Verunglückter Polizist: Keiner half bei Unfall nahe Hermsdorf-Ost

  • Und ich vermute mal, einige hatten angesichts des offensichtlich verletzten PVB auch noch Glücksgefühle .

    Wenn ich mir die Kommentare unter dem Artikel so anschaue, kann ich gar nicht so
    viel essen, wie ich k****n möchte ... Und der Hammer ist noch, dass da Leute sind,
    die das ganze auf Video aufnehmen und vermutlich bei Facebook oder Youtube online
    stellen.


    Irgendwie frage ich mich, wohin wir uns in Deutschland bewegen ...

  • Ohne jetzt das Leid des Polizisten herunter spielen zu wollen, aber ist das nicht ein allgemeines Problem der heutigen Zeit? Wer hält denn noch bei einem Unfall an und sieht nach dem rechten, geschweige denn bei einer Panne.


    Wenn ich da nur aus eigener Erfahrung spreche, dann sehe ich da drei Unfälle bei denen kein einziger angehalten hat. Das waren drei Blechschäden auf der Autobahn. Davon einer mit spektakulärem Abflug von der linken Spur in den Graben neben dem Standstreifen und eine Landung im zugeschneiten Graben einer Autobahnanschlussstelle. Da fuhren etliche Autos vorbei und keines hielt an.

  • So ist es leider. Finde ich auch sehr traurig. Leider jedoch kaum verwunderlich. Viele Menschen sind leoder so.


    Solche Kommentare sind leider normal.


    Gestern bei Spiegel Online: Motorradfahrer verunglückt tödlich durch mutwillig platzierte Öllache in einer Kurve.
    Die Kommentare klingen alle gleich. "Ich will, einen Mord ja nicht gutheißen, aber die Motorradfahrer sind alle so asozial..."


    Vor einigen Monaten vergliechbare Kommentare in einem Bericht über einen Vermieter, der seine Miterin wegen Streitigkeiten bezüglich der Nebenkostenabrechnung erschoss. "Mord ist böse, aber bei Mietnomaden kann ich das durchaus verstehen..."


    Weder für die Gaffer noch für die Kommentatoren habe ich in irgendeiner Form Verständnis. Gegen die gaffer helfen nur mehr Anzeigen... ansonsten sind diese Menschen offenbar ein großer Teil der Gesellschaft...

  • [...] Vor einigen Monaten vergliechbare Kommentare in einem Bericht über einen Vermieter, der seine Miterin wegen Streitigkeiten bezüglich der Nebenkostenabrechnung erschoss. "Mord ist böse, aber bei Mietnomaden kann ich das durchaus verstehen..." [...]

    War das der 81-Jährige Mann aus Völklingen-Geislautern der seine Mieterin und ihren Lebensgefährten, vor den Augen der Kinder der Mieterin, mit einer Schrotflinte erschossen hat? Der Kerl wurde die Woche in der Zeitung mit einem Satz á la "Ich habe den Umgang mit Waffen schon beim Jungvolk gelernt. Dort habe ich auch gelernt erst zu schießen und dann zu fragen." zitiert. Zum Verständnis muss man sagen: Der Lebensgefährte war Schwarzafrikaner und hatte auf den Vermieter "bedrohlich" gewirkt.
    Aber Hauptsache man spielt die Karte mit den bösen Mietern aus...

  • Ganz klare Kiste: Es gibt leider viel zu viele geistige Tiefflieger und moralische Schwachmaten, die so denken (und dann auch noch so handeln), aber zu unser alle Glück und meiner Beruhigung gibt es immer noch Leute, die das auch anders sehen!


    Und raubt mir jetzt bitte nicht die Illusion, dass wir (noch) die Mehrheit sind! [crying]

  • Wer hält denn noch bei einem Unfall an und sieht nach dem rechten



    das ist leider leider ein Phänomen welches mir in Deutschland immer öfter auffällt. Wenn Unfallstellen bereits durch Einsatzkräfte gut abgesichert sind, okay, aber wenn noch keiner vor Ort ist, dann ist das unter aller Sau. Wenn ich an eine Unglücksstelle komme, dann versuche ich doch alles zu tun um zu helfen, sei es absichern oder dann Einsatzfahrzeueg einweisen.


    Ohhmannomann was ist mit uns in Deutschland nur los. Klar es gibt auch solche wie uns, die das richtige machen würden, aber mittlerweile nimmt doch die Spezies der Nicht-Helfer zu.


    Ich kann es noch so oft sagen, aber da finde ich es in Norwegen ganz ehrlich angenehmer, menschlicher. Wenn da jemand im Winter in den Graben rutscht, gleich der nächste PKW hält an und bringt die Person (wenn unverletzt) mitm Auto zum nächsten Haus ins warme. Und schon wenn man an die Unfallstelle zurückkehrt steht da der nächste PKW, und der Fahrer schaut ob was passiert ist und helfen kann. Und gerade bei Landstraßen, wo es durchaus länger dauern kann bis die ersten Einsatzkräfte eintreffen, übernehmen die Autofahrer dann auch mal die Verkehrsregelung. Da wird sich eben noch wirklich von Mensch zu Mensch geholfen und unterstützt. In dem Maße im Vergleich zu den deutschen Verhältnissen ist das doch schon fast ein Traum.


    Es ist schon traurig dass der Beamte darauf hinweisen muss dass man zur Hilfelestung verpflichtet ist, während diese in meinen Augen von Hause aus was natürliches und selbstverständliches ist

  • Hallo,



    Ich kann es noch so oft sagen, aber da finde ich es in Norwegen ganz ehrlich angenehmer, menschlicher. Wenn da jemand im Winter in den Graben rutscht, gleich der nächste PKW hält an und bringt die Person (wenn unverletzt) mitm Auto zum nächsten Haus ins warme.


    Leider haben wir in .de auch eine "Kultur", die Helfen schwer macht. Zum Einen wären da z.B. Arbeitgeber die ein "sorry, bin 2 Stunden zu spät, musste helfen" keineswegs "ritterlich" sehen, das versäumte Meeting, Kundengespräch, Montagetermin etc. ist "wichtiger".


    Wird der Helfer geschädigt (z.B. sein absicherndes Auto gerammt), geht ein Marathon los, um den Schaden ersetzt zu bekommen. Ein Bekannter wollte mal nur seinen PG6 ersetzt haben, den er bei einem PKW-Brand eingesetzt hatte. Versicherung des brennenden (und erfolgreich gelöschten) Autos: "nicht zuständig". Versicherung des Unfallgegners: "nicht zuständig". GUV "nicht zuständig". Und das nur für rund 30EUR, die ein neuer Pulverlöscher (oder Füllung) gekostet hätte! Klar ist jemand "zuständig", aber erstmal wird abgelehnt.... Und möglicherweise findet sich auch noch ein Richter, der sagt "selbst schuld, man hätte wissen/machen müssen" usw.


    Ich hab auch mal bei einem VU geholfen - "standesgemäss" mit einigem med. Notfallequipment (Infusion usw., Pat. Motorradfahrer, somnolent). Polizei fragt "sind sie Arzt?" "nein" "dürfen sie dann überhaupt Infusionen haben und verwenden?" Anderer Fall: ähnliche Versorgung (PKW-Fahrer eingeklemmt, stark blutende Wunde im (unzugänglichen) Beinbereich. NEF als Erstes da, NA hat nix Besseres zu tun, mich erstmal anzusch.... weil ich ´n Zugang gelegt hab. Da überlegt man es sich schon gerne 3x, ob man "tätlich" hilft oder nicht nur per Handy RD/FW alarmiert...


    Auch "harmlos" hatte ich mal ein nettes Erlebnis. Winter, viel Schnee. PKW festgefahren. Ich biete Hilfe an (mittels 10m "massiver" 5t-Bergegurt an meinem 4x4) PKW-Fahrer "und wenn was kaputtgeht?" Ich habe ihm dann erstmal nicht geholfen, keine Lust auf irgendwelchen Schreibkram, warum seine Stossstange/Abschlepphaken etc. dann evtl. verbogen ist.... (später dann doch, denn nach 3 Stunden stand er immer noch da und war um jede Hilfe froh....)

  • leider leben wir in einem Land in dem man (der Bürger) alles darf weil der andere (der Staat) nichts darf.


    zum Beispiel


    "Kennzeichenscanner": darf man nicht, wäre ne anlassunabhängige Suche, stellt den lieben Bürger unter Generalverdacht, verstösst gg das Datenschutzgesetz.
    Könnte in solchen Fällen aber helfen "Hilfeunwillige" zu überführen.


    "Überwachungskameras": jeder Privatmann darf fast alles auf seinem Gebiet filmen (innerhalb von Geschäften, Eingangsbereiche von Firmen und Privathäusern usw) und wir gehen da trotzdem rein !
    Will der "Staat" auf seinen "Grundstücken" filmen (Verkehrsknotenpunkte, öffentliche Plätze usw) schreien wieder die Datenschützer auf (siehe oben) Könnte in solchen Fällen wie oben aber helfen zu beweisen dass XY vor Ort war und eben lieber gefilmt hat statt zu helfen.


    "Vorratsdatenspeicherung": wenn dann Gafferfilme im Internet auftauchen wird es schwer den Urheber zu ermitteln. Das Material sollte automatisch digital signiert (meinetwegenbei Handyfotos/Filmen mit der unveränderlichen IMEI usw) und der "Hochladeweg" gespeichert werden. Nö, da sind Datenschützer dagegen...




    Man darf hier doch echt fast alles in diesem Land, man darf sich nur nicht erwischen lassen, und die Chancen stehen dank Datenschutz und Sparmaßnahmen bei Polizei und Justiz gar nicht so schlecht !


    Aber anders, als die Leute zu "erwischen" und ihnen dann kräftig in den "Arsch" zu treten bzw ins Portemonaie zu greifen oder sie zu Sozialstunden wahlweise Ordnungshaft zu verdonnern, wird es nicht gehen.


    An das Gute im Menschen darf man nicht unbedingt glauben, es muss ihm wieder anerzogen werden.
    Alles was jetzt nachwächst lernt: baust du Mist - passiert dir nichts.


    Es muss aber lauten:
    Alter, baust du Mist kriegen die dich am Arsch und dann bist du am Arsch. Also Alter lass es !


    Als der Schutzmann früher noch durch die Straßen ging und jeden Lausbuben mit Namen kannte war er noch eine Respektperson und vertrat den Staat, heute verkommt der Staat (vertreten durch die Polizei) zur Witzfigur weil sie total unpersönlich in Familienkutschen rumfahren und sowieso weit weg sind wenn man ein Ding dreht.
    Ausserdem müssen die Benzin sparen und dürfen nicht in die falsche Kneipe gehen, dann kriegen sie genau so viel Ärger wie der Dieb von Mutti zu Hause Ärger bekommt wenn er den Müll nicht runter bringt ...


    Ach wo geht das nur hin ?
    Keine Ahnung ... aber zum Glück leb' ich nicht ewig, mittlerweile will ich gar nicht mehr wissen wie das hier in 100 Jahren aussieht ...

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Leider haben wir in .de auch eine "Kultur", die Helfen schwer macht. Zum Einen wären da z.B. Arbeitgeber die ein "sorry, bin 2 Stunden zu spät, musste helfen" keineswegs "ritterlich" sehen, das versäumte Meeting, Kundengespräch, Montagetermin etc. ist "wichtiger".

    und genau das ist es was mich aufregt, das ist es was unsere Gemeinschaft verkorkst.


    Und es begintn ja nicht erst im Arbeitsleben, schon während der Schulzeit kommt es vor dass man die Arschkarte zieht weil man jemanden geholfen hat und ne halbe oder 2 Stunden zu spät ist.

  • Rescue-M


    Was eine qualifizierte Erste Hilfe angeht kommt es natürlich auf das Bundesland an (wenn in Hessen noch nichtmal der RA Zugänge legt) und auf das Personal. Gibt nunmal immer wieder mal ein paar Leute die sich furchtbar wichtig nehmen.


    Was verwendetes Material angeht: Sollte wirklich mal ein Ersthelfer da sein der auch Material verwendet, bekommt er es aus dem RTW ersetzt. Bei nem Feuerlöscher geht das natürlich schlecht. An der Stelle müsste der dessen Auto gelöscht wird zahlen. Und zumindest das kann ich von mir behaupten: Wenn mir jemand in einer brenzligen Situation hilft, dann stelle ich mich doch nicht an wenn der seine Kosten ersetzt haben möchte!


    Und was das zu spät kommen angeht. Ich denke das ist meistens nur eine Ausrede. Sagt der Chef wirklich was wenn ich 10min zu spät bin und sage "Sorry, musste grad Erste Hilfe leisten"? Meistens haben die Leute da schon Verständnis... nur ist die Eile natürlich immer eine schöne Ausrede.

  • Hallo,


    Rescue-M
    Was eine qualifizierte Erste Hilfe angeht kommt es natürlich auf das Bundesland an (wenn in Hessen noch nichtmal der RA Zugänge legt) und auf das Personal. Gibt nunmal immer wieder mal ein paar Leute die sich furchtbar wichtig nehmen.


    Es kommt in unserem - sorry - Sch...Land auch schon darauf an, in welchem Landkreis man sich befindet. Das "NA-Erlebnis" hatte ich in der bayrischen Diaspora, irgendwo zwischen Amberg und Nirgendwo. Hierzustadt hätte es eher einen Anschiss gebenen "was, du bist Sani und hast alles Zeug dabei? Warum hast du noch keinen Zugang gelegt?" Und schon im Nachbarlandkreis wird man "komisch angeschaut", wenn man als Profi (=mit dem RTW) einen voll versorgten Patienten mit Zugang, EKG, SpO2, O2-Gabe usw. bringt und eine detaillierte Übergabe im KH macht - und das ohne NA m Schlepptau....


    "Wir" sehen das quasi "intern" und haben schon unsere Zweifel, was soll da erst der Laie denken? Vorallem weil $Laie von den Medien mit unverständlichen Urteilen usw. versorgt wird. (erst neulich hier in der Gegend: 81-jährige Hebamme im Ruhestand wird nach nun 14 Jahren zu 100.000EUR Schadensersatz verurteilt, weil sie auch in Rente noch ein Kind auf die Welt gebracht hatte - ging schief, Kind behindert, inzwischen tot....)

  • "Wir" sehen das quasi "intern" und haben schon unsere Zweifel, was soll da erst der Laie denken? Vorallem weil $Laie von den Medien mit unverständlichen Urteilen usw. versorgt wird. (erst neulich hier in der Gegend: 81-jährige Hebamme im Ruhestand wird nach nun 14 Jahren zu 100.000EUR Schadensersatz verurteilt, weil sie auch in Rente noch ein Kind auf die Welt gebracht hatte - ging schief, Kind behindert, inzwischen tot....)

    Vergleiche bitte nicht Äpfel mit Birnen ... eine Hebamme hat das ganze als BERUF erlernt und
    muss sich entsprechend weiterbilden und eine Haftpflichtversicherung gegen ihr Berufsrisiko
    haben. Geschieht dann etwas, so hat sie IHREN BERUF ausgeübt und ist dafür auch vollkommen
    verantwortlich.


    Das ganze kannst Du nicht mit einem Ersthelfer vergleichen, der hier eben nicht seinen Beruf
    ausübt. Im übrigen kann auch keiner einem RettAss einen Vorwurf machen, der sich auf die
    Basismaßnahmen zurückzieht, weil er nur den Erste-Hilfe-Kasten dabei hat. Mit sind da eher
    die RettAss und RettSan (oder SanHelfer) mit quasi RTW-gleichen Notfallausstattungen deutlich
    suspekter als die gleichen, die nur mit "ihren Händen" die Erstversorgung machen ...

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