"Innovations-RTW" der RKiSH

  • Mit dem Tragetuch brauchst du mehr als zwei Leute, sonst ist danach dein Rücken nicht erfreut.


    da kann zur Not auch mal ein Fitter Angehöriger, Nachbar, Polizist oder Sonstiger mit anfassen.


    Beim Tragetuch reichen drei Mann zum Tragen, derjenige zB mit der geringsten RD-Erfahrung nimmt dann die Beine ...


    In dem Zusammenhang macht sich auch die Wegrationalisierung der Azubis bemerkbar :)



    Ansonsten ist so ne elektronische Einladehilfe bestimmt kein falscher Weg.
    Natürlich gibt es im Einsatzgeschehen 1000 Wege sich den Rücken zu ruinieren,
    aber es sind 1000 verschiedene Wege.
    Ob ich den Koffer rechts oder links trage, den Rucksack auf nur einer Schulter, den Patienten im Rautek rette, mit dem Tragetuch herunter schleppe oder mit dem Spineboard aus der U-Bahn-Ebene nach oben, sind nur ein paar Möglichkeiten wir ich mir meinen Rücken mit verschiedenen Belastungen versaue.


    Aber das Aus- und Einladen der Trage das mache ich bei jedem Einsatz mehrmals:
    raus -> Patient drauf (wie auch immer ich ihn zur Trage gebracht habe)
    rein ins Auto
    raus mit Patienten
    leer wieder rein ins Auto


    diese Belastungen habe ich also bei fast jedem Einsatz und auch immer gleich, weil ich dabei immer die gleichen Handgriffe mache, mich immer gleich anspanne oder gegenspanne, die Belsatung immer auf den gleichen Punkten meines Körpers verfolgt.


    Und diese immer wiederkehrende Belastung zu verhindern, sich sicher ein guter Weg, und zumindest ein Anfang,
    auch wenn es noch 999 andere Wege gibt um langsam ins Gras zu beissen...

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Also ich habe wirklich nur extrem selten das Tragenoberteil genutzt. Zumindest in unserer Region sind die Häuser sehr eng. Mit der ganzen Trage komme ich sowieso nur in Altenheime und Krankenhäuser... und da brauche ich nicht heben. In Wohnhäuser komme ich eigentlich nie mit der Trage. Da Paitenten die Angewohnheit haben im ersten Stock (bei einem sehr hohen Altbauanteil) zu liegen komme ich da wirklich nie mit der Trage durch. Die 2mal die ich überhaupt das Tragenoberteil genutzt habe, war für eine Strecke von 20m. Man hätte es da aiuch Mit Schaufeltrage oder Spineboard (wenn man den RTW dabei hat) probieren können.


    In Der Realität greift man dann doch fast immer zum Tragetuch. Wobei prinzipiell auch an das Spineboard zu denken wäre. Auf eine abnehmbare Trage kann ich verzichten. Nur sollte dann das Spineboard noch flächendeckender eingesetzt werden.

  • Mit der ganzen Trage komme ich sowieso nur in Altenheime und Krankenhäuser... und da brauche ich nicht heben


    Doch! Und zwar eine ganze Menge:


    Trage raus aus dem Fzg. (schräg gegen den Berg)
    Trage runter
    (Pat. umlagern)
    Trage wieder rauf (mit Pat.)
    Trage rein ins Fzg. (schräg gegen den Berg)
    Trage raus aus dem Fzg.
    Trage runter
    Trage rauf (ohne Pat.)
    Trage wieder ins Fzg.


    Und das war ein ganz normaler, alltäglicher Einsatz. Bei 60kg Trage und "nur" 75kg Patient kommt da für solch einen "stinknormalen" Einsatz z.B. vom Altenheim ins KH einiges an Hebeleistung zusammen. Umlagerung darf man in diesem Beispiel eigentlich nicht berechnen, die wird ja nicht besser durch solch ein System (minimal, da das System stufenlos höhenverstellbar ist).

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    alle Aussagen spiegeln ausschließlich meine private Meinung wieder

  • Ja und? Da finde ich die elektrische Trage auch super. Das mit dem heben hast du falsch verstanden. Mit heben meine ich die Trage als ganzes anzuheben (über Treppen). Das anheben des Patienten bzw. die Tragenverstellung iust mir bewusst. Gerade dafür würde ich mir doch insbesondere auf KTW eine elktrische Trage wünschen.


    Was ich nur sagen will: Wenn ich einen Einsatz mal nicht im Altenheim habe, dann komme ich mit der Trage nie ins Haus.

  • Da sind wir uns ja einig.


    Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Heben von Lasten im Einsatzdienst sehr viel mehr bedeutet, als die gesamte Fahrtrage über Hindernisse zu schleppen. Gemittelt über alle Einsätze (gerade beim Einsatz als MZF in Notfallrettung und Krankentransport) sind solche "nachteiligen" Einsätze für ein solches System u.U. vergleichsweise selten. Wie Kellern schon geschrieben hat, ein solches System ist nur ein Baustein zur Rückenentlastung, eine völlige Entlastung des Rückens wird es nicht geben.


    Aber gerade um diese eventuellen Vor- und Nachteile bewerten zu können, findet ja eine Erprobung statt.

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  • Hallo zusammen,


    habe das neue Kartsana-Modell der RKiSH eher durch Zufall auf youtube gefunden.


    Gib es inzwischen schon Erfahrungsberichte, die hier verkündet werden können?


    Konkret ergeben sich bei mir zwei Fragen:


    - Be- und Entladevorgang auf schrägen/unebenden Flächen (wenn also nicht alle vier Tragenräder zeitgleich belastet werden können)
    - Zuverlässigkleit der Akkus
    - Handling der eingerasteten Trage im Fahrzeug:
    > Höhenverstellung ist nach meinem ersten Eindruck nicht mehr möglich, korrekt? (ist auch noch am ehesten drauf zu verzichten), demnach aber auch nicht Ganzkörperhochlage/Schocklage?!
    > ist es denn weiterhin möglich, die Trage samt Tisch nach li ode re zu verschieben?


    Danke und Gruß

  • - Be- und Entladevorgang auf schrägen/unebenden Flächen (wenn also nicht alle vier Tragenräder zeitgleich belastet werden können)

    Laut Rückmeldungen: Geht, kein Problem. Man soll auch mit einem Fahrzeug mit Tragentisch "ordentlich" parken, also nicht z.B. einseitig auf dem Bordstein stehen.

    - Zuverlässigkleit der Akkus


    Durch permanentes Nachladen im Fahrzeug kein Problem, auch nicht bei einer hochausgelasteten Wache im 24h-Betrieb. Akkutechnologie ist aber noch verbesserungswürdig. Ersatzakku ist notfalls im Fahrzeug, in der Trage sind immer zwei Akkus vorhanden (einer würde reichen).

    > Höhenverstellung ist nach meinem ersten Eindruck nicht mehr möglich, korrekt? (ist auch noch am ehesten drauf zu verzichten), demnach aber auch nicht Ganzkörperhochlage/Schocklage?!


    Richtig. Im Stand theoretisch möglich (dann aber keiner Crashsicherheit), daher während der Fahrt zwingend ganz unten eingerastet.

    > ist es denn weiterhin möglich, die Trage samt Tisch nach li ode re zu verschieben?


    Bei diesem System ja. Volle stufenlose Querverschiebbarkeit.

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  • Schwierig mit ja oder nein zu beantworten.
    Laut den Besatzungen, die das Auto bisher gefahren haben: Überwiegend ja. Zudem: In der Vergangenheit wurde der Tragentisch bei "normalen" RTWs relativ selten hochgefahren.

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  • Rein technisch kann eine Luftfederung keinen gefederten Tragentisch ersetzten - allein der Federweg des Tisches ist imens viel größer als der einer Luftfederung. Sowas ist aber auch zum Teil graue Theorie ...

  • kurvenfahrer:
    Kannst du mir dieses Statement erläutern? Was willst du damit sagen? Ermöglicht ein RTW ohne Tragentisch keinen adäquaten Patientenkomfort?

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  • Ich denke die Frage, ob eine Luftfederung adäquat Stöße abfängt und somit einen Tragetisch ersetzen kann hängt auch von der verbauten Technik ab.


    Bin da selber nicht so wahnsinnig bewandert. Aber es gibt ja voll luftgefederte RTW (4 Balge) oder teil luftgefedert (auf jeder Seite der Hinterachse nur einen Balg, der hintere Anflanschpunkt der Achse ist mehr oder weniger fest auf Fahrzeug)
    Von letzterem Modell besitzen wir einen RTW. Hier finde ich den Federkomfort nicht so dolle. Unterschiede zu normaler Federung halten sich in Grenzen. Unebende Fahrbahnen werden sehr deutlich übertragen.


    Eine Vollferderung (wurde auf jeden Fall mal von der Fa. Mittelstädtb verbaut) bietet da vermutlich mehr Komfort. So wird es zumindestens angepriesen.
    Wünschenswert währe vermutlich auch Umstaltmöglichkeit zwischen recht straffem Fahrwerk währen normaler Fahrt und "Komfortschaltung" also deutlich weicherem Fahrwerk bei Patiententransporten. Kennt man ja eigentlich aus großen Limusienen und SUV....



    c. Hompage Fa. Mittelstädt
    [Blockierte Grafik: http://www.s-c-c.de/gebrauchtwagen/ITW/06I1M100/Bilb57.jpg]


  • Bin da selber nicht so wahnsinnig bewandert. Aber es gibt ja voll luftgefederte RTW (4 Balge) oder teil luftgefedert (auf jeder Seite der Hinterachse nur einen Balg, der hintere Anflanschpunkt der Achse ist mehr oder weniger fest auf Fahrzeug)


    Das ist nicht ganz richtig. Vollluftgefedert heißt, daß alles Achsen statt einer Stahl- eine Luftfederung besitzen. Dabei gibt es noch die Variante, 2 oder 4 Bälge an einer Achse zu haben.


    kurvenfahrer:
    Kannst du mir dieses Statement erläutern? Was willst du damit sagen? Ermöglicht ein RTW ohne Tragentisch keinen adäquaten Patientenkomfort?


    Was ist so unverständlich?
    Nochmal: ein Tragentisch hat ein vielfaches des Federwegs einer Fahrzeugfederung bei gleichzeitig geringerer zu fedender Masse - daher hat ein Tisch theoretisch den besseren Komfort.

  • Moin zusammen


    Ich kann das nur bestätigen, ich arbeite seit einigen Jahren mit der Luftfederung die die Firma Ambulanz Mobile bei ihren Delfis verbaut, es grausig damit über die Straßen zu fahren es klappt emenz mehr als "normal" gefederte RTW´s mit Schwingtisch.


    Wir sind derzeit dabei alle neuen Fahrzeuge mit Schwingtisch wieder zu kaufen.........


    Auch Patienten äußern mir gegen über deutlich häufiger die Aussage das dieses Fahrzeug aber schon recht laut klappert und das man jede Bodenwelle merkt, als wenn ich mit einem Fahrzeug mit Schwingtisch unterwegs ist!


    Also ich kann nur von reinen Luftfederungssystemen abraten, sie sind auch deutlich Wartungsintensiver. Die meisten Systeme sind für den emensen Anspruch des häufigens runter und rauf Pumpen nicht ausgelegt und wir hatten Zeiten da haben wir Monatlich einen Blasebalken austauschen müssen.


    Einen angenehmen Abend noch!

  • Ich kann mich diesem Statement nur teilweise anschließen.


    Es stimmt, es gibt viele schlechte (komfortverschlechternde) Luftfederungen auf dem Markt. Aber es gibt auch sehr gute Produkte, die sehr angenehm federn und auch weiterhin eine stabile Straßenlage ermöglichen. Persönlich bin ich als RTW/KTW mit Produkten von Goldschmitt, VBA, GlideRite und Werksfederungen gefahren. Die Unterschiede sind enorm.

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  • Weiß jemand, was WAS verbaut?


    Gibt es keine "Standardfederung" von Mercedes Benz?


    An die KFZ´ler unter uns:
    Ist es nciht mit geringem Aufwand möglich, bei jeder Luftfederung verschiedene Härtegrade zu hinterlegen? Also Hart für die Anfahrt etc und etwas weichere Federung (dann evtl schwammigeres Fahren) bei pat Transport?



    So einfach mal ein paar Fragen in den raum geschmissen.

  • Sowas ist möglich, erfordert aber ein Steuergerät und verursacht damit Kosten. Die am Markt befindlichen Federungen sind in der Regel nicht veränderbar - soweit ich weiß, hat einzig GlideRide unterschiedliche Kennlinien.

  • Und, wie läufts mit den Kartsana-Tragen? Laut SK-Verlag wird jetzt auch selbiges System von Stryker getestet.
    Aus der Tragen-Branche hört man, daß es bei diesem System - sowohl Kartsana als auch Stryker - massive Problem mit den Akkus gäbe. Wie schauts in kommunalen Norden damit aus?

  • Zitat

    Aus der Tragen-Branche hört man, daß es bei diesem System - sowohl
    Kartsana als auch Stryker - massive Problem mit den Akkus gäbe.

    Inwiefern Probleme?


    Da die Tragenbranche ja überschaubar ist, sehen da einige marktbegleitende Unternehmen durch gnadenlosen Tiefschlaf ihre Felle auf einmal schwimmen?

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  • Hallo,



    Aus der Tragen-Branche hört man, daß es bei diesem System - sowohl Kartsana als auch Stryker - massive Problem mit den Akkus gäbe. Wie schauts in kommunalen Norden damit aus?


    War ja zu erwarten, denn Akkus gehören - vorallem wenn sie im Hochlastbereich arbeiten - nunmal ganz klar zu den Verschleissteilen. Das war bei Blei- und NiCd-Akkus ganz furchtbar und ist mit Li-Ion extrem deutlich besser geworden, aber trotzdem ist und bleibt auch der modernste der Akku ein Verschleissteil.


    Dazu kommt natürlich die Einsatzfrequenz und die daraus resultierende Ladezeit. Bei einem 24h-Grossstadt-RTW mit um die 20 Einsätzen/Tag ist das für den Akku der reinste Stress, ein "Land-RTW", der zwischen den Einsätzen auch mal einige Stunden steht und dem Akku (und der Ladetechnik) Zeit zum Laden/Regenerieren gibt ist da klar im Vorteil. Hängt natürlich auch vom Handling ab. IMHO werden wechselbare Akkus eingesetzt und davon sollte immer ein Satz in der stationären Ladestation im Auto bzw. in der Wache sein. Sowas kostet halt, ggf. 3-fach (Akku Trage, Akku Ladegerät im Fahrzeug, Akku Ladegerät in der Wache).


    Aber s.o. selbst bei optimaler Behandlung hält ein Akku nicht "ewig", das ist klar und eigentlich auch bekannt (und akzeptiert)

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