Ladungssicherung & unternehmerische Fürsorgepflicht

Und mir erzählte man ich solle vorsichtig mit den Geräten sein und die nicht einfach ins Auto werfen... aber offenbar ist das in Fürth nicht so...

Da wollte sich jemand den teuren NEF Ausbau sparen. Soweit ich weiß gibt es für den Antara nichts von der Stange...

Kurvenfahrer - das meinte ich. Nur für so Standard-NEF haben einige Hersteller schon alle ABmessungen erfasst und können so den Ausbau dann doch recht einfach anbieten. Ist ja alles bekannt. Auf so ein extrem seltenes Auto wie einen Antara haben viele wohl keine Lust... und Fürth wird sich einen etwaigen Aufpreis sparen wollen.

aber liegt denn ein Großteil der Geräte nicht hinter der Rücksitzlehne ?

oben, also in Höhe des Gitters, liegt doch fast nix ...

ich sehe da erstmal kein Problem drin, ausser dass es blöd aussieht ...

und dass in dem Chaos offensichtlich noch Geräte geladen werden überrascht mich da eher ...

Wegen der Sicherheit habe ich da keine bedenken. Das Gitter sieht robust aus und die Lehnen halten sowieso.

Eher die Frage: Wie lang hält so ein Perfusor wenn man den einfach drauf wirft? Ich dachte immer die seien recht sensibel. Genauso stelle ich es mir etwas unpratkisch vor wenn man denn mal zwei Koffer rausgenommen hat. Dann kippt bestimmt irgendwas anderes um und wenn man einlädt muss man erstmal wieder alles ordnen.

Zitat von Schulsani

Und mir erzählte man ich solle vorsichtig mit den Geräten sein und die nicht einfach ins Auto werfen... aber offenbar ist das in Fürth nicht so...

Die Fürther können hierfür vermutlich gerade mal zur abwechslung überhaupt nichts. Das Fahrzeug ist gerade als VEF in Erlangen unterwegs, nachdem sowohl das eigentliche VEF als auch das Reserve Fahrzeug nach VU im moment a.D. sind.

Hi,

Zitat von Schulsani

Und mir erzählte man ich solle vorsichtig mit den Geräten sein und die nicht einfach ins Auto werfen... aber offenbar ist das in Fürth nicht so...

" Fahrzeug dient als Reserve-NEF für die genannten Standorte. Die Beladung wird im Bedarfsfall vom jeweiligen Primärfahrzeug übernommen." o.k. - aber auch sowas sollte man besser hinbekommen, zumindest bzgl. Halterung für z.B. Absaugpumpe und Perfusor.

Holzboden haben sie ja reingebaut, wo ist das Problem, da noch quer zwei Airlineschienen drauf und darauf dann Trennwände flexibel versetzbar befestigen?

Und sooo verschieden werden die Geräte im Raum Fürth schon nicht sein, dass jedes NEF eine andere Halterung für Perfusor/Absaugpumpe hat. Notfalls schraubt man halt zwei Halterungen an die Wand - eine für "Typ A" und eine für "Typ B" von Pumpe, Perfusor etc.

Und was den Perfusor betrifft - am empfindlichsten ist die Fördermechanik. Ist die "Achse" nur minimalst verzogen, ist das Teil unbrauchbar. Und so wie das Teil dort im Auto liegt, ist die Chance darauf recht hoch....

Wenn ich mir so die Befestigung der LIFE-Base IV anschaue frage ich mich warum wir bei Weinmann eigentlich mit Traggeplattenhalterungen Crashtests durchführen lassen.

Spannend wäre mal zu erfahren wie sich der Inhalt des Kofferaumes bei einem Unfall mit Überschlag verhält...

Hi,

Zitat von Heiner Lahmann

Wenn ich mir so die Befestigung der LIFE-Base IV anschaue frage ich mich warum wir bei Weinmann eigentlich mit Traggeplattenhalterungen Crashtests durchführen lassen.

Ich weis nicht, was du hast - der Medumat ist doch auf ´ner Trageplattenhalterung befestigt

Zitat

Spannend wäre mal zu erfahren wie sich der Inhalt des Kofferaumes bei einem Unfall mit Überschlag verhält...

Der Perfusor geht kaputt
Das Trenngitter wird halten, sieht sehr massiv aus. Und der Rest fliegt durch die zerbröselte Heckscheibe raus - aber das ist bei vielen anderen "offiziellen" Konstruktionen auch nicht sehr viel anders.

Inzeressant wäre noch, wo sich das EKG versteckt. Vielleicht liegt´s auf dem Rücksitz? Und ob das Auto die nach NEF-DIN geforderte Kühl- und Wärmebox hat, wage ich auch mal ganz vorsichtig anzuzweifeln.

Rescue-M

Da dachte man sich vielleicht das gekühlte Handschuhfach reicht
Ich nehme an das EKG fehlte zu dem Zeitpunkt entweder im Auto und wir noch mit reingeschmissen oder liegf eher vorne im Fußraum (damit man es laden kann).

Das schlimme: Der Perfusor geht da hinten auch ohne VU kaputt. da reicht die ambitionierte Fahrweise in einer Kurve oder eine Vollbremsung. Beim NEF ist das jetzt auch kein unwahrscheinlicher Fahrzustand.

Zitat von Heiner Lahmann

Spannend wäre mal zu erfahren wie sich der Inhalt des Kofferaumes bei einem Unfall mit Überschlag verhält...

Das Zeugs in dem Fahrzeug ist 'Ladung', und da muss das Zeugs halt bei einer Blockierbremsung und bei schnellen Schlenkern am Platz bleiben, mehr nicht. Unfälle, Überschläge zählen nicht. Nach vorne ist mit (so wie es aussieht, vom KFZ-Hersteller angebotenen Gitter gesichert, auch wenn das alles eher nach 'loser Schüttung' als nach qualifizierter Ladungssicherung aussieht.

Zitat von Heiner Lahmann

Wenn ich mir so die Befestigung der LIFE-Base IV anschaue frage ich mich warum wir bei Weinmann eigentlich mit Traggeplattenhalterungen Crashtests durchführen lassen.

Weil eine EN es fordert?! Und weil es so nette ECE-Richtlinien wie die R21 für im Fahrgastraum befindliche Teile in PKW gibt?!
Wobei manche Anbieter Fahrzeug-Regaleinrichtungen etc wohl mangels Vorgaben in Anlehnung an die ECE R 44 (Rückhalteeinrichtungen für Kinder) testen.

Innenausbauten in PKW und Transportern unterhalb der 3,5 t zGM sind eh so ein Zündstoff-Thema. Besonders dann, wenn der Innenausbau vom örtlichen Schreiner oder Sprengler gemacht wird.
Teils sind ja noch nicht einmal (über die offizielle Dienstschiene) Aussagen vom Fahrzeughersteller zu (zugelassenen) Befestigungspunkten, der Belastbarkeit vorhandener Zurrpunkte, usw. zu bekommen.

Und da kommt wieder der im Eingangsbeitrag erwähnte 'Unternehmer' ins Spiel. Er muss als 'Fahrzeughalter' ein für die Transportaufgabe geeignetes Fahrzeug zur Verfügung stellen und dafür sorgen, das die 'Ladung' auch anständig - dem Stand der Technik nach - gesichert werden kann.
Leider wird aber in der Branche viel zu selten von den netten Kollegen kontrolliert ...

Zitat von kurvenfahrer

Noch so nen Held: http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/107287

Das Zeugs scheint mit einem quer verlaufenden Gurt gesichert zu sein (Bilder der Heckansicht, blauer Gurt auf der Fahrerseite sichtbar). Könnte grob über den Daumen als LaSi durchgehen.

Das ist wohl halbwegs gesichert. So wie ich es erkenne ist das C3 in der Halterung und die an die Holzplatte geschraubt. Ein Verrutschen in oder entgegen der Fahrtrichtung ist so verhindert. Der Gurt schützt bei Crashs. Der Fahrer wird durch das Gitter vor dem Rucksack geschützt. Also es sollte reichen.. auch wenn ich dennoch die Frage in den Raum stelle warum es unbedingt ein super duper toller 5er BMW sein muss und man dann kein Geld mehr für einen professionellen Ausbau hat. Der NEF-Ausbau kostet nun wirklich nicht die Welt.

Also die Insassen sind geschützt... das schlägt nicht nach vorne durch... aber ja... ob es sich bei einem Crash selbst zerlegt ist durchaus möglich. Je nachdem wie sie die Holzplatten befestigt haben (die Ausbauer machen das ja auch nicht anders). Aber wenn man ein Gurt braucht dann wird die Grundplatte wohl nicht befestigt sein. Also ja.. .bei einem Crash kann man wohl wieder Technik kaufen gehen. Nennt sich am falschen Ende sparen,

Zitat von kurvenfahrer

Die paar Holzschrauben und das Zurband wird Zeug bei nem Bums nicht am Platz halten.

Ist das denn gefordert?
Siehe meinen Beitrag hier (12).
Das Zeug ist zunächst einmal Ladung. Und da ist "Halten bei Bums" zunächst einmal nicht gefordert.

wahrscheinlich ist es Irrsinn aber genau so:

die Versicherung zahlt den C3 (als Beispiel) im Falles eines Unfalls wenn bewiesen ist dass der Einbau den technischen Regeln entsprochen hat.

Dass man es für einen Bruchteil der Schadenssumme hätte besser machen können interessiert keinen.

Und vielliecht auch noch dieses:
wenn mein Med-Tech-Gerät einen "Bums" erlebt hat muss es zum Testen weg.
Dann kann es auch gleich äusserlich noch ein paar Risse haben und komplett ersetzt werden ...