Krankentransport wegen Privat-Termin verweigert Rettungssanitäter gefeuert

    • Offizieller Beitrag

    Ein Krankentransport wird normalerweise von einem Arzt verordnet, dem durchaus bekannt sein sollte, wann ein KTW und wann ein RTW notwendig ist. Ein KTW hat meines Wissens auch einen Dispositionszeitraum von mehreren Stunden (ich glaube drei Stunden, zumindest bei uns).
    Sollte kein Arzt diesen KTW verordnet haben, muss die Art der Anforderung ja durch die qualifizierte Abfrage eines Disponenten entschieden worden sein. Also wurde auch hier festgestellt, dass kein die Gesundheit oder das Leben des Patienten bedrohendes Krankheitsbild vorliegt, sondern ein einfacher KTW ausreichend ist.


    Wenn Abfrage bzw. Meldebild derart unzureichend ist, dass aus einem KTW ein NAW, dann ist das nicht das Problem der Fahrzeugbesatzung, um das mal ganz klar zu sagen! Hat jeder schon erlebt, ist eine üble Sache, ursächlich liegt das dann aber woanders. Sonst müssten wir ja anfangen, alle KTW-Einsätze mit Sondersignalen zu fahren, um vor Ort eine Gesundheitsgefährdung des Patienten erst einmal auszuschließen.


    Krankentransporte haben Zeit und müssen sie auch haben, weil es immer vorkommen kann, dass in der Zwischenzeit dringlichere Transporte anfallen. Terminfahrten sind ein wenig gesondert gelagert, aber diese sind auch rechtzeitig gemeldet. Wenn ich eine halbe Stunde vor dem Termin das Fahrzeug bestelle, muss ich mich nicht wundern, wenn das nicht klappt.

  • Krankentransporte haben Zeit und müssen sie auch haben,

    Einspruch !


    Das RDG M-V (um dessen Zuständigkeitsbereich geht es doch hier ?)
    sieht auch sog. "zeitkritische Krankentransporte", die innerhalb vom 30' bedient werden sollten, vor.


    Siehe hier unter Punkt 2.6


    fraglich ist allerdings ob der abgelehnte KT darunter gefallen ist

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Ein Krankentransport wird normalerweise von einem Arzt verordnet, dem durchaus bekannt sein sollte, wann ein KTW und wann ein RTW notwendig ist. Ein KTW hat meines Wissens auch einen Dispositionszeitraum von mehreren Stunden (ich glaube drei Stunden, zumindest bei uns).


    Dennoch kann ein Arzt der Lst. auch sagen, innerhalb welchen Zeitraums der Patient in die Klinik muss. Entweder weis der Arzt, dass es "normal" 2-3 Stunden dauert und hält das für ausreichend, oder er gibt vor, dass ein Pat. innerhalb 30-60 Minuten "abgeholt" werden soll. Welches Rettungsmittel die Lst. dann auswählt, um die reine Zeitvorgabe durch den Arzt einzuhalten ist ihre Sache.


    Hierzustadt haben wir die sog. "30-Minuten-Vorgabe" (nicht gesetzlich, nur Praxis) wenn der Arzt einen schnellen KTP "aber ohne Blaulicht" anfordert. Diese "30-Minuten-Vorgaben" werden dann häufig mit dem RTW gefahren, da es eher selten möglich ist, einen KTW dafür aus seinen vorgeplanten Transporten und Terminfahrten abzuziehen. Bei freien KTW-Kapazitäten fährt aber der KTW diese "30-Minuten-Vorgabe". Die Vorgabe "30 Minuten" geht auch so weit, dass nach bzw. wenige Minuten vor Ablauf der Zeit eben ein Fahrzeug mit Blau kommt.



    Zitat


    Krankentransporte haben Zeit und müssen sie auch haben, weil es immer vorkommen kann, dass in der Zwischenzeit dringlichere Transporte anfallen. Terminfahrten sind ein wenig gesondert gelagert, aber diese sind auch rechtzeitig gemeldet. Wenn ich eine halbe Stunde vor dem Termin das Fahrzeug bestelle, muss ich mich nicht wundern, wenn das nicht klappt.


    Aber auch da wird (und muss?) die Leitstelle versuchen, diese spontane Terminfahrt so gut wie möglich pünktlich durchzuführen. Vielleicht auch dadurch, dass wie im genannten Fall eben ein KTW mal Überstunden machen muss weil kein anderes Fahrzeug dafür verfügbar ist. Notfälle haben schliesslich auch keinen "Termin".....

  • Wenn das ein zeitkritischer KTP ist muss eben ein RTW herhalten.


    Rescue-M
    Deine Beispiele sind alle schlecht gewählt. Bei den Jobs ist das entsprechend eingeplant und auch eingepreist. Spirch der Supermarktkassierer hat auch nicht um 20Uhr Feierabend. Bei Projektleitern sind etwas unregelmäßigere Arbeitszeiten üblich und außerdem kann man sowas eher als "Notfall" bezeichnen. Gleiches gilt für den Wartungstechniker. Wobei dieser zur Schichtablösung auch bei komplexen Problemen die Lage übergeben kann.


    Ein zu lang dauernder KTP ist kein Notfall. Der muss dadurch lediglich länger warten. Und wenn du forderst grunsätzlich mindestens eine Stunde mehr Zeit mitzubringen, dann muss der AG das auch bezahlen. So ist das nur Ausbeuterei, da man so keine Standzeiten bezahlen muss. Ein KTW sollte nie unverzichtbar sein... wenn doch ist das ein Problem der Vorhaltung und nicht des Angestellten. Und wenn sie nicht dauerhaft mehr Fazruege stellen wollen, müssen sie eben mit Bereitschaften arbeiten.

  • Wenn das ein zeitkritischer KTP ist muss eben ein RTW herhalten.


    Sowas sagt sich leicht ;) Angenommen, du hast als Disponent eben einen solchen Transport und einen KTW, der damit aber etwas in die Überstunden fährt und den letzten freien RTW weit und breit. Nimmst du den RTW, damit der KTW pünktlich Feierabend machen kann und du damit dann aber einen evtl. Notfall nicht mehr zeitgerecht bedienen kannst oder...?



    Zitat


    Und wenn du forderst grunsätzlich mindestens eine Stunde mehr Zeit mitzubringen, dann muss der AG das auch bezahlen. So ist das nur Ausbeuterei, da man so keine Standzeiten bezahlen muss.


    Ach, du meinst, weil man ggf. auch für Überstunden bereit wäre, sollte das der Arbeitgeber zahlen und die Überstunden natürlich am Besten auch noch? Irgendwie scheint mir, dass manche Leute im RD den Gepflogenheiten der realen Arbeitswelt etwas seltsam gegenüberstehen ;)

  • Ach, du meinst, weil man ggf. auch für Überstunden bereit wäre, sollte das der Arbeitgeber zahlen und die Überstunden natürlich am Besten auch noch? Irgendwie scheint mir, dass manche Leute im RD den Gepflogenheiten der realen Arbeitswelt etwas seltsam gegenüberstehen ;)

    Ich versteh' das voll, läuft meiner Ansicht nach unter "sich nicht verarschen lassen"


    Ich bin mir sicher, dass viele hier gerne bereit wären, gegen entsprechende Anerkennung des Arbeitgebers Überstunden zu fahren. Wenn dabei das Finanzielle stimmt, ist das natürlich noch schöner ...


    Aber es kann nicht angehen, dass man sich zum "Knecht" macht. Ich kenne zwar die Umstände dieses Falles nicht, aber wenn ich regelmäßig irgendeinen Transport fahre, bei dem ich schon mit rechnen kann, dass ich nicht zu Dienstende aus der Wache komme, dann kann man mir wohl zumuten, dass ich auch mal einen Ablehne. Eben weil die Dienstzeit nicht umsonst exisitiert und es in jedem Privatleben wohl so einige Termine gibt, die wichtiger sind als Dialysefahrten und gezogene Kathether.


    Und wenn ich mir dann als RS so eine Frechheit geben muss, dass ich gekündigt werde, eben weil ich irgendwann auch mal Freizeit habe, hört der Spaß auf. Ein KTW ist nie so dringend, dass der nicht auch mal die 20 Minuten Schichtwechsel warten kann. Und wenn die LST doch der Meinung ist, dann soll halt der RTW fahren. Ist ja dann nicht mein Problem.


    Ich finde es halt insbesondere im Gesundheitswesen, einem Arbeitsbereich, der quasi vom persönlichen Engagement der Mitarbeiter lebt, Schade, dass den Leuten der Job echt so vermiest wird. :pillepalle:

  • die Sache wird nun kompliziert ...


    wir haben auf der einen Seite Dienstpläne, Vorhaltezeiten, Arbeitszeitgesetze ....


    und auf der anderen Seite "das wahre Leben" mit (regelmässiger) Überschreitung der Dienstzeit,
    zu wenig Fahrzeugen, nicht-planbaren Ereignissen usw.


    Ich kann es mir eigentlich kaum vorstellen dass ein AG tatsächlich einen AN rausschmeisst wenn die Sache doch so einfach und klar wäre...


    Wenn der AN sich so einfach auf seinen "Feierabend" berufen könnte und dieses dann auch tatsächlich mal macht,
    wer sollte dann so blöd sein und ein fast zu 100%-zu verlierendes Gerichtsverfahren anzetteln ?
    Schliesslich zieht man damit, so wie hier, den Namen einer ganzen HiOrg in den Dreck ...
    Die Aussenwirkung davon ist nicht zu unterschätzen, gerade wenn die Nachricht in Fachkreisen und Boulevardpresse die Runde macht ...


    Es muss in diesem Fall doch noch irgendwelche anderen Hintergründe geben ....

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !


  • Ich finde es halt insbesondere im Gesundheitswesen, einem Arbeitsbereich, der quasi vom persönlichen Engagement der Mitarbeiter lebt, Schade, dass den Leuten der Job echt so vermiest wird. :pillepalle:


    Es gibt sicher Arbeitgeber, die "soziale Einstellung" etc. der MA im KTP/RD schamlos ausnutzen. Letztendlich und nüchtern betrachtet isses eben so, dass der Job kein Job ist, bei dem man stets pünktlich um 16:00 Uhr seinen Bleistift fallen lassen kann. Ich kenne Niemanden im KTP/RD, der immer exakt pünktlich Feierabend machen kann. Selbst in eher "regulierten" Verhältnissen bei einer z.B. BF kommen Überstunden mal vor.


    Ich arbeite in einem priv. RD/KTP. Überstunden (eher "Minuten") gibt es häufig - aber nicht übermässig. Wir haben aber auch einen Betriebsrat, der darauf achtet....


  • Ich kann es mir eigentlich kaum vorstellen dass ein AG tatsächlich einen AN rausschmeisst wenn die Sache doch so einfach und klar wäre...


    Es muss in diesem Fall doch noch irgendwelche anderen Hintergründe geben ....


    Eben. Vielleicht war der AN ja "schon immer" nicht der AN, den man als AG brauchen kann und nun hat man "endlich" einen (vermutlichen) Grund gefunden, sich diesem zu entledigen.


    Ich kenne das auch. Ein MA ist schon seit Jahren "unbequem, meckert, tut nicht immer das, was er soll, aber es reicht eben nicht, ihn loszuwerden. Da sucht der AG natürlich nur nach Fehlern, die das (vermutliche) endgültige Aus bedeuten.


  • Ich arbeite in einem priv. RD/KTP. Überstunden (eher "Minuten") gibt es häufig - aber nicht übermässig. Wir haben aber auch einen Betriebsrat, der darauf achtet....


    Dann freu dich darüber. Ich kenne mehr als genug bei denen über Monate hinweg kaum eine Schicht ohne Überstunden ausgeht. Und da redet man nicht von 5 Min sondern gerne auch mal von einer ganzen Stunde. Also wegen 5 Minuten soll sich niemand anstellen... aber diese Überschreitung ist ja vorher eh nicht absehbar. Generell werden die Überstunden nur gerne genutzt um strukturelle Mängel zu kaschieren. Also ja... im Normalfall sollte man sich die Termine so legen, dass ein paar Min Überstunden drin sind. Aber man kann nicht immer hinten raus eine Stunde Reserve einkalkulieren. Sowas muss dann eben bezahlt werden.



    Zitat

    Sowas sagt sich leicht ;) Angenommen, du hast als Disponent eben einen solchen Transport und einen KTW, der damit aber etwas in die Überstunden fährt und den letzten freien RTW weit und breit. Nimmst du den RTW, damit der KTW pünktlich Feierabend machen kann und du damit dann aber einen evtl. Notfall nicht mehr zeitgerecht bedienen kannst oder...?


    Jup, genau so.
    Je nach Disponent eben. Dieses Problem habe ich sehr oft erlebt. Wenn es knapp wird kriegt man den Einsatz einfach so... man kann ihn ja immer noch ablehnen. Wenn es deutlich drüber rausgeht kommt die Frage "könnt ihr noch". Im Normalfall nimmt man an. Ist ja letztendlich auch Geld. Wenn es nicht passt (sollte man nicht zu oft machen) sagt man eben nein. Entweder findet sich ein anderer KTW oder der RTW fährt.


    Bei letzterem hängt es dann vom Disponenten ab. Der eine Disponent lässt den KTP liegen bis mehr als ein RTW frei ist bzw ein anderer KTW verfügbar und andere sagen "der muss jetzt weg" und schicken das letzte Auto. Praktiziert wurde meist letzteres da aufgrund der geringen Vorhaltung ersteres unmöglich wäre (die Konsequenzen kann sich jeder denken). Auf den Feierabend bezogen ergibt siuch ein anderer vom Disponenten durchdachter Effekt: Bei einer geplanten Transportdauer von 60min und einer Alarmierung um 15:20 ist das Gebiet noch abgedeckt selbst wenn der KTW "nein" sagt. Sprich der RTW fährt den KTP und der KTW steht für die Notfälle bis 16Uhr auf der Wache. Danach kommen noch ein paar Minuten Abrüstzeit drauf in denen man mit etwas Latenz das Auto noch losschicken kann. Also komplett ungedeckt wäre das Gebiet nur wenige Minuten... in denen wäre der RTW dann schon frei auf dem Weg zur Wache.


  • Ich kenne mehr als genug bei denen über Monate hinweg kaum eine Schicht ohne Überstunden ausgeht. Und da redet man nicht von 5 Min sondern gerne auch mal von einer ganzen Stunde. Also wegen 5 Minuten soll sich niemand anstellen... aber diese Überschreitung ist ja vorher eh nicht absehbar. Generell werden die Überstunden nur gerne genutzt um strukturelle Mängel zu kaschieren.


    Klar gibt es sowas - und das ist auch garnicht gut.
    Wenn man aber in einem solchen Umfeld arbeitet, dann weis man aber auch, dass pünktlicher Feierabend (und damit Einhalten eines Termins sehr kurz nach der regulären Arbeitszeit) eher ein Lotteriespiel ist.


    Andererseits - was will der AG tun, wenn seine "Autos" eine 3/4 Stunde vor Feierabend keine Aufträge mehr annehmen? Er muss die Zeit bezahlen, hat aber nix davon. Konsequent wäre eigentlich, die Leute dann mit Minusstunden nach Hause zu schicken.



    Zitat


    Je nach Disponent eben. Dieses Problem habe ich sehr oft erlebt. Wenn es knapp wird kriegt man den Einsatz einfach so... man kann ihn ja immer noch ablehnen. Wenn es deutlich drüber rausgeht kommt die Frage "könnt ihr noch". Im Normalfall nimmt man an. Ist ja letztendlich auch Geld. Wenn es nicht passt (sollte man nicht zu oft machen) sagt man eben nein. Entweder findet sich ein anderer KTW oder der RTW fährt.


    Das ist eben ein Problem im RD. Da rechnen Gutachter usw. Vorhaltezeiten aus und die Lst. "bedient" sich. In den Gutachten usw. ist vermutlich nicht berücksichtigt, dass ein Auto xx Minuten vor Schichtende für bestimmte Fahrten (die länger als xx Minuten dauern) garnicht mehr (oder je nach Besatzung auch mal schon) zur Verfügung steht.


    Leider gibt es im RD/KTP oft sehr starre, einfache Planungen "3 KTW 8-16" oder so. statt z.B. 2x 8-16, 1x 9-17 oder auch ein "halbes Zusatzauto" 15-19, das den Abend abdeckt (oder auch ein "halbes" Auto für die Spitzenzeiten 8-12, das "vorne" den Stau wegarbeitet, damit es "hinten" leichter wird)

  • Leider gibt es im RD/KTP oft sehr starre, einfache Planungen "3 KTW 8-16" oder so. statt z.B. 2x 8-16, 1x 9-17 oder auch ein "halbes Zusatzauto" 15-19, das den Abend abdeckt (oder auch ein "halbes" Auto für die Spitzenzeiten 8-12, das "vorne" den Stau wegarbeitet, damit es "hinten" leichter wird)

    Oh doch, sowas gibt oder gab es ... Dienstzeiten von 07:00 Uhr bis 13:00 Uhr und dann noch mal
    den späten Teil von 19:00 Uhr bis 23:00 Uhr. Und nun erkläre mal dem Finanzamt, dass Du zwei
    Mal den Weg zur Arbeit an einem Tag angerechnet haben musst. Dazu kommt noch, dass Du damit
    im Prinzip einen Tag nicht mehr sinnvoll nutzen kannst.


    Ansonsten kenne ich das aus meinen alten Rettungsdienstbereichen schon, dass die KTW versetzt
    gestartet und geendet haben. Ändert aber nix daran, dass grundsätzlich der Nacht-RTW die ersten
    Dialysen fahren durfte, da die Patienten um 07:00 Uhr vor Ort sein mussten und der erste KTW zu
    07:00 Uhr Schichtbeginn hatte.


    Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die Schichtzeiten gerade im planbaren Krankentransport
    einzuhalten sind, damit auch der Mitarbeiter eine entsprechende Planung weiterer Termine machen
    kann. Fallen regelmäßig Überstunden an, dann muss die Fahrzeugvorhaltung entsprechend über-
    prüft werden, auch schon aus Interesse des Arbeitgebers, da Überstunden grundsätzlich teurer sind
    als normale Stunden.

  • Rescue-M
    Was du letztendlich forderst wäre ja nur die Zeit zu bezahlen die gefahren wird. Damit legst du das unternehmerische Risiko auf das Personal um. Nicht so prickelnd, merkste selbst?



    Und was soll der AG dann schon tun wenn die 45min vor Schluss nicht mehr losfahren? Nichts. Oft genug passt es ja. Ne kurze Fahrt geht vielleicht noch rein. Ansonsten wird das Auto mal wieder gewaschen. Hab zumindest ich gemacht wenn ich mal früh auf der Wache war mit dem Wissen nicht mehr raus zu müssen. In aller Ruhe putzen... den Müll rausbringen... Unterlagen abheften... usw. Also ich hatte nie das Problem 45minuten "frei" mit Arbeit so zu füllen. Das war vom Chef so gewünscht - und darauf hat er wiederum ein Recht.

    Zitat


    Das ist eben ein Problem im RD. Da rechnen Gutachter usw. Vorhaltezeiten aus und die Lst. "bedient" sich.


    Kenn ich. Löst sich aber auch wieder wenn belegt wird, dass das System nicht funktioniert. Also zumindest hier zu lande geben die Leitstellen regelmäßig Statistiken raus wie so die Hilfsfristen waren... wie lang KTW-Patienten warten mussten usw. nicht sehr detailliert (also warum Hilfsfristen nicht eingehalten wurden steht dann nicht drin) aber ausreichend. Und mit etwas Verzögerung wird dann die Vorhaltung angepasst. Da kommt dann schnell ein KTW dazu.


    Tobias hat es ja schon geschrieben... es ist keine Großleistung die unterschiedlichen Schichten aufeinander abzustimmen. Die KTW versetzt. Und natürlich nicht gleichzeitig mit dem RTW-Wechsel usw. Da hat der "späte" KTW zwar immer Pech wenn der die "Reste" vom Tag noch abarbeiten muss.... aber das ist seine Aufgabe und dafür wird auch bezahlt.

  • Rescue-M
    Was du letztendlich forderst wäre ja nur die Zeit zu bezahlen die gefahren wird. Damit legst du das unternehmerische Risiko auf das Personal um. Nicht so prickelnd, merkste selbst?


    Das weis ich doch recht schnell, wie es in meinem Laden läuft. Und alleine die Bereitschaft, evtl. Überstunden zu fahren, ist keineswegs in irgendeiner Form "vergütungsfähig", die Überstunden selbst natürlich schon.....


    Zitat


    Und was soll der AG dann schon tun wenn die 45min vor Schluss nicht mehr losfahren? Nichts.


    Doch, der kann was tun. Wie sich inzwischen herausgestellt hat, war der AN auf einem RTW(!) In meinem RD-Bereich haben die Durchführenden des RD einheitlich beschlossen, daß wegen KTP die RTW keine Überstunden mehr machen. Die ILSt. weis das auch und man kann mit voller Rückendeckung der jeweiligen AG Krankentransporte mit dem RTW ablehnen, wenn diese zu Überstunden führen würden.


    Und das "war ein RTW" hat schon einen seltsamen Geschmack. Hätte der AN auch einen Notfalleinsatz mit Hinweis auf seinen wichtigen privaten Termin abgelehnt? Man kann annehmen - JA! Denn auch wenn ein Krankentransport zu fast 100% nicht so dringend ist, dass man ihn sofort fahren muss - wohl Jeder kennt genug Beispiele aus der Praxis, bei denen ein "KTP normal" sich vor Ort als ernsthafter, ggf. sogar lebensbedrohlicher Notfall herausstellt. (Beispiel aus eigener Erfahrung: ABD-Einweisung (normaler KTP!!) "Herzinsuffizienz", vor Ort ausgeprägtes Lungenödem mit akuter Atemnot, SpO2 bei Raumluft 60%.....) Wer sowas (siehe Beispiel) liegen lässt, weil "man ja einen persönlichen Termin hat" ist definitiv falsch im Job! Was sich hinter "KTP zum KH" verbirgt, weis man nie. Manchmal könnte der Patient locker mit dem Taxi oder einfach ein paar Stunden später fahren, manchmal wäre ein NAW das richtige Einsatzmittel.....

  • nagut,
    der in Rede stehende AN war eben mit einem RTW unterwegs


    ABER


    nur weil der AN ein höherwertiges Fahrzeug hatte wurde die KH-Einweisung dadurch nicht automatisch dringender


    UND


    einfach zu unterstellen dass dieser AN mit seinem RTW auch NOTFÄLLE abgelehnt hat finde ich schlicht frech !


    Also so oft wir beide echt dicht beieinander liegen,
    so sehr muss ich hier wiedersprechen !


    Ich denke dass wir alle "blöde" Schichten kennen deren Ende man einfach nur herbei sehnt,
    wir alle auch Tage haben an denen wir püntklich Feierabend machen wollen oder müssen,


    wenn dann aber ein NOTFALL reinkommt: "nagut, verdammter Mist, den machen wir noch"
    wenn man ich gleicher Situation aber für einen nicht dringlichen KTD "misbraucht" wird ist man doch eher geneigt zu sagen: "ach wisst ihr Freunde, also im Prinzip ja immer - aber nicht heute !"


    Und genauso hoffe ich wars hier gewesen.

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

    • Offizieller Beitrag

    Und das "war ein RTW" hat schon einen seltsamen Geschmack. Hätte der AN auch einen Notfalleinsatz mit Hinweis auf seinen wichtigen privaten Termin abgelehnt? Man kann annehmen - JA! Denn auch wenn ein Krankentransport zu fast 100% nicht so dringend ist, dass man ihn sofort fahren muss - wohl Jeder kennt genug Beispiele aus der Praxis, bei denen ein "KTP normal" sich vor Ort als ernsthafter, ggf. sogar lebensbedrohlicher Notfall herausstellt. (Beispiel aus eigener Erfahrung: ABD-Einweisung (normaler KTP!!) "Herzinsuffizienz", vor Ort ausgeprägtes Lungenödem mit akuter Atemnot, SpO2 bei Raumluft 60%.....) Wer sowas (siehe Beispiel) liegen lässt, weil "man ja einen persönlichen Termin hat" ist definitiv falsch im Job! Was sich hinter "KTP zum KH" verbirgt, weis man nie. Manchmal könnte der Patient locker mit dem Taxi oder einfach ein paar Stunden später fahren, manchmal wäre ein NAW das richtige Einsatzmittel.....

    Dem Kollegen zu unterstellen, dass er auch einen Notfall abgelehnt hätte, ist wirklich unfair und polemisch.


    Und noch einmal deutlich: Eine ungenügende Abfrage durch den Leitstellendisponenten bzw. eine falsche Anforderung durch medizinisches Fachpersonal oder eine nicht vorhersehbare Zustandsverschlechterung sind ebenfalls als Argumentationsgrundlage schlichtweg falsch.
    Der Kollege hat einen Krankentransport abgelehnt, der schon per Definition kein Notfall ist. Wenn hier nur geringe Zweifel an der Art der Disposition besteht, sollte von Seiten der Leitstelle die höherwertige Disposition gewählt werden, um so einer Patientenschädigung vorzubeugen. Der Dispositionsempfänger muss darauf vertrauen können, dass die Disposition aufgrund der ihm nicht bekannten und für ihn nicht erfragbaren Faktenlage korrekt ist, er also auch einen normalen KTW mit dem Hinweis auf das nahende Dienstende ablehnen kann. Sonst müsste er ja jede Disposition der Leitstelle in Frage stellen und jeden Patienten mit Blaulicht anfahren, weil er fürchten muss, dass eine Fehleinschätzung und -disposition vorliegt.


    Ich bestreite - schon aus eigenen Erfahrung - nicht, dass es diese Fehldispositionen oder -anforderungen gibt, aber daraus darf man dem Kollegen halt keinen Strick drehen. Er hat einen stinknormalen Krankentransport abgelehnt, keinen Notfalltransport...


  • widersprechen ;)


    Naja, der Termin war ja angeblich so wichtig und schwer zu bekommen. Eine "Koplawu, betrunken" (=Notfall) hätte der AN gefahren und seinen wichtigen Termin sausen lassen? Sicher? Oder hätte es dann Diskussionen darüber gegeben, ob ein Besoffener ein Notfall ist oder nicht? Und warum diesen "Notfall" fahren und einen KTP-Patienten, der ggf. weitaus kränker ist (und per ärtzl. Anweisung in ein KH muss), nicht?


    Ich hab im KTP schon Patienten gefahren, die deutlich kränker waren als die "Kunden" der zeitgleichen RTW-Schicht. Hier grundsätzlich abzuleiten, "KTP ins KH kann warten weil ICH das so will" ist für mich ein Verhalten, das ganz und garnicht geht!


    Zitat


    Ich denke dass wir alle "blöde" Schichten kennen deren Ende man einfach nur herbei sehnt,
    wir alle auch Tage haben an denen wir püntklich Feierabend machen wollen oder müssen,


    Natürlich - aber dann muss man sich auch im Klaren darüber sein, dass es keine Garantie für echt kranke Patienten oder "schöne Schichten" gibt und ebenso nicht für stets pünktlichen Feierabend. Sich hier quasi als Richter aufzuspielen, welchem Patienten man nun hilft und welchem nicht ist sowas von......



    Zitat


    wenn dann aber ein NOTFALL reinkommt: "nagut, verdammter Mist, den machen wir noch"
    wenn man ich gleicher Situation aber für einen nicht dringlichen KTD "misbraucht" wird ist man doch eher geneigt zu sagen: "ach wisst ihr Freunde, also im Prinzip ja immer - aber nicht heute !"


    und wenn der KTP 20 Minuten später als Notfall reinkommt (z.B. Anruf von Pat./Hausarzt "Zustand hat sich akut verschlechtert")? Kann der AN dann noch ruhig schlafen, wenn er den Transport abgelehnt hat und nun (ggf.) ein anderer RTW mit SoSi dorthinsausen muss? Zudem: In vielen RD-Gesetzen steht sinngemäss, dass das Personal "Draussen" der Leitstelle weisungsgebunden ist.



    Zitat


    Und genauso hoffe ich wars hier gewesen.


    Wie gesagt - privater Termin nur 30 Minuten nach geplantem Dienstende auf dem RTW(!) ist schon mehr als mutig. Wenn der Termin wirklich so wichtig ist, muss man eben den Termin in eine Zeit verschieben, wo man mehr Luft hat oder im RD eine Schicht tauschen, Urlaub nehmen (ggf. unbezahlt) etc. Wenn es beim Termin um sehr wichtige private Sachen geht (Unterhalt usw. sehe ich mal als sowas), dann sollte jeder AG entspr. Verständnis dafür haben und einem Diensttausch/Urlaub zustimmen. Eine Arbeitsverweigerung (und das ist es während der Arbeitszeit zwischen 15:20 bis 16:00 Uhr) ist jedenfalls nicht der Weg, den man als AN gehen sollte.

  • Naja, der Termin war ja angeblich so wichtig und schwer zu bekommen. Eine "Koplawu, betrunken" (=Notfall) hätte der AN gefahren und seinen wichtigen Termin sausen lassen? Sicher? Oder hätte es dann Diskussionen darüber gegeben, ob ein Besoffener ein Notfall ist oder nicht? Und warum diesen "Notfall" fahren und einen KTP-Patienten, der ggf. weitaus kränker ist (und per ärtzl. Anweisung in ein KH muss), nicht?

    Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass der AN sich um eine zeitigere Ablösung gekümmert hätte,
    wenn er denn auf einem RTW eingesetzt worden wäre. Bei einem KTW kann ich davon ausgehen,
    dass mir eben kein Notfall dazwischen kommt.


    Und selbst da, wäre der KTW das letzte einsatzfreie Rettungsmittel gewesen, dann hätte er den
    möglicherweise anstehenden Notfall auch ganz sicher übernommen, auch wenn ihn das den Ter-
    min gekostet hätte.

    Ich hab im KTP schon Patienten gefahren, die deutlich kränker waren als die "Kunden" der zeitgleichen RTW-Schicht. Hier grundsätzlich abzuleiten, "KTP ins KH kann warten weil ICH das so will" ist für mich ein Verhalten, das ganz und garnicht geht!

    Ja und? Sei mir nicht böse, aber diese Einstellung hat wohl irgendwie jeder, der etwas länger im
    Rettungsdienst aktiv ist, oder wie erklärst Du Dir sonst das Phänomen, dass ein RA/RS bei einem
    Einsatzstichwort "Einweisung ins Krankenhaus, internistisch" erst einmal schauen geht, wenn er
    mit dem KTW vor Ort ist, aber das ganze Equipment mitschleppt, wenn er mit dem RTW vor Ort
    ist?


    Unabhängig davon, nicht umsonst gibt es ja die Trennung zwischen Krankentransport (hat Zeit)
    und Notfall (sofort), und die einzige Person, die einen Einsatz von Beginn an zuordnen kann, ist
    der Disponent der jeweiligen Leitstelle, denn nur er (oder sie) hat den Kontakt zum Patienten
    oder dessen Vertreter.


    Dass es dann vor Ort mehr oder weniger oft zu einem deutlich anderen Bild kommt, ist leider so
    und meiner Ansicht nach dem System geschuldet.

    und wenn der KTP 20 Minuten später als Notfall reinkommt (z.B. Anruf von Pat./Hausarzt "Zustand hat sich akut verschlechtert")? Kann der AN dann noch ruhig schlafen, wenn er den Transport abgelehnt hat und nun (ggf.) ein anderer RTW mit SoSi dorthinsausen muss?

    Zum einen wird die KTW-Schicht das vermutlich nie mitbekommen und zum anderen ist das in
    meinen Augen dann Pech. Es gibt halt Entwicklungen, die sind nicht vorhersehbar. Aber auch
    um sowas abzufangen sind die Disponenten der Rettungsleitstellen da, das ist deren Job.

    Zudem: In vielen RD-Gesetzen steht sinngemäss, dass das Personal "Draussen" der Leitstelle weisungsgebunden ist.

    Nun ja ... das ganze ist sicherlich ein schöner Satz im Rettungsdienstgesetz, aber er ist auch
    nicht zwingend haltbar. Weisungsgebunden ist der AN grundsätzlich erst einmal nur seinem AG
    und das wird in fast allen Fällen nämlich nicht die Rettungsleitstelle sein. Und ich kenne sogar
    Rettungsdienstbereiche, in denen ganz ist klar geregelt, dass eine Rettungsleitstelle dem dienst-
    habenden Personal eben keine Überstunden durch einen Krankentransport anweisen kann.


    Das eigentliche Problem in dieser doch sehr theoretischen Diskussion ist, dass keiner von uns
    die genauen Hintergründe kennt. Und ohne die genauen Hintergründe kann man eigentlich auch
    nicht sagen, ob der AN richtig oder falsch gehandelt hat.


  • Ich bestreite - schon aus eigenen Erfahrung - nicht, dass es diese Fehldispositionen oder -anforderungen gibt, aber daraus darf man dem Kollegen halt keinen Strick drehen. Er hat einen stinknormalen Krankentransport abgelehnt, keinen Notfalltransport...


    Und meine Erfahrung zeigt, dass mancher Krankentransport "mehr Notfall" ist, als die "Notfälle davor oder danach in einer Schicht.
    Bei uns ist es (zumindest auf den RTW) inzwischen üblich, auch beim normalen KTP den Notfallrucksack mitzunehmen. Und ja, ab und zu brauchen wir den auch (und noch anderes "Zeug" aus dem Auto)


    Wir wissen auch Alle, dass die Besteller (Haus- und Bereitschaftsärzte etc.) häufig einen "Krankenwagen" bestellen und ggf. auf Rückfrage antworten "Ne, Blaulicht muss nicht sein" - und schon läuft das in der LSt. als "Krankentransport normal".....


    Daraus abzuleiten, dass ein Krankentransport stets und tatsächlich nicht-dringend oder "ist eh nichts Ernstes" ist, widerspricht den Erfahrungen, die wir wohl Alle schon mal gemacht haben.


    Und aus dieser Sicht ist eben ein generelles Ablehnen eines KTP wegen privaten Termins einfach nur verwerflich. Gut, ein KTP "Heimfahrt" oder "zur AHB" und "zur Verbandkontrolle" wäre da was Anderes. Wer aber so krank ist, dass er aus Sicht eines Arztes(!) mit dem RTW/KTW(!) ins KH muss, der gehört auch gefahren. Ob die Fahrt dann tatsächlich so wichtig/eilig war, kann man hinterher beurteilen, nicht schon vorher!

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