Hallo,
"Bombenstimmung" in München beim Fund einer Fleigerbombe aus dem 2. Weltkrieg. Die wa rnicht wie üblich mit einem Aufschlagzünder ausgerüstet, sondern mit einem heimtückischen Zeitzünder, den die Bombenexperten (kamen u.a. aus Thüringen und Brandenburg!) nicht entschärfen konnten.
Es wurde schon sehr früh (Montag) in Erwägung gezogen, die Bombe gezielt zu sprengen. Feuerwehr udn THW begannen, die Bombe abzudecken und "einzumauern, Gebäude vorsorglich abzustützen usw. Zur Strassenseite wurde ein grosser Hügel aus Kies/Schutt aufgeschüttet, die Bombe selbst mit Gitterboxen voller Sandsäcke umbaut. Über die ganze Sache kam dann tonnenweise Stroh und Heu.
Stroh-/Heuballen sollen die Splitterwirkung effektiv dämpfen und die Druckwelle vermindern - soweit die Theorie und Aussage der BF, angeblich wäre das weltweit geübter Standard.
http://www.thw.de/SharedDocs/M…ge=3171814&selfId=3171752
Um 21:45 am Dienstag wurde dann gesprengt. Im Umkreis von 300m des dicht mit Wohn- und Geschäftsgebäuden umgebenen Baugrundstücks war evakuiert, im Umkreis von 1000m wurden die Leute aufgefordert (=gezwungen) in ihren Wohnungen zu bleiben.
Video der Sprengung: http://vimeo.com/48399328
Es kam, was kommen musste. Zahllose Glasscheiben gingen zu Bruch, das war einkalkuliert und auch irgendwie logisch. Aber....
Es gab zahllose Feuer, die durch das umherfliegende, brennende Stoh ausgelöst wurden. Ein Ladengeschäft ca. 30m vom Sprengort entfernt brannte völlig aus, ebenso die Wohnung darüber. Auf den Dächern der Häuser brannte Stroh, es sah aus, als würden dort die Dachstühle brennen. Häufig brannte es auch in Wohnungen/Büros, in denen durch die zerborstenen Glasscheiben das brennende Stroh geschleudert wurde. Die betreffende Strasse war ein Flammenmeer aus brennendem Stroh und Heu (was weitgehend aber selbst wieder erloschen ist) Der Ladenbesitzer des ausgebrannten Ladens äusserst sich in der Presse "ich hab gedacht, ich kehre ein paar Schreben zusammen und räume auf" Dass sein Laden komplett ausbrennt, hatte er sich nicht vorgestellt....
Auf Funk brach "etwas" Hektik aus, div. Posten und Fahrzeuge meldeten die Brände und forderten Löschfahrzeuge an - Kommentar der ÖEL irgendwann "wir können keine Einsatzstellen mehr bedienen"
Man könnte das wohl als vorsätzliche Brandstiftung bezeichnen. Jedes Kind weis, dass Stroh und Heu brennt wie Zunder. Und mit der enormen Druckwelle einer 250kg-Bombe fliegt das Zeug auch noch sehr weit. Im TV berichtet eine Anwohnerin, dass ihre ganze Wohnung voll Stroh und Heu gewesen sei, gebrannt hatte es zum Glück aber nicht.
Warum verwendet man hoch brennbares Material als "Dämmung"??? Warum beschafft man nicht (Vorlaufzeit war ja da!!) beim Baustoffgrosshandel nicht bzw. schwer brennbare Glas/Steinwolle für diese Zwecke in grossen Mengen? (oder lagert sowas vorsorglich schon mal ein)