ich richtig treffend finde: PATIENTENTOURISMUS!

    Man schaue sich allein den Zuchwachs an Luftrettungszentren seit den 2000er Jahren an (CHX 39, CHX 40, CHX64, CHX65, CHX66, CHX80, CHX90, etc.), plus jener, die aus der "Amateur-Liga" dann mal so still und heimlich in die Profi-Liga gewuppt wurden und einen Christoph-Kenner bekommen haben.

    CHX 14 und CHX 17 haben das Fixtau aufgegeben und eine Winde bekommen... CHX15 wurde mit einer Winde ausgerüstet, ebenso der CHX54, CHX62, weiterhin CHX Hansa und CHX Dortmund. CHX Gießen und/oder CHX Mittelhessen werden ebenso in naher Zukunft eine Winde bekommen (zumindest trainiert die JUH-Luftrettung, repektive HeliFlight schon fleißig).

    Auch führe man sich ggf. mal gewisse Dinge von PrimAir zu Gemüte.

    Ebenso kann man sich auch mal die Anforderungszahlen anschauen. Wenn ich allein in Richtung Eifel blicke und was das LRZ CHX10 in Wittlich da im Jahr an Einsätzen raushaut, sehe ich (für mich persönlich) schon einen Trend.


    Und ja, da ist auch eine Flottenumstellung bei der Bundespolizei im Gespräch, bzw. hört/liest man davon immer mal wieder.

    Die EC-135 als VBH ist gewichtsmäßig schon am Limit, bei all dem Krempel der in die Kisten eingerüstet ist, so dass man schon ordentlich am Pitch ziehen muss, bis die Dinger anfangen sich hochzuwurbeln.

    Die EC-155 kann kaum bis gar nicht rollen, wenn sie mit dem FLIR-Paket ausgerüstet ist. Die Aussage, dass sie "außer schnell sein" nicht sonderlich viel kann, ist gar nicht mal so falsch. Das sind auch Aussagen, die man hinter vorgehaltener Hand von Piloten der BPol gerne mal zu hören bekommt.

    Die Meisten dieser Maschinen sind nun auch schon knapp 20 Jahre alt (oder sogar schon drüber). Irgendwas wird man sich also einfallen lassen müssen, zumindest mittelfristig.


    Die H145D3 ist gerade the stand of the art, sowohl in puncto Leistung/Performance, als auch in Avionik und Optionen, ohne dass sie per sofort unter der Last von Gewicht wegbricht.


    Und es spielen ja auch noch andere, subjektive Dinge mit rein, gerade so im Hinblick auf das immer mehr zunehmende Sicherheitsbedürfnis, die Veränderung in der Rettungsdienst-Landschaft, des Katastrophenschutzes, und das sich Hubschrauber eben auch wunderbar als politische Joker einsetzen lassen.

    (Erinnern wir uns an dieser Stelle doch nur mal an einen Minister Seehofer, der über Jahre hinweg einen RTH in Augsburg immerzu abgelehnt hat, und ihn dann als politiusches Gewicht einsetzte, dass es am Ende gar nicht schnell genug gehen konnte).


    Gewisse Dinge haben sich eben geändert (oder eben auch nicht wirklich), aber die Berichterstattung ist eben auch eine andere geworden.

    Jedenfalls wird der Ruf immer lauter, dass man an jeder Milchkanne die eierlegende Wollmilchsau haben möchte, die alle Facetten abdecken kann!


    Ob das nun bewirkt, dass die BPol neue Hubschrauber anschafft, und alles auf die H145D3 hinausläuft, diese dann auch noch mit Winde ausgestattet wird und alle aktuellen ZSH-Standorte dann auch in den 24. Stunden Betrieb gehen, dass vermag ich nicht zu sagen.

    Abwegig finde ich die Idee allerdings auch nicht... und dann denke ich an HELLAS, und fange an grinsend mit dem Kopf zu schütteln.


    Guten Abend! :zeitung:

  • Also, die Bundespolizei wird ja neue Hubschrauber beschaffen und dabei die Anzahl der Typen (aktuell 4) reduzieren.

    Aktuell läuft das Ausschreibungsverfahren für ca. 40 mittleren Transporthubschraubern mit ca. 10t MTOW, bei dem Bell mit der 525 ganz gut im Rennen zu liegen scheint. Diese Maschinen würden die Super Pumas ersetzen und sicher auch einen Teil der Aufgaben der H155 übernehmen. Als anschließende Ergänzung nach unten wäre dann die H145 keine große Überraschung.


    Neue Hubschrauber für die Bundespolizei
    Neue Hubschrauber für die Bundespolizei
    esut.de

  • Ich wünsche Bell viel Erfolg mit der 525, verdient hätten sie es. Aber ich sehe das als (politisch) fast unmöglich an, dass in Deutschland was anderes außer Airbus fliegen wird. Die AW139-Familie mit der AW189 wäre ja auch ein passendes Fluggerät, was über jeden Zweifel erhaben ist. Trotzdem steht Leonardo auf verlorenem Posten.

    Für die Luftrettung sehe ich mittel- bis langfristig eher wieder eine Flottensplitung. Die Sekundärtransporte werden immer umfassender, immer mehr Material und Personal muss und soll mitfliegen, was nicht mehr in die H145 passt bwz. passend wird. Selbst die Norm wird dieser Differrenzifierung Rechnung tragen.

    Ich würde daher wetten, dass wir zukünftig H145 in der Primär- und H160 in der Sekundärrettung sehen werden. Hält jemand dagegen?

    Die Rega macht es schon vor, in dem sie für Transfers die AW169 in einer Goldrandversion beschaffen wird.

    • Offizieller Beitrag

    Wurde die AW169 für die Rega nicht gekippt?
    Ich meine da neulich was gelesen zu haben...


    Die Amerikaner haben es sich mit der MD-900/902 damals sehr verscherzt, weil die Ersatzteile nicht nachkamen.

    Da ja inzwischen auch fast alles da drüben unter dem Hause Boeing firmiert, habe ich das so ein wenig meine Zweifel.


    Was die H145 primär angeht... ja, das sehe ich auch so. Ich denke, dass das, was alles in die Hubschrauber rein muss, künftig einfach nicht mehr von einem "läppischen" drei Tonnen-Hubschrauber gewuppt werden kann. Und wie hier ja schon erwähnt wurde, wird das auch ja immer mehr... Winde, Wetterradar, rund um die Uhr, etc. Das ist auf Dauer mit einer H135 nicht mehr zu leisten.
    Ob die H160 allerdings so in den Zivilen Sektor kommen wird... hmm... das sehe ich noch nicht. But who knows?!

  • Wurde die AW169 für die Rega nicht gekippt?
    Ich meine da neulich was gelesen zu haben...

    Haste Recht -> https://skynews.ch/helikopter/…ulliert-aw169-bestellung/ Hat man wohl zu viel verlangt. Mal sehen, was da jetzt passiert.

    Die Amerikaner haben es sich mit der MD-900/902 damals sehr verscherzt, weil die Ersatzteile nicht nachkamen.

    Da ja inzwischen auch fast alles da drüben unter dem Hause Boeing firmiert, habe ich das so ein wenig meine Zweifel.


    Bell gehört zu Textron, das ist dann doch ne andere Nummer als das Imperium Boeing.

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