Diskussion rund um die 3,5t-RTW

  • Hi,


    Dann hätte man in manchen Bundesländern auch keinen einzigen Fahrer mehr, denn dort reich tder RS oder eine "geeignete Person" - und mehr zahlen die Kassen auch nicht. Und einen NFS zum RS-Gehalt als Fahrer - das werden sich die NFS ned bieten lassen ;)


    Es sagt ja niemand, dass der RS nicht auch einen Führerschein haben darf.
    Aber wenn JEDER NS einen FS Kl. C1 hat, sind schonmal die Probleme ausgeräumt. Wenn ein RS mit LKW Füghrerschein auftaucht kann der ja auch in Zukunft fahren. Hat er keinen bleibt er auf dem KTW.
    Und das mit der "geeigneten Person" gehört sowieso abgeschafft.



    Und so wie Kellern das schreibt habe ich es schon öfters gesehen... mit einem RS auf dem RTW ohne Führerschein.
    Ein Klassiker.... eine Wache die zum Schichtwechsel den RTW a.D. setzen musste weil für den RTW kein Mensch mit Führerschein im Dienst war. Ist eben blöd wenn der Ersatz-RTW schwerer ist als der Regel-RTW. Nun ja... Notfälle mit dem KTW zu Fahren weckt bei den älteren Kollegen dann immerhin nostalgische Erinnerungen.

  • Die FW halte ich als Vergleich für untauglich. Hier gibt es klarere Rollen. Da reicht ein klar definierter Maschinist mit Führerschein.


    Im Rettungsdienst ist das durchaus fraglich wenn der Höherqualifizierte nur den Führerschein hat. Es gibt keinen sinnvollen Grund weshalb der NS keinen LKW-Führerschein haben sollte. Fahrzeugbesetzungen bei denen nur einer den Führerschein hat können nicht gut funktionieren, da die bestmögliche Patientenversorgung so nicht gesichert ist.

  • Hi,


    Die FW halte ich als Vergleich für untauglich. Hier gibt es klarere Rollen. Da reicht ein klar definierter Maschinist mit Führerschein.


    Reicht nicht, denn "der" Maschinst ist auch mal krank, hat Urlaub etc. und bei FF`s kommt es auch mal vor, dass niemand kommt, der "die grosse Karre" fahren darf bzw. schon im Mannschaftsraum im ersten Auto raus ist.


    Zitat


    Im Rettungsdienst ist das durchaus fraglich wenn der Höherqualifizierte nur den Führerschein hat. Es gibt keinen sinnvollen Grund weshalb der NS keinen LKW-Führerschein haben sollte. Fahrzeugbesetzungen bei denen nur einer den Führerschein hat können nicht gut funktionieren, da die bestmögliche Patientenversorgung so nicht gesichert ist.


    Deutschland hat es halt bis heute nicht geschafft, mit diesen von der EU aufgezwungenen FS-Regelungen umzugehen. Früher durfte jeder mit FS Klasse 3 bis 7,5 und im Gespann bis 12t fahren. Kein Problem!


    Dass Deutschland (bzw. viele Bundesländer!) den ebenfalls von der EU genormten "Typ C" als DEN einzig wahren RTW betrachtet, ist wieder ein rein deutsches Problem. Guck nach Österreich - dort fahren "Typ B" (VW T5 Kasten usw.) als reguläre RTW. Ein 3,5t Sprinter-Kasten ist da schon der NAW und 4,xt-Koffer gibt es dort fast garnicht und wenn, dann als NAW oder ITW. Dito Italien - T5, Fiat/-Kasten etc. (alle locker in der 3.5t-Klasse) sind die RTW, 4,xt-Koffer eine extreme Ausnahme. Schau in die bzgl. Qualität gelobten Länder Nordeuropas (Norwegen, Dänemark usw.) - VW T5, Sprinter Kasten soweit das Auge blickt. Guck in die so viel hochgelobte Schweiz - die Mehrzahl der RTW sind Kasten in bzw. unterhalb der 3,5t-Klasse! Schau nach Polen usw. - nur wir Deutschen "spinnen" auf die "Typ C" als RTW und die dann auch möglichst nur auf 4t bis 5t-Fahrgestellen!


    Ich sag mal, 90% aller Notfallpatienten im RD können auch locker in einem gut ausgebautem T5 oder Sprinter Kasten kompetent und vollkommen versorgt werden. Für die verbleibenden 10% hat die EU sich ja die "Typ C" ausgedacht. Und das Killerargument ist eh immer "im RTH/ITH (der fast immer nur die schwersten aller Fälle transportiert) hab ich noch weniger Platz als in ´nem T5.....

  • Natürlich kann man die Frage stellen ob man wirklich Typ C RTW braucht oder ob es ein Typ B NKTW auch tut. Wäre schließlich auch billiger.


    Ich stimme dir zu... locker 90% der Fahrten lassen auch locker mit den machen. Wenn ich so drüber nachdenke was man so fährt... meistens reicht der absolut aus. Da sind wir dann aber doch bei der Qualitätsfrage. Reicht es uns aus den Rettungsdienst nur für 90% der Patienten halbwegs suffizient anzubieten. Ein gebrochenes Bein krieg ich genauso wie einen Herzinfarkt auch im NKTW untergebracht. Aber wenn es ans Polytrauma oder die Reanimation geht hört der Spaß auf. Ich bin der festen Überzeugung Rettung für so viele wie möglich anzubieten. Dazu gehört dann ein Fahrzeug nach Typ C mit Material das selbst langjährige Kollegen nie in der Hand gehabt haben.


    Alles nur weil der RTW noch billiger werden soll und man beim Personal weiter Lohndumping betreiben kann? Wieso nicht gleich wieder auf KTW A2 umsteigen? T5 Flachdach mit ein bisschen Sauerstoff und Mullbinden kostet fast nichts. Damit krieg ich dir auch noch über 50% der Notfälle abgwickelt.



    Was die Beispiele anderer Länder angeht. Dort ist die Struktur auch ggf. anders. Also wer noch stärker nach "load&go" arbeitet kommt locker mit Typ B aus. Sogar A2 reicht da...

    • Offizieller Beitrag

    Und das Killerargument ist eh immer "im RTH/ITH (der fast immer nur die schwersten aller Fälle transportiert) hab ich noch weniger Platz als in ´nem T5.....

    Verstehe ich das richtig, dass das ein Argument für (!) kleinere RD-Fahrzeuge sein soll?


    Warum wird denn der RTH nie alleine zum Notfallort geschickt? Schon mal einen Patienten im RTH versorgt? Der wird dort nämlich nur transportiert, nachdem er zuvor im großen RTW versorgt wurde. Und sobald etwas schwerwiegenderes auf dem Transport passiert, wo am richtig Patienten gearbeitet werden muss, muss der eine Zwischenlandung machen. Und bekommt dann sofort einen "großen" RTW geschickt...

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

  • Ich sag mal, 90% aller Notfallpatienten im RD können auch locker in einem gut ausgebautem T5 oder Sprinter Kasten kompetent und vollkommen versorgt werden. Für die verbleibenden 10% hat die EU sich ja die "Typ C" ausgedacht.


    So schön der viele Platz in einem Koffer-RTW ist, im Laufe der Zeit habe ich den genießen gelernt. Aber ich durfte
    meine ersten Jahre im Rettungsdienst in einem Mercedes-Benz 310 D und anschließen einem Sprinter 312 D er-
    leben, und da hat das Arbeiten auch wunderbar geklappt.


    Ich denke, dass Deutschland es einfach nicht geschafft hat, die EN richtig zu interpretieren und alle sind auf die
    RTW Typ C eingestiegen, die ja eigentlich für die ITW gedacht waren ...

    Verstehe ich das richtig, dass das ein Argument für (!) kleinere RD-Fahrzeuge sein soll?


    Warum wird denn der RTH nie alleine zum Notfallort geschickt? Schon mal einen Patienten im RTH versorgt? Der wird dort nämlich nur transportiert, nachdem er zuvor im großen RTW versorgt wurde. Und sobald etwas schwerwiegenderes auf dem Transport passiert, wo am richtig Patienten gearbeitet werden muss, muss der eine Zwischenlandung machen. Und bekommt dann sofort einen "großen" RTW geschickt...


    Nein, das Argument sollte vermutlich eher in die Richtung gehen, dass auch ein RTW Typ B vollkommen für die
    Notfallrettung ausreichend ist und in fast allen anderen Ländern in denen die EN Gültigkeit hat auch so umge-
    setzt wird.

  • was die Größe der deutschen RTW angeht,
    darf man, denke ich, auch das Personal nicht ausser Acht lassen.


    Kalr kann ich x% auch mit einem kleinerem Fahrzeug versorgen,
    aber wohin soll das versorgende Personal ?


    Ist der "Bulli" mit zwei Leuten besetzt dann fährt einer und der andere bleibt beim Patienten. Ok, passt.


    Ist ein Auszubildener dabei (beachte: der Notfall-Sani wird 3 Jahre lang ZUSÄTZLICH auf dem RTW mitfahren -müssen- !)
    dann wird es hinten schon enger ...


    kommt noch ein NEF dazu ... dann wird es hinten noch enger:
    der RA vom "RTW" wird hinten bleiben wollen/müssen;
    der NA steigt - natürlich- zu dem Patienten, und seinen "Fahrer" wird es vielleicht auch dabei haben wollen/müssen ....


    sind also schon 3 Leute neben dem Patienten im "Bulli" hinten ....


    und nun verschärfte Umstände:
    der RTW und/oder das NEF haben einen Auszubildenden dabei ....
    sollen die jetzt draussen warten, ausgerechnet jetzt wo es spannend wird um es was zu lernen gibt ?


    schon jetzt tritt man sich in Koffern in solchen Situationen teilweise auf die Füße ...



    klar, man kann keinen Laster fahren nur weil ab und zu mal ein Massenanfall von Rettungskräften auftritt,
    aber auch daran muss man denken: Mitarbeiter brauchen Platz !

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Ist ein Auszubildener dabei (beachte: der Notfall-Sani wird 3 Jahre lang ZUSÄTZLICH auf dem RTW mitfahren -müssen- !)
    dann wird es hinten schon enger ...

    Zum einen bezweifel ich, dass der Notfall-Sani wirklich ZUSÄTZLICH eingesetzt wird, aber das
    ist natürlich nur meine Vermutung.


    Zu meinen Zivi- und EA-Zeiten in Hessen sind wir zumindest im Ehrenamt fast ausschließlich
    mit drei Personen gefahren, auch dort haben wir das eine oder andere Mal mit einem NEF oder
    NAW zusammengearbeitet ... und es hat geklappt, ja der 310er war dann wegen Überfüllung ge-
    schlossen, aber man hat die Arbeitsabläufe dann daran angepasst.

    und nun verschärfte Umstände:
    der RTW und/oder das NEF haben einen Auszubildenden dabei ....
    sollen die jetzt draussen warten, ausgerechnet jetzt wo es spannend wird um es was zu lernen gibt ?


    Zu meinen aktiven Zeiten gab es da ein ganz deutliches Hierarchiegefälle ... erst die Stammbe-
    satzund des RTW, dann der NA. Der Rett-Ass des NEF kam nur dann dazu, wenn der NA etwas
    aus dem NEF benötigt hatte, ansonsten war er draußen. Sämtliche Praktikanten mussten im
    Zweifel draußen bleiben, ok ein NA-Praktikant hatte da etwas andere Rechte ...

    klar, man kann keinen Laster fahren nur weil ab und zu mal ein Massenanfall von Rettungskräften auftritt,
    aber auch daran muss man denken: Mitarbeiter brauchen Platz !

    Versteht mich nicht falsch ... ich bin ein Fan der großen RTW, meiner Ansicht nach gibt es nicht
    wirklich etwas besseres, aber immerhin gibt es genügend Gegenden auch in Deutschland, wo
    man aus den verschiedensten Gründen auf einen Delfis oder einen anderen RTW der Nicht-
    Koffer-Klasse setzt.


    Was ich aber gar nicht mag ist, dass man RTW zwanghaft auf unter 3,5-Tonnen auslegt, damit
    man auf jeden Fall ehrenamtliches Personal, BuFDis oder Aushilfen ohne großen Führerschein
    einsetzen kann.


    Ich habe als Betreiber auch eine Verantwortung meinem Personal gegenüber, und wenn mein
    RTW schon mit dem Stammpersonal, einem Patienten und etwas Gepäck am Rand der Über-
    ladung steht, ist ganz deutlich etwas verkehrt .

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