"Innovations-RTW" der RKiSH

    • Offizieller Beitrag

    http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/82965/Rettung_Dithmarschen_1083-03


    Ein interessantes Fahrzeugkonzept, dass den Versuch macht, im Rahmen des Gesundheits- und Arbeitsschutzes neue Wege zu gehen. Hier soll der zunehmenden Belastung der Mitarbeiter des Rettungsdienstes durch die Be- und Entladevorgänge am Fahrzeug ein neues Konzept versuchsweise entgegen gestellt werden. Dies ist ausdrücklich auch als Denkanstoß und Probiermodell deklariert, welches in der Praxis sowohl seine Vor- als auch Nachteile zeigt.


    Vorteile:
    - Höhenverstellung der Trage ohne Kraftaufwand möglich
    - Be- und Entladevorgänge mit geringem Kraftaufwand und weniger Belastung für den Patienten möglich
    - Es gibt keinen Tragentisch mehr, dafür ist das Fahrzeug mit Luftfederung ausgestattet
    - [...]


    Nachteile:
    - Großer Platzbedarf auf der rechten Fahrzeugseite
    - Bedienung des Liftsystems in mehreren Schritten und mit etwas erhöhten Zeitbedarf in Vergleich zum Roll-In-System
    - Verstellmöglichkeiten nur auf die der Trage begrenzt, da Tragentisch fehlt
    - Fahrtrage ist aufgrund der Bauart und des Gewichtes nicht für das "Tragen" vorgesehen und nutzbar
    - [...]


    Auf jeden Fall ein meiner Meinung nach lobenswerter Versuch, im Bereich der gesundheitlichen Belastung der Mitarbeiter Konzepte auszuprobieren, um diese Belastungen künftig zu reduzieren.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

  • was mir nicht passt: sieht so aus als könnte die Rampe am Boden nur 90° abgewinkelt beladen werden,
    meisst parken dort Fahrzeuge;
    besser wäre m.M.n. eine in-line-Beladung da hinter dem RTW i.d.R. genügend Platz ist, seitlich daneben aber oft parkende Fahrzeuge stehen

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Naja... der Kostenaufwand dürfte doch deutlich steigen? Auch sonst empfinde ich das System als sehr aufwendig (wenn man dann bedenkt, dass man bei vielen KTW den Patienten reinheben muss...).
    Mit dem Platz wirds auch schwer... für RD System die eher ein MZF anstatt RTW benutzen ist die Durchsetzung auch nicht möglich.


    Besonders neu ist das System ja auch nicht. Für Schwerlast RTW gibt es doch sehr ähnliche Systeme (Was Strobel in den S-RTW verbaut ist doch sehr ähnlich, bloß platzsparender - vermutlich auch leichter). Wobei man genau da bei der Nischenlösung ist. In vielen Regionen steht eben kein schnell verfügbarer S-RTW rum. Wäre es nicht sinnvoll an jeder größeren Wache einen Standard RTW mit einem solchen Hubsystem auszustatten?!

  • Hi,



    Vorteile:
    - Es gibt keinen Tragentisch mehr, dafür ist das Fahrzeug mit Luftfederung ausgestattet


    Das würde ich nicht unbedingt als Vorteil sehen. Eine Luftfederung schafft nicht das, was ein "Schwebetisch" wegbügelt.



    Zitat


    Nachteile:
    - Großer Platzbedarf auf der rechten Fahrzeugseite


    ...und da könnte es manchmal (Wohnstrasse + parkende Autos etc.) eng werden... Zumindest bei uns in der Stadt wäre dann manchmal keine Möglichkeit, einen Pat. einzuladen ohne bis zur nächsten Einfahrt etc. zu fahren. Beide Hecktüren müssen zudem komplett geöffnet werden - auch das braucht Platz. In manchen Strassen bei uns hier kann man kaum Aussteigen, so eng geht´s her, aber auf dem "platten Land" ist das wohl einfacher.



    Zitat


    - Fahrtrage ist aufgrund der Bauart und des Gewichtes nicht für das "Tragen" vorgesehen und nutzbar


    Dann braucht es eben andere Hilfen wie Tragestuhl, Spineboard etc. Dann muss der Patient ggf. umgehoben/umgelagert werden - das erleichtert die Arbeit nicht gerade... Besonders bei "kurzen" Stufen auf einem längeren Weg (z.B. in einem Park, gr. Grundstück etc.) muss die komplette, schwere Trage gehoben werden - oder man lagert wieder auf Stuhl/Spineboard um) Auch wird die Trage nicht kompatibel zur Tragenhalterung auf einem DL-Korb sein! Was mich auch etwas stören würde ist, dass man nicht so leicht den Ladevorgang begleiten kann (um z.B. während des Ein-/Ausladens eine Infusion hochzuhalten etc.)


    Und:
    - Die vielen Ecken und Kanten der Mechanik sind aufwändig zu Desinfizieren/Scheuern
    - Im Winter hat man Schnee/Streusplitt im Auto (wie auch bei allen anderen Rampen/Beladeschienen etc.)
    - ich kenne keine Rampe dieser Art, die nicht mit der Zeit zu klappern beginnt (-> Lärm im Auto!)


    Die Grundidee ist gut, aber ich denke nicht, dass sich dieses System im RD bewähren wird.

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Habe nochmal rausgesucht welche Lösung ich eigentlich praktischer fand...
    http://bos-fahrzeuge.info/eins…dwigshafen_0183-03#/67217


    Das seitliche Platzproblem ist damit nicht mehr gegeben. Wobei man dafür am Heck ne Menge Platz brauch. Ich denke mal es ist die billigere Lösung. Im Innenraum dürfte Platz gespart werden. Auch ein Tragetisch ist weiterhin möglich!? Wie gut das System in der Realität funktioniert konnte ich aber noch nicht in Erfahrung bringen. Rückenschonend dürfte es aber schon sein.

  • Hi,


    Habe nochmal rausgesucht welche Lösung ich eigentlich praktischer fand...
    http://bos-fahrzeuge.info/eins…dwigshafen_0183-03#/67217


    Das ist ein ausgewiesener Schwerlast-RTW. Sowas will der SH-RTW ja garnicht sein.


    Zitat


    Rückenschonend dürfte es aber schon sein.


    Man darf dabei nur nicht vergessen, dass es ein normaler RTW sein soll und der muss in meinen Augen mehr können, als nur "rückenschonend". So sollte er z.B. eine Trage haben, die auf eine DL passt, Innenraum, der sich leicht und schnell desinfizieren lässt, eine Trage, die man tragen kann usw. Ich möchte nicht jeden Patienten erst auf ein Spineboard/Schaufeltrage binden, um ihn liegend die Treppen herunterzutragen (oder via Tragetuch noch mehr rückenunschonend) herunterzuschleppen, weil die Trage eben nur eine "Fahre" ist.... Alles geht eben nicht mit "dem Stühlchen"


    Wenn man mit Stollenwerk oder Stryker richtig arbeitet, dann ist das bereits sehr rückenschonend, das einzige was noch fehlt, wäre ein elektrischer Aus-/Einzug für die Trage. IMHO gab es sowas schon mal, ich glaube von Binz vor 20 Jahren oder so. Damit wäre dann alles erledigt: Tisch absenken, Trage elektrisch "kommen lassen", bis hinterer Fuss ausgeklappt und arretiert ist, dann weitermachen bis vorderer Fuss ausgeklappt und arretiert ist, Trage steht und rollt, fertig. Rein geht es dann umgekehrt: Trage "andocken (liegt vorne schon am Tisch auf, vorderen Fuss entriegeln, Trage wird hochgezogen bis hinterer Fuss ansteht. Dann den entriegeln, weiterziehen lassen, fertig. Theoretisch könnte man sowas sogar ganz einfach selbst bauen, indem man eine kleine Quad-Seilwinde vorne am Tisch montiert... Muss sich nur noch ein Hersteller finden, der sowas baut, wer der Erste ist, macht sicher ein riesen Geschäft mit seinen Tragentischen oder Nachrüst-Bausätzen... Da der Tisch ansich auch ohne die "Einzughilfe" funktioniert, kann diese Technik auch mal ausfallen, ohne gleich das ganze Auto lahmzulegen....


    Was reine Schwerlast-RTW betrifft, ist IMHO Bayern ein Vorbild. In jedem RD-Bereich gibt es einen davon, das Fahrzeug hat eine Ladebordwand und eine Stryker "Schwerlasttrage", dazu passende Vakuummatratze usw. Die RTW werden auch als Ersatz-RTW im RD verwendet, sie stehen also nicht nur herum und warten auf den Walfisch, den man vielleicht 1-2x im Jahr hat....

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Strobel bietet doch ebenfalls einen elektrischen Tragenein/auszug an. Habe den aber den aber in der Realität nie gesehen.
    http://www.system-strobel.de/beladesysteme_schwerlast.php
    Andere Hersteller werden ähnliches haben. Auch wenn das System für den Schwerlasteinsatz gedacht ist, spricht bis auf den Aufpreis doch nichts gegen die Verwendung in einem normalen RTW?


    Zum Hecklift. Ja sicher ist das ein S-RTW - das ist bloß das einzige Fahrzeug an dem ich mal den Hecklift gesehen habe. Aber den Hecklift kann man an jedem RTW anbringen. Damit ließe sich auch jede Trage befördern. Wenn es lediglich um das rückenschonende Beladen geht wären Hecklift sowie der elektrische Einzug doch hervorragend geeignet.
    Nur dürften solche Systeme für den Masseneinsatz viel zu teuer und zeitraubend sein.
    Was ich meinte war, dass man durch einen Einsatz von solchen Systemen das (bis auf Bayern) sehr dünne S-RTW Netz zu stützen. Also ganz normale RTW, lediglich mit Lift. Das dürfte doch für die meisten Transporte völlig reichen.

  • Hi,



    Was ich meinte war, dass man durch einen Einsatz von solchen Systemen das (bis auf Bayern) sehr dünne S-RTW Netz zu stützen. Also ganz normale RTW, lediglich mit Lift. Das
    dürfte doch für die meisten Transporte völlig reichen.


    Jede Art von "Lift" ist interessant bzw. sinnvoll, wenn dabei das Haupt-Arbeitsgerät - die Trage - nicht zu einer reinen "Fahre" wird. Und "Schwerlast" hin oder her, 99,9% unserer Patienten sind "normal schwer" und sie und wir brauchen da ein Arbeitsgerät, das eben diesen Umstand berücksichtigt. Wir brauchen kein Arbeitsgerät, das für die 0,01% "Walfische" gut geeignet ist, uns aber dafür im 99,9%-Tagesgeschäft mehr Arbeit macht, weil wir nun wieder unergonomische, un-rückendschonende Tragetücher, Schaufeltrage etc. auspacken müssen, um einen Patienten von "oben" nach "unten" zu befördern oder einen zweiten RTW mit "normaler Trage" brauchen, damit man den Patienten mit der DL nach unten bekommt.

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  • Lift hin oder her ... irgendwann muss halt mal einer anfangen damit überheupt eine Chance besteht,
    dass sich etwas im Massenmarkt etabliert und damit für alle erschwinglich - oder sogar lt Norm zum "Muss" wird.


    Sonst hätten wir heute noch keine Roll-In-Tragen und auch keine Intubationsalternativen ...


    Rettungsdienst bedeutet auch Fortschritt, und dieser Vorstoß geht m.M.n. in die richtige Richtung
    da der RD-Mitarbeiter immer und die Patienten immer schwerer werden.


    Dennoch ist das gezeigte Modell unglücklich wg des Schwenks in den Parkraum,
    aber das hab ich ja bereits gesagt.


    Viel mehr Überzeugungsarbeit hingegen muss man an ganz anderer Stelle leisten:
    der geneigte Mitarbeiter will auf seinen geliebten Tragestisch nicht verzichten !
    Jawollja, da liegt der Hase im Pfeffer, von wegen Verstellmöglichkeit und Federungskomfort ...


    eine Diskussion über eine Hebebühne ist bisher auch immer eine Diskussion gegen Tragetisch,
    und die geht oft contra-Hebebühne aus, nur weil konsekutiv des Tragetisch fehlt.


    Wie kommen bloß viele ITW mittlerweile ohne Tragetisch aus ?

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    • Offizieller Beitrag

    Grundsätzlich ist die Argumentation bezüglich "Trage-Fahre" vollkommen zutreffend, sie löst Probleme (das Heben & Senken und das Verladen der Trage allein durch Muskelkraft) - schafft dafür an anderer Stelle wieder neue "belastende" Probleme. Hier gibt es sicher auch interessante Zwischenlösungen wie beispielsweise das durch eine Winde unterstützte Be- und Entladen. Viele andere Schwierigkeiten, die jetzt auch in der Praxis-Erprobung sichtbar und deutlich geworden sind, können und werden dann sicherlich in die Konzeption eines möglichen Nachfolgemodells fließen.


    Ich finde es allein schon einen großen Schritt, dass hier ein solches Fahrzeug als Ergebnis der Überlegungen einer landesweiten Projektgruppe heraus gekommen ist, das den Problemen des Regelrettungsdienstes begegnen soll. Diese Fahrzeugkonzeption zielt ja eben nicht auf ein Nischendasein als Spezialfahrzeug, sondern soll ja irgendwann in der Zukunft einmal den Standard-RTW darstellen. Und durch dieses Vorgehen wird sicherlich auch eine Aufmerksamkeit bei den Krankenkassen erreicht, welche später ja für die Umsetzung kostentechnisch ihr Okay geben müssen.


    Luftfederung - ja oder nein? Leider habe ich das Fahrzeug nicht erproben können (Urlaub wohl falsch gelegt...), aber was ich teilweise an Berichten mitbekommen habe, soll der Komfort einer vernünftigen Luftfederung der des Tragentisches auf jeden Fall ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen sein. Luftfederung ist in anderen Ländern doch auch Standard, wenn ich mich da nicht irre. Die Vorteile der Einstellmöglichkeiten eines Tragentisches sind da dann natürlich wieder ein ganz anderes Thema.

  • Hi,


    Wie kommen bloß viele ITW mittlerweile ohne Tragetisch aus ?


    Da liegt der Schwerpunkt anders. Beim ITW hat man i.d.R. eine Menge Technik (Perfusoren, Monitor usw.) die irgendwie an (oder in) der Trage befestigt werden muss. Dazu reichen normale Tragen kaum aus. Hie rgeht man eben den Kompromiss zwischen Federung/Komfort und einem sicheren Transport mit allen notwendigen Geräten ein. Dazu sind Intensivpatienten meistens ausreichend analgesiert/sediert (und ggf. operativ (vor-)versorgt) - im Gegensatz zum "normalen" Notfallpatienten mit z.B. einer frischen Fraktur, die bei jeder Bodenwelle Schmerzen bereitet....


    Möglich macht das Ganze auch, dass ein ITW "von Bett-zu-Bett" fährt, also jede Form von Treppentransporten usw. nicht notwendig ist.

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Hi,



    Ich finde es allein schon einen großen Schritt, dass hier ein solches Fahrzeug als Ergebnis der Überlegungen einer landesweiten Projektgruppe heraus gekommen ist, der den Problemen des Regelrettungsdienstes begegnen soll. Diese Fahrzeugkonzeption zielt ja eben nicht auf ein Nischendasein als Spezialfahrzeug, sondern soll ja irgendwann in der Zukunft einmal den Standard-RTW darstellen. Und durch dieses Vorgehen wird sicherlich auch eine Aufmerksamkeit bei den Krankenkassen erreicht, welche später ja für die Umsetzung kostentechnisch ihr Okay geben müssen.


    Keine Frage - es ist absolut lobenswert, dass sich ein "staatlicher" RD-Betreiber hier Gedanken macht und diese umsetzt. Auch wenn es sich vielleicht herausstellt, dass das Konzept nicht passt - alleine der Wille zählt und man wird ganz sicher Erfahrungen aus dem Projekt in andere Projekte/Fahrzeuge umsetzen. Oder man kann irgendwelche zukünftigen Herstellerlösungen besser beurteilen.

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Luftfederung - ja oder nein? Leider habe ich das Fahrzeug nicht erproben können (Urlaub wohl falsch gelegt...), aber was ich teilweise an Berichten mitbekommen habe, soll der Komfort einer vernünftigen Luftfederung der des Tragentisches auf jeden Fall ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen sein. Luftfederung ist in anderen Ländern doch auch Standard, wenn ich mich da nicht irre. Die Vorteile der Einstellmöglichkeiten eines Tragentisches sind da dann natürlich wieder ein ganz anderes Thema.

    Hallo miteinander,
    Luftfederung ist okay solange du nicht damit in BW arbeiten mußt. Bei normalen Straßen wie bei Euch in SH (will auch solche haben), ist die Luftfederung /LF) das non plus ultra. Kommt man aber dann in Richtung BW (das Bundesland mit den schlechtesten Straßen) ist der gefederte Tragetisch (gTT) das einzig wahre. Eine Bodenwelle wird von LF nicht so gut absorbiert wie vom gTT. EIn Schlagloch verarbeitet die LF ohne größeres Mühen.


    Persönlich mag ich den gTT mehr, da nicht der ganze RTW mitschaukelt und nur der Patient. Aber hocherfreulich das SH, sich gedanken über die Mitarbeiter im RD macht.


    Grüße


    Dulex



    Edit: Rechtschreibfehler 12.1.11 08:13


  • Keine Frage - es ist absolut lobenswert, dass sich ein "staatlicher" RD-Betreiber hier Gedanken macht und diese umsetzt. Auch wenn es sich vielleicht herausstellt, dass das Konzept nicht passt - alleine der Wille zählt und man wird ganz sicher Erfahrungen aus dem Projekt in andere Projekte/Fahrzeuge umsetzen. Oder man kann irgendwelche zukünftigen Herstellerlösungen besser beurteilen.

    vielleicht ist dieses Projekt auch ein Signal an alle dijenigen, die bei (re-)kommunalisierten Rettungsdiensten den Untergang des Abendlandes einschließlich aller Qualitätsniveaus und Innovationsfähigkeit herbeireden versuchen...

  • Ich seh bei der Variante das Problem, daß immer ein ebener Untergrund benötigt wird. Und das die Stryker nicht getestet ist.



    vielleicht ist dieses Projekt auch ein Signal an alle dijenigen, die bei (re-)kommunalisierten Rettungsdiensten den Untergang des Abendlandes einschließlich aller Qualitätsniveaus und Innovationsfähigkeit herbeireden versuchen...


    Das hat damit nichts zu tun. Schleswig-Holstein war für einen "landeseigenen" Rettungsdienst schon immer weit vorn. Die, die jetzt eine Rekommunalisierung fordern, sind schlicht und einfach nicht in der Lage, vorausschauend und zeitgerecht zu denken. Die werde es auch nie schaffen, solch ein Projekt als Versuchsballon zu starten.


    Ist mir als kleine Kommune eine Ausschreibung allein zu aufwenig, muß ich mir halt Partner suchen. In fast jeden anderen Bereich gibt es interkommunale Zusammenarbeit, wieso auch nicht bei Rettungsdienst und den damit geforderten Ausschreibungen? Achja, da würden ja einige heilige Kühe geschlachtet ...

  • Hi,


    Ich seh bei der Variante das Problem, daß immer ein ebener Untergrund benötigt wird.


    Das sehe ich nicht als so schlimm. Einen entspr. Untergrund braucht man auch beim herkömmlichenTragentisch - schräg auf Randstein oder eine Matsch-Wiese etc. geht da beim Be-/Endladen auch nicht.



    Zitat


    Und das die Stryker nicht getestet ist.


    k.A. - aber die DIN/EN wird gerne mal ignoriert ;(



    Zitat

    Das hat damit nichts zu tun. Schleswig-Holstein war für einen "landeseigenen" Rettungsdienst schon immer weit vorn. Die, die jetzt eine Rekommunalisierung fordern, sind schlicht und einfach nicht in der Lage, vorausschauend und zeitgerecht zu denken. Die werde es auch nie schaffen, solch ein Projekt als Versuchsballon zu starten.


    Alle Systeme (kommunal, HiOrG, HiOrG+Private usw.) funktionieren. Mal mehr, mal weniger gut. Kein System kann aber IMHO für sich in Anspruch nehmen, jederzeit das Tollste, Beste und auch Kostenoptimierteste - also quasi "der Stein der Weisen" zu sein.


    Was das Auto betrifft - irgendwer fängt immer mal an, die Anderen machen es nach. Siehe Koffer-RTW. Abgesehen vom SAVE-System waren es die privaten RD, die sich als Erste werbewirksame Koffer-RTW aus den USA besorgt haben - Standard war "damals " der VW LT, DB310 bzw. DB609/510 als RTW.... Bald sprangen die deutschen Hersteller auf den Trend an und produzierten auch "solche Koffer", die im heutigen RD in Deutschland nicht mehr wegzudenken sind. Und auch in anderen Dingen (wie z.B. Pulsoxi, EKG/Defi, Stifneck u.v.m.) waren es zuerst nur Wenige, die dieses "moderne Zeug" eingeführt hatten, das heute ganz selbstverständlich auf jedem RTW zu finden ist.



    Der "Innovations-RTW SH" wird IMHO als normaler RTW keine Zukunft haben, dazu ist die Technik mit der "Fahre" und der Bühne zu unpraktisch. Als Alternative zu einem Schwerlast-RTW, der auch im normalen RD eingesetzt werden kann, ist das Modell sicher nicht schlecht. Vorallem dürfte es preisgünstig sein, denn die Hebebühne wird zig-tausendfach im Rollstuhltransport schon eingesetzt, es bedarf also keiner kompletten Neukonstruktion wie es die Beladesysteme von Strobel etc. nötig haben. Auch die z.B. beim Bayern-S-RTW eingesetzte Ladebordwand dürfte teurer sein.....


    Schön und nützlich ist es allemal, wenn "man da oben" sich Gedanken macht, vielleicht findet "man" ja zusammen mit den Herstellern auch noch andere Lösungen, die uns die Arbeit leichter machen....


    btw. - wahrscheinlich leiht der RKiSH den RTW nicht nach Bayern aus - Testen würd ich ihn schon mal gerne....

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Und das die Stryker nicht getestet ist.


    Wer sagt das? Die Stryker Power Pro TL ist tausendfach beispielsweise in GB im Einsatz, wo selbstverständlich auch die EN 1789 gültig ist. Einen erfolgreichen Crashtest hat diese Trage inkl. der dazugehörigen Bodenhalterung erfolgreich absolviert.


    Mich wundert jedoch, dass ein solche System einer "Fahre" in Deutschland nicht funktionieren soll, im Rest der Welt aber tausendfach problemlos im Einsatz ist. Gibt es im Rest der Welt keine Treppenstufen und Hindernisse für den Rettungsdienst?


    Eine Anfrage an die RKiSH bezüglich Verleih an extern wäre einfach mal einen Versuch wert!

    ________________
    alle Aussagen spiegeln ausschließlich meine private Meinung wieder

  • Mit ein wenig Geschick ist auch halb auf dem Gehweg oder auf einer Wiese eine Beladung ohne größere Probleme möglich. Ebene Teerflächen als Standfläche sind doch selbst in der Stadtrettung nicht immer zu finden. Zudem würde mich interessieren was du als die 99,9% normalgewichtige Patienten definierst ? Vielleicht arbeite ich in der Hochburg der Fetten aber mindestens 20 % der Patienten hier liegen bei deutlich (!) über 100 KG bei oft Körpergrößen von unter 170. Was daran noch normal sein soll muß mir jemand erklären. Vielleicht sind in München aber offenbar alle mit einem gesunden BMI gesegnet. Da brauch ich im Zweifel auch keine abnehmbare (tragbare) Trage mehr weil 100 KG Patient und ~35 KG Tragenoberteil trage ich nicht. Dann hol ich doch lieber die Schläuche und schlepp das Gewicht auf einer Schaufeltrage oder was anderem runter.


    Und der Trend geht immer mehr zu übergewichtigen Patienten. Und gerade die zählen ja als Risikogruppe besonders zu unseren Kundschaft, ein weiterer Grund warum mir völlig schleierhaft ist wie du als Profi diese Gruppe als 0,1 Prozent einstufen kannst.


    Ob das System in SH sinnvoll ist oder nicht sei mal dahingestellt. Zumindest versucht jemand mal was. Und allein das ist schon Anerkennung wert.


    @ Dulex Der Vollständigkeit halber sollte man da aber erwähnen das BaWü da gar nicht viel dafür kann. Wenn man dank Bundesrepublik mit Milliarden den roten Partyprinzen und seine Volksgeschenke in Berlin finanzieren muß wundert es nicht wenn hier das Geld fehlt für den Straßenbau.

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • Wer sagt das? Die Stryker Power Pro TL ist tausendfach beispielsweise in GB im Einsatz, wo selbstverständlich auch die EN 1789 gültig ist. Einen erfolgreichen Crashtest hat diese Trage inkl. der dazugehörigen Bodenhalterung erfolgreich absolviert.

    Dann zeig mir mal bitte, wo die erfolgreiche Absolvierung des Crash-Test nach DIN EN1789 steht - ich finde da nichts. Die einzige Trage, die laut Stryker die Norm erfüllt, ist die M1 Roll-in.
    Und das diese Norm überall in Europa gilt, sagt doch garnix. Schau mal nach Frankreich, heilloes Chaos.

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