Nachdem ich gestern einen Fernsehbericht aus BWü gesehen habe, indem es darum ging dass "normale" Bürger nach einem fast zweiwöchigem Lehrgang (inkl Schießtraining !) dazu in der Lage sind "richtige" Polizisten während ihres Einsatzalltags als zweiten Mann/Frau zu unterstützen,
bin ich etwas verwirrt.
Ich habe dazu keine Meinung, oder besser: ich weiß nicht, was ich davon halten soll.
Vorweg:
- die gesetzlichen Hintergründe, also warum das überhaupt möglich ist, sind mir klar
- das Engagement der freiwilligen Polizisten in allen Ehren
- ... aber irgendwie .....
1) ich bin der Meinung dass alles was mit Recht und Gesetz zu tun hat, in der Hand von "Profis"* zu bleiben hat
--> allerdings gibt es auch "Hobby-Schöffen" - und das funktioniert auch
2) ich bin der Meinung dass alles was mit öffentlicher Sicherheit zu tun hat, in der Hand von Profis zu bleiben hat
--> allerdings sind auch im RD oder gerade bei den freiwilligen Feuerwehren "Hobbyretter" zu finden, die ihre Arbeit gar nicht mal schlecht machen. Und gerade ohne FFen wären wir mancherorts ganz schön aufgeschmissen
3) sollte gerade die Polizei in der Hand von Profis bleiben. Es erfordert viel Know-How, Menschenkenntnis und auch Erfahrung im Umgang mit Gewalt (und der Erlaubnis sie anzuwenden). Profis können Gefahren besser einschätzen, abwehren bzw organisieren.
Die Befugnisse von Hobbypolisten sind beschränkt, ihr Erfahrungsschatz baut sich nicht schnell genug auf.
--> ohne die Hilfspolisten wären nicht soviele Streifen möglich, Gebiete wären polizeilich unterrepräsentiert.
Nur durch die Hobbypolizisten ist es möglich, überhaupt mehrere einsatzfähige Zwei-Mann-Teams aufbieten zu können.
ich sehe selbst ein, dass persönliche Empfindungen da ordentlich reinspielen und das System in der Praxis durchaus funktionieren könnte.
Allerdings bekomme ich Bauchschmerzen wenn ich mir vorstelle, dass es in 30 Jahren nur noch solche gemischten Teams geben könnte weil die Regierung dort erhebliches Sparpotenzial entdeckt.
--> aber bei den FF funktioniert das doch auch !
also wird man sich einfach nur daran gewöhnen müssen ?
was haltet ihr davon ?
* "Profis" benutze ich der Einfachheit halber als Sammelbegriff für Leute die damit ihr Geld verdienen, regelmässigem Trainung und Einsatzerfahrung unterliegen. Sie sollten also zumindest über das nötige Rüstzeug verfügen, darüber wie sie die Arbeit machen, sagt es allerdings nichts aus.