Hessen - MZF - Tragestuhl Pflicht oder nicht?

  • Hi,


    Klar, man könnte mehr Nacht-KTW einsetzen. Wäre allerdings nicht finanzierbar. Wenn die RTW nachts schon nicht voll ausgelastet sind, kriegt man den KTW erst recht nicht voll. Bei der Fianzierung in RLP (und anderen Ländern) ist das einfach nicht drin. Da ist an anderen Stellen der Fahrzeugmangel schlimmer.


    Das kommt davon, wenn man nicht bedarfsgerecht plant. In meinem RD-Bereich fahren tagsüber deutlich mehr RTW als nachts und die KTW reduzieren sich von einem Maximum gegen 09:00 schrittweise bis 24:00, dann bleibt nur noch ein öff. KTW, der 24h fährt. Dito auch bei unseren eigenen priv. KTW - einer fährt 24h, der Rest verabschiedet sich schrittweise von 16:30-22:30 Uhr.


    Zitat


    Ansonsten gibt es hier scheinbar keine Ärzte die Nachts einweisen. Da kommt schon nachmittags oft nichts mehr.


    Wir haben in der Stadt eine ganze Armada von Bereitschaftsärzten (ABD) - und die weisen auch nachts um 03:00 "zum Katheterwechsel" ein.... (zum Glück haben wir auch 2 24h-KTW (1x öffentlich, 1x privat)



    Zitat


    Sicher... in der Stadt ist das immer einfacher. Es gibt einen ganzen Haufen Fahrzeuge die alle nur kurz belegt sind. AUf dem Land lohnt es sich dann aber nicht jede Menge Fahrzeuge vorzuhalten nur für den Fall, dass die eines Tages mal jemand braucht.


    KTW auf dem Land könnte man z.B. per Rufbereitschaft (=Besatzung ist zuhause) vorhalten.

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Ihr seid auch ne Großstadt. Da lohnen sich Nacht-KTW natürlich... allein weil man die Menge anpassen kann.


    Ich fahr eben Landrettung. Da hat man pro Wache jeweils 1-2 RTW und die gleiche Menge KTW. Da fahren nachts genauso viele RTW wie tagsüber - denn weniger ist keiner und die KTW lohnen sich am Wochenende oder nachts nicht. Größere Wachen haben am Samstag noch nen KTW laufen... der ist gut ausgelastet. Aber außerhalb ist eben nichts los. Ich spreche da von Wachen die in einer Nachtschicht selten mehr als 3 Fahrten haben - und darin sind schon KTW Fahrten eingerechnet. Noch ein weiteres Auto dazu stellen lohnt sich einfach nicht. Da ist am Tag der Fahrzeugmangel erheblich schwerer.
    Was den Bereitschafts KTW angeht - würde ich überhaupt nicht einsehen. Auf der Wache kann ich bequem "ruhen" und kriege Geld dafür - wieso sollte ich so doof sein und nur nen Bereitschaftsdienst machen wenn der nicht voll bezahlt wird. Weiteres Problem der Landrettung: Man wohnt nicht da wo man arbeitet. Wenn die dann erstmal ne halber Stunde herfahren müssen bringt es das nicht. In der Zeit hätte der RTW den Patienten längst gefahren. Gerade nachts ist immer irgendwo ein Fahrzeug frei.


    EDIT: Was ich vonn Kollegen aus ganz RLP höre ist einfach: Das Problem liegt am Werktag und nicht in der Nacht oder am Wochenende. Nachts ist es oft kein problem ein Auto zu kriegen, nur tagsüber langt es vorne und hinten nicht.
    Aber um zum Thema zurückzukommen: Also hier auf dem Land hat es sich bewährt man eben jemand in den RTW setzen zu können und nen NKTW als Back-Up zu haben. Gerade letzterer setzt sich scheinbar immer weiter durch und wäre doch auch für Hessen interessant.

  • Klar, man könnte mehr Nacht-KTW einsetzen. Wäre allerdings nicht finanzierbar. Wenn die RTW nachts schon nicht voll ausgelastet sind, kriegt man den KTW erst recht nicht voll. Bei der Fianzierung in RLP (und anderen Ländern) ist das einfach nicht drin.

    Sei mir nicht böse ... aber dass die Finanzierung das nicht mitmacht liegt auch daran, dass
    es in ganz RLP fast nur einen einzigen Anbieter gibt, der mit solchen Kampfpreisen agiert,
    damit sich ein privater Anbieter gar nicht erst überlegt dort anzufangen.


    DAMIT kann man auch einen Rettungsdienst kaputt machen und alle sinnvollen Neuerungen
    verhindern.

    Was den Bereitschafts KTW angeht - würde ich überhaupt nicht einsehen.

    Wen interessiert denn,w as der einzelne Mitarbeiter einsieht? Es gibt einen Arbeitsvertrag und
    einen Dienstplan und daraus ergibt sich, wer Dir zu sagen hat, wie und wann Du auf welcher
    Wache zu erscheinen hast.


    Ob Du das jetzt einsiehst ... ich glaube das ist vollkommen egal.

    Gerade nachts ist immer irgendwo ein Fahrzeug frei.

    Und gerade das ist ja wohl ein Hohn oder? Du willst also lieber einen RTW quer durch den Kreis
    jagen, damit er einen Notfall übernehmen kann weil der zuständige RTW einen Krankentransport
    übernehmen muss? Das ist ja schon im flachen Schleswig-Holstein nicht sinnvoll zu machen, wie
    soll das erst in Rheinland-Pfalz aussehen, die ja nun doch ein paar mehr Hügelchen haben?

  • Wie ist denn das mit Hilfsfristen, die gelten auch Nachts, oder ?


    Wir haben Nacht-KTW - und das ist auch gut so.


    Nachts sind per se weniger RTW im Dienst und wenn ich einen RTW von einer entlegenen Wache mit einem KT durch den halben Kreis schicke, ist der randständige Wachbezirk wegen sowas verwaist.


    Müssen also die benachbarten Kollegen einspringen, und wenn die auch weg sind ....


    ich will nicht der sein der auf einen RTW warten muss nur weil es gar keine KTW gibt die den nicht-dringlichen Kram abfangen müssen

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Zitat

    Sei mir nicht böse ... aber dass die Finanzierung das nicht mitmacht liegt auch daran, dass


    es in ganz RLP fast nur einen einzigen Anbieter gibt, der mit solchen Kampfpreisen agiert,


    damit sich ein privater Anbieter gar nicht erst überlegt dort anzufangen.

    Was soll ich schon dagegen sagen. Da hast du nunmal Recht.

    Zitat

    Ob Du das jetzt einsiehst ... ich glaube das ist vollkommen egal.

    Nö. Genauso wie fast alle RS (und viele RA) arbeite ich als Aushilfe ohne Fixum. Wenn ich keine Bereitschaft will mache ich auch keine. Und wer leistet schon die gleiche Arbeit wie sonst nur kostenlos? Die Arbeitsbedingungen würden dadurch massiv verschlechtert werden.

    Zitat

    Du willst also lieber einen RTW quer durch den Kreis


    jagen, damit er einen Notfall übernehmen kann weil der zuständige RTW einen Krankentransport


    übernehmen muss?

    Nö nicht durch den ganzen Kreis. Insbesondere haben KTW Transporte Zeit. Mal ehrlich... nachts bekommt man schneller einen Transport als Tags. Tagsüber kann man wenn man Pech hat schon ein paar Stunden warten. Nacht sist das kein Thema. Im Zweifel muss mal die Nachbarwache aushelfen. Das mag dramatisch klingen... in der Realität gibt es da aber keine Probleme. Wir haben nachts keine Einweisungen. Also reine KTW Fahrten sind extrem selten. Bei den meisten "KTW Fahrten" bin ich doch recht froh einen RA dabeizuhaben der sagt, dass das nichts ernstzunehmendes ist. Da ruft nachts eben die Oma wegen Bauchschmerzen an. Bevor man da nen KTW hinschickt der dann RTW oder NEF nachfordert kann das auch gleich der RTW sich ansehen. Also Fahrten bei denen schon vroher sicher ist, dass es eine reine KTW Fahrt ist habe ich nachts noch nie gehabt. Die meisten stellen sich bei der Ankunft erst als solche raus.


    Tagsüber ist es da weit schlimmer. Denn da reichen die Fahrzeuge (in ganz RLP) vorne und hinten nicht. 2 Stunden Wartezeit auf nen KTW kann mal vorkommen - darf aber kein Dauerzustand sein. Ne halbe Stunde auf nen RTW warten kann auch nicht sein. Nur habe ich da die Hoffnung aufgegeben, dass sich noch was tut.



    kellern
    Nachts länger auf denRTW warten zu müssen weil der ne KTW Fahrt macht ist recht unwahrscheinlich (es fallen nunmal wenige an) Tagsüber warten zu müssen weil einfach alle belegt sind kommt da regelmäßig vor.

  • Hi,



    Ob Du das jetzt einsiehst ... ich glaube das ist vollkommen egal.

    Nö. Genauso wie fast alle RS (und viele RA) arbeite ich als Aushilfe ohne Fixum. Wenn ich keine Bereitschaft will mache ich auch keine. Und wer leistet schon die gleiche Arbeit wie sonst nur kostenlos? Die Arbeitsbedingungen würden dadurch massiv verschlechtert werden.
    [/quote]


    Als priv. KTP sind wir nicht mit einer HiOrG oder ö-r-RD vergleichbar, aber:
    Auch bei uns gab es mal eine Phase, wo der Nacht-KTW abgeschafft werden sollte weil er unrentabel arbeitet. Die Folge daraus war eine Art "Bereitschaft" die auch(!) aus den Reihen der Mitarbeiter gewünscht wurde und die sah so aus: Die reine Bereitschaftszeit ist ohne Vergütung, dafür kann sich die Besatzung auch aussuchen, wo und wie sie die Nacht verbringt (z.B. mit dem Auto zuhause). Gezahlt wurde nur pauschal pro Einsatz. Wenn der Einsatz länger als 1,5 Stunden dauert, wurden statt der Pauschale die Stunden bezahlt.


    Das Ganze wurde sehr gut angenommen. Man konnte zuhause sein, wenn die ganze Nacht kein Einsatz war, gab es als einzige "Arbeit", den KTW in der Wache zu holen bzw. ihn dorthin zurückzubringen. Manche Besatzungen wohnten nahe an der Wache, d.h. sie fuhren bei Bedarf eben selbst zur Wache und besetzten dort den KTW.


    Abgeschafft wurde das System, als die ausbezahlten Pauschalen pro Einsatz regelmässig höher waren, als das, was man in einer normalen Schicht verdienen würde. Ich hab es mal geschafft, in einer "sehr guten Nacht" mit über 100 EUR nach Hause zu gehen... (in einer normalen Schicht wären es nur 64EUR gewesen). Kurz danach gab es dann wieder den regulären Nachtdienst mit regulärer Bezahlung nach Stunden....


    Wie gesagt - 1:1 kann man das nicht überall so umsetzen, aber ich bin mir sicher, dass ein derartiges Pauschalen-Modell für einen Bereitschaftsdienst durchaus auch woanders Freunde finden würde. Man könnte z.B. pauschal 20EUR zahlen für die Bereitschaft ansich und dann zusätzlich pro Einsatz/pro Stunde den normalen (HA-)Satz und fast garantiert würden sich "Ehrenamtliche" finden, die da mitmachen.



    Zitat


    Also Fahrten bei denen schon vroher sicher ist, dass es eine reine KTW Fahrt ist habe ich nachts noch nie gehabt. Die meisten stellen sich bei der Ankunft erst als solche raus.


    Kenne ich aus unseren doch schon fast ländlichen Landkreiswachen anders. Der ärtzl. Notdienst treibt dort auch nachts sein Unwesen, auch in den Altenheimen etc. Da fährt man "gerne" die KoPlaWu oder "Röntgenkontrolle nach Sturz" um 01:00 als KTP (Arzteinweisung!) ins KH und um 03:00 von dort wieder zurück nach Hause ins Heim - mit dem RTW! Ist ja auch prinzipiell o.k. so, denn warum sollte "Omi" auch bis zum frühen Morgen warten müssen wenn dann die ersten KTW um 06:00 Uhr anfangen?

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Gibt es sowas in Bayern? Wir haben keinen ärztlichen Notdienst. Der einzige Arzt der nachts sein unwesen treibt ist der Notarzt. Wenn der wen einweist ist der RTW sowieso dringend nötig.


    Ok wenn man den Bereitschaftsdienst entsprechend entlohnt... klar. Dann würde ich auch zuhause bleiben und nur mal für eine Fahrt dahinlaufen. Bei den niedrigen Stundenlöhnen in RLP wäre es für den Arbeitgeber unattraktiv. Setzt amn die Leute auf die Wache hätte man einen KTW der auch zu einem etwaigen Notfall ausrücken könnte. Bei der Pauschale ist das nicht drin. Setzt man die auf einem akzeptablen Niveau an (20€ Pro nacht und nochmal pro Einsatz - da die nie unter 1h laufen) dann bringt es einfach wenig. Entweder man braiucht den KTW gar nicht (sow wie bei uns), dann schmeißt man einfach 40€ aus dem Fenster. Oder man braucht ihn und dann wird es teuer. Ein RS verdient im RLP-Einheitstarif als Aushilfe erheblich weniger als 10€. Selbst ein RA ist davon weit weg.

  • Hi,


    Gibt es sowas in Bayern? Wir haben keinen ärztlichen Notdienst. Der einzige Arzt der nachts sein unwesen treibt ist der Notarzt. Wenn der wen einweist ist der RTW sowieso dringend nötig.


    Und was macht man bei Euch, wenn man nachts oder am WE krank wird? Für Bauchweh, hohes Fieber oder Rückenschmerzen etc. den RD rufen? (und der RD fährt dann jeden Kleinkram ins KH?)

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Achso am Wochenende? Bei uns macht das auch der Notarzt. Woanders kömmt schon eine ärztliche Bereitschaft. Samstags haben die größeren Wachen auch einen KTW laufen. Das mag vielleicht an unseren Ärzten liegen... aber es resultieren recht wenig Einweisungen darauß für die man keinen RTW bräuchte. Entweder der Arzt lässt den Patienten da oder es ist sowieso dringend. Am Wochenende behandelt das Krankenhaus schließlich auch nur Notfälle.


    Klar da kommt mal ne Fahrt vor. Aber das fällt alles nicht ins Gewicht als das man da einen Fahrzuegmangel feststellen würde.

  • Hi,


    Achso am Wochenende? Bei uns macht das auch der Notarzt.


    Am Wochenende behandelt das Krankenhaus schließlich auch nur Notfälle.


    Wo ist das? RLP?


    Damit soeben notiert:
    [x] nie nach RLP umziehen
    [x] nie in RLP lange aufhalten


    Hier in Bayern hat man entweder einen fürsorglichen Hausarzt, der auch nachts/WE zum Hausbesuch kommt oder eben den ärtzl. Bereitschaftsdienst (der zwar nicht immer toll ist, aber immerhin ein Arzt, der in 1-2 Stunden ins Haus kommt). Die KH versorgen auch nachts/WE Nicht-Notfälle und der Notarzt fährt nicht auf gemeldete Rückenschmerzen, Fieber oder sonstigen banalen Kram. Und der RD muss nicht Jeden mitnehmen, zu dem er auf Grund eines "schlimmen" Meldebildes gerufen wurde - für die Behandlung/Versorgung kann man den ärtzl. Notdienst nachbestellen oder hier in der Stadt am WE und Abends den Patienten auch an die zahlreichen Notdienst-Arztpraxen verweisen.

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Die Ärzte Regelung weicht Regional ab. Die Notarztmitnutzung ist sehr selten. Ist ebenfalls nicht so tragisch da der Notarzt an vielen Tagebn genau gar keinen Einsatz hat. Sollte er bei einem "normalen" Patietenten sein und ein Notfall kommt rein, wird der Hausbesuch eben abgebrochen. Kommt aber so gut wie nie vor. Die Wartezeiten auf einen Arzt sind bei diesem System sogar niedriger als wenn man andererorts sich einen Arzt der ärztlichen Bereitschaft kommen lässt. Das ist aber eher Zufall.


    Klar das Krankenhaus nimmt wen schon am Wochenende auf. Was nicht ambulant behandelbar ist und Zeit hat, wird eben auf den nächsten Werktag geschoben. Also klar einweisen kann man... der Patient wird auch sicher ausreichend behandelt... aber es sind einfach nicht die großen Mengen an Patienten. Vielleicht werden Pfälzer auch am Wochenende einfach nicht krank. Ich bekomme es doch selbst mit... der ärztliche Bereitschaftsdienst wird für Hausbesuche kaum angefordert. Und andere Hausärzte wollen ihr Wochenende haben. In größeren Städten gibt es "Notdienstpraxen". Die sind allerdings meist schon ins Krankenhaus integriert und erzeugen so keine Transporte. Höchstens mal ne Fahrt in die Psychatrie, aber das ist nicht unser Wachenbereich.


    Was das schlimme Meldebild angeht: Sicher... die Leitstelle kann auch Anrufe ablehnen. Wir können auch sagen, wir nehmen XY nicht mit.Aber bevor ich mir irgendeine Beschwerde einhendel, weil ich den Patienten daraufhinweise, dass wir kein Taxi sind, fährt der Patient eben mit. Nervt mich auch, aber ich will nicht die Verantwortung tragen wenn der Transport abgelehnt wird. Aufgrund diverser Klagen wird nichts mehr abgelehnt. Find ich total bescheuert, wenn der RTW durch eine Fahrt belegt wird, für die ein Taxi zu viel wäre und dann die Autos für Notfälle fehlen. Aber das entscheide nicht ich. Allerdings ist das kein Problem, dass nur wir haben... das hört man aus ganz Deutschland.

  • Was ich aber hinzufügen muss: Das ganze System in RLP gerät inzwischen an seine Grenzen. Die Regelungen stammen aus Zeiten bei denen es völlig normal war in einer 24h Schicht überhaupt keinen Einsatz mit RTW zu haben. Auch selbstfahrende Notärzte sind bei einer solchen Einsatzdichte kein Thema. Inzwischen hat man oft 3 Fahrten pro Schicht. Gerade KTWs reichen vorne und hinten nicht mehr. Noch geht es halbwegs, aber wenn die Pateintenzahlen weiter zu nehmen geht das eben nicht mehr. Die KTWs können nicht mehr Patienten fahren und viel mehr Fahrten kann man dem RTW nunmal auch nicht reindrücken. Da wird man in den nächsten paar Jahren etwas ändern müssen. Ich hoffe das erfolgt auch...

  • Hi,


    Was ich aber hinzufügen muss: Das ganze System in RLP gerät inzwischen an seine Grenzen. Die Regelungen stammen aus Zeiten bei denen es völlig normal war in einer 24h Schicht überhaupt keinen Einsatz mit RTW zu haben. Auch selbstfahrende Notärzte sind bei einer solchen Einsatzdichte kein Thema. Inzwischen hat man oft 3 Fahrten pro Schicht. Gerade KTWs reichen vorne und hinten nicht mehr.


    Womit sich ganz allgemein die Frage stellt, ob der gesamte RD in .de überhaupt noch zeitgemäss ist.


    Die öff. Strukturen lassen eine schnelle und flexible Reaktion auf geänderte Bedingungen kaum zu. Irgendwelche Gutachten etc. werden oft erst Jahre nach deren Erstellung komplett umgesetzt und sind dann schon wieder veraltet. Gutachten,. Einsatzzahlöen usw. orientieren sich zudem oft am Ist-Stand und nicht an dem, was in absehbarer Zeit vorliegen wird (z.B. geplante gr. Industrie-/Neubaugebiete mit entspr. Bevölkerungszuwachs usw.) In meinem RDB gibt es z.B. in einem Stadtteil seit einiger Zeit einen grossen Zuwachs an Neubauten, ein neues Industriegebiet usw. - nur als RTW gibt es immer noch den, der schon vor 20 Jahren dort stand als die heute bebauten Flächen noch Brachland waren....


    Was den Krankentransport betrifft - der gehört meiner Meinung nach sowieso schon seit langem von der Notfallrettung getrennt. Die Belange Notfallrettung und Krankentransport sind zu unterschiedlich, um sie in ein gemeinsames Schema - oder eben auch Fahrzeug - zu pressen. Natürlich gibt es Fälle, in denen es unsinnig und unwirtschaftlich ist, für 1 Notfall und 1 KTP pro Nacht zwei Autos vorzuhalten. Ich lebe in einer Grossstadt und "im" priv. RD. Auf Grund gesetzl. Regelungen dürfen wir nicht die Anzahl KTW haben, die wir aus wirtschaftlichen Gründen gerne hätten. Der Patient hat quasi "gesetzlich" zu warten bzw. in einem RD-RTW etwas unbequem transportiert zu werden.

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Ich fänd es auch besser wenn man auf dem RTW keine geplanten KTW fahrten hat. Der Stuhl sollte drin bleiben da manch Notfall am Ende auch sitzend möglich ist oder wenn man 2 Patienten mitnimmt. Also wenn es nach mit geht schafft man mehr KTW an und dann hat sich das Problem gelöst. Damit KTW nicht mehr so oft Notfälle fahren müssen braucht man auch den ein oder anderen RTW mehr.


    Muss nur bezahlt werden. Wenn man alle Krankentransporte sicher durch KTW abdecken will, muss man eine nicht vollständige Auslastung von eizelnen Fahrzeugen in Kauf nehmen. Dann steht der Nacht-KTW auch mal 50% der Zeit auf der Wache. Da bräuchten wir eine Änderung im System.

  • Hi,



    Muss nur bezahlt werden. Wenn man alle Krankentransporte sicher durch KTW abdecken will, muss man eine nicht vollständige Auslastung von eizelnen Fahrzeugen in Kauf nehmen. Dann steht der Nacht-KTW auch mal 50% der Zeit auf der Wache. Da bräuchten wir eine Änderung im System.


    Da muss man nicht viel ändern ;) Wir haben Gegenden in .de, in denen ein RTW einfach keine Krankentransporte fährt. In z.B. Berlin regelt sich der KTP sogar quasi selbst durch unzählige private Anbieter, die gem. Angebot und Nachfrage schon dafür sorgen, dass nix liegenbleibt. Und was sehr dünn besiedelte Gegenden angeht - da lässt sich mit Hintergrund/Bereitschaft etc. auch Einiges machen - ggf. kommt der KTW eben aus der nächsten grossen Stadt und hat eben dann mal 1 Std. oder mehr an Anfahrt... (bei uns in der Stadt sind Wartezeiten von 2 Std. nicht ungewöhnlich!)

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Wie gesagt... in der Stadt ist das alles kein Problem.
    Auf dem Land... muss eben finanziert werden. 2 Fahrzeuge sind immer teurer als eins Und klar... man könnte auch bei uns problemlos ein paar Nacht/Wochenend KTW einführen. Man bräuchte auch tagsüber mehr KTW und RTW. An einigen Stellen würde sogar ein weiteres NEF sehr viel Sinn machen (soweit ich weiß hat Mainz zeitweise auch heute nur eins). Ein weiterer RTH wird auch gewünscht. Wenn man aufhören würde Aushilfs RS und FSJler auf den RTW zu setzen sondern vorrangig 2 RAs oder zumindest nur einen erfahrenen RS ließe sich auch etwas erreichen. Dann bräuchte man auch den 3,5t nicht mehr hinterherrennen. Qualitätsverbesserung durch festes Personal.


    Alles Dinge die ich sofort unterstützen würde. Kostet bloß alles Geld. Das derzeitige System ist nunmal billiger. Durch einen weiteren KTW gibt es nunmal nicht mehr Fahrten, sondern nur mehr Kosten. DIe Nacht würde so zum Verlsutgeschäft werden. Ein weiteres NEF ist nich teurer... erst recht der RTH. Gescheite Hauptamtliche kann man nunmal mit den hiesigen Gehältern nicht bekommen... kostet auch.


  • Wenn man aufhören würde Aushilfs RS und FSJler auf den RTW zu setzen sondern vorrangig 2 RAs oder zumindest nur einen erfahrenen RS ließe sich auch etwas erreichen.


    Das ist jetzt zwar OT:


    Soll das heissen, dass manche RTW ohne RA besetzt sind oder dass der zweite Mann oft zu unerfahren ist?

  • Nee RTW ohne RA geht gar nicht. Man spart generell an Personal. Jeder Arbeitgeber findet da seinen eigenen Weg. Manche haben RAs als Transportführer des RTWs die als 400€ Aushilfe arbeiten und so ziemlich gar keine Erfahrung haben. Häufiger spart man an der 2. Person. Unerfahrene Aushilfen.. FSJler und sowas. Da kann man Glück haben und jemand gutes kriegen.. aber es kann auch daneben gehen. Man könnte natürlich immer mindestens einen hauptamtlichen RA auf dem RTW haben und auch als Beifahrer jemand gut qualifziertes... aber das kostet eben. Ich habe stellenweise von Lohnen von gut 6€ die Stunde gehört. Man kriegt nurnmal was man bezahlt

  • Hi,


    Ich fänd es auch besser wenn man auf dem RTW keine geplanten KTW fahrten hat. Der Stuhl sollte drin bleiben da manch Notfall am Ende auch sitzend möglich ist oder wenn man 2 Patienten mitnimmt.


    Tragestuhl ja - aber dann so, dass der Platz im RTW nicht eingeschränkt wird (so wie es z.B. in Köln mal war - Stuhl wie beim KTW rechts hinten neben der Trage) und ein Be-/Entladen so einfach ist, wie das heute bei den KTW mit Rampe/Schienen auch der Fall ist. Und ja, auch meiner Meinung nach ist ein RTW nunmal kein KTW, auch wenn er "Mehrzweckfahrzeug" genannt wird. Dass ein RTW ausnahmsweise(!) mal einen KTP durchführt ist ja noch o.k., aber den RTW fest auch als KTW einzuplanen ist IMHO die falsche Lösung und der falsche Weg.

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!