Binz hoch-lang ade

Hi,

eigentlich schade. Zum EInen geht damit eine Ära zu Ende, zum Anderen sind die "Hoch-Lang" immer noch die bequemsten Fahrzeuge für Langstrecken (z.B. Auslandsrückholung) . Auch wenn z.B. ein VW T5 dem ehemaligem Transporter-Image (und Komfort) längst entwachsen ist, Hoch-Lang bleib Hoch-Lang....

Oh ja ...

Schade ist es wirklich ... wenn ich mich an meine allererste eigene SoSi-Fahrt zurückerinnere,
oder wenn ich darüber nachdenk, was wir alles mit den Hoch-Lang angestellt hatten ...

Interessant wäre es, ob sich jetzt Hoch-Lang auf anderen fahrgestellen durchsetzen werden,
wobei ich das eigentlich bezweifel. Wenn man man von wenigen Opel und Ford absieht, gibt
es eigentlich fast nur noch Hoch-Lang auf Volvo-Chassis ...

Ein Hoch-Lang hat halt den Vorteil des unendlichen Radstandes, der viele Dinge einfach sehr
gut weggefiltert hat ...

Eine Ära geht zu Ende ...

Schade

schnick-schnack,

hört auch zu heulen.

Es gibt eine Menge Ausbauer für Bestatterfahrzeuge die u.a. auf Mercedes-Fahrgestellen aufbauen ....

statt Gardienen kommt dann Klebefolie ins Fenster, etwas hellere Farbe aussenrum und ne Funzel aufs Dach .... fertig

Na die Bestatterfahrzeuge baut Binz doch weiterhin!? Wobei Binz sicherlich kein Problem hätte den Hochlang wieder aufzulegen wenn es denn Abnehmer dafür gäbe.

Hi,

Zitat von Schulsani

Na die Bestatterfahrzeuge baut Binz doch weiterhin!? Wobei Binz sicherlich kein Problem hätte den Hochlang wieder aufzulegen wenn es denn Abnehmer dafür gäbe.

Nur - die Abnehmer gibt es nicht - jedenfalls nicht in der Zahl, für die sich eine solche Produktionsserie lohnen würde. Früher war das noch einfach: "KTW-Langstrecke = Hoch-Lang" Und lange Strecken fährt jeder im KTP - auch wenn "lang" nur mehr als 50km oder 100km bedeutet.

Ein Vito oder T5 mit Standard-Fahrgestell ist eben billiger als ein PKW, der aufwändig zum Hoch-Lang umgebaut werden muss. Zudem sind die ehemaligen "Transporter" (Klasse heute Vito, T5 etc.) mit weit mehr serienmässigem (Fahrwerks-)Komfort ausgestattet als ihre Vorgänger.

Mein Lieblings-Fernfahrt-KTW war und ist bis heute ein Hoch-Lang, nur kommt immer der Punkt, an dem sich ein Betreiber fragen muss, ob der Mehrpreis finanziert werden kann. Selbst die eigentlich nicht geizigen Rückholversicherungen schauen heute sehr genau auf den Preis und wenn man - umgelegt auf den Kaufpreis des Fahrzeugs - nur 5 Cent/km billiger ist, dann bekommt man den Zuschlag/Vertrag.

Zitat von Rettungsopa

Nur - die Abnehmer gibt es nicht - jedenfalls nicht in der Zahl, für die sich eine solche Produktionsserie lohnen würde.

Sagen wir es mal so ...

es würde die Abnehmer auch in Deutschland geben, wenn man nicht den teilweise ruinösen
Kostendruck und internen Konkurenzkampf hätte. Wenn man, wie geschrieben um 5 Cent
pro Kilometer feilschen muss, dann läuft da gehörig etwas schief. Denn sind wir doch mal
ehrlich, die Fahrzeugkosten sind bei 500.000 Kilometer eigentlich zu vernachlässigen, das
was Geld kostet ist das Personal, und da wird dann gerne gespart.

In Skandinavien gibt es weiterhin hoch-lang, wenn auch meistens auf Volvo-Chassis, dann
übrigens auch mit einigen technischen Finessen ausgestattet ...

Hi,

Zitat von Tobias Voss

es würde die Abnehmer auch in Deutschland geben, wenn man nicht den teilweise ruinösen
Kostendruck und internen Konkurenzkampf hätte. Wenn man, wie geschrieben um 5 Cent
pro Kilometer feilschen muss, dann läuft da gehörig etwas schief. Denn sind wir doch mal
ehrlich, die Fahrzeugkosten sind bei 500.000 Kilometer eigentlich zu vernachlässigen

Man muss auch wirtschaftlich rechnen. Lohnt sich der Mehrpreis bei einem Auto? Bekomme ich damit mehr Kunden, mache ich damit mehr Gewinn? Wenn nicht, dann kann man sich die zehn- oder zwanzigtausend EUR (oder mehr) sparen denn - wie geschrieben - auch ein Standard-KTW (T5 etc.) verfügt heute über deutlich mehr Fahrkomfort als früher ein "Bulli", DB 210er etc. Auch gibt es heute in der Klasse der T5 leistungsstarke Motoren, mit denen man schneller als früher vielleicht max. 130km/h fahren kann. Auch Klimaanlage usw. gibt es in diesen Fahrzeugen heute. Der Unterschied zwischen den KTW-Typen ist also nicht mehr soo gross.

Sieht man vom speziellen Fernfahrt/Rückholgeschäft ab, dann sind wir beim KTP-Tagesgeschäft und dort ist es den Kostenträgern ziemlich egal, wie komfortabel ihr Kunde transportiert wird, Hauptsache billig ist es und das Auto genügt den gesetzlichenVorgaben ("KTW Typ A", RD-Gesetz etc.)

Wir haben 2 T5 speziell als Rückholer ausgebaut (mit DVD, Luftfederung bei den Tragentischen, bequemer Betreuerstuhl, "grosser" Motor etc.) und man kann damit locker 1000km am Stück fahren - ganz komfortabel für Personal und Patient. Hoch-Lang wäre schön, aber auch noch teurer als diese beiden eh schon "hochgerüsteten" T5....

Man schaue auf die Internetseite von Miesen und sehe die nette Vorankündigung......

Zitat von kurvenfahrer

... Denke, daß das wieder ein klassicher Metallaufbau .....

Kann Dich beruhigen, laut Aussage von Herrn Krupp wird es wird ein GFK Aufbau, Metallaufbau lohnt sich nicht mehr aus Gewichtsgründen. Auch den Stern haben die Autos dann nicht mehr, da das Fahrgestell nicht mehr original von MB kommt, liegt wohl aber im Handschuhfach.

Binz hat die Fahrzeuge im Auftrag der Daimler AG, sprich als eigenes Produktionswerk hergestellt, Daimler bietet das Fahrzeug nicht mehr an, damit ist der hersteller nicht mehr Daimler/Mercedes Benz sondern die Fa. BINZ.

Zitat von kurvenfahrer

Ah, war mir neu. Früher gabs den Werkssegen für die Dinger - naja, im Endeffekt wird sich nix ändern.

Aber auch nicht immer oder immer sofort. Als Visser seine ersten Hoch-Lang auf der Baureihe W124 produziert hatte,
wurden die auch ohne Stern ausgeliefert. Die defintive Freigabe kam erst eine gewisse Zeit später, nach dem Daimler
mit allem zufrieden war ...

Sobald Du etwas am Fahrwerk veränderst (verlängern, höhersetzen, etc) kann es sein, dass der Hersteller des neuen
Fahrwerk in die Fahrzeugpapiere eingetragen wird. So sind (waren) die VW LT 4x4 aus Schleswig-Holstein auch keine
Volkswagen mehr sondern Sülzer ...

Viele Grüße
Tobias

Mercedes verspricht sich halt nicht mehr all zuviel von den Stückzahlen, da auch im Bestattungsbereich stark rückläufig, somit hat auch Daimler nichts mehr mit Gewährleistung etc. zu tun.

Über kurz oder lang wird der Hoch/Lang, bzw. Bonna zu Grabe getragen, die Stückzahlen sind zu gering und durch den kürzer werdenden Modelzyklus des neuen Basisfahrzeug ist die Zeitspanne um ausreichend Fahrzeuge zu verkaufen zu gering.

Das verstehe ich dann aber auch nicht so ganz... eine Verlängerung der E-Klasse bietet Binz doch weiterhin an. Ist vor einiger Zeit schon vorgestellt worden. Da wäre doch ein Aufbau nicht mehr die große Schwierigkeit? Schließlich werden die Leichenwagen auch noch gebaut...