Die 1. Deutsche Rettungsmeisterschaft

  • Gemäß dem Motto "Augsburg sucht den Superretter!"
    findet dieses Jahr zum ersten Mal ein nationaler Wettbewerb besonderer Art statt:
    Die 1. Deutsche Rettungsmeisterschaft
    Rettungsteams aus allen 16 Bundesländern sind aufgefordert, sich einem harten, schwierigen und extrem vielfältigen Contest zu unterziehen!
    In einzelnen Disziplinen wie etwa Notfallmedizin und Outdoor-Survival werden sich die Teams an 16 Stationen beweisen müssen.
    Eine Fachjury an den einzelnen Stationen sowie eine übergeordnete Fachjury bewerten die angereisten Rettungsteams.
    - Die beste Mannschaft qualifiziert sich für die Internationalen Rettungsmeisterschaften in Polen.
    (Bis jetzt konnte noch nie eine deutsche Mannschaft an den Internationalen Rettungsmeisterschaften teilnehmen, weil es keinen nationalen AusscheidungsContest gab!)


    Wer kann teilnehmen?
    Angehörige aller Organisationen, ob Hilfsorganisationen oder private Rettungsdienste. Jedes Team besteht aus 3 Teilnehmern, wobei mindestens 1 Rettungsassistent dabei sein muß. Unter allen Bewerbern wird für jedes der 16 Bundesländer eine Gruppe ausgelost, die mit einem Krankentransportwagen nach Augsburg kommt. Das Startgeld von 15,- Euro pro Person beinhaltet Übernachtung und Verpflegung.
    Informationen und Bewerbungen an Marc Schlachter, Bäuerle Ambulanz unter 0821-808600, http://www.naw-berlin.de oder http://www.wild-scout.com
    Übernachtet wird im RettungsCamp auf der Messe Augsburg.


    Mehr Infos unter http://www.rd-augsburg.de

  • Augsburg.


    Der private Rettungsdienst Krankentransport Ost/West aus Leipzig hilft am besten. Das Team gewann am Wochenende die erste deutsche Rettungsmeisterschaft. Acht jeweils dreiköpfige Mannschaften aus ganz Deutschland waren in Augsburg gegeneinander angetreten. Auf die Plätze zwei und drei kamen eine Gruppe des Deutschen Roten Kreuzes Ratzeburg in Schleswig-Holstein und das bayerische Frauenteam «Chicken Rescue» des BRK Ingolstadt. Im Rahmen der Gesundheitsmesse «Intersana» hatten die Wettkämpfer 16 Einzelprüfungen und einen Großeinsatz zu bewältigen.
    Zu Beginn der abschließenden Katastrophenschutzübung war bewusst falsch alarmiert worden: Von einer in einem Fahrstuhl eingeschlossenen Person war die Rede, die eintreffenden Rettungskräfte waren jedoch mit dem ziemlich realistisch nachgestellten Einsturz einer Messehalle konfrontiert. Es kam darauf an, schnell weitere Kräfte anzufordern. Zwischen herabgestürzten Betonteilen mussten dann zahlreiche Verletzte gerettet und medizinisch versorgt werden. Dabei griff auch die Augsburger Rettungshundestaffel, die Berufsfeuerwehr Augsburg und das Technische Hilfswerk Augsburg ein. Die Verletzten wurden von dem Fachdienst «Realistische Unfalldarstellung» im Bayerischen Roten Kreuz Augsburg-Stadt gemimt. “Die Mitglieder sind in solchen Fällen nicht nur entsprechend geschminkt, sondern können auch den Zustand der Opfer realitätsnah nachspielen.” erklärt die Fachdienstleiterin Andrea Müller.
    Auch die Polizeidirektion Augsburg war in die Übung eingebunden und sicherte den Unfallort ab. Besonders hartnäckige Gaffer wurden in Gewahrsam genommen. Ebenso beteiligte sich die Bundeswehr mit dem Rettungshubschrauber SAR 56 aus Landsberg an der Übung.
    Der Leiter des Organisationsteams Marc Schlachter mag «Gemeinheiten» wie die falsche Alarmierung. Solche Stolpersteine wurden nach seinen Worten häufig eingebaut. An einer Station ließen die Schiedsrichter die Teams an einem Feuerwehrfahrzeug einen Reifen wechseln oder stellten einem verletzten Kind eine hysterische Mutter zur Seite, die die Rettungskräfte behinderte. Manche Teilnehmer beschwerten sich, es sei doch unrealistisch, dass ein Patient mit verletztem Arm auch noch unter einem Herzinfarkt oder Unterzucker leide. Aber bei einem Rettungsdienstmitarbeiter ist es laut den Organisatoren nicht damit getan, wenn er die richtige Wunde mit dem richtigen Verband versorgen kann.
    Die deutsche Meisterschaft soll laut Manuel Holder, dem stellvertretenden Leiter des Organisationsteams, vor allem das Image der Rettungsdienste verbessern: «Die Bevölkerung hat das Bild eines Krankenwagenfahrers im Kopf, der den Patienten in den Krankenwagen einlädt und ins nächste Krankenhaus fährt. Dabei müsse längst auch ein Rettungsdienstmitarbeiter etwa in der Lage sein im Notfall ärztliche Maßnahmen durchführen zu können.”
    Besonders freuten sich die Organisatoren darüber, dass es ihnen gelungen war, die verschiedenen Rettungsdienste vom Maltester Hilfsdienst über den Arbeiter-Samariterbund und dem roten Kreuz bis zu privaten Hilfsdiensten für die Meisterschaft zusammenzubringen. Wegen des Konkurrenzdenkens habe es bisher nur interne Wettbewerbe gegeben. In Augsburg ist das Verhältnis der Hilfsorganisationen aber traditionell gut. Auch die Augsburger Berufsfeuerwehr, die Polizei und der Sanitätsdienst der Bundeswehr halfen bei der Organisation, welche durch eine Projektgruppe der unabhängigen Rettungsdienstschule NAW Berlin geführt wurde, mit.
    Die Schiedsrichter wurden von den teilnehmenden Organisationen gestellt und von einer Grand Jury überwacht. Ihr gehörten der Chef der Augsburger Feuerwehr, Frank Habermaier, sowie die Notärzte Dr. Roland Schlecht aus Augsburg und Dr. Manfred Sturm an. Habermaier lobte die Leistungen der Teilnehmer: «Die reichten von supergut bis normal-gut. Ein Ausfall war nicht dabei.» Die Rettungsmeisterschaften sollen im kommenden Jahr wieder in Augsburg stattfinden.

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