Kampf mit harten Bandagen in Oberfranken

    • Offizieller Beitrag

    [hi]


    Der ASB hatte gegen das Vergabeverfahren für den RTW-Stellplatz in Fesselsdorf (LK Lichtenfels) einspruch erhoben und letztendlich die Vergabe dann zum 01.01.2011 für sich entscheiden können.


    Der Chef des ASB Weismain (gehört Fesselsdorf) war früher beim BRK in Lichtenfels als Bereitschaftsleiter.
    Die Schlammschlacht ist vorprogrammiert. In der örtlichen Presse wird dies nun auch reflektiert.


    http://www.np-coburg.de/nachrichten/loka…art2395,1286570


    http://obermain.de/nachrichten/7264/details_26.htm


    http://www.obermain.de/nachrichten/7271/details_38.htm


    http://www.np-coburg.de/nachrichten/loka…art2395,1290162

  • Blub blub blub - das die Verantwortlichen nicht langsam mal ihre Hausaufgaben zu machen, statt große Wellen zu schlagen.


    Natürlich wurde nach dem günstigsten Preis vergeben, ein anderen "hartes" Zuschlagkriterium gibt es nicht. Man kann keinen Tarifvertrag oder ähnliches fordern.

  • Hallo,


    das Leben ist kein Ponyhof und "Rettungsdienst" wird in Europa nunmal nicht mehr nach Gutsherrenart verteilt.


    Reichte früher ein guter Kontakt zu einem Minister, MDL, Landrat, Bürgermeister etc. (die als politische Entscheidungsträger oft gleichzeitig auch eine höhere (Ehren-)Position in einer HO innehatten), sind es heute eben so profane Dinge wie "Preis", Konzept usw., die entscheiden.


    Und das BRK und manche andere HiOrG geht da mancherorts arg angeschlagen aus dem Kampf. Hier in München spielt sich das Ganze noch ohne Einfluss und Beteiligung des RD ab. ABer es gab ein paar "Verluste": Der MHD verlor am Flughafen die sog. "Umsteigehilfe" an das private Unternehmen "MD Medicus" (und dieses bei der nächsten Ausschreibung den Auftrag an das Privatunternehmen Ambulanz Aicher), das BRK verlor die Ausschreibung um den San-Dienst auf der Messe München an das Privatunternehmen Ambulanz Aicher, den SAN-Dienst im Olympiagelände (Olympiahalle, Stadion etc.) an die JUH, das Kulturzentrum "Gasteig" ging vom BRK an das Privatunternehmen Ambulanz Aicher. Die Besetzung des RTH Ch. 1 verlor das BRK an die BF München. Bei der Ski-WM in Garmisch bekam das MHW ("Medizinisches Hilfswerk") den Zuschlag für den SAN-Dienst. Und auf dem weltberühmten Münchner Oktoberfest soll es für 2011 eine Ausschreibung für den SAN-Dienst geben - bisher "gebucht" war immer das BRK. Mal sehen, was draus wird....



    Ich bin absolut gegen Preisdumping, denn das bedeutet in aller Regel eine insgesamt schlechtere Qualität der Versorgung, mehr Belastung für die Mitarbeiter usw. Aber es ist durchaus sinnvoll, eine "Gutsherrenart" (aka "des hamma scho imma so gmacht") mal zu überdenken und auch anderen Anbietern eine Chance zu geben. Nicht selten sind "bewährte Dinge" einfach nur schlecht, ein sprichwörtlicher "Neuer Besen" schadet nicht, wenn der Besen zu einem reellen Preis eingekauft wird...


    Komisch allerdings, dass so laut geheult wird. Bei Spendenaktionen usw. wird immer wieder gerne erzählt, wie teuer es doch sei, den RD sicherzustellen und dass es ohne viele Spenden garnicht ginge weil es ansich ein Draufzahlgeschäft ist. Und kaum wird man so ein "Draufzahlgeschäft" los, wird geheult wie ´n Schlosshund und Andere sind ganz geil darauf, dieses angebliche Minusgeschäft zu machen...

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Man sollte abwarten bis der ASB mit den Konditionen rausrückt. Das mit den 50% Ehrenamt und Lohndumping ist erstmal nur eine Behauptung von dem BRK Menschen. Wie stark sich das BRK um die Wache bemüht hat ist mir auch nicht klar. Aber da können vielleicht auch User weiter helfen. Ich kenne mich da ja nicht so super aus... aber eine Ehrenamtsquote von 50% dürfte doch auf Dauer kaum machbar sein?


    Ausschreibungen machen meiner Meinung nach schon Sinn. Man sollte den Zuschlag nur nicht pauschal nach dem niedrigsten Preis richten und einen entsprechenden Rahmen schaffen. Denn auch wenn das DRK gerne so tut... die sind auch nicht der große Heilsbringer... man spricht sich dort oftmals gegen einen Mindestlohn im RD aus...

  • ich kanns nicht mehr hören ... das ganze Geseier der Verlierer:


    niedriger Preis = niedrige Qualität - wann seht ihr das endlich ein ??


    bedeutet im Umkehrschluß: hoher Preis = hohe Qualität ?


    noch nie von Firmen/Organisationen gehört die sich die Taschen vollstopfen und wo der Mehrpreis eben nicht bei den Mitarbeitern oder der Qualität an kommt ?


    warum sollen dann Firmen, die gleich günstiger kalkulieren, die sich die Taschen nicht so voll stopfen,
    aber am Ende genau so viel oder wenig in ihre Qualität und die Mitarbeiter stecken, unbedingt schlechtere Arbeit abliefern ?


    der kauft da wos am billigsten ist, möglichst bei gleicher Qualität.


    Nun sei Gesundheit aber keine "Ware" die jeder x-beliebig anbieten könne ...


    oh doch, das ist sie. Gesundheit IST eine Ware !


    Wir gehen zum Zahnarzt der es uns am billigsten macht;
    wir gehen zum Hausarzt mit dem besten Leumund;
    wir gehen zur Krankenkasse mit den wenigsten Beiträgen;
    wir gehen ins Krankenhaus mit den kompfortabelsten Zimmern;
    wir lassen und dort operieren wo laut Krankenhausspiegel am wenigsten schief geht;
    wir gehen ins Pflegeheim welches am wenigsten kostet
    und wir bringen unsere Kinder dort zur Welt, wo's ein Planschbecken und schöne bunte Zimmer gibt.


    und warum soll ich mich unbedingt von dem retten lassen der am meissten Einfluß in der Kummunalpolitik hat ?


    ich will mich von Leuten retten lassen die Ahnung von der Sache und Spaß an der Arbeit haben.
    Und da isses mir egal von welcher Firma sie kommen, wieviel sie verdienen oder ob die HA oder EA sind !


    Gute Leistung kann jeder erbingen - oder auch nicht.
    Nur weil BRK draufsteht ist die Leistung nicht unbedingt besser als wenn ASB draufsteht.


    Das sind alles Grabenkämpfe bei denen es um Geld und Macht geht, da hört die Kollegialität auf.
    Das ist im Mittelalter, jeder hat seinen Bereich abgesteckt und wer drin wildert, bekommt auf die Mütze.

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Ausschreibungen machen meiner Meinung nach schon Sinn. Man sollte den Zuschlag nur nicht pauschal nach dem niedrigsten Preis richten und einen entsprechenden Rahmen schaffen.

    Da spricht der Unwissende. Es gibt kein anderes "hartes" Zuschlagkriterium als den Preis. Man kann aber sehr wohl in den Eignungkriterien gegensteuern.

  • Da spricht der Unwissende. Es gibt kein anderes "hartes" Zuschlagkriterium als den Preis. Man kann aber sehr wohl in den Eignungkriterien gegensteuern.

    Das meinte ich mit "Rahmen schaffen". Es bestehen garantiert genug Möglichkeiten die Ausschreibung so zu gestalten, dass man bekommt was man haben will.



    Das Qualitätsargument vom BRK ist nicht so super. Wenn man selbst eine Ehrenamtlichenquote von 20% hat sollte man vielleicht nicht erzählen, dass die Qualität unter dem Ehrenamt leidet?!

  • Servus,


    recht interessant finde ich, dass der ASB, der in Bayern "klassisch" bisher hauptsächlich in grossen Städten aktiv war, nun auf´s Land will. Auch im beschaulichen Kaufbeuren hat der ASB den Zuschlag für eine Wache bekommen - diese wurde früher vom Unternehmen "Gabriel" betrieben. (Gabriel ging Pleite)


    Ich denke, dass in Zukunft der ASB noch öfters in Bayern "Berührung" mit anderen HiOrG bei Ausschreibungen haben wird.

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Hi,


    ich kanns nicht mehr hören ... das ganze Geseier der Verlierer:
    niedriger Preis = niedrige Qualität - wann seht ihr das endlich ein ??


    Das muss so nicht stimmen - auch wenn es oft so der Fall ist. Manchmal wird einfach gewirtschaftet "weil´s immer so war" und über Qualität oder gar eine evtl. bessere Konkurrenz hat man sich keine Gedanken gemacht.


    Wenn man der grösste und gefühlt "unschlagbare" Anbieter ist, dann verliert man schon mal den realen Horizont aus den Augen...



    Zitat


    bedeutet im Umkehrschluß: hoher Preis = hohe Qualität ?


    Keineswegs, aber Qualität hat auch ihren Preis. Ganz reell. Und ich kenne es aus mehreren Bereichen, dass Kunden auch bereit sind, für Qualität zu bezahlen oder eben Anbieter ihre Qualität nicht zum Dumpingpreis verhökern wollen..



    Zitat


    und warum soll ich mich unbedingt von dem retten lassen der am meissten Einfluß in der Kummunalpolitik hat ?


    Weil es das im Prinzip staatliche Einheitssystem es so vorgibt? Wir hatten zu unserer echten Privaten-RD-Zeit bis 1998 zuletzt alle RTW mit Klimaanlagen. Die med. Ausstattung lies jeden öff. NAW blass werden udn was auf unseren KTW war, hatten manche öff. RTW nicht. Das Abrechnungssystem (mit KVK-Kartenleser usw.) war so optimiert, dass spätestens 24h nach dem Einsatz die Rechnung an den Kostenträger rausging. Unter der "Notruf"Nummer waren alle med. Dienste erreichbar - vom Notarzt/RD über KTP bis hin zu ärztl. Notdient, Intensivtransport, Auskunft über dienstbereite Apotheken, Vermittlung Pflegedienst , SAN-Dienst u.v.m. - nur: Das wurde per Gesetz verboten! Und nun ist unser RD eben "im System" - schön geregelt, man bekommt RTW hingestellt, die man vielleicht in dieser Ausstattung nie selbst gekauft hätte (o.k. - die akt. Bayern-RTW sind schon sehr fein, aber es gab auch eine andere Zeit, wo man ziemlichen Neu-Schrott auf den Hof gestellt bekam....)



    Zitat


    Gute Leistung kann jeder erbingen - oder auch nicht.
    Nur weil BRK draufsteht ist die Leistung nicht unbedingt besser als wenn ASB draufsteht.


    Das sind alles Grabenkämpfe bei denen es um Geld und Macht geht, da hört die Kollegialität auf.
    Das ist im Mittelalter, jeder hat seinen Bereich abgesteckt und wer drin wildert, bekommt auf die Mütze.


    Das isses wohl. Und dafür wird viel Energie verschwendet, anstatt sich mal an der eigenen Nase zu packen und zu fragen "warum?" Statt sich Grabenkämpfe zu liefern, sollten alle RD in .de eher mal daran arbeiten, dass nicht in Zukunft (EU sei dank!) irgendwelche ausländischen Investor-Grosskonzerne wie Falck den RD in Deutschland übernehmen....

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Guten Morgen,


    und genau diese ganzen sinnlosen Diskussionen, vorwiegend von den nichterfolgreichen Teilnehmern
    einer Ausschreibung initiiert, ist der Grund dafür, dass in vielen Bereichen NRWs zum Beispiel der RD
    wieder rekommunalisiert werden soll, sprich der Kreis oder die Stadt macht es komplett alleine.
    In NRW fallen mir spontan die Stadt Mönchengladbach und der Kreis Heinsberg ein, in denen das mehr
    oder weniger akut in der Planungsphase ist, gleichwohl mit der Aussage, dass die Kosten eventuell auch
    steigen könnten.


    Und in anderen RD-Bereichen werden Erweiterungen der Fahrzeugvorhaltung ausschließlich über die
    kommunalen Betreiber und nicht durch die ebenfalls virhandenen Hilfsorganisationen umgesetzt.


    Ich bin mal hart und brutal ... ich kann das geheule der Hilfsorganisationen nicht mehr hören, wenn sie
    eine Ausschreibung verloren haben. Wer eine vernünftige Kalkulation anbietet, der hat auch eine reelle
    Chance, eine Ausschreibung zu gewinnen, wer aber nach der Gutsherrenmethode (ich werde eh siegen)
    seine Unterlagen abgibt, der muss auch damit rechnen, zu verlieren.


    Oder sollte der eigentliche Grund dieses herumgeheules doch eher sein, dass man jetzt seine defizitäre
    Bereiche nicht mehr über den Rettungsdienst refinanzieren kann?


    :pillepalle:


    Es gibt Beispiele aus Österreich und Mecklenburg-Vorpommern, wo nach genau solchen sinnlosen Aktio-
    nen der unterlegenen HiOrgs (teilweise mit den örtlichen Politikern im Rücken), ganze Ausschreibungen
    gekippt und neu gemacht wurden, natürlich haben dann die etablierten HiOrgs gewonnen ...

    • Offizieller Beitrag

    Keine Ahnung wie man sowas vorsichtig schreiben soll, aber ich stelle es einfach mal in den Raum:


    Hätten in der Vergangenheit gewisse Personen einfach besser mit dem BRK-Ehrenamt harmoniert, wären andere nicht ausgetreten und zu einer anderen HiOrg gewechselt. Böse Zungen behaupten zwar, dass der Austritt aus einer nicht gewonnenen KBL-Wahl resultierte, aber dies sei dahingestellt.
    Wenn gewisse Person bei der Initiierung des Stellplatzes Fesselsdorf ein paar Spielregeln eingehalten hätte, gäbe es diesen Streitpunkt ggf. gar nicht, zumindest nicht in dieser Form. Erschreckend ist nun, dass beim BRK eine bestimmte Personalie geändert wurde, seither streben der Rettungsdienst und das Ehrenamt beim BRK in dem Gebiet wieder auf, man ist sogar gewillt neue Wege zu gehen und setzt vieles erfolgreich um, was früher entsprechend undenkbar war.
    Und wie das immer so ist... gerade dann wenn man sich versucht zu bessern, bekommt man eine auf die Fratze.


    Weder die Presse, noch viele Kollegen aus den unterschiedlichen Lagern argumentieren hier objektiv und sachlich.
    Ich finde das einfach daneben.


    Nachdem was ich hier so mitbekommen habe und wie sich das alles so verhält (rein subjektiv nun)... ich hätte es dem ASB auch nicht gegönnt, da bin ich ganz offen und ehrlich. Ich muss aber auch sagen, dass ich hier weniger nach den Kosten gehe, sondern einfach nach der Art und Weise wie gewisse Dinge gelaufen sind und wie sie nun laufen.
    Man kann es drehen und wenden wie man will, letztendlich leiden alle darunter, selbst die Kollegen, die wunderbar miteinander auskommen... es ist einfach wie es ist... der Fisch stinkt vom Kopf an, vollkommen gleich der Farbe, HiOrg oder sonst was!

  • Wer eine vernünftige Kalkulation anbietet, der hat auch eine reelle
    Chance, eine Ausschreibung zu gewinnen, wer aber nach der Gutsherrenmethode (ich werde eh siegen)
    seine Unterlagen abgibt, der muss auch damit rechnen, zu verlieren.


    Ich erinner mal an Heinsberg ... Da hatten nach meinem Kenntnisstand der MHD und die JUH massive finanzielle Probleme - Weil man sich die Ausschreibung mit dem Faktor "Ehrenamt" schöngerechnet hat, diese dann auch gewann und dann auf einmal das Personal vom DRK übernommen werden mußte - Stichwort "Betriebsübergang". :kichern:

  • Hi,



    Ich erinner mal an Heinsberg ... Da hatten nach meinem Kenntnisstand der MHD und die JUH massive finanzielle Probleme - Weil man sich die Ausschreibung mit dem Faktor "Ehrenamt" schöngerechnet hat, diese dann auch gewann und dann auf einmal das Personal vom DRK übernommen werden mußte - Stichwort "Betriebsübergang". :kichern:


    Das liegt IMHO aber auch daran, dass die Hilfsorganisationen nicht immer "fit" sind, was Ausschreibungen betrifft. Immerhin ist das Thema für sie fast überall Neuland. Dazu kommt, dass manchmal garkeine belastbaren Zahlen und Werte vorliegen (z.B. die Verfügbarkeit von EA über den gesamten Zeitraum der geplanten Laufzeit - ganz aktuell z.B. durch den Wegfall der Wehrpflicht)


    Auch die auftraggebenden bzw. ausschreibenden Stellen haben manchmal noch wenig Erfahrung und Übersicht mit und bei dem Thema wenn sie zum ersten Mal ausschreiben. Manche Dinge laufen heute "einfach so" (z.B. Vorhaltung eines HiOrg-eigenen Zusatz-/Reserve-RTW) ohne dass dies explizit gefordert wird, in den Kostenrechnungen auftaucht etc. Ein Anbieter, der eh schon sehr knapp kalkuliert um die Ausschreibung zu gewinnen, wird ggf. den "immer-schon-dagewesen" Zusatz-/Reserve-RTW nicht bereitstellen, wenn dieser nicht explizit im Ausschreibungstext gefordert ist....

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Hi,



    ist der Grund dafür, dass in vielen Bereichen NRWs zum Beispiel der RD
    wieder rekommunalisiert werden soll, sprich der Kreis oder die Stadt macht es komplett alleine.
    In NRW fallen mir spontan die Stadt Mönchengladbach und der Kreis Heinsberg ein, in denen das mehr
    oder weniger akut in der Planungsphase ist,


    ...was aber nicht immer bedeutet, dass dadurch die Qualität verbessert wird. So berichtete z.B. die Zeitschrift "Rettungsdienst" über den RD in Gelsenkirchen, in dem die RD-Fahrzeuge der BF noch mit steinzeitlichen, unsterilen Rotgummi-Güdeltuben arbeiten, keine Medikamente auf den RTW vorhgehalten werden und auch keine AED auf den KTW. Als Decken werden schlichte Wolldecken verwendet - deren (un)hygienisches "Potential" ist hinlänglich bekannt....Eine "moderne" Ausstattung mit sterilem Einwegmaterial, AED usw. sei - so der Bericht - aus finanziellen Gründen durch den angespannten Haushalt der Stadt derzeit nicht möglich. HiOrG schiessen in solchen Fällen i.d.R. eigene Mittel (z.B. aus Spenden) zu um im RD auf einem zeitgemässen Stand zu sein. Ähnliches gilt bundesweit auch im Bereich zusätzlicher/Reservefahrzeuge die oftmal von den HiOrG selbst beschafft und z.B. für deren Zwecke im SAN-D etc. eingesetzt werden und meistens bei Bedarf auch dem Regel-RD dieser HiOrG zur Verfügung stehen (Ersatzfahrzeug, "Zusatz-RTW" usw.)


    Dass ein kommunaler/"staatlicher" RD auch modern und innovativ sein kann, zeigt z.B. SH




    Zitat


    Und in anderen RD-Bereichen werden Erweiterungen der Fahrzeugvorhaltung ausschließlich über die
    kommunalen Betreiber und nicht durch die ebenfalls virhandenen Hilfsorganisationen umgesetzt.



    ...was ggf. fragwürdig ist - auch hier müsste u.U. ausgeschrieben werden. Eine solche Praxis würde zudem die re-kommunalisierung durch die Hintertür ermöglichen - erst werden auf Grund bezahlter Gutachten Wachen der HiOrG geschlossen, kurz darauf stellt ein weiteres Gutachten wieder Bedarf fest und der wird "natürlich" kommunal besetzt...



    Zitat


    Oder sollte der eigentliche Grund dieses herumgeheules doch eher sein, dass man jetzt seine defizitäre
    Bereiche nicht mehr über den Rettungsdienst refinanzieren kann?


    Eine Querfinanzierung vom RD in andere Aufgabenbereiche einer HiOrG ist i.d.R. nicht zulässig (Kostendeckungsprinzip). Allerdings ist eine Tätigkeit im RD auch Imagepflege und ein "sichtbares Argument" für die Bevölkerung, das zur Bekanntheit der HiOrG und u.U. zu einer besseren Spendenbereitschaft beiträgt.



    Zitat


    Es gibt Beispiele aus Österreich und Mecklenburg-Vorpommern, wo nach genau solchen sinnlosen Aktio-
    nen der unterlegenen HiOrgs (teilweise mit den örtlichen Politikern im Rücken), ganze Ausschreibungen
    gekippt und neu gemacht wurden, natürlich haben dann die etablierten HiOrgs gewonnen ...


    Sowas kann aber auch passieren, wenn ein kommunaler Träger unbedingt den RD haben/behalten will. Da braucht eine Stadt nur fordern, dass das RD-Personal auch eine FW-Ausbildung haben muss um universell auch auf "roten" FW-Fahrzeugen eingesetzt werden zu können - da müssten dann wohl alle HiOrG und Private schon mal passen oder erstmal zeitintensiv und teuer in die Ausbildung ihrer Leute investieren.....


    Man kann Ausschreibungen immer in eine bestimmte Richtung lenken. Fordert man z.B. (wie IMHO in Köln) auch die Vorhaltung einer SEG-Komponente, so sind Privatfirmen schon mal raus - sie können schlichtweg nicht auf die Zahl EA-Mitarbeiter zurückgreifen, die dazu nötig ist und Teilzeit/400EUR-Kräfte sind dafür einfach zu teuer. Dito z.B. wenn wie in Bayern eine 80:20-Quote HA/EA gefordert wird. Privatfirmen haben i.d.R. keine EA...

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • ...was ggf. fragwürdig ist - auch hier müsste u.U. ausgeschrieben werden. Eine solche Praxis würde zudem die re-kommunalisierung durch die Hintertür ermöglichen - erst werden auf Grund bezahlter Gutachten Wachen der HiOrG geschlossen, kurz darauf stellt ein weiteres Gutachten wieder Bedarf fest und der wird "natürlich" kommunal besetzt...

    Na ja ... die einzigen, die von dieser Regelung akut betroffen wären, sind ja die HiOrgs,
    aber da sich an der von denen gestellten Fahrzeugmenge nichts ändert, haben sie auch
    keinen Grund, etwas dagegen zu machen.
    Die HiOrgs haben weder die räumlichen noch finanziellen Möglichkeiten, mal eben zwei
    weitere Personen auf den vorhandenen Rettungswachen unterzubringen.
    Es geht ja nicht darum, dass die HiOrg-Fahrzeuge abgeschafft werden sollen, sondern
    dass weitere RTW benötigt werden und man diese schnell und problemlos besetzen
    will. Ob das juristisch einwandfrei ist? Keine Ahnung, aber ich denke schon.

    Eine Querfinanzierung vom RD in andere Aufgabenbereiche einer HiOrG ist i.d.R. nicht zulässig (Kostendeckungsprinzip). Allerdings ist eine Tätigkeit im RD auch Imagepflege und ein "sichtbares Argument" für die Bevölkerung, das zur Bekanntheit der HiOrG und u.U. zu einer besseren Spendenbereitschaft beiträgt.

    Was aber ganz gerne gemacht wird ... wo kein Kläger, da kein Richter. Und irgendwann
    fällt es halt der Aufsichtsbehörde auf und dann muss eben Hals-über-Kopf reagiert und
    neu beschafft werden ...

    Sowas kann aber auch passieren, wenn ein kommunaler Träger unbedingt den RD haben/behalten will. Da braucht eine Stadt nur fordern, dass das RD-Personal auch eine FW-Ausbildung haben muss um universell auch auf "roten" FW-Fahrzeugen eingesetzt werden zu können - da müssten dann wohl alle HiOrG und Private schon mal passen oder erstmal zeitintensiv und teuer in die Ausbildung ihrer Leute investieren

    Wobei Dein Beispiel ganz gehörig hinkt ... eine Stadt wird in den seltensten Fällen eine
    FW-Ausbildung des Rettungsdienstpersonals fordern. Und ich bezweifel auch, dass das
    vor dem EUGH letztlich Bestand haben würde. Wenn denn irgendeiner den Klageweg
    beschreiten würde ...

    Man kann Ausschreibungen immer in eine bestimmte Richtung lenken. Fordert man z.B. (wie IMHO in Köln) auch die Vorhaltung einer SEG-Komponente, so sind Privatfirmen schon mal raus - sie können schlichtweg nicht auf die Zahl EA-Mitarbeiter zurückgreifen, die dazu nötig ist und Teilzeit/400EUR-Kräfte sind dafür einfach zu teuer.

    Personal für eine SEG kann auch jeder private Betreiber stellen ... ist halt alles nur eine
    Frage der Organisation. Aushilfen und dienstfreies Personal sollten ja greifbar sein. Dass
    diese "SEG" dann eine eher fragwürdige Auslastung hat ist jedem vermutlich klar.

    Dito z.B. wenn wie in Bayern eine 80:20-Quote HA/EA gefordert wird. Privatfirmen haben i.d.R. keine EA...

    Ich finde es immer wieder klasse, wenn HiOrgs fest mit dem Einsatz von ehrenamtlichen
    Personal rechnen. Das ganze kann gut gehen aber kann auch genauso in die Hose gehen.
    Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ehrenamtliches Personal in einigen (sicher seltenen)
    Fällen eine sehr komische Einstellung zu Pflicht und Verantwortung hat ...

  • Man kann Ausschreibungen immer in eine bestimmte Richtung lenken. Fordert man z.B. (wie IMHO in Köln) auch die Vorhaltung einer SEG-Komponente, so sind Privatfirmen schon mal raus - sie können schlichtweg nicht auf die Zahl EA-Mitarbeiter zurückgreifen, die dazu nötig ist und Teilzeit/400EUR-Kräfte sind dafür einfach zu teuer. Dito z.B. wenn wie in Bayern eine 80:20-Quote HA/EA gefordert wird. Privatfirmen haben i.d.R. keine EA...

    Das kann man auch nicht zu 100% so stehen lassen. Eine SEG kann man als Unternehmer, der in Köln tätig ist, auch mit Personal aus anderen Bereichen auffüllen - z.B. aus dem Krankentransport. Zudem fordert ja nicht jedes Los der aktuellen Ausschreibung die Stellung einer SEG, da wurden schon eine Möglichkeit für andere Bewerber gelassen.

    • Offizieller Beitrag

    Leute... BAYERN / OBERFRANKEN / LICHTENFELS!!
    Köln, NRW usw. interessiert mich hier nicht die Bohne!
    Bleibt beim Thema, macht ein eigenes auf oder ich lösche die Fehlbeiträge!

  • Hi,


    Na ja ... die einzigen, die von dieser Regelung akut betroffen wären, sind ja die HiOrgs, aber da sich an der von denen gestellten Fahrzeugmenge nichts ändert, haben sie auch
    keinen Grund, etwas dagegen zu machen.


    Nun, dann hätte im Fall Fesselsdorf der ASB ja "nix machen müssen", denn die Zahl seiner Wachen war ja nie in Gefahr, reduziert zu werden. Aber der ASB hat was gemacht - nämlich die Zahl seiner Wachen in Bayern vergrössert, indem er erst die "unter-der-Hand"?) Vergabe der Wache Fesselsdorf an das BRK in Frage gestellt hat und dann die daraus resultierende Ausschreibung gewonnen hat.


    Zitat


    Die HiOrgs haben weder die räumlichen noch finanziellen Möglichkeiten, mal eben zwei weitere Personen auf den vorhandenen Rettungswachen unterzubringen.


    Selbstverständlich hat auch eine HiOrG (oder eine Privatfirma) jederzeit die Möglichkeit, ihr Personal aufzustocken und auch wenn es sein muss mittels Container etc. eine Unterkunft zu schaffen. Immerhin werden solche Aufstockungen oder neue Wachen nicht von heute auf morgen gefordert - da ist schon etwas Vorlaufzeit dabei.... In Fesselsdorf ging es zudem um eine komplett neue Wache bzw. Standort - den hat das BRK nach Genehmighung flott in Betrieb genommen und der ASB dito nach der gewonnenen Ausschreibung.



    Zitat


    Es geht ja nicht darum, dass die HiOrg-Fahrzeuge abgeschafft werden sollen, sondern
    dass weitere RTW benötigt werden und man diese schnell und problemlos besetzen
    will.


    Naja, in Fesselsdorf wurde ein HiOrG-RTW abgeschafft - nämlich der des BRK. Und ganz ehrlich - an dessen Stelle würde ich auch vor Wut schäumen, denn das BRK hat sich - lt. Presse - jahrelang darum bemüht, diesen Standort überhaupt als wichtig und notwendig durchzusetzen. Dazu war mit Sicherheit viel Arbeit in z.B. Sitzungen des Rettungszweckverbandes, Anträge bei der Regierung u.v.m. nötig. Es war ja offensichtlich nicht so, dass Bayern gesagt hat "da muss morgen ein RTW hin, also wer kann?"


    "Aus dem Bauch raus" hätte ich auch dem BRK diesen Standort zugesprochen - schliesslich hat sich das BRK lange darum bemüht, die entspr. Stellen von dessen Notwendigkeit zu überzeugen. Aber eine solche unter-der-Hand-Vergabe ist nunmal nicht zulässig.

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • "Aus dem Bauch raus" hätte ich auch dem BRK diesen Standort zugesprochen - schliesslich hat sich das BRK lange darum bemüht, die entspr. Stellen von dessen Notwendigkeit zu überzeugen. Aber eine solche unter-der-Hand-Vergabe ist nunmal nicht zulässig.

    Das BRK hat diese Wache ja auch im ersten Schritt zugesprochen bekommen, nur halt nicht gesetzeskonform.
    Und die Quittung dafür haben sie letztlich dafür bekommen, wobei es letztlich den falschen trifft, denn für die
    fehlerhafte Vergabe war bzw. ist der RZV verantwortlich.


    Und zu dem Rest Deines Beitrages (da es ja Bayern nur periphär tangiert):


    Keine der in dem Rettungsdienstbereich aktiven HiOrgs hat die Chance, an größere Gebäude heranzukommen,
    damit sie ihr eigenes Personal aufstocken können, daher wird von denen ja auch nichts an dieser Vergabeent-
    scheidung gemacht. In diesem Sinne sind sie sich dort mutmaßlich alle einig, zumindest zur Zeit.

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