Strafanzeige gegen Feuerwehr

  • Zeitungsartikel


    Nachdem bei einem Wohnungsbrand in Saarbrücken Burbach 4 Kinder gestorben sind haben die Angehörigen Strafanzeige gegen die Saarbrücker Feuerwehr gestellt. Die Feuerwehrleute hätten hinweise der Mutter, dass Kinder sich in dem Raum aus dem die Mutter per Drehleiter gerettet wurde, aufhalten würden, ignoriert.


    Ich weiß nicht wer von euch Bilder gesehen hat, aber bei dem was ich sah halte ich die Forderung da Feuerwehrleute (auch wenn gut ausgebildet und mit guter PSA) reinzuschicken für unverantwortlich. Auch wenn Menschenrettung ganz oben bei der Aufgabe der Feuerwehr steht, ist der Eigenschutz noch viel wichtiger. Was nützt es da Leute reinzuschicken wenn denen selber was passiert?


    Und zu guter letzt. Warum wird in dem Artikel extra erwähnt dass es eine Roma Familie ist? Ich mach schonmal ein Wettbüro auf, mit dem Thema "Wie lange dauert es wohl bis die ersten NAZI vorwürfe gemacht werden?"

  • ne is klar, die Feuerwehr is schuld !


    a) waren die Kinder alt genug um selbst laufen (fliehen) zu können


    und b) warum steigt die Mutter VOR ihren Kindern in den Drehleiterkorb ?


    und c) wodurch ist der Brand überhaupt ausgebrochen ? vielleicht ist daran jemand "schuld" ?


    aber nein, die einzigen die wegen sowas aufstehen und ihren eigenen Arsch riskieren sind mal wieder schuld an Allem !


    Armes Deutschland. Kein Wunder dass immer weniger Lust haben sich sozial zu engagieren (zB in der Feuerwehr)

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Hi,


    ne is klar, die Feuerwehr is schuld !


    Natürlich. Vielleicht lässt sich damit ja Geld verdienen. Die arme Roma-Familie und die bösen Deutschen - das funktioniert schon irgendwie.


    Interessant, dass die "Roma-Grossfamilie" zwar sofort Geld hat, um einen Anwalt zu beauftragen aber wohl nicht, um den Strom zu bezahlen. Der Strom war lt. Presse/Polizei schon seit Tagen abgestellt (aka "gesperrt" - wie das halt so ist, wenn man nicht zahlt)


    Zitat


    und c) wodurch ist der Brand überhaupt ausgebrochen ? vielleicht ist daran jemand "schuld" ?


    "Schuld "war vermutlich der Energieversorger, der den Strom gesperrt hat. Deshalb musste man ja Licht mittels Kerzen machen und ggf. mit einem Campingkocher etc. kochen. Wenn sich tatsächlich herrausstellt, dass o.g. Kerzen/Kocher brandursächlich waren, dann kann sich der Energieversorger schon auf ein Schreiben des Anwalts der Familie freuen....

  • Da ist auch nen schöner Kommentar unter dem Artikel
    "Wer ist hier wohl auf wen zu gegangen?
    Anwalt auf Klägr?
    Oder umgekehrt?"


    Wenn man die Kanzlei vom Anwalt sucht findet man das "Wolfgang Köhl - Wirtschafts- und Steuerstrafrecht"
    Wie nun ausgerechnet so ein Anwalt darauf kommt die klagende Familie zu vertreten?

  • Hi,



    Wenn man die Kanzlei vom Anwalt sucht findet man das "Wolfgang Köhl - Wirtschafts- und Steuerstrafrecht"
    Wie nun ausgerechnet so ein Anwalt darauf kommt die klagende Familie zu vertreten?



    Wird halt der "Hausanwalt" dieser sogenannten "Grossfamilie" sein...

  • Es ist sehr tragisch was da in Burbach passiert ist, vor allem vor dem Hintergrund das eine der beiden Berufsfeuerwachen direkt um die Ecke liegt und direkt mit einem "Saarbrücker Löschzug" (LHF 20/16, TLF 24/50, DLK 23/12) ausrücken konnte. Es ist wie bei vielen so schlimmen Ereignissen so, das man direkt nach einem Schuldigen für die Tragödie sucht und wer liegt da im ersten Moment näher als die Feuerwehr? Ich kann mir die ganze Szenerie vor Ort sehr gut vorstellen:
    Da steht eine schreiende Mutter auf der Straße, ruft um Hilfe für ihre Kinder. Daneben steht der Einsatzleiter der Feuerwehr und erkundet die Lage fortwährend. Sicher nimmt er die Rufe der Mutter wahr und leitet entsprechende Maßnahmen ein, nur sieht das keiner der Umstehenden. Da steht vermutlich nur ein Feuerwehrmann mit ernster Miene der die Mutter etwas abdrängt und zu beruhigen versucht, während der Einsatzleiter weiter erkundet und plant. Keiner der "Zivilisten" sieht sicherlich das schon längst entsprechende Rettungsaktionen angelaufen sind oder alternativ erkennt keiner das eine etwaige Rettungsaktion ein Selbstmordkommando wäre, weil die Wohnung schon zu stark brennt. Auch weiß keiner der "Zivilisten", weder Betroffene, noch Anwohner, wie genau die Feuerwehr arbeitet. Da wird dann der untätige Sicherungstrupp vor dem Haus sicher zu etwas was er nicht ist: Ein augenscheinlicher Faulenzertrupp und nicht die Lebensversicherung der Akteure im Gebäude. Auch weiß keiner wie schwer es ist bei null Sicht in einem Raum, sei er noch so klein, etwas zu suchen und zu finden. Wenn man nichts sieht und nur die Hände hat um sich zurecht zu finden, dann wird selbst ein Badezimmer zu einem Ballsaal. Vor allem wissen die Leute nicht das viel Hilfe nicht auch gleich viel Erfolg ist. Was nützen mir am Ende vier oder mehr Trupps in einer Vierzimmerwohnung? Das sind acht Einsatzkräfte, vier C-Leitungen und viel zu wenig Platz um gut arbeiten zu können.


    In den letzten Monaten habe ich ähnliche Szenen auch bei uns in der Stadt erlebt, auch wenn Anzeigen und Kritik zum Glück ausgeblieben sind. Zunächst brannte es in der Erdgeschosswohnung einer vierköpfigen Familie. Zum Glück konnten sich alle noch rechtzeitig ins Freie retten, denn das Feuer hatte schnell eine ungeheure Intensität gewonnen. Der Alarm ging irgendwann zwischen 5 und 6 Uhr an einem Samstagmorgen ein. Die Ermittlungen der Polizei ergaben: Die Kinder der Familie waren schon seit Stunden wach, hatten den Fernseher an und hatten im Bett gezündelt. Zum Glück ist hier alles gut gegangen und wir mussten schwer Verletzten oder gar Tote aus dem Haus tragen. Genauso gut hätte dieser Einsatz aber auch anders aussehen können.
    Und dann starb vor einigen Monaten beim Brand in einer Dachgeschosswohnung eine ältere Frau. In der Anfangsphase wurden immer neue Angriffstrupps in die Wohnung geschickt, in der Spitze dürften es vier gewesen sein. Nach dem Einsatz berichteten dann die Trupps das sie sich nur selbst behindert hätten. Keiner hätte vernünftig arbeiten können, denn man hätte sich selbst im Weg gestanden. Genutzt hat dieser Personalaufwand nichts, die alte Frau war bei Eintreffen der Feuerwehr schon tot und zur unkenntlichkeit Verbrannt.


    Edit:
    Die nächste Wache der BF Saarbrücken war die Wache 2 ( http://bos-fahrzeuge.info/wach…F_Saarbruecken_Wache_2_FW ) und die liegt gerade mal 500 m vom Einsatzort entfernt...

  • Hi,



    Es ist wie bei vielen so schlimmen Ereignissen so, das man direkt nach einem Schuldigen für die Tragödie sucht und wer liegt da im ersten Moment näher als die Feuerwehr?


    ...vorallem wenn man Angehöriger einer Volksgruppe ist, die vor über 60 Jahren von den Deutschen massiv verfolgt und zu Tausende Menschen dieser Volksgruppe damals ermordert wurden...

  • Durch solche Vorverurteilungen stellt man sich auf das gleiche Niveau wie die hier charaktersierte Familie... Solche Stammtischsprüche tragen nicht zur Klärung bei...im Gegenteil.


    Auch die Einschaltung des Anwalts ist noch keine Verurteilung der Feuerwehr.

  • Solche Vorverurteilungen spiegeln aber leider genau das wieder wie es in Deutschland abläuft.


    Dass das einschalten des Anwalts keine Verurteilung ist, wissen wir auch. Aber es erinnert gewaltig an solche Hetzjagden wie in Ludwigshafen vor ein paar Jahren.

  • was lernen wir daraus ?
    wenn einem der Strom abgestellt wird - nagel' ihm wenigstens einen Rauchmelder an die Decke ...


    aber mal ehrlich:
    wie lange muss man in Deutschland leben, wie alt muss man sein oder welche Herkunft muss man haben um zu wissen dass offenes Feuer, egal wo und aus welchem Grund, gefährlich sein kann ?


    Ich vage zu behaupten dass das sogar die Erfinder des Feuers schon wussten,
    obwohl sie noch mehr behaart waren als manche von uns !

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Interessant zu sehen wie jetzt wieder alle auf dem Stromlieferanten rumhacken weil er den Strom abgestellt hat weil ja Kinder da waren. Meiner Meinung nach sollte man erstmal überlegen ob man sich sowas leisten kann bevor man 5 Kinder in die Welt setzt.
    Andere regen sich über die Rauchmelder Diskussion auf, "die sich diese Familie in ihrer Notlage mit Sicherheit nicht hätte leisten können". Ich bin mir sicher, wenn der Vater zur anscheinend wenige hundert Meter entfernten Berufsfeuerwehr gegangen wär und gesagt hätte "Ich hab 5 Kinder, kann mir aber keine Rauchmelder leisten. Könnten sie mir vielleicht bitte irgendwie helfen?", da hätten sich garantiert 1-2 Stück irgendwo im Lager gefunden die er bekommen hätte.

  • ja, ich sehe das genau so und ich würde es auch genau so sehen, wenn die Opfer meine Nationalität hätten.


    Insgesamt ist und bleibt es eine Tragödie für die Familie, die anderen Hausbewohner deren Hab und Gut unschuldigerweise in Mitleidenschaft gezogen wurde,
    für die eingesetzen Helfer die von den Eindrücken des Einsatzes belastet werden und gegen die in der Folge vielleicht auch noch ermittelt wird.


    Dieser Fall zeigt aber auch sehr schön wie wichtig Rauchmelder sein können,
    wahrscheinlich hätte der Brand weit weniger Opfer gekostet als er es jetzt tat,
    ich finde es sehr schade dass die Rauchmelderpflicht erst so spät auf den Weg gebracht wurde.


    Denn es ist in dem Punkt leider wie so oft heutzutage:
    man muss für den Bürger mitdenken und ihn Sicherheitsmaßnahmen vorschreiben, weil er es allein einfach nicht gebacken kriegt.


    Das gilt wohl für die Arbeitsstätte genauso wie für den Straßenverkehr oder die eigenen vier Wände !

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Ich finde das nicht so ungewöhnlich. Bei solchen Schicksalsschlägen sucht man Antworten auf Fragen die man nicht stellen sollte und es keine sinnvolle Antwort gibt. Es ist jedoch menschlich das doch zu tun. Sich selbst belastet man dabei nur sehr ungern. Da kommen schnell Gedanken auf, andere hätten es richten müssen.


    Die RDler kennen das sicherlich auch. Zu oft kommen hinterher Anschuldigungen - man hätte zu lang gebraucht... man hätte sich nicht richtig angstrengt etc. Sowas bietet sich eben an. Da ist nicht jemand aufgrund eines jahrzehntelang ungesunden Lebensstils oder durch überhöhte Geschwindigkeit gestorben, sondern weil wir zu langsam waren und an der E-Stelle nicht in panik durch die Gegend geirrt sind. Ich wüsste nicht wieso das bei der Feuerwehr anders sein sollte.


    Man stelle sich die Belastung für die Frau vor. Das Wissen, dass die eigenen Kinder jetzt noch leben würden, wenn man sie zuerst in den Korb gesetzt hätte und selbst gewartet hätte. Mit dem Wissen zu Leben ist verdammt schwer. Da ist es viel leichter die Leute zu beschuldigen die eigentlich nur helfen wollten...

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