B.A.U.S liefert neue SH RTW

  • [hi]


    Ich habe zwar keine Ahnung, welche Konstruktionen Du auf einer Arbeitsplatte errichten willst, aber auch die vom SH-RTW ist vollkommen ausreichend.


    Ich vertrete die Auffassung, dass sich in jedem Auto arbeiten lässt, wenn man sich organisieren kann, aber auch ich bevorzuge grössere Arbeitsflächen. Wir fahren hier eine Konfiguration, die der des SH-RTW sehr ähnlich ist und das Platzangebot ist in 90% der Fälle auch vollkommen ausreichend. Ungünstig wird es aber dann, wenn viel zeitgleich vorbereitet werden muss. Besonders der Höhenunterschied zwischen den Arbeitsflächen wirkt sich dann sehr negativ aus.

  • Eine Rampe ist durchaus machbar, geht ja bei anderen Fahrzeugherstellern auch. (...) Aber in S-H ist es einfach unendlich Rückenfeindlich!

    Hand aufs Herz ... meinst Du wirklich, es ist rückenschonender, wenn Du einen bestimmungsgemäß verwendeten Tragestuhl (eben mit zwei Kollegen getragen) erst auf den Boden absetzt und dann die Rampe hinaufschiebst? Ich glaube, da ist die im GSF-RTW verbaute Lösung nicht viel rückenunfreundlicher, als den Stuhl erst komplett auf den Boden setzen zu müssen.


    Allerdings, ich habe nie mit Tragestühlen gearbeitet, kann dazu also nur das wiedergeben, was mir berichtet wurde.

  • Hand aufs Herz ... meinst Du wirklich, es ist rückenschonender, wenn Du einen bestimmungsgemäß verwendeten Tragestuhl (eben mit zwei Kollegen getragen) erst auf den Boden absetzt und dann die Rampe hinaufschiebst? Ich glaube, da ist die im GSF-RTW verbaute Lösung nicht viel rückenunfreundlicher, als den Stuhl erst komplett auf den Boden setzen zu müssen.


    Allerdings, ich habe nie mit Tragestühlen gearbeitet, kann dazu also nur das wiedergeben, was mir berichtet wurde.


    Naja, ich kenne dieses erhöhte Einladen noch von den alten T4 KTW und ich finde die Rampe schon sehr viel angenehmer. Weil um auf dieses Tablett zu kommen muss ich den Stuhl schon beim T4 nochmal weiter nach oben Heben was ja nochmal zusätzlichen Kraftaufwand benötigt und das ding wird bei nem RTW vermutlich nicht niedriger sein. Da ist abstellen und dann die Rampe hoch schieben schon einfacher.
    Zumal ich ja den Stuhl so oder so abstellen muss, normalerweise trage ich den Stuhl ja nicht durchgehend sondern schiebe ihn einfach, sobald die Stufen überwunden sind, außerdem muss ja jemand das Auto aufmachen, das geht auch schlecht wenn beide Teammitglieder damit beschäftigt sind den Stuhl zu halten...

  • Ich habe zwar keine Ahnung, welche Konstruktionen Du auf einer Arbeitsplatte errichten willst, aber auch die vom SH-RTW ist vollkommen ausreichend.
    Man sollte sich eben davon lösen, dass man alles haben kann! Kompromisse muss man eingehen!


    Was für Konstruktionen? Naja, schon beim einfachen Zugang-legen oder dem Anlegen des Verbandes muss ich lauter Krams dort ablegen, denn der Patient ist nicht die richtige Fläche für Desinfektionsspray, Staubänder und ähnliches.
    Das mag vielleicht noch gehen, aber wenn es an die Intubation ging wurde es wirklich beschissen, denn Ampullarium und Rucksack des NEFs mussten auch irgendwo hin, das Klemmbrett mit den Protokollen, und leider schwenkt die Tür des seitlichen Medikamentenschranken über gefühlt 60% der Arbeitsfläche...


    Und wie gesagt, die Müllklappe war mittig auf der Arbeitsfläche.



    Natürlich kann man das anders haben, ich kenne wirklichen keinen RTW der so wenig Arbeitsfläche hat, und die dann auch noch mit sinnlosen Klappen und Schwenktüren überzieht wie GSF.
    Vergleich das mal mit WAS, das sind locker 1 m² Unterschied.


    Und einen Kompromis sehe ich da auch nicht, denn von diesen nutzlosen Schränken habe ich ja keine Mehrwert. Oben rechts sind bei allen mir bekannten SH-RTW nur Handschuhe, Laken und Spucktüten etc., und im unteren befinden sich EKG und Absauge über den Koffern, die bei anderen Fahrzeugen eben einfach an der Wand hängen.


    Aber ich sehe schon, du hälst alles auf den tollen SH-RTW.
    Ich fand ich wirklich nicht so toll.


    Klar, auch mit der Arbeitsfläche kann man Retten, aber es geht eben besser.

    • Offizieller Beitrag

    Ich maße mir nicht an, die Arbeitsweisen der unterschiedlichen Kollegen zu bewerten oder gar irgendwie einer Kritik zu unterziehen. Schon zweimal nicht, wenn ich sie nicht live gesehen habe.
    Ich komme dennoch nicht umhin, mir nun meine Gedanken zu machen. Vielleicht liegt das auch einfach nur an meinen 20 Jahren Rettungsdienst-Erfahrung, dem damit verbunden Umstand, dass ich mit weniger quasi das Gleiche leisten musste, oder eben der Tatsache, dass ich im "Feld", auf mich allein gestellt, ohne Notarzt und viel technischem Gedöns, den ein oder anderen Einsatz gemeistert habe.
    Vielleicht sind da meine Ansprüche ein wenig anders.


    Nur damit die Konversation sachlich und vertretbar bleibt, tue mir (und vor allem Dir!) den Gefallen und unterstelle deinem Diskussionspartner nicht irgendwelche polemisch und sarkastisch anmutenden Dinge, das geht schnell mal nach hinten los!


    Also... für einen Zugang - wie von Dir schon erwähnt - brauche ich großartig keine Ablagefläche, da reicht eine vorbereitete Nierenschale.
    Was brauchst Du für eine Intubation für einen Platz? Was der Doc fragt, wird angereicht. Laryngoskop mit Spatel, Block-Spitze, Führungsstab, Tubus und Fixierung... also sowas bekommt man sogar im Flug in einer BK-117 auf die Reihe, wobei da eher die Lage des Patienten, respektive die Sitzposition des NA das Problem ist. Da herrscht weniger Platz, aber es geht... schon erlebt.
    Ich persönlich kenne von den SH-RTW nur den alten Marine-NAW aus Flensburg, damit habe ich gearbeitet und die Ablagefläche war da nun nicht das Problem, zumindest nicht so, dass wir uns jemals darüber beschwert haben.


    Also ich sehe - anhand deiner geschilderten Beispiele - immer noch nicht wirklich das Problem.
    Aber gut, ich lasse jedem seine Ansicht, ich zeige mich eben nur ein wenig verwundert, weil es an der Ansicht der Masse ein wenig vorbeigeht.


    Für mich letztendlich alles eine Frage des Managements bei der Arbeit.
    Stichwort Ampullarium und Notfallrucksack des NEF: Ist zwar ein anderes Thema, ist aber herrliches Wasser auf meine Mühlen in einer anderen Diskussion.
    Abgesehen von der Tatsache, dass ich ein unheimlicher Freund der Renundanz bin, bevorzuge ich das System, dass der NA nicht wirklich viel mehr als sein Ampullarium auf den RTW mitnehmen muss. Wofür also der Rucksack? Und wenn er doch mit muss, dann muss ich dem Bayern-RTW doch einen kleinen Pluspunkt geben, denn wir haben dafür im hinteren, rechten Bereich des RTW eine gute Ablagemöglichkeit, wo das Ding sogar gesichert werden kann.
    Ansonsten denke ich, dass ich auf dem RTW all die Dinge auch habe, die auf dem NEF sind, zumindest was ich während des Transports brauche.
    Gut, auch hier gibt es Ausnahmen, wenn man so abgeplatzte Ausstattungen von "Uni-Klinik-NEF" spazieren fährt (präklinische Sonographie, Bronchoskop, etc.).


    Eines sollte man ganz und gar nicht vergessen: Der Ausbauhersteller baut das was bestellt wird!


    Jedes Sytem hat Vor- und Nachteile!


    Ich bevorzuge beim SH-RTW die Verarbeitung des Koffers, die bessere Sondersignalanlage, die Verstauung der O²-Flaschen und (nun wird es Schizo) die Möglichkeit, die Geräte aus einem Fach zu entnehmen.
    Beim Bayern-RTW bevorzuge ich - unter anderem - die Schiebetür (damit entfällt aber das Gerätefach), den Stauraum für zusätzliche Geräte oder Gepäck und die reinigungsfreundlichen Bedienelemente und Schalter.
    Und nun oute ich mich einmal komplett... beide Karren würde ich auf den Müll werfen, wenn ich meinen Vario bekommen würde, mit der Austtattung der RTW/NAW der BF Frankfurt von 1997. ;)

  • ach Kinder ... ihr habt Sorgen .....


    habt ihr mal die Arbeitsfläche in einem Tigis gesehen ?



    DAMIT müssen andere arbeiten ;)

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

    • Offizieller Beitrag

    Platz/Flächen im RTW
    Also die Innenausstattung inkl. der Schubladen und Schranktüren hat sich über die Jahre ja schon geändert - je nachdem, welche Anforderungen oder Änderungswünsche über die Landesgruppe in die Ausschreibung/Ausbauanweisung mit eingeflossen sind. Hier kann sogar jeder Kreis selber noch Einfluss darauf nehmen - gerade auch der unterschiedlichen Material- und Gerätschaftenvorhaltung geschuldet. Einer fährt mit Koffer, einer mit Rucksäcken, der andere wiederum mit einer Mischung aus beiden...


    Bei uns gibt es beispielsweise im Notarzteinsatz keine Zuladung aus dem NEF (von der Lyse mal abgesehen), BEF & RTW sind hier weitgehend identisch ausgestattet. Und wenn du die Überflüssigkeit der Fächer ansprichst - wir haben eher das Problem, Platz für das ganze verlastete Material zu finden! Auch Handschuhe und der ganze andere Kram muss ja mitgeführt werden. Und eines der Konzepte des SH-RTW ist es ja, aus desinfektionshygienischen Gründen möglichst wenig Material offen im Patientenraum zu lagern, daher ja auch die abgeschlossenen Geräteräume mit Außenentnahmemöglichkeit.


    Natürlich gibt es immer wieder Situationen, in denen der Platz etwas knapp wird. Aber wenn man sich richtig organisiert, bekommt man auch das vernünftig hin. Das angesprochene Zugangsset ist hier ein gutes Beispiel, das muss dann nicht vom Kopfende angereicht werden, sondern kann mit runter zum Patienten genommen werden und dort "abgearbeitet" werden. Dann bleiben immer noch zwei Flächen, um Intubation fertig zu machen und Medikamente aufzuziehen.


    Bestimmt gibt es Ausbauvarianten, die mehr oder weniger Platz bieten. Es kommt aber auch immer auf das System und seine Ansprüche vor Ort an.


    Tragestuhl
    Wir haben keine Tragestühle im RTW, sondern transportieren die Patienten mit dem klappbaren Stuhl zur Trage, auf der sie dann transportiert werden, von daher kann ich dazu wenig sagen. Das letzte Mal, dass ich jemanden mit Tragestuhl auf eine Plattform heben musste, war 1997 im Zivildienst in einen Hochlang-KTW.
    Eine Rampe gibt es in unseren KTW, die ich durchaus eine Plattform vorziehen würde. Allein die Physik sagt mir ja, dass das Arbeiten über eine schräge Rampe weniger belastend ist. In den seltensten Fällen trägt man den Patienten ja bis zum Fahrzeug, sondern hat ihn ja meist schon vorher wieder abgesetzt und rollt ihn.
    MZF ist grundsätzlich immer ein Kompromiss und meist ein eher schlechter. In der kombinierten Kleinstadt-/Landrettung vermisse ich den Tragestuhl jetzt nicht wirklich, aberd ie meisten KTW-Transporte würde ich schon lieber in einem KTW vornehmen, allein schon vom Fahrkomfort.
    Viel krimineller finde ich aber solche Tragestuhllösungen, bei denen man über die Seitentür über zwei Stufen rückwärts den Patienten im Tragestuhl einladen muss. Wer sich so etwas ausdenkt, sollte mit der Gesamtausgabe der UVV im Großdruck zur Besinnung geprügelt werden.


  • Ich weiß nicht, in welchem Tigis du bereits warst, aber in "meinem" (Baujahr 2014) habe ich mehr Arbeitsfläche, als im weiter vorn verlinkten SH-RTW von 2008.

  • Ich weiß nicht, in welchem Tigis du bereits warst, aber in "meinem" (Baujahr 2014) habe ich mehr Arbeitsfläche, als im weiter vorn verlinkten SH-RTW von 2008.

    ach was wirklich ?


    Nagut ... ich kam aus nem Fahrtec-RTW mit einer großen ebenen Arbeitsfläche in einen Tigis mit einer zerklüfteten und gefühlt nichtmal halb so großen Arbeitsfläche.


    War schon ungewohnt, ging aber auch irgendwie.

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

    • Offizieller Beitrag

    @André
    Da würde mich mal die ausgemessene Fläche interessieren. DU hast schon mitbekommen, dass vor dem Geschränk rechts oben auch noch eine nutzbare Arbeitsfläche ist? Die Türen stehen ja ned die ganze Zeit offen. Und dann bezweifel ich mal stark, dass der Tigis mehr Fläche bietet...

  • Ok, möchte ich nicht bestreiten. Ich habe den Vergleich unter dem Aspekt zusammenhängende Arbeitsfläche gesehen. Hätte ich vielleicht erwähnen sollen [pardon]


    @Brian: Wenn du möchtest, mess ich dir diese gern aus :-))

    Der Kopf ist vor allem der Behälter des Gehirns, nicht der Humus für die Haare. (Gino Cervi, Luigi Cervi, ital. Schauspieler)

  • Naja, die Bundeswehr hat ja garnicht mal so schlechte Erfahrungen mit Ihren RTWs und NAWs / ITWs gemacht-


    man darf z.B. auch nicht vergessen das B.A.U.S. fast alle Rettungsfahrzeuge für Dänemark ausbaut- die wissen also was sie machen.


    Derzeit ist ein Großteil der AMZ Kunto-Fahrzeuge wegen Schäden (Wassereinbruch, Rost, Elektrik, etc.) gesperrt.


  • aber trotzdem hat B.A.U.S. ja auch nicht erst gestern angefangen Rettungsfahrzeuge zu bauen-


    Eben. Wie ein Auto eingerichtet ist (Schubladen, Arbeitsflächen usw.) bestimmt eh der Kunde und wenn der eben Sch... will, dann baut auch der teuerste und beste Ausbauer diese Sch... auftragsgemäss genau so rein.


    Wie der Ausbau dann ausgeführt wird, ist i.d.R: eine Preisfrage. Man kann z.B. an einer Klappe ein Scharnier verbauen oder eben auch ein Scharnier. Das Eine hält ein paar Monate, das Andere hält ewig. Das Gleiche gilt für Griffe, Knöpfe, Verriegelungen, Auszüge u.v.m. Ich hab schon nagelneue RTW auf einer Messe erlebt, bei denen man eine Schublade leicht unsanft öffnet und dann hatte man sie in der Hand.


    Wir haben hier in Bayern seit vielen Jahren die "Bayern-RTW", die bekanntlich von WAS gebaut werden. WAS gilt nicht gerade als "Premiumhersteller" und lässt viele Teile in Polen herstellen. Interessanterweise halten die Autos die von Bayern geplanten 200.000km (inzwischen 220.00km) locker durch. Und das sogar bei den Grossstadt-RTW, die üblicherweise sehr viele Einsätze fahren, aber dabei nur relativ wenige Kilometer und damit auch recht alt werden. Sicherlich fällt mal dort ein Knopf ab, reisst ein Scharnier aus, klemmt ein schloss oder springt eine Abdeckung, aber im Grossen und Ganzen sind die Dinger erstaunlich stabil im Ausbau, auch bei 20 Einsätzen/Tag. Und was repariert werden muss, geht oft nur mit dem Schraubendreher oder einem eher kurzen Aufenthalt beim Werkstattmeister.


    Ich hab aber auch schon Autos "besserer Hersteller" erlebt, die auch nicht völlig problemfrei waren. Bei einem (Leihfahrzeug) löste sich schon der Koffer vom Fahrgestell(!!) , beim anderen sind die Kunststoffoberflächen extrem kratzempfindlich u.v.m.


    Warum also nicht BAUS? Erst mal gucken, was kommt, dann lästern (oder auch nicht)

    • Offizieller Beitrag

    Es ist eben sehr schwer sich mit etwas Neuem anzufreunden, vor allem dann, wenn man mit dem Alten/Bestehenden eigentlich zufrieden war.
    Dennoch denke ich, dass man BAUS die Chance einräumen sollte.
    Bisher hat sich der RD in SH als durchaus kompetent erwiesen und bei etwaigen Fehlgriffen ad hoc nachgebessert. So wird es auch hier sein, denke ich mal... (Ich hoffe es zumindest)

  • Man hört, dass die ersten B.A.U.S. Fahrzeuge in SH herumrollen und "große Freude auslösen"?! Weiß wer mehr? Gibt es schon Bilder etc.?

  • Was bedeutet "gewöhnunsgebedürftig"? Also Konstruktion oder Materialauswahl oder Verarbeitung?





    Dennoch find ich den Versuch von SH gut... wenn B.A.U.S das verhaut dann wird es auf Jahre schwer RTW in Deutschland los zu werden. Die Chance haben sie sich trotzdem verdient.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!